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Du weisst schon, dass die Kehrseite des Zinsenszinsverbots auch das Verbot von Guthabenzinsen ist, oder?
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Ein Gast antworteteNein, ist es nicht. Was ist, wenn jemand sein Geld auf die Bank bringt, etwas später mit Zinsen wieder abhebt und das Geld plus die Zinsen dann zur nächsten Bank bringt. Die bezahlt ihm dann Zinsen auf die alten Zinseinkünfte. Woher soll die denn Wissen, welches Geld aus Zinseinkünften stammt?
Und ähnlich läuft es mit Staaten, die sich Geld leihen. Angenommen Deutschland gibt eine einhährige Staatsanleihe für 100€ heraus, die mit 5% verzinst wird, und zahlt dem Gläubiger nach einem Jahr 105€. Jetzt fehlen aber plötzlich diese 105€, die man sich woanders leihen muss. Der nächste Glaubiger, der Deutschland dann 105€ leiht, wird es aber selbstverständlich nicht akzeptieren, dass ihm nur 100€ verzinst werden, also müsste Deutschland ihm die zusätzlichen 5€ ebenfalls verzinsen. Die ursprünglichen 100€ kosten Deutschland dann statt der 105€ schon 110,25€...
Wie willst du das verhindern?
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Du machst eine 15jährige übergangsfrist, währenddessen noch neue Darlehensverträge mit Zinseszins abgeschlossen werden dürfen. Das reicht für die Kreditwirtschaft locker aus, um sich mit wesentlich zivileren Gewinnmargen anzufreunden, und auch Otto Mustermann wird damit zu leben lernen, dass er keine Zinseszinsen mehr auf sein 1,15% Sparbuch bekommt, dass er in 15 Jahren und 1 Tag abschliessen wird. Gleichzeitig laufen alle bestehenden Zinseszinsverträge (= vor Anwendungsbereich des Gesetzes geschlossen) nach alter Rechtslage weiter, bis auch die irgendwann erledigt sind.
Ist doch ganz einfach, gell?
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Ein Gast antworteteDas ist mir klar, aber erklär doch einfach mal, wie du den Zinseszins abschaffen willst.
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Ich habe vom ZINSESZins gesprochen. Den abschaffen zu wollen (über die Realisierbarkeit dieses Vorhabens bitte ich dich auch mal, meinen letzten Absatz im vorherigen Post zu lesen) hat mal gar nix mit Sozialismus zu tun. Der "normale" Zins als Preis für das Darlehen auf Jahresbasis ist doch an sich überhaupt nicht verwerflich und kann ruhig erhalten bleiben.
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Ein Gast antworteteUnd wie stellt ihr euch das bitte vor? Eine nicht verzinsbare Zweitwährung, in der die Zinsen dann ausbezahlt werden? Und vorher gibt es noch kurz die sozialistische Weltrevolution, damit das Geld nicht einfach abfließen kann?
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Während der Zins, wie du weisst, der Preis für das Darlehen ist, ist, wie dir ebenfalls bewusst sein dürfte, der Zinseszins in seiner ursprünglichen Idee ein Mittel zur Schadensminimierung, als es nur sehr begrenzte Möglichkeiten gab, den Darlehensnehmer zur Rechenschaft zu Ziehen, sollte er seinen Tilgungsverpflichtungen nicht nachkommen.
Seit wir aber über den modernen Rechtsstaat verfügt, der es einfach macht, die vertraglich bei jedem Bankdarlehen angeordnete Unterwerfung unter die sofortige Zwangsvollstreckung auch durchzusetzen (etwa seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts), mutierte der Zinseszins zur puren Gewinnmaximierung eines raffgierigen Wirtschaftszweiges. Die bis vor wenigen Jahren ebenfalls standardmässig in jedem Darlehensvertrag enthaltene Tilgungsbestimmung (= Rückzahlung des Darlehens nicht vor seiner Fälligkeit, auch, wenn man über Nacht auf Einmal überraschend Milliardär geworden ist) macht klar, wo der Hase wirklich langläuft.
Nein, du hast schon Recht: Der Zinseszins ist pervers und gehört verboten. Da es leider nur weltweit klappt, und 95% der Weltbevölkerung des wahre perverse Wesen des Zinseszins nicht verstehen, wird er uns für immer erhalten bleiben.
