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Geht die Ära der Science-Fiction zuende?

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
    @irony...

    Meine Worte!

    In Krimis und Thriller-Geschichten geht es um das Unbekannte in uns.
    Fanatismus, Glaube, Gefühle, Ansicht, Liebe, Hass....
    Das alles ist der Mensch und viel mehr.
    Deshalb heißt es: Die Seele des Menschen ist abtrünnig tief.
    Deshalb sind Kriminalgeschichten immer noch IN...weil hier das Fass ohne Boden zu sein scheint.
    Das könnte eine plausible Erklärung sein. In der Science-Fiction gab es aber auch mal eine Richtung, die "Inner Space" genannt wurde und als Gegenentwurf zur Space Opera gedacht war. Überlebt hat in den SF-Buchregalen aber nur die Space Opera, und daran wird sich auch nichts ändern. Alles, was nicht "Krieg in der Galaxis" ist, ist zu wenig typisch SF.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    Ich habe auch nicht behauptet, dass es verschwindet. Ich habe ja geschrieben, "Krieg in der Galaxis" wird sich immer verkaufen, nur die Zeit, wo SF als Massenware wie Krimis gekauft wurde, die sind vorbei.
    Mit gewissen Schwankungen muss man rechnen.
    Allerdings bedeutet das noch nicht das Ende des Genres.

    Zitat von irony
    Alternate History als eigenes Genre braucht aber die SF nicht. Historische Romane verkaufen sich ganz gut, und Alternate History würde eher diese Käufer ansprechen als jemand, der "Krieg in der Galaxis" lesen will. Umgekehrt, wer sich für historische Romane begeistert, warum sollte sich so jemand sich plötzlich für "Krieg in der Galaxis" begeistern? Da gibt es einfach keine Synergieeffekte. Das letzte Franchise, dem dies ansatzweise, aber wirklich nur ansatzweise vielleicht geglückt ist, war Stargate, und das war eine TV-Serie.
    Damit hast du grundsätzlich zwar recht, aber ob Leser historischer Romane wirklich auch ein Interesse an "alternativer Geschichte" haben, da wäre ich mir nicht so sicher. Viele Leute, die sich "seriös" mit historischen Szenarien beschäftigen haben, so mein Eindruck, eine gewisse Kontaktscheue zu alternativ historischen Überlegungen.

    Bei Personen, die auch Geschichten über andere Dimensionen, Paralleluniversen oder fremde Planten, die um ferne Sterne kreisen lesen, haben es solche Geschichten natürlich leichter. Andererseits wird es solchen Leuten vielleicht an ausserirdischen Intelligenzen oder neuer Technik fehlen. Es sei denn, man schreibt eine Geschichte über die Zukunft eines alternativen historischen Szenarios.

    Zitat von Eagleeye Beitrag anzeigen
    Das alleine - nein, das wäre dann wohl doch zuviel verlangt. Aber es hätte den Charme des Neuen, Unverbrauchten an sich und könnte so vielleicht wieder Neugier wecken und neues Fanpotential erschließen.
    Das stimmt.

    Zitat von Eagleeye
    Ähnlich, wie es die aktuell so populären Dystopien im Jugendbuchsektor (wie etwa "Panem" oder "Cassia &Cy", die ich ebenfalls zur SciFi rechnen würde) schaffen
    Die Tendenz ist mir gar nicht aufgefallen.

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  • Area51 1/2
    antwortet
    @irony...

    Meine Worte!

    In Krimis und Thriller-Geschichten geht es um das Unbekannte in uns.
    Fanatismus, Glaube, Gefühle, Ansicht, Liebe, Hass....
    Das alles ist der Mensch und viel mehr.
    Deshalb heißt es: Die Seele des Menschen ist abtrünnig tief.
    Deshalb sind Kriminalgeschichten immer noch IN...weil hier das Fass ohne Boden zu sein scheint.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
    Sci-Fi ist heute um uns und die Technik gewinnt langsam die Oberhand. Jeder wird mit Technik konfrontiert und wird gezwungen diese zu benutzen. Also kann ein Sci-Fi Autor nichts neues, oder zumindest Aufregendes, mehr schreiben.
    Dann könnte auch ein Krimi-Autor nichts Neues und nichts Aufregendes mehr schreiben, und trotzdem liegt in den Buchhandlungen alles voll mit Krimis und Thrillern. Vielleicht hat Scifi einfach zu wenig Bezug zum realen Leben und Fantasy bietet phantastischere Welten, wenn man von der Realität die Nase voll hat. Scifi sitzt irgendwie zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite nicht realistisch genug, auf der anderen Seite immer noch zu realistisch.

