Zitat von Cor
Warum hätte sie aber Schuldgefühle, wenn da doch nur ein paar Zellen in ihrem Körper waren ? Beantworte dir diese Frage selbst..
Es geht, wie Harmakhis schon geschrieben hat, darum, das Ausmass menschlichen Leidens zu minimieren. Das Leid, dem ein ungewolltes Kind ausgesetzt ist (Adoption oder auch nicht, Heime, etc.), oder auch ein äusserst schwer behindertes Kind, das keine Chance hat, seinen ersten Geburtstag zu erleben, wiegt sehr viel mehr als die Ahnungen von Schuldgefühlen angesichts eines toten Zellhaufens, oder sogar eines schon etwas älteren Embryos, dessen menschliches Aussehen schon zu erkennen ist.
Minimalstes Leid, nicht Ideologie oder diffuse Schuldgefühle.
Es ist sicher richtig, dass man einen bestimmten Zeitpunkt festlegen muss, ab dem ein Mensch als Mensch gilt. Sonst könnte man theoretisch so weit gehen, schon einem Apfel, der Atome enthält, die später in der Eizelle, sind Menschenwürde zuzusprechen. Das ist natürlich absurd.
Aber dieser Vorstufe fehlt eine wichtige Eigenschaft des Menschen: sie ist keine unabhängige Lebensform. Entfernt man die Vorstufe (den Embryo) aus ihrer Umgebung, stirbt sie sofort ab, wie wenn sie ein Organ der Mutter wäre (und Organen spricht man in der Regel auch keine Menschenwürde zu...). Sogar nach der Geburt ist das Lebewesen (nun eine selbständig funktionierende Lebensform = ein Lebewesen) nicht in der Lage, sich selbst mit Nahrung zu versorgen, es ist von seiner Umgebung abhängig. Aber die Abhängigkeit ist nun anderer Art: das Lebewesen (ein Säugling) lebt und existiert unabhängig, und damit bekommt es volle Menschenwürde, aber eben noch nicht die Rechte und Pflichten, die erwachsenen Menschen zukommen. Das ist der Weg der Menschwerdung, mit zunehmender Unabhängigkeit erwachsen dem Menschen zunehmende Rechte und Pflichten. So lange die Vorstufe nicht selbständig leben kann, kommt ihr kein unveräusserliches Recht auf Leben zu. So lange sie von anderen Menschen abhängig ist, werden ihre Rechte und Pflichten von diesen wahrgenommen. Erst die komplett unabhängige Existenz bringt die selbständige Wahrnehmung aller Rechte und Pflichten mit sich.
Da hast du mir aber noch die Prämisse untergeschoben, dass die Erbinformation das einzige ist, was einen Menschen ausmacht.
Zitat von Amöbius
Genau das gleiche passiert ja bei diesem Beitrag. Die Nachricht darüber, eine Alternative zu Stammzellen aus Embryonen gefunden zu haben, endet in einer Diskussion über die ethische Verwerflichkeit von embryonalen Stammzellen... ziemlich merkwürdig.

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