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  • T-X
    antwortet
    Also ich hab jetzt hier seit einiger Zeit mitgelesen und jetzt kann ich es doch nicht bei mir behalten:

    Ich studiere Elekrotechnik und VWL an einer FH und möchte jetzt mal betonen, dass es natürlich im wirtschaftlichen Bereich viele Klischeestudenten gibt (ich sitze 40% meiner Zeit mit den BWLern zusammen), allerdings sehen die sich mit einem Problem konfrontiert:
    durch die hohe Zahl an Studenten, herrscht ein gewisser Darwinismus, d.h. man sollte lernen, um einen Studienabschluss besser als Durchschnitt zu bekommen. Und anschpruchslos ist ihr Studium nicht! Es ist zwar m.E. leichter eine BWL Klausur zu bestehen, um aber ein wirklich gutes Ergebnis zu bekommen musste ich z.T. mehr arbeiten, als für eine Mathe oder Physik Klausur auf Ingenieurniveau. Sicherlich ist der Stoff nicht sonderlich kompliziert, wenn man sich einzelne Aspekte anschaut, allerdings entsteht eine Komplexität durch die Fülle von Teilbereichen, die dort zusammenspielen.
    Und vernünftiges Controlling oder Kosten-/Leistungsrechnung oder gar Personalführung lernt man eben nicht an zwei verregneten Abenden, das ist vermessen.

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  • Zefram
    antwortet
    Dass deine paar BWL/VWL-Vorlesungen dir nicht das Recht zugestehen, pauschal BWLler als stumpfsinnige, idiotische, wertvernichtendes Gammelvolk zu bezeichnen, sollte eigentlich logisch sein. Ich erzähle trotz Abitur auf nem technischen Gymnasium ja auch nicht rum, dass das alles Legastheniker waren. Man kann nicht von einzelnen Beobachtungen auf alle schließen und diese Meinung für Allgemeingültig erklären, oder?

    Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
    Der Rest ist Charakter - oder willst Du hier ernsthaft propagieren, daß das BWL-Studium "soft skills" [Wir sprechen hier Deutsch. Nur zur Erinnerung.] vermittelt? Wann denn und wo denn bitte? Das Psychoblabla und Personalführungsblabla in den entsprechenden Vorlesungen und Seminaren? Der Scherz ist wunderbar.
    Ich erspare mir an dieser Stelle Kommentare zu deinen niedergeschriebenen Gedanken. Mit einer Ausnahme: Scheinbar kam in deiner Ausbildung die Sozialkompetenz eindeutig zu kurz. Wenn du dich im RL so verhälst, wie hier im Forum, wirst du so stark anecken, dass dir deine ganze Ausbildung wenig im Leben weiterhelfen wird.

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  • Phoenow
    antwortet
    Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
    Die Informatik definiert sich in weiten Teilen über die technische Informatik und damit über das, was ich zur Elektrotechnik und Physik gesagt habe.
    Nun die technische Informatik ist so stark vertreten, weil der Computer eben das wichtigste Anwendungsgebiet der Informatik darstellt.
    Das ändert trotzdem nichts daran, dass es auch ohne geht.
    Es gibt ja auch so Forschungsdisziplinen wie Wirtschatsinformatik, Bioinformatik/Systembiologie etc. Deswegen sind BWL oder Biologie aber noch lange keine Teilgebiete der Informatik.

    Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
    Und ohne Computer würde es die aktuelle Informatik gar nicht geben, sondern es würden weiterhin Mathematiker ihre "algorithmische und diskrete Mathematik" betreiben.
    Ja eben, da sind wir wieder beim Kern. Informtik ist eben doch nichts anderes als Mathematik.

    Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
    Ja nichtmal das Wort Informatik gäbe es
    Naja bloß weil der Computer als Anwendungsgebiet die Informatik so populär gemacht hat, dass sie einen eigenen Namen bekam (übrigens ein Kunstwort aus Information und Mathematik, also ganz ohne Computer), wird er nicht gleich zum Gegenstand dieser.

