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  • Floore
    antwortet
    Hmm, also ich kann mich nicht erinnern eine Widerlegung der Quantenmechanik gesehen zu haben, jedenfalls nicht in der Form wie hier gepostet. Ich hatte eigendlich nicht den Anschein, dass die Schriften, die uns erreichten irgendwie judenfeindlich motiviert waren, aber ich muss zugeben, ich bin noch nicht mal auf die Idee gekommen sie in dieser Hinsicht zu lesen (sofern ich mir das angetan habe das Zeug überhaupt durchzulesen).
    Aber das dieser Glaube noch existiert eine richtige Theorie müsse einfach, anschaulich und klar sein spielt warscheinlich wirklich eine große Rolle. Ich habe oft das Argument gelesen: Die RT widerspricht dem gesunden Menschenverstand, also kann sie nicht war sein. Hallo !?
    Ich hoffe wirklich sehr, dass du unrecht hast Endar, aber ich befürchte, dass auch diese Einstellung bei einigen dieser Schreiber bewusst oder unbewusst eine Rolle spielt.

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  • endar
    antwortet
    Zitat von LuckyGuy Beitrag anzeigen
    @ endar:

    *lol*, die hatten andere Interessensgebiete...

    Aber wenn Heisenberg für die Nazis geforscht hat, dann können sie nicht gegen ihn und seine Theorie gewesen sein.

    Oder zumindest nicht durchgehend bzw, überdauernd. So weit ich weiß, hat die "deutsche Physik" schon lange vor dem Untergang des Nazi-Regimes ausgedient gehabt. Weil den Nazis Fortschritte in der Waffenforschung wichtiger waren als ideologische Konsequenz.
    Ich habe oben nochmal nacheditiert. Es gibt nicht "den" Nationalsozialismus oder "den" Nazi, der sich von "den" Deutschen abgrenzen lassen könnte.

    Dass Teile der Fachwelt und das Militär die Quantenmechanik aufgriffen, steht dem nicht entgegen, dass andere Teile der Fachwelt das ganze ablehnten. Die "deutsche Physik" war dabei keine Erscheinung, die erst 1933 entstand. Die Wurzeln dieser Organisation/Ideologie reichen weit zurück in die Zeit vor dem NS. Damit ist sie nicht originär nationalsozialistisch, auch wenn sie ideologisch eine Menge teilte, wie den Rassenwahn. Die "deutsche Physik" sprang also gewissermaßen auf den Zug auf, genau wie auch das Militär, die Justiz und Medizin unter den Bedingungen des NS nach wie vor eigene Ziele verfolgten, die sich sicherlich oft mit dem "Willen den Führers" deckten.

    Bei der "deutschen" bzw. "arischen Physik" ging es um "Anschaulichkeit", "Klarheit" und "sachliche Schlichtheit". Große mathematische Konstrukte wollte man nicht. Vor allem zwei Dinge unterschieden die "deutsche Physik" von der "anderen". 1. Der sog. Äther war sehr beliebt bei den "deutschen Physikern". Himmler hing dieser Theorie an. 2. Die Atom-Theorie.
    Und wenn man sich dann die hier verlinkte Webseite anschaut, auf der ebenfalls der Äther verherrlicht wird, dann sieht man die Wurzeln sehr genau. Sicherlich wäre Einstein vor diesem Hintergrund auch in die Kritik geraten, wenn er nicht (im Sinne der Nürnberger Reichsgesetze) jüdischer Abstammung war. Nur der Unterschied zwischen Plank/Heisenberg etc. und Einstein war, dass Einstein schreiben konnte, was er wollte, es war immer falsch.

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  • Bynaus
    antwortet
    Ideologische Überblendung der Wissenschaft gibts aber auch heute noch. In China wird immer wieder mal gerne behauptet, die Chinesen würden, im Gegensatz zur Rest der Menschheit, direkt vom Peking-Menschen abstammen...

    Oder wenns um sozial / gesellschaftlich heikle Themen geht, wie Kindsmissbrauch (oder der Frage, ob es "unheilbar Kranke" Sexualstraftäter gebe, die man "nie mehr rauslassen dürfe"), dann wird manchmal auch bei uns aufgrund politischer Vorgaben entscheiden, und nicht aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
    Ich meine, ich hätte mal gelesen, dass die Sowjets ebenfalls nicht glücklich mit der Entwicklung der modernen Physik waren, weil sie aus irgendwelchen Gründen nicht ins ideologische Konzept passte.
    Die Sowjets hatten ganz am Anfang Probleme mit dem Konzept von "Genen" und haben mehrere großangelegte landwirtschaftliche Experimente gestartet, um deren Existenz zu widerlegen. Das hat direkt zu katastrophalen Hungersnöten geführt.

    Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Trofim_Denissowitsch_Lyssenko
    Lyssenko war zur Regierungszeit von Josef Stalin der führende Biologe der UdSSR. Er vertrat – frei nach Lamarck – die Ansicht, dass erworbene Eigenschaften vererbt würden und negierte die Existenz von Genen als unsozialistisch und deshalb falsch. Seine Theorien prüfte er in groß angelegten Landwirtschaftsprojekten. So säte er Weizen unter ungünstigen klimatischen Bedingungen und fand daraufhin im nächsten Jahr Roggenpflanzen auf dem Feld. Tatsächlich hatten sich Roggenpflanzen von benachbarten Feldern ausgesät. Lyssenko interpretierte dagegen solche Ergebnisse als Beleg für seine Thesen.

    [...]

    Lyssenko verstand es, sich durch gute Beziehungen innerhalb der KPdSU und zu Stalin persönlich erhebliche Ressourcen zu verschaffen. Auf seine Anweisung hin wurden erhebliche Flächen mit Weizen bepflanzt, die dafür klimatisch nicht geeignet waren. Die dadurch hervorgerufenen Missernten verschärften die ohnehin schlechte Ernährungslage der russischen Bevölkerung deutlich, es kam zu Hungersnöten.

    Die biologischen Wissenschaften der Sowjetunion wurden nachhaltig geschädigt, so dass der Begriff Lyssenkoismus fortan als Schlagwort für die Unterordnung wissenschaftlicher Erkenntnis unter die Wunschvorstellungen der Politik gebraucht werden sollte.

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  • Mondkalb
    antwortet
    Oder Beziehungen. ^^
    Die Vertreter der Deutschen Physik, allen voran Johannes Stark und Philipp Lenard, verwarfen seine Theorien mit dem Hinweis, er sei ein theoretischer Formalist und der Geist von Einsteins Geist. Stark veröffentlichte 1937 in der SS-Zeitung Das schwarze Korps einen Artikel über Weiße Juden in der Wissenschaft, in dem er vor allem Heisenberg angriff. Da ein solches Vorgehen im Dritten Reich schnell auch für ihn persönlich zu einer Bedrohung werden konnte, nutzte Heisenberg eine entfernte Bekanntschaft seiner Eltern zu der Familie Himmler (sein Vater war Griechischprofessor, Himmlers Vater Griechischlehrer in München), um diese Angriffe zum Schweigen zu bringen.
    (aus dem Wikipedia-Artikel über Heisenberg)

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  • LuckyGuy
    antwortet
    @ endar:

    *lol*, die hatten andere Interessensgebiete...

    Aber wenn Heisenberg für die Nazis geforscht hat, dann können sie nicht gegen ihn und seine Theorie gewesen sein.

    Oder zumindest nicht durchgehend bzw, überdauernd. So weit ich weiß, hat die "deutsche Physik" schon lange vor dem Untergang des Nazi-Regimes ausgedient gehabt. Weil den Nazis Fortschritte in der Waffenforschung wichtiger waren als ideologische Konsequenz.

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  • endar
    antwortet
    Lucky, dass die "führenden" Antisemiten wie Julius Streicher oder Rosenberg die QM verstanden haben, musst du mir erstmal nachweisen.

    Ansonsten habe ich das falsche Wort benutzt, ich hätte nicht "die Nazis" schreiben sollen, denn ich meinte die Vulgärantisemiten. "Die" Nazis gab es ja gar nicht in dem Sinne, dass jeder "Nazi" (was immer das auch genau war) stets und immer dieselben Ziele verfolgte. Ganz im Gegenteil, der Nationalsozialismus war ja auch eine Sammelbewegung ganz unterschiedlicher Strömungen und Ansichten, was sich nach 1933 durch die massenhafte Zunahme der Mitgliederzahlen in der NSDAP und ihren Gliederungen noch verstärkte.
    Zuletzt geändert von endar; 31.08.2007, 09:50.

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  • Mondkalb
    antwortet
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Meckert eigentlich niemand gegen die Quantentheorei? Die stammt doch von Max Planck, oder? (bevor ich mich jetzt voll entblöde).
    Jedenfalls haben die Nazis natürlich weder die Relativitätstheorie, noch die Quantenmechanik verstanden, aber das eine war eben böse und das andere gut, weil das eine ein "Jude" und das andere ein "Deutscher" gefunden hat.
    Und da frage ich mich schon: Hätte Einstein zur Quantenmechanik gearbeitet, dann würden die Leute wohl gegen die Quantenmechanik meckern.
    Die Quantenmechanik hat den Nazis auch nicht gefallen. Heisenberg wurde damals von Vertretern der "deutschen" Physik angefeindet, dass seine Theorien gewissermaßen jüdisch unterwandert seien.

