Die bessere Alternative zum Terraforming ist der Bau von Weltraumhabitaten. Der Aufwand ist vergleichsweise gering: das gleicht in etwa der Aufgabe, mitten in der Wüste eine klimatisierte, grüne Stadt zu bauen, verglichen mit dem Versuch, die Wüste zu begrünen. Die neue Wohnfläche steht sofort zur Verfügung (die Investoren kriegen ihr Geld bald zurück), die Funktionsweise ist relativ simpel und grundsätzlich bekannt. Man muss auch nicht für die Ewigkeit bauen: es reicht, wenn die Stadt / das Habitat im Normalbetrieb nicht defizitär ist. Das könnte man, im Weltraum zumindest, durch den günstigen Abbau und die Veredelung von Rohstoffen für die Energie/Rohstoffhungrige Erde erreichen. Womit wollen hingegen Kolonisten auf der Venus, dem Mars die gewaltigen Investitionen in das Terraforming zurückbezahlen? Eben.
Die Idee, schwebende Stationen auf der Venus zu bauen, ist in der Tat attraktiv (stellt sich allerdings immer noch die Frage, wie das bezahlt werden soll - im Moment halte ich einzig das Modell "Antarktisstation" (dh, Bezahlung durch an wissenschaftlicher Erforschung interessierte Staaten, die gleichzeitig auch Präsenz markieren wollen) für plausibel. Interessanterweise würde ein auf dem 1-Bar-Niveau schwebender Ballon, der mit 1 bar Stickstoff/Sauerstoff in atembarer Mischung gefüllt ist, ohne weitere Zutat schweben. Das heisst, eine Station könnte gleich im Inneren des Ballons, der sie trägt, gebaut werden. Die Energieversorgung der Station könnte über Solarzellen geschehen: Nach oben hin hat man ja praktisch die doppelte Sonnenstrahlung, und sogar das von den tieferliegenden Wolken reflektierte Licht ist immer noch energiereicher als das Licht der Sonne auf der Erdoberfläche - faktisch könnte man Solarzellenausleger des Ballons also beidseitig mit Solarzellen bestücken und hätte in etwa die drei bis vierfache Ausbeute eines vergleichbaren Auslegers auf der Erde. Von der Station aus wäre die Oberfläche mit langen Seilen beprobbar, zunächst mit Robotern, die so abgesetzt werden, später vielleicht auch mit bemannten, aktiv gekühlten und druckbeauschlagten Rovern.
Selbst Bynaus (sonst ein Bynause was die Erforschung von Planeten angeht) findet die Idee einer atmosphärischen Forschungsstation ganz interessant.


Einen Kommentar schreiben: