Das schottische Bestreben zur Unabhängigkeit - SciFi-Forum

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Das schottische Bestreben zur Unabhängigkeit

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    #91
    So wie es aussieht hat ja nun wohl doch eine recht deutliche Mehrheit gegen die Unabhängigkeit gestimmt. Finde auch, dass es doch besser so ist. Und die ganzen albernen Horrorszenarien haben sich damit auch erledigt.

    Nebenbei stimme ich dem Dino zu: Für Entscheidungen dieser Tragweite sollte es eine höhere Hrürde als 50%+1 geben.

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      #92
      Die Schotten haben sich also gegen eine Abspaltung entschieden:
      Schottland-Referendum: Keine Unabhängigkeit von Großbritannien - SPIEGEL ONLINE

      Es sind zwar noch nicht alle Wahlkreise ausgezählt, aber das, was noch fehlt, ist ländlich und folgt es dem Trend, dann ist das Land eher für einen Verbleib im UK, während man in 4 Stadtkreisen knapp dafür war.

      Insgesamt fiel das "Yes" mit 54 % etwas höher aus, als die letzten Umfragen mit 52 % vermuten ließen.
      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
      endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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        #93
        Schön, die Tommies haben also ihren Willen. Aber jetzt mal sehen, wie ernst sie es mit einer "Föderalisierung" als Tausch gegen einen Verbleib in der Union meinen. Viele Schotten haben sicherlich gegen die Unabhängigeit gestimmt, weil eine Autonomie in der Union einfacher ist als eine Loslösung samt lästiger Konsequenzen. Jetzt muss London was anbieten, oder der ganze Zauber geht in 5 oder was weiss ich wie vielen Jahren wieder los, und ich kann mir vorstellen, dass nach einer gescheiterten Föderalisierung das Ergebnis anders aussehen wuerde.

        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
        Nebenbei stimme ich dem Dino zu: Für Entscheidungen dieser Tragweite sollte es eine höhere Hrürde als 50%+1 geben.
        Warum das denn? Wenn eine Mehrheit etwas will, bekommt sie es auch. Nennt sich Mehrheitsprinzip. Das gegenteil ist das Minderheitsprinzip, das per se undemokratisch ist.

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          #94
          Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
          Warum das denn? Wenn eine Mehrheit etwas will, bekommt sie es auch. Nennt sich Mehrheitsprinzip. Das gegenteil ist das Minderheitsprinzip, das per se undemokratisch ist.
          Weil Grundatzentscheidungen grundsätzliche Mehrheiten haben sollten. Für Verfassungsänderungen sind in den meisten Staaten spezielle Mehrheiten erforderlich, das sollte auch für die Frage nach der Sezession gelten. Ganz allgemein gehört zu einem modernen Demokratieverständnis mehr als die pure Diktatur der Mehrheit, welcher die Minderheit sich stets zu beugen hat.

          Erfreulich im Übrigen auch die hohe Wahlbeteiligung. Wenigstens zu eine solch wichtigen Entscheidung kriegen die Leute noch ihren Arsch hoch.

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            #95
            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
            Erfreulich im Übrigen auch die hohe Wahlbeteiligung. Wenigstens zu eine solch wichtigen Entscheidung kriegen die Leute noch ihren Arsch hoch.
            Die Menschen gehen wählen, wenn sie denken, dass ihre Stimme etwas bewegt. Dazu müssen sie die Wichtigkeit und die Unterschiedlichkeit der Wahlmöglichkeiten verstehen. Beides war hier offensichtlich.

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              #96
              So viel zum Thema Medienhype.

              War irgendwie klar, dass die eine abweichende Umfrage nur rausgekramt wurde damit es was Interessentes zum Berichten gibt.
              Realistisch war das nie.

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                #97
                Zitat von newman Beitrag anzeigen
                Realistisch war das nie.
                Für eine solche Aussage ist das Ergebnis aber zu knapp. Die Befürworter hatten in den letzten Monaten noch kräftig zugelegt und eine Abspaltung war sehr wohl im Bereich des Möglichen - zumal sie bereits mit einfacher Mehrheit wirksam werden sollte.