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Was sollte das? Glaubst du etwa ich weiß nicht, was Zinsen sind?
Ich bin generell gewillt, einfache Zinsen als Entgeld für die Kapitalsverleihung zu sehen. Den Zinseszins sehe ich jedoch kritisch. Nicht wegen der Staatsverschuldung, denn dort ist der Zinseszins nur das Symptom eines Problems. Nein, der Zinseszins ist komplett unverdient. Es wächst ein Einkommen aus dem Nichts heraus, wenn man das so will.
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Zinsen sind die Lizenz zum Gelddrucken oder anders ausgedrückt einer der Gründe warum es auf der Welt Inflation gibt.
-> Zinseszins ? Wikipedia
Durch Zinseszinsen steigen Vermögen und Schulden exponentiell, da der Zuwachs pro Zinsperiode immer größer wird.
Wir nehmen an, dass es auf der Welt ein Startkapital von 1 Billionen Euro gibt. Dieses Geld, verteilt über viele Besitzer, wird nun angelegt und ausgeliehen. Der Leihzins betrage 10%.
Nach der Zineszinsformelergibt sich also:
K1 = 10^12 € * (1+ 10/100) = 1,1*10^12 €
Man hat also ohne den materiellen Gegenwert zu erhöhen mal eben (0,1*10^12 = 100 Mrd) neue Euros erschaffen. Wie das Geld dann verteilt ist, spielt dabei keine Rolle.
Nach 2 Jahren hat man K2 = 10^12 € * 1,1^2 = 1,21*10^12 €
Im Prinzip leihe ich jemanden Geld, bekomme das Geld irgendwann komplett wieder und bekomme dafür noch einen Erlös. Für jedes Jahr die sich die Rückzahlung verzögert, bekommt ich sogar noch Erlöszinsen. Je mehr Geld man besitzt, desto mehr Geld kann man verdienen. Dagegen muss jemand der wenig Geld besitzt viel fremdes Geld leihen und dafür auch noch Geld bezahlen, sodass man im Endeffekt weniger vom Einkommen übrig hat.
Ein sehr perfides System, dass die Schere zwischen arm und reich ständig vergrößert, auch wenn es ursprünglich mal gut gedacht war und den Menschen Anschaffungen ermöglichen sollte, die sie mit dem reinen Eigenkapital niemals decken können.
Ich bin der Meinung, dass man Zinseszinsen nicht nur wie bisher durch das BGB zwischen Bürgern sondern generell verbieten sollte. Damit wird zwar auch das Sparen unattraktiv, aber die Staatsschulden wachsen nicht mehr so schnell.
Werden Schuldzinsen nicht beglichen, führt dies bei Kreditinstituten als Gläubiger oder im Kontokorrentwesen zu ihrer Kapitalisierung, die eine zukünftige Mitverzinsung auch der kapitalisierten Schuldzinsen zur Folge hat. Dadurch ergibt sich ein exponentieller Anstieg der Gesamtverschuldung. Diese Entwicklung hat die Deutsche Bundesbank bei den öffentlichen Haushalten untersucht und gelangt zu dem Ergebnis, dass sich die öffentliche Verschuldung wegen der hohen Zinsbelastung sozusagen automatisch erhöht, ohne dass es einer ausgabenbedingten Neuverschuldung bedarf. „Als Warnzeichen muss insbesondere gelten, dass der Anstieg der Schuldenquote in den letzten Jahren (…) wesentlich mit der hohen Zinsbelastung zusammenhängt. Damit nährt sich die Verschuldung aus sich selbst heraus".[5] Die Neuverschuldung dient infolge des fortgeschrittenen Stadiums der Staatsverschuldung faktisch nur noch der Finanzierung der von ihr selbst erzeugten Zinslast.
