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  • xanrof
    antwortet
    Na, nur mal wieder ne neue Theorie?
    Oder doch solider?

    Ars Technica berichtet, daß ''endlich'' handfeste Hinweise auf einen meteoritischen Hintergrund des Tungusta-Events gefunden wurde.

    Eine Forschergruppe aus der Ukraine, Deutschland und den USA hat zahlreiche winzige, einander ähnliche Splitter untersucht, die um das vermutete Zentrum der Explosion gefunden wurden. Die Partikel wurden zudem in einer organischen Schicht gefunden, deren Altersdatierung mit dem Event zusammenfällt.
    Wenn es sich dabei um extraterrestrisches Material handeln sollte, dann spräche viel dafür, daß es sich um die lange und bisher vergeblich gesuchten Rückstände eines Impaktors* handelt, die das Streufeld bilden.
    Da bisher keine verteilten Rückstände, sondern nur einzelne kleine Meteoriten gefunden wurden, konnte nie nachgewiesen werden, daß es tatsächlich einen Impaktor gab. Stattdessen wurde ein Komet vermutet, da diese hohe Eis- und Kohlenstoff-Anteile haben. Durch das leicht zu verdampfende Eis gäbe es bei gleicher Größe eine viel heftigere Explosion, die die geringere Gesteinsmasse noch weiter verteile.
    (* Impaktor nennt man das Teil auch, wenn es nicht einschlägt, sondern in der Atmosphäre zerbricht/explodiert.)

    Forscher aus der besagten Gruppe haben nun Aggregate kohlenstoffreicher Mineralphasen aus dieser organischen Schicht analysiert. Dazu gehört auch sog. Lonsdaleit, eine Hochdruck-Modifikation von Graphit, die insbesondere von Meteroiteneinschlägen bekannt ist. Diese Aggregate enthalten zudem bestimmte Eisensulfide und Eisen-Nickel-Einschlüsse (Troilit, Taenit, Schreibersit) welche sehr charakteristisch für Metallmeteoriten sind.
    Sollten sich diese Daten bestätigen, dann wäre das Tunguska-Rätsel gelöst.

    Daß diese Partikel solange verborgen blieben, liegt an deren geringer Größe. Letztlich mußten bestimmte Analysetechniken mit hoher Auflösung (hier u.a. NanoSIMS: > 50 Nanometer) verwendet werden. Auch Synchrotron-XRD Techniken wurden für die qualitative Bestimmung der Phasen verwendet.

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von Degra Beitrag anzeigen
    Das war vielleicht unglücklich ausgedrückt von mir, ich meine es gab (mindestens) zwei Impact Ereignisse, die nicht gleichzeitig stattfanden.
    1. Der Einschlag bei Nördlingen mit zwei Kratern und
    2. Ein Ereignis in Oberbayern, bei dem mehrere Krater entstanden. Vermutlich durch ein Objekt, das in der Atmosphäre zerplatzt ist. Das ist noch nicht vollständig bewiesen.
    Quelle
    Es gibt noch einen Krater, der aber scheinbar noch unsicherer ist: Den Rosbacher Krater.

    Leidersind die Links, die man über Google auftreibt alles andere, als befriedigend. Und der Link auf dieser Seite ist leider tot.

    Ganz nett finde ich aber folgende Karte mit Fall- und Fundorten von Meteoriten
    Meteoritenflle und -funde in Deutschland

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  • Degra
    antwortet
    Zitat von HiroP Beitrag anzeigen
    Außerdem sprachen wir von Kratern, oder?
    Den Altöttinger Wissenschaftlern kann man ihren Enthusiasmus ja nicht verübeln
    Krater gibt es dort, gut sie könnten genauso von anderen Ereignissen, herrühren. Oder muss ein Krater erst eine bestimmte Größe haben um ein Krater zu sein?

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  • Dalek
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Davon habe ich noch nie etwas gehört. Schade führt die Quelle das nicht aus.
    Anscheinend soll das Ereignis ja auch in China stattgefunden haben, nicht in Russland.
    SPACE.com -- The Impact Debate Part 2: Media Hype

    Habe aber vorher auch noch nichts davon gehört.

    mfg
    Dalek

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  • HiroP
    antwortet
    Zitat von Degra Beitrag anzeigen
    ...
    2. Ein Ereignis in Oberbayern, bei dem mehrere Krater entstanden. Vermutlich durch ein Objekt, das in der Atmosphäre zerplatzt ist. Das ist noch nicht vollständig bewiesen.
    Quelle
    Ach, das ist die Geschichte mit dem meteoritischen Eisen, das angeblich so tolle Waffen u.ä. gemacht hat...

    Nene, das ist wirklich eine eher zweifelhafte Story, die sich aber sehr gut im Fernsehen machte. Solange die nix an meteoritischem Material vorweisen können, ist das ganze wirklich nicht mehr als eine Story.

    Außerdem sprachen wir von Kratern, oder?

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  • Bynaus
    antwortet
    2. Ein Ereignis in Oberbayern, bei dem mehrere Krater entstanden. Vermutlich durch ein Objekt, das in der Atmosphäre zerplatzt ist. Das ist noch nicht vollständig bewiesen.
    "Nicht vollständig bewiesen" trifft es nicht so ganz. "Zum gegenwärtigen Punkt der Untersuchungen eher zweifelhaft" wäre besser. Es wurde z.B. keinerlei Material ausserirdischer Herkunft gefunden (ist bei Streufeldern aber üblich). Wenn es sich tatsächlich um ein Streufeld handelt, ist es deutlich kleiner, als von den enthusiastischen Hobbyforschern des CIRT angegeben, gleiches gilt für den mutmasslichen Impaktor.

    Siehe z.B. hier: http://articles.adsabs.harvard.edu/c...;filetype=.pdf

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  • Degra
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Zwei? Natürlich waren es viel mehr, aber ich kenne nur das nördlinger Ries (und den zugehörigen Steinheimer Krater). Gibt es noch mehr gesicherte Krater in Deutschland?
    Das war vielleicht unglücklich ausgedrückt von mir, ich meine es gab (mindestens) zwei Impact Ereignisse, die nicht gleichzeitig stattfanden.
    1. Der Einschlag bei Nördlingen mit zwei Kratern und
    2. Ein Ereignis in Oberbayern, bei dem mehrere Krater entstanden. Vermutlich durch ein Objekt, das in der Atmosphäre zerplatzt ist. Das ist noch nicht vollständig bewiesen.
    Quelle

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  • Bynaus
    antwortet
    @Boltar: Doch, doch, das geht schon... Im Prinzip kann alles, was kleiner als sein Hillradius ist, einen Mond besitzen.

    @HiroP: Ich weiss nicht: der kleine Mond begleitet seinen Asteroiden treuherzig ins Verderben...

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  • Boltar
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Ich kann mir nicht helfen, ich finde die Vorstellung irgendwie süss.

    Das ginge net, zwecks fehlender MAsse,

    Richtig verstanden??

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  • HiroP
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Ich kann mir nicht helfen, ich finde die Vorstellung irgendwie süss.
    Achtung, sinnloser Einzeiler: Häh?

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  • Bynaus
    antwortet
    Man vermutet, dass es sich um einen Asteroiden mit kleinem Mond handelte (wie z.B. Ida & Daktyl).
    Ich kann mir nicht helfen, ich finde die Vorstellung irgendwie süss.

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  • HiroP
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    ...Natürlich waren es viel mehr, aber ich kenne nur das nördlinger Ries (und den zugehörigen Steinheimer Krater). Gibt es noch mehr gesicherte Krater in Deutschland?
    Das ist nun die Frage...

    Wir gehen ja davon aus, dass beide Krater von ein und dem selben Ereignis herrühren. Fossiliendatierungen haben gezeigt, dass beide Krater gleichzeitig entstanden sind. Auch die Streuung der Impakt-Tektite weist auf eine gleichzeitige Entstehung hin.

    Man vermutet, dass es sich um einen Asteroiden mit kleinem Mond handelte (wie z.B. Ida & Daktyl). Solche Konfigurationen sind für einige hunderttausend Jahre stabil, lang genug also für einen entsprechenden Impakt.

    Von daher: Zwei Krater, ein Ereignis.

    Aber mehr kenne ich auch nicht.

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  • Bynaus
    antwortet
    Zitat von blueflash
    Nun. Weil es in Sibirien Erdgas gibt. - Himmelskörper gibt es überall.
    Erdgas gibt es auch sonst praktisch überall. In jeder Mine hast du Grubengas... Es sind zudem keine solchen "sponanen" Erdgaskatastrophen bekannt.

    Sicher? Der Atlantik und der Pazifik sind ja um 1900 herum nun nicht gerade mehr leer, eine Flutwelle hätte es doch auch geben sollen, oder?
    Bei einer Explosion in der Luft, wie in Tunguska? Kaum. So wird ja z.B. unter anderem auch darüber spekuliert, ob der "Vela-Zwischenfall" im südlichen indischen Ozean von einem Objekt der Tunguska-Klasse ausgelöst wurde. 2002 gab es zudem im östlichen Mittelmeer einen ähnlichen Fall. In keinem Fall entstand eine Flutwelle, und man bemerkte die Explosionen nur, weil man heute über Satelliten verfügt.

    Zitat von Mineralienatlas Lexikon
    So wurden im Jahr 1490 bei einem Impakt in Russland fast 10.000 Menschen getötet.
    Davon habe ich noch nie etwas gehört. Schade führt die Quelle das nicht aus.

    EDIT:

    Zitat von Degra
    Auch in Deutschland gab es schon mindestens zwei größere Einschläge.
    Zwei? Natürlich waren es viel mehr, aber ich kenne nur das nördlinger Ries (und den zugehörigen Steinheimer Krater). Gibt es noch mehr gesicherte Krater in Deutschland?

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  • Degra
    antwortet
    Was spielt es für eine Rolle, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist? Auch in Deutschland gab es schon mindestens zwei größere Einschläge. Oder Menschen werden vom Blitz getroffen, das ist einfach Pech

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  • Noir
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Komet/Asteroid gerade Sibirien (und nicht etwa den Atlantik) trifft, äußerst klein.
    So klein ist die Wahrscheinlichkeit eigentlich nicht. Guck Dir mal die Karte in dem Link an:

    Mineralienatlas Lexikon - Impakt

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