                Jetzt müssen die Schotten sich erst einmal selbst wieder gegenseitig umarmen.
                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                  #98
                  Detailierte Ergebnisse: Scottish independence referendum - Results - BBC News

                  Tatsächlich nur in vier Bezirken eine Mehrheit für die Unabhängigkeit und insgesamt ein sehr deutliches Ergebnis. Zu den Reaktionen in der großbritannischen Politik: BBC News - Scottish referendum: Scotland votes 'No' to independence

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                    #99
                    Zitat von Knörf Beitrag anzeigen
                    Ich würde eine Wiederauferstehung der K&K Monarchie begrüßen. Das war damals noch ein starkes Österreich mit Meereszugang vorallem . Gerne wieder. Vielleicht sollten die Ungaren, Slowenien usw. auch darüber abstimmen
                    Österreich liegt doch schon am Schwäbischen Meer, mehr braucht man nicht. Andererseits hättet ihr Viktor Orban als Kaiser/König schon irgendwie verdient
                    if in doubt, throw the first punch

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                      Zitat von newman Beitrag anzeigen
                      So viel zum Thema Medienhype.

                      War irgendwie klar, dass die eine abweichende Umfrage nur rausgekramt wurde damit es was Interessentes zum Berichten gibt.
                      Realistisch war das nie.
                      Ja, ich bin sicher, Cameron und alle britischen Parteien haben kurz vor knapp eine noch viel weitgehender Autonomie für Schottland innerhalb Grossbritannienes versprochen, weil sie es so witzig fanden, mal eben die politische Struktur des Königreichs über den Haufen zu werfen...
                      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                      -Cpt. Jean-Luc Picard

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                        Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                        Ja, ich bin sicher, Cameron und alle britischen Parteien haben kurz vor knapp eine noch viel weitgehender Autonomie für Schottland innerhalb Grossbritannienes versprochen, weil sie es so witzig fanden, mal eben die politische Struktur des Königreichs über den Haufen zu werfen...
                        Weitere Autonomierechte für Schottland (und andere Regionen) spiegeln jedenfalls das Ergebnis wieder, das ja nun trotz eindeutiger Ablehnung doch eine starke Minderheit für die Unabhängigkeit zeigt. Das ist ja auch ein Prozess, der schon vor geraumer Zeit in Gang gesetzt wurde (1997, wenn ich mich recht erinnere), insofern ist das sicherlich kein "mal eben über den Haufen werfen".

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                          irgendwie schade.
                          Nun besteht wohl gar keine Hoffnung mehr das sich die Engländer selber aus der EU verabschieden bei ihrer abstimmung 2015.

                          Was all die Versprechen richtung mehr selbstständigkeit angeht...es würde mich doch sehr wundern wenn sie eingehalten werden.
                          Es wird in ausschüsse verwiesen, dort laaaaange Verhandelt und irgendwann still und heimlich begraben ausser paar kosmetischen änderungen die nix bewirken.

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                            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                            Weitere Autonomierechte für Schottland (und andere Regionen) spiegeln jedenfalls das Ergebnis wieder, das ja nun trotz eindeutiger Ablehnung doch eine starke Minderheit für die Unabhängigkeit zeigt. Das ist ja auch ein Prozess, der schon vor geraumer Zeit in Gang gesetzt wurde (1997, wenn ich mich recht erinnere), insofern ist das sicherlich kein "mal eben über den Haufen werfen".
                            Das was jetzt im Raum steht, ist eine ziemlich vollständige Autonomie von Schottland bis hin zur eigenen Steuerhoheit. Infolge dessen klopfen Nordirland, Wales und sogar England, dass es nicht mehr einsieht, als große Region keine eigene Regionalverwaltung und keine Regionalparlamente zu haben, auch an diese Tür. Das ist eine Bewegung, an dessen Ende Grossbritannien ein weitgehend föderalisierter Staat sein könnte, in dem der Zentralstaat nur noch das Dach für eine lockere Föderation ist. Das ist m.E. schon ziemlich eine Abkehr vom bestehenden System.

                            Das ist aber auch gar nicht der Punkt. Newman hatte behauptet, dass es ohnehin niemals möglich gewesen wäre, dass Schottland sich unabhängig macht, sondern dass es nur eine Zeitungsmeldung war, die aufgebauscht worden wäre. Wenn das stimmen würde, hätte es nicht diese Art von Torschlusspanik gegeben, die die gesamte britische Parteienlandschaft in einem Akt von Torschlußpanik dazu gebracht hätte, nochmal große Zugeständnisse zu machen. Das zeigt doch ziemlich deutlich, dass man sich des Ergebnisses nicht sicher war.