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  • HeldderStunde
    antwortet
    Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
    Das Bild, das du hier zeichnest, ist frauenverachtend und noch dazu einfach völlig an der Realität vorbei.
    Und soll mich das Kümmern, daß ich einen gewissen Charakterzug von Chauvinismus habe? Wohl kaum. Ich wüßte auch nicht, wo das eine Blamage sein soll, wenn die Mehrheit der Mädels dort nunmal strohdoof ist. *schulterzuck* Zugegebenermaßen taugen die entsprechenden Individuen aber für andere Dinge, die Männer gerne tun...

    Und an der Realität kann ich gar nicht näher sein, denn ich beschrieb den typischen BWL-Horsaal an beliebig vielen deutschen Universitäten. Daß es in den Wiwi 5-10% ernsthafte Menschen gibt, klar. Daß es hier und da an der FH anders zugeht, geschenkt. Das habe ich nie bestritten. Das war es dann aber auch schon.

    Besonders herrlich: Das jammernde Pack (BWL, Psychologie, Soziologie, ...) beschwert sich über schlechte Studienbedingungen und ist tatsächlich dermaßen strohdoof, daß es keinem der Betroffenen in den Sinn kommt, daß die 800 anderen Studenten irgendwann ebenfalls Arbeit haben möchten. Das ist der Gipfelpunkt der geistigen Umnachtung. Lieber Geld und Studienbedingungen einfordern, als sich ein vernünftiges Studienfach suchen. Herzlichen Glückwunsch. Und wer leidet darunter? Der Motor allen Fortschritts und allen Wohlstands: die MNT-Fächer. Und noch mehr: die erwähnten ernsthaften Studenten leiden auch darunter. Die würden nämlich am liebsten Studienbedingungen wie die Ingenieure haben wollen - haben sie jedoch nicht. Wegen der überbordenden Masse von Irrlichtern, die an der Hochschule nur gammeln und bildungspolitisch investiertes Geld vernichten.

    Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
    Dass du völlig zu verkennen scheinst, [...] wenn du niemanden hast, der das Unternehmen leitet
    Die Parole ist älter als die Braunkohle und sowas von stumpfsinnig.

    Überspitzt könnte man sagen, daß ein Ingenieur, Mathematiker oder Naturwissenschaftler sich das bißchen Stoff an einigen verregneten Nachmittagen aneignen kann.

    Der Rest ist Charakter - oder willst Du hier ernsthaft propagieren, daß das BWL-Studium "soft skills" [Wir sprechen hier Deutsch. Nur zur Erinnerung.] vermittelt? Wann denn und wo denn bitte? Das Psychoblabla und Personalführungsblabla in den entsprechenden Vorlesungen und Seminaren? Der Scherz ist wunderbar.


    Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
    Also mir ist schon als Kind aufgefallen, dasss Mädchen lieber mit Puppen als mit Bauklötzchen gespielt haben...muss dir wohl entgangen sein, sonst hättest du diese behauptung wohl kaum aufgestellt. Denn zum Puppen spielen muss man auch nicht unbedingt viel auswendig lernen. Es interessiert sich die Mehrheit der Frauen einfach nicht so sehr für Technik. Sie denken wohl tendenziell lieber in Zusammenhängen (z.B. in der BWL)
    Unfug. Was Du hier erzählst, sind ja abenteuerliche Schauermärchen; man meint, solch ein Welt- und Frauenbild(*) hätte man längst überwunden.
    Frauen können wunderbare Ingenieure, Naturwissenschaftler und Mathematiker sein, wenn man sie aus der "Hausfrauenidylle" befreit und Menschen sein läßt.

    An der Stelle verweise ich auf die DDR, wo Frauen in MNT-Berufen Normalität gewesen waren. Alles eine Frage der schulsystematischen, gesellschaftlichen Erziehung.
    Es geht in Deutschland schon in der Schule los: Geringschätzung von MNT. Der alte Maturitätskatalog des mehrgliedrigen Schulsystems des Jahres 1958 hat sich tief in die Gesellschaft gegraben. Jeder Dummkopf profitiert tagtäglich von den Errungenschaften der Mathematik, der Physik, der Chemie, der Elektrotechnik und des Maschinenbaus. Trotzdem erfahren solche Disziplinen dermaßen wenig Wertschätzung, es ist nicht zu glauben. Die Kinder lernen es nicht anders: differenzierte Fächerprofile, die Erhaltung des Kurssystems in der Abiturstufe (mit Ausnahme Sachsens) - Wahlmöglichkeiten, die über alles gesehen weg von den MNT-Fächern führen. Kein obligatorischer polytechnischer Unterricht mehr (oder nie vorhanden gewesen: Alte Bundesländer), keine außerschulische Förderung hin zu MNT mehr.

    Wer bitte wundert sich noch, wenn er überfüllte Horsäle sieht? Hausgemachter Ärger.

    Und BWL und Denken in Zusammenhängen? Gassenhauer!
    Das ist es ja über weite Teile eben nicht. Wer das Denken in Zusammenhängen, in Wissenssystemen und das methodische Anwenden kann/ liebt, der studiert MNT, nicht Quatsch wie BWL.
    Ich hab mir einiges an BWL und VWL angetan/ antun müssen, da die Kaufleute den Ingenieuren schon genug ins Handwerk pfuschen, und wenn dort eines nicht gefragt und völlig unbrauchbar war, denn Denken in Zusammenhängen, Systemwissen, Verständnis für Wissenssysteme, Herleiten usw. usf. - das ganze Gegenteil meines Studienganges beispielsweise. Sich derart stumpf, hohl und primitiv mit Wissen auseinandersetzen zu müssen, war die eigentliche Herausforderung.

    Ich teile daher die Einschätzung so mancher Kommentare hier, die BWL als Wissenschaft anzuweifeln. "Niedere, nichtnachhaltige Wissensfresserei zum punktuellen Wiedererbrechen in der Klausur" träfe es eher.

    Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
    Kurze Frage am Rande: Woher kommt deine krasse Abneigung gegen Frauen?
    Welche "krasse Abneigung"? Ich mag Frauen. Sehr sogar.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    HeldderStunde schrieb nach 8 Minuten und 19 Sekunden:

    Zitat von Phoenow Beitrag anzeigen
    Informatik ist hauptsächlich das Strukturieren und Verarbeiten von Informationen.
    So wie die Fachdisziplin Informatik gegenwärtig im Hochschulwesen aufgestellt ist, ist die theoretische (mathematische) Informatik, und somit das, was du beschreibst, höchstens ein Aspekt.
    Die Informatik definiert sich in weiten Teilen über die technische Informatik und damit über das, was ich zur Elektrotechnik und Physik gesagt habe.

    Und ohne Computer würde es die aktuelle Informatik gar nicht geben, sondern es würden weiterhin Mathematiker ihre "algorithmische und diskrete Mathematik" betreiben. Ja nichtmal das Wort Informatik gäbe es - da kann der liebe Deikstra noch zehn Aphorismen erzählen.
    Zuletzt geändert von HeldderStunde; 17.02.2009, 21:49. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Phoenow
    antwortet
    Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
    Unfug. Natürlich hat Informatik so einiges mit Physik zu tun. Abgesehen von der theoretischen Informatik (mathematischen Informatik) - die ein hartes Brot ist! - und das fade Programmieren ausklammernd, gründen sich weiteste Teile der Informatik auf mein Spezialgebiet, die großartigste Ingenieurwissenschaft, die Elektrotechnik. Wir Elektrotechniker nennen das dann Informationstechnik, die Informatiker nennen es technische Informatik. Und da ein gewaltiges Standbein der Elektrotechnik die Physik ist, hat natürlich Informatik jede Menge mit Physik zu tun. Genauer gesagt geht es um Elektronik und Elektrophysik.
    Nicht wirklich. Informatik ist hauptsächlich das Strukturieren und Verarbeiten von Informationen.
    Da das sehr gut mit Hilfe eines Computers geht und dieser elektrotechnische Grundlagen hat ist die Elektrotechnik natürlich ein wichtiges Einflussgebiet, aber letztendlich funktioniert Informatik auch ohne diese.