So hat sich das jährliche zinseszinsbedingte Haushaltsdefizit zwischen 1990 und 2008 verdoppelt. Es wird weiter wachsen, solange es mit neuen Schulden finanziert und nicht aus erwirtschafteten Steuereinnahmen zurückgeführt wird. Der Zinseszinseffekt gilt als Hauptgrund für das Anwachsen der Staatsschulden.[6] Die Staatsschulden und die Zinslasten wachsen auf Grund mathematischer Gesetzmäßigkeiten (Zinseszins- und Rentenrechnung) nicht linear, sondern mit progressiver Eigendynamik in Höhe des Zinseszinssatzes (exponentielles Wachstum). Seit 1965 wurden, mit wenigen Ausnahmen, die fälligen Zinszahlungen nicht mit eigenen Mitteln (z.B. Steuereinnahmen), sondern über erneute Kreditaufnahmen gedeckt. Die Tilgung für diese Kredite, die anfallenden Schulden und sonstige Ausgaben werden über weitere Neuverschuldungen gedeckt, die wiederum höhere Defizite und somit einen neuen Bedarf an Krediten erforderlich machen. In einem Beispiel macht Adrian Ottnad deutlich, wie durch den Zinseszinseffekt die Staatsschuldenquote von 50 % innerhalb von zehn Jahren auf 66 % ansteigt und damit die Gefahr einer Überschuldung - nicht nur bei öffentlichen Haushalten - mitverursachen kann.[7][8]
Dennoch bleibt festzuhalten, dass der Zinseszins nicht zwangsläufig zu einem realen Schuldenanstieg führt, da auch die Einnahmenseite des Staatshaushaltes (Steuern) einem exponentiellen Wachstum unterlegen ist. Dieses Wachstum entsteht unter anderem durch Inflation, die als Zins auf die Geldmenge interpretiert werden kann.[9] Gleichzeitig wird die Verschuldung durch Inflation entwertet. Der Schuldenanstieg ist also nicht nur auf den Zinseszins zurückzuführen, sondern auch auf die individuelle Ausgestaltung der Geldpolitik und des Haushaltsplans eines Landes.Zuletzt geändert von McWire; 07.11.2011, 01:54.
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Jetzt wird mir doch etwas klar.
Warum sollte ich eigentlich Zinseszinsen auf das Kapital bezahlen? Schließlich erhöht sich die Basis, auf die die Zinsen gezahlt werden, ja nicht. Beispiel: wenn ich mir zwei Jahre lang ein Kapital zu 1000 leihe, und ich 3 Prozent zinsen zahle, zahle ich nach einfachem Zinsüberschlag 1060 Euro zurück. Mit Zinseszins sind es 1060,90 Euro.
Worauf zahle ich diese Zinsen? Das ich höhere Zinsen zahlen müsste, müsste daran liegen, das das Kapital, das ich bekomme, gestiegen ist. Bleibt das Kapital gleich, sollte es so eine Erhöhung eigentlich nicht geben. Zumindest, wenn man die Zinsen als Preis des Geldes sieht.
Ich glaube, jetzt hab ich die Kritik am System verstanden.
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Zitat von AdvocatusDiaboli Beitrag anzeigenJaaaaaaa, natüüüüüüüürlich.....Schau dir mal lieber diesen Link an!
Nur mal so als Info. Weiß nicht wie es bei anderen Usern ist.
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Ich glaub, formell war es Nixon. De facto wurde es aber schon vorher abgeschafft; es gibt da diese Geschichte über Frankreich, die ihre gesamten Dollar in Gold eintauschen wollten und das FED konnte sie nicht einlösen.
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War das in den USA nicht Nixon, der damit den Vietnam-Krieg finanzieren wollte?
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Bargeld war bis vor nicht allzu langer Zeit eine Forderung gegen die Zentralbank, gegen die diese auf Verlangen Gold einzutauschen hatte. Den Gegenwert dieser Schuld haben die Zentralbanken allerdings bekanntlich, nun ja, durch Streichung abgeschafft
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Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigenJa, aber wenn ich das Geld abhebe und in meinen Geldbeutel stecke ist es ja immer noch da, nur dass es jetzt keine Verbindlichkeiten gegenüber der Bank mehr ist. Darauf wollte ich hinaus. Dass Schulden und Vermögen immer das gleiche sein sollen.
Allerdings erhältst du dein Vermögen auch nur, weil dein Arbeitgeber seine Schulden gegenüber dir bezahlt. Um diese zu bezahlen, muss er in wirtschaftlich schlechten Zeiten vielleicht einen Kredit aufnehmen. Also würde dein Einkommen auf Schulden basieren.
Ist alles, wie man es dreht und wendet.
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