                            Eine weitergehende Autonomie stand schon vor ein paar Jahren im Raum, als das Referendum verhandelt worden ist, aber damals glaubte die Zentralregierung, die SNP übers Ohr hauen zu können, indem sie lediglich die Wahl zwischen vollständiger Unabhängigkeit und Status Quo ließ. Das ist jetzt gründlich schief gelaufen.
                            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                            -Cpt. Jean-Luc Picard

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                              Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                              Das was jetzt im Raum steht, ist eine ziemlich vollständige Autonomie von Schottland bis hin zur eigenen Steuerhoheit. Infolge dessen klopfen Nordirland, Wales und sogar England, dass es nicht mehr einsieht, als große Region keine eigene Regionalverwaltung und keine Regionalparlamente zu haben, auch an diese Tür. Das ist eine Bewegung, an dessen Ende Grossbritannien ein weitgehend föderalisierter Staat sein könnte, in dem der Zentralstaat nur noch das Dach für eine lockere Föderation ist. Das ist m.E. schon ziemlich eine Abkehr vom bestehenden System.
                              Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird und man wird das alles auch sicher nicht über Nacht beschließen. Jetzt wird halt noch groß rumgeschwafelt, aber schon in wenigen Wochen wird man das ganze wieder bei Lichte betrachten und ein sehr gemächlicher Prozess in Gang kommen. Dass es eine Abkehr vom bisherigen System ist, stimmt sicherlich, aber diese Abkehr wurde, wie gesagt, schon vor längerer Zeit eingeleitet.


                              Das ist aber auch gar nicht der Punkt. Newman hatte behauptet, dass es ohnehin niemals möglich gewesen wäre, dass Schottland sich unabhängig macht, sondern dass es nur eine Zeitungsmeldung war, die aufgebauscht worden wäre. Wenn das stimmen würde, hätte es nicht diese Art von Torschlusspanik gegeben, die die gesamte britische Parteienlandschaft in einem Akt von Torschlußpanik dazu gebracht hätte, nochmal große Zugeständnisse zu machen. Das zeigt doch ziemlich deutlich, dass man sich des Ergebnisses nicht sicher war.

                              Eine weitergehende Autonomie stand schon vor ein paar Jahren im Raum, als das Referendum verhandelt worden ist, aber damals glaubte die Zentralregierung, die SNP übers Ohr hauen zu können, indem sie lediglich die Wahl zwischen vollständiger Unabhängigkeit und Status Quo ließ. Das ist jetzt gründlich schief gelaufen.
                              Da stimm' ich dir zu.

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                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Weil Grundatzentscheidungen grundsätzliche Mehrheiten haben sollten.
                                Dafuer genuegen 50% + eine Stimme. Das ist die Mehrheit. Wenn die Burger abstimmen, was sie besser finden: status quo oder eine Veränderung, warum sollte man dem status quo dann einen Vorteil (z.b. in Form einer nötigen Zweidrittelmehrheit) geben

                                Ich weiss, das ist in den Parlamenten so ueblich (z.B. bei Verfassungsänderungen), aber parlamentarische Abstimmungen sind etwas gänzlich anderes als Volksbefragungen/Referenden.

                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Ganz allgemein gehört zu einem modernen Demokratieverständnis mehr als die pure Diktatur der Mehrheit
                                Dafuer ist die Informationsarbeit VOR der Wahl da. Das Referendum ist ja nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Verkuendung durchgefuehrt, sondern schon vor knapp zwei Jahren angesagt. Die Buerger Schottlands, die an diesem Referendum interessiert sind, hatten zwei Jahre Zeit, sich darauf vorzubereiten. Und das haben sie. Wenn dann ueber eine einfache "Ja/Nein" Chance abgestimmt wird, sollten die Alternativen gleichwertig behandelt werden.

                                Referenden sollten nicht mit Regelungen, die ja verhindern, dass die Buerger etwas dummes tun könnten, das den ach so guten status quo verändert, versehen werden. Damit enzieht man dem Buerger die Minderheit und räumt auch noch ein, dass der status quo besser wäre als jedwede Alternative.

                                Und wenn den Minderheiten Rechte eingeräumt werden (was du damit wohl meinst), dann beruht das auch darauf, dass die MEHRHEIT dafuer bereit ist, sonst wuerde es ja nicht passieren (ausser es wird mit Gewalt erkämpft, aber so weit sollte es in einem anständigen Staat bitte nicht kommen). Ausserdem wird ja auch bei einer Zweidrittelmehrheit die Minderheit "unterdrueckt".

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