    Wie sagte doch Dijkstra einst so schön: „In der Informatik geht es genauso wenig um Computer wie in der Astronomie um Teleskope“

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  • Zefram
    antwortet
    Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
    Zugegeben, das westdeutsche Universitätssystem hat sich im Zuge des Scheiterns des mehrgliedrigen Schulsystems angepaßt: Schüler, die früher kaum das Abitur geschafft hätten, erreichen heute das Reifezeugnis. Anders sind gewollte Hochschulzugangsquoten von 20 oder 30% oder noch mehr nicht zu erreichen. Niveaureduktion, ganz klar.
    Das stimmt wohl, leider. Das Niveau ist sicher fast überall gesunken, sei es nun BWL, Philosophie oder MNT.
    Mir haben im Studium so manche Prüfungen, vor allem schriftliche, nicht gefallen, da zuviele Leute, von denen ich wußte, daß ihre Zensuren nur durch fleißiges Lernen kamen, zu gute Leistungen schaffen konnten. Prinzipiell nichts dagegen zu sagen, solcher Fleiß fehlt mir auf jeden Fall, nichtsdestoweniger gewann man den Eindruck, daß den Fleißigen zu sehr entgegengekommen wurde - zu Lasten der Könner.
    Ich kenne die Lage an deiner Schule nicht, kann aber durchaus aus Beobachtungen schließen, dass fleissige ausweniglerner oftmals auch im Beruf eine viel höhere Selbstmotivation an den Tag legen als "könner", denen in der Schule alles in die Wiege gelegt wurde und die sich im Beruf dann ganz schnell umgucken ob des Mehraufwandes...insbesondere wenn man in der Schule so gut war, dass man nichtmal Hausaufgaben machen musste, um Schritt zu halten.

    Es gibt kaum ein Feld, das Wiwi übertrifft, wenn es zum Punkt "Studienerfolg mittels Nichtverständnis des Stoffes" kommt. Denken in Zusammenhängen, methodisches Durchdringen, Selbststudium - Fremdwörter für 90% der dortigen Studenten. Überhaupt hocken in den Vorlesungen bekanntlich ohnehin 90%+, die entweder

    1. bereits as Reifezeugnis nicht verdient haben, oder
    2. immatrikuliert sind, um in den mehrheitlich mit hohlen Weibern überfüllten Hörsälen einige poppen zu können, oder
    3. an der Universität sind, um irgendetwas zu studieren, oder
    4. an der Universität sind, um Party zu machen,
    Mit dem Absatz wolltest du wohl zur Schau stellen, wie gut du die Welt doch durchschaust, dabei hast du dich eigentlich nur selber blamiert. Das Bild, das du hier zeichnest, ist frauenverachtend und noch dazu einfach völlig an der Realität vorbei.
    Dass du völlig zu verkennen scheinst, dass dir deine noch so tollen Ingeneure garnix bringen, wenn du niemanden hast, der das Unternehmen leitet, ist offensichtlich. Techniker sind ganz andere Typen als BWLer...mag sein dass der Lernstoff der BWL sehr spezifisch und leicht erlernbar ist, aber dafür eignet man sich auch soft skills an, die bei dir möglicherweise etwas zu kurz gekommen sind

    Daß BWL ein anspruchsloses, reines Lernfach ist, sieht man schon am hohen Mädchenanteil. Mädchen bevorzugen Lernfächer, möglichst weitab von MNT. Jeder Blick in die Klassen von wirtschaftlichen Gymnasien zeigt es.
    Das ist jawohl eine logische Schlußfolgerung, die eines Nobelpreises für Könner gebührt
    Also mir ist schon als Kind aufgefallen, dasss Mädchen lieber mit Puppen als mit Bauklötzchen gespielt haben...muss dir wohl entgangen sein, sonst hättest du diese behauptung wohl kaum aufgestellt. Denn zum Puppen spielen muss man auch nicht unbedingt viel auswendig lernen. Es interessiert sich die Mehrheit der Frauen einfach nicht so sehr für Technik. Sie denken wohl tendenziell lieber in Zusammenhängen (z.B. in der BWL), wobei ihnen die besser harmonierenden 2 Gehirnhälften wohl nützlich sind.

    Kurze Frage am Rande: Woher kommt deine krasse Abneigung gegen Frauen?

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  • bozano
    antwortet
    Zitat von HeldderStunde
    1. bereits as Reifezeugnis nicht verdient haben, oder
    2. immatrikuliert sind, um in den mehrheitlich mit hohlen Weibern überfüllten Hörsälen einige poppen zu können, oder
    3. an der Universität sind, um irgendetwas zu studieren, oder
    4. an der Universität sind, um Party zu machen,
    Nur weil es bei euch nur wenige Frauen gibt, muss man nicht gleich frustriert sein.
    Nein. BWL benutzt Mathematik, wie soviele andere, als Hilfswissenschaft. Ohne das bißchen Mathe, was zudem noch sehr einfach ist, hätte die BWL überhaupt nichts, um sich lautstark als Wissenschaft bezeichnen zu können.
    Ingenieure benutzen Mathe auch nur dann, wenn sie sie brauchen.