    Alleine diese Vorgänge könnten ja schon Heiterkeit auslösen (wenn das Ganze nicht so üble Seiten gehabt hätte) und zeigen die vollkommene Verblödung dieser Ideologen.

    Ich meine, ich hätte mal gelesen, dass die Sowjets ebenfalls nicht glücklich mit der Entwicklung der modernen Physik waren, weil sie aus irgendwelchen Gründen nicht ins ideologische Konzept passte. Die Relativitätstheorie wurde deswegen auch anfangs abgelehnt.

    Es ist wirklich absurd zu sehen, wie immer wieder versucht wird, selbst eine so fundamental an beweisbaren Tatsachen orientierte Wissenschaft wie die Physik aufgrund ideologischer, religiöser oder philosophischer Vorurteile in Miskredit zu bringen. Natürlich wird daraus immer ein Eigentor.

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  • LuckyGuy
    antwortet
    Die Nazis konnten mit der QM sehr wohl eine Menge anfangen.

    Und verstanden haben sie sie auch.

    Mit Wener Heisenberg arbeitete sogar einer der führenden Wegbereiter der QM für die Nazis. So weit ich weiß, wollte er auch Nils Bohr für die Nazis gewinnen, was dieser aber ablehnte.

    AFAIR sollte Heisenberg für die Nazis die Atombombe entwickeln, aber er scheiterte daran schon sehr, sehr früh (Oder wollte sie gar nicht "erfolgreich" sein, hier scheiden sich die Geister. Jedenfalls scheiterte er er auffällig, früh, kläglich und auf ganzer Linie).

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  • Bynaus
    antwortet
    Zitat von Skymarshall
    Wie hiess nochmal der "Vogel" welche hier eine Zeit lang regelmäßig im Forum gepostet hat?
    Du meinst Bernd Jaguste?

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  • endar
    antwortet
    Oh, das wissen die meisten Fanatiker schon, das Einstein Jude war. Natürlich haben sich Teile antisemitischer Propaganda mittlerweile derart verselbstständigt, dass die Anhänger von Illuminatenverschwörungsthesen gar nicht mehr wissen, dass das antisemtischen Ursprungs ist, aber insbesondere bei Einstein schimmert das schon noch stark mit.

    Dass sich die QM leichter mit Gott vereinbaren lässt, spielt dabei wohl nur eine Nebenrolle. Ursprung der Kritik an Einstein war ja anicht die Theorie, sondern die Tatsache, dass er Jude war.

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  • Spocky
    antwortet
    Die QM ist ja mit der Religion noch am ehesten vereinbar. a kann man viele Dinge gar nicht exakt bestimmen und das sehen die Fanatiker dann wohl auch noch als Beleg für Gott an. So ähnlich hälts der Papst ja auch mit dem Urknall. Die Tatsache, dass es physikalisch kein davor gab, gibt ihm genug Platz für Gott...

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  • Skymarshall
    antwortet
    Wie hiess nochmal der "Vogel" welche hier eine Zeit lang regelmäßig im Forum gepostet hat?

    Der hat doch auch ständig mit dir und in anderen Foren rumdiskutiert und gemeint Einstein widerlegen zu können. Dann hast du ihm vernünftige Argumente genannt die er zuerst ignoriert hat. Später hat er sich gar nicht mehr gemeldet.

    Diese Leute halten sich für sehr schlau und übersehen Dinge und machen Denkfehler. Blamieren sich eigentlich nur damit.

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  • Bynaus
    antwortet
    aber das eine war eben böse und das andere gut, weil das eine ein "Jude" und das andere ein "Deutscher" gefunden hat.
    Das mag bei einigen eine gewisse Rolle spielen, die meisten Crackpots wissen doch aber vermutlich gar nicht, dass Einstein Jude war. Bei denen spielt doch viel eher eine Rolle, dass Einstein quasi als Inbegriff des Genies gilt, womit ihnen ihre selbstgestrickte Wiederlegung seiner Theorie zeigt, wie genial sie selbst sind... ein irgendwie fast schon etwas krankhafter Geltungsdrang, würde ich sagen.

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  • endar
    antwortet
    Meckert eigentlich niemand gegen die Quantentheorei? Die stammt doch von Max Planck, oder? (bevor ich mich jetzt voll entblöde).
    Jedenfalls haben die Nazis natürlich weder die Relativitätstheorie, noch die Quantenmechanik verstanden, aber das eine war eben böse und das andere gut, weil das eine ein "Jude" und das andere ein "Deutscher" gefunden hat.
    Und da frage ich mich schon: Hätte Einstein zur Quantenmechanik gearbeitet, dann würden die Leute wohl gegen die Quantenmechanik meckern.

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