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  • HeldderStunde
    antwortet
    Zitat von tsuribito Beitrag anzeigen
    Ich habe viel Interaktion mit Naturwissenschaftlern und grade die bekommen in ihrem Studium im Prinzip einen kompletten Kanon von etabliertem Wissen vermittelt, den sie sozusagen erstmal nur auswendig lernen müssen.

    Was kennst Du für Naturwissenschaftler? Das müssen sehr schlechte sein.
    Selten so einen lächerlichen Kommentar gelesen. Wer versucht, in MNT-Fächern eine Strategie des "Auswendiglernens" zu fahren, wird Gott sei Dank zügig der Exmatrikulation zugeführt.

    Zugegeben, das westdeutsche Universitätssystem hat sich im Zuge des Scheiterns des mehrgliedrigen Schulsystems angepaßt: Schüler, die früher kaum das Abitur geschafft hätten, erreichen heute das Reifezeugnis. Anders sind gewollte Hochschulzugangsquoten von 20 oder 30% oder noch mehr nicht zu erreichen. Niveaureduktion, ganz klar.
    Mir haben im Studium so manche Prüfungen, vor allem schriftliche, nicht gefallen, da zuviele Leute, von denen ich wußte, daß ihre Zensuren nur durch fleißiges Lernen kamen, zu gute Leistungen schaffen konnten. Prinzipiell nichts dagegen zu sagen, solcher Fleiß fehlt mir auf jeden Fall, nichtsdestoweniger gewann man den Eindruck, daß den Fleißigen zu sehr entgegengekommen wurde - zu Lasten der Könner.

    Aber - großes Aber. Das hatte nichts mit dem sturen Stoffgefresse zu tun, was BWL- oder VWL-Studenten abziehen dürfen. Es gibt kaum ein Feld, das Wiwi übertrifft, wenn es zum Punkt "Studienerfolg mittels Nichtverständnis des Stoffes" kommt. Denken in Zusammenhängen, methodisches Durchdringen, Selbststudium - Fremdwörter für 90% der dortigen Studenten. Überhaupt hocken in den Vorlesungen bekanntlich ohnehin 90%+, die entweder

    1. bereits as Reifezeugnis nicht verdient haben, oder
    2. immatrikuliert sind, um in den mehrheitlich mit hohlen Weibern überfüllten Hörsälen einige poppen zu können, oder
    3. an der Universität sind, um irgendetwas zu studieren, oder
    4. an der Universität sind, um Party zu machen,

    Geisteswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften müssen dringend gesundgeschrumpft werden, massiv zugangsbeschränkt werden und dürfen nicht mehr losgelöst von den so überaus wichtigen MNT-Fächern stehen. Am besten wäre es, daß alle Geistes- und Wirtschaftswissenschaftler zunächst ein vollständiges MNT-Grundstudium absolvieren müßten. Das beugte dem Wegdriften der BWL-Trottel von uns Physikern, Chemikern und Ingenieuren vor. Alleine die Unternehmensberater sind dermaßen dubiose Gestalten, daß dort gründlich ausgeholzt werden sollte.

    Daß BWL ein anspruchsloses, reines Lernfach ist, sieht man schon am hohen Mädchenanteil. Mädchen bevorzugen Lernfächer, möglichst weitab von MNT. Jeder Blick in die Klassen von wirtschaftlichen Gymnasien zeigt es.

    Mich interessiert in der Tat, was die Schieflage des ganzen deutschen Schulsystems an volkswirtschaftlichen Werten bereits vernichtet hat. Die Geringschätzung und Unterrepräsentation von MNT, die fehlende Lenkung der Kinder zu MNT, die fehlende Restriktion in der Studienwahl und somit einerseits das Überquellen von Stumpfsinn/brotlosen Künsten wie BWL, Psychologie, Soziologie, .. und zugleich der Ingenieurmangel andererseits stellen unglaubliche Belastungen für Deutschland dar.
    Die Verzerrungen werden spätenstens mit dem Ausscheiden vieler altgedienter Ingenieure, Mathematiker und Naturwissenschaftler aus dem Berufsleben spürbare Ausmaße annehmen.

    Der Heinrich meinte vor langer Zeit:
    Denk ich an Deutschland in der Nacht...

    So ist es.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    HeldderStunde schrieb nach 24 Minuten und 33 Sekunden:

    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Informatik hat nix von Physik.
    Unfug. Natürlich hat Informatik so einiges mit Physik zu tun. Abgesehen von der theoretischen Informatik (mathematischen Informatik) - die ein hartes Brot ist! - und das fade Programmieren ausklammernd, gründen sich weiteste Teile der Informatik auf mein Spezialgebiet, die großartigste Ingenieurwissenschaft, die Elektrotechnik. Wir Elektrotechniker nennen das dann Informationstechnik, die Informatiker nennen es technische Informatik. Und da ein gewaltiges Standbein der Elektrotechnik die Physik ist, hat natürlich Informatik jede Menge mit Physik zu tun. Genauer gesagt geht es um Elektronik und Elektrophysik.


    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Tatsächlich ist die Mathematik (oder wie einige hier schon sagten: Die Logik) die Mutter aller Wissenschaften.
    Ja und nein. Bezogen auf den Wissenschaftskatalog moderner MNT-Fächer, klar nein. Bezogen auf die Geschichte, klar ja. Mathematik war die erste aller Wissenschaften und ist die älteste aller Wissenschaften.

    Allerdings weise ich daraufhin, daß die Logik vor George Boole KEINE mathematische Logik war, sondern zur Philosophie gehörte. Erst Boole tötete die Hydra der philosophischen Logik und sorgte dafür, daß die Logik endlich mathematisch wurde. Sein größter Erfolg war im Anschluß, die mathematisierte Logik als Fundament der ganzen Mathematik etablieren zu können.


    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    BWL ist eine sehr spezielle angewandte Form der Mathematik und als solche natürlich auch eine Wissenschaft.
    Nein. BWL benutzt Mathematik, wie soviele andere, als Hilfswissenschaft. Ohne das bißchen Mathe, was zudem noch sehr einfach ist, hätte die BWL überhaupt nichts, um sich lautstark als Wissenschaft bezeichnen zu können.


    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Das hat aber z.B. die Astronomie auch und ist trotzdem eine Wissenschaft.
    Völliger Unfug.
    Kosmologie ist superharte Physik, nämlich Astrophysik und inzwischen extrem mathematisiert. Dort gelten wie im Rest der Physik ebenso die EINSTEINschen Postulate wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung. Sicherlich, man kann nicht einfach nach Eta Carinae fliegen, um sich das Vieh anzusehen, doch astrophysikalische Experimentalphysik (Messen, Laborversuche, Beobachtungen) ist um Lichtjahre ein anderes Kaliber als die esoterische BWL- oder VWL-Suppe.
    Zuletzt geändert von HeldderStunde; 16.02.2009, 00:47. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • flagros
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    [...]Tatsächlich ist die Mathematik (oder wie einige hier schon sagten: Die Logik) die Mutter aller Wissenschaften.[...]
    Ich würde nur teilweise mitgehen. Meiner Meinung nach kann man der "Logik" auch den Namen "Philosophie" geben, weil ja von den großen Naturphilosophen schon die ersten mathematischen Überlegungen kamen, aber davor wurde nur beobachtet und philosophiert.

    Wir hatten das Thema nämlich erst kürzlich in meinem Philosophie-Kurs und da ist unter anderem vermutet worden, dass bei dieser Aufspreizung der einzelnen Themen in der Physik alles am Ende wieder in die Philosophie mündet, weil man sich ja die Grundfragen nach wie vor stellt, aber das führt nun zu weit.

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  • bozano
    antwortet
    @newman
    Bin ganz deiner Meinung. Die Diskussion kam ja deswegen über Medizin auf, weil man in dem letzten Beitrag von maestro nicht erkennen konnte, ob er die Medizin als Naturwissenschaft sieht.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von bozano Beitrag anzeigen
    Ja, ich hätte es wohl anders ausdrücken sollen.
    Gemeint war natürlich, dass der Physiker auf Grund seiner Formeln einiges mehr über die Resultate seiner Versuche im vorraus sagen kann als der Mediziner, wo ja fast jedes Medikament nicht bei allen Menschen gleichermaßen wirkt.
    Wobei das ja nur etwas über die Komplexität und Individualität des menschlichen Körpers aussagt , höchstens noch etwas über das Entwicklungspotential der Wissenschaft, aber nicht über die Wissenschaft an sich.
    Die Physik wird ja auch nicht plötzlich unwisschenschaftlich wenn sie es mit Phänomenen zu tun hat, für die sie keine vom Menschen überschaubare Formeln finden könnte.

    Theoretisch wäre es ja womöglich sogar denkbar, dass man den individuellen Menschen bis ins kleinste Detail zerlegt und auf ihn ein Medikament maßschneidert.
    Das übersteigt wahrscheinlich nur die geistigen Fähigkeiten, das derzeitige Wissen und die Ressourcen, die so ein Wissenschaftler zur Zeit zur Verfügung hat. Also beschränkt er sich darauf vom Durchschnittsmenschen auszugehen und gravierende Nebenwirkungen auszuschließen.

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  • bozano
    antwortet
    Im Übrigen ist der Anfang von etwas immer die auch die Basis von etwas
    Ja, ich hätte es wohl anders ausdrücken sollen.
    Gemeint war natürlich, dass der Physiker auf Grund seiner Formeln einiges mehr über die Resultate seiner Versuche im vorraus sagen kann als der Mediziner, wo ja fast jedes Medikament nicht bei allen Menschen gleichermaßen wirkt.

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  • Cu Chulainn
    antwortet
    Zitat von bozano Beitrag anzeigen

    Als Anfang ist es ja schön und gut aber in der Medizin ist die Empirie nicht nur am Anfang, sondern sie ist die Basis. Jedes neue Medikament wird erst getestet, bevor man etwas über seine Wirkung sagen kann.
    Es wäre eher ungünstig Medikamente erst zu testen und dann was über die Wirkung zu wissen. Natürlich macht man bei der Entwicklung von Medikamenten erst Vorhersagen über die Wirkung (natürlich aufgrund empirischer Befunde von Krankheiten und anderen gemachten Erfahrungen) und testet diese dann später. Auch machen dies eher Pharmazeuten als Mediziner. Mediziner führen in der Regel die Tests an Menschen durch und beobachten diese.

    Im Übrigen ist der Anfang von etwas immer die auch die Basis von etwas

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  • Leto
    antwortet
    Zitat von maestro Beitrag anzeigen
    Dann sind also die ganzen andere Schwachsinnigkeiten wie Geschichte, Sozialwissenschaften, Medizin, Psychologie usw. usf. auch keine Wissenschaft? Wie schön einfach die Welt doch sein kann.
    Nun, Medizin ist doch nichts anderes als angewandte Biochemie. Die wissenschaftlichkeit steht außerfrage. Die beiden anderen würde ich doch mehr in Richtung Philosophie schieben.

    Denn nciht alles was an Unis gelehrt wird, ist wissenschaftlich man nehme nur das Beispiel Theologie.

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  • bozano
    antwortet
    Zitat von tsuribito
    Also soweit ich das im Propädeutikum gelernt habe, wird Medizin noch immer als Kunst aufgefasst auch wenn sie von vielen für eine Wissenschaft gehalten wird.
    Ja, die Mediziner sehen sich gerene als Künstler und wenn sie Mist gebaut haben, nennen sie es gerne Kunstfehler aber trotzdem werden die Mediziner nicht bei gleichen Symptomen jedes mal ein neues Medikament oder neue Behandlung anordnnen. Wenn man also Medizin als zu den Naturwissenschaften zählt, dann weil das Objekt der Betrachtung etwas ist, das aus der Natur stammt.
    Quasi die Inversion zur BWL, die ja die Wissenschaft ist, welche von allen für Kunst gehalten wird
    BWL als Kunst höre ich zum ersten mal.
    Zitat von Cu Chulainn
    Empirie ist aller Wissenschaft Anfang
    Als Anfang ist es ja schön und gut aber in der Medizin ist die Empirie nicht nur am Anfang, sondern sie ist die Basis. Jedes neue Medikament wird erst getestet, bevor man etwas über seine Wirkung sagen kann.

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