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  • Area51 1/2
    antwortet
    Eigentlich ist es für mich (persönlich) leicht eine Antwort zu finden.

    Sci-Fi ist heute um uns und die Technik gewinnt langsam die Oberhand. Jeder wird mit Technik konfrontiert und wird gezwungen diese zu benutzen. Also kann ein Sci-Fi Autor nichts neues, oder zumindest Aufregendes, mehr schreiben.
    Sci-Fi ist heute Alltag...
    Sogar Dokumentarfilme sind heute in der Lage uns eine Zukunft zu zeigen die eintreffen kann.
    In den Romanen haben wir schon längst Außerirdische entdeckt, sie bekämpft, besiegt, verloren, Freunde geworden, ihre Technologie benutzt (angeeignet), ihre Welt besucht, Sex gehabt und Kinder gezeugt.
    Was gibt es noch zu schreiben? Was gibt es noch zu entdecken?

    Deshalb geht das Sci-Fi Genre jetzt in eine andere Richtung.
    Götter und Glauben sind noch nicht erforscht...sie waren kein Bestandteil der Sci-Fi Welt.
    Da wir aber inzwischen einen Rahmen für das zusammenleben erschaffen haben, bleibt nur die Spirituelle/Geistige/Mythische Seite zu erforschen...deshalb gibt es heute viel mehr Fantasy als Sci-Fi pur.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    Solche Romane werden aber heute nicht mehr geschrieben. Das ist das Problem der Ausgangsfrage!
    Was meinst du damit? Romane, in denen es um Forschung und weniger um "Krieg in der Galaxix" geht? Da gibt es auch heute noch einiges z.B. von Jack McDevitt (*1935), wobei der aber eigentlich auch noch zur Generation der alten SF-Autoren zählt.

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  • Dessler
    antwortet
    Der erste Band ist von Clarke alleine (meiner Tochter lese ich ihn gerade auf Englisch vor; teilweise liest sie auch selber), und der ist hervorragend. Die anderen Bände sind mehr Lee als Clarke, und das Niveau litt sehr darunter. Es war ein Fehler, Lee ins Boot zu holen.

    Solche Romane werden aber heute nicht mehr geschrieben. Das ist das Problem der Ausgangsfrage!

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    Ich sah vor allem den Rama-Zyklus und einige der Einzelwerke.
    Wobei der Rama-Zyklus eine Zusammenarbeit mit Gentry Lee ist und Clarke auch sonst einige Zusammenarbeiten vorzuweisen hat, z.B. mit Stephen Baxter. Aber es ist noch keinem gelungen, Arthur C. Clarke richtig zu beerben. Stephen Baxter wäre vielleicht noch der beste Kandidat dafür. Dessen neuere Bücher findet man auch noch relativ häufig.

    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    2001 war (noch?) nicht dabei.
    Da gibt es ja auch einen ganzen Zyklus mit vier Bänden, aber glaube nicht, dass der zu den besseren Werken zählt, eher nicht.

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  • Dessler
    antwortet
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Clarke? Heißt das, man legt endlich mal wieder die 2001-und-folgende-Reihe wieder auf?
    Ich sah vor allem den Rama-Zyklus und einige der Einzelwerke. 2001 war (noch?) nicht dabei.

    Zum Thema Alternate History:
    Ich glaube nicht, dass die endlos ausdebattierte Frage "Was wäre, wenn die Nazis gewonnen hätten", hierzulande allzu viele Leser gewinnen wird, so lange nicht ein Name wie Robert Harris darüber steht (oder selbst dann).

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  • irony
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Das Genre hat zur Zeit keine Konjunktur, aber dass es verschwindet halte ich nicht für unzweifelhaft.
    Ich habe auch nicht behauptet, dass es verschwindet. Ich habe ja geschrieben, "Krieg in der Galaxis" wird sich immer verkaufen, nur die Zeit, wo SF als Massenware wie Krimis gekauft wurde, die sind vorbei.

    Zitat von Eagleeye Beitrag anzeigen
    Das alleine - nein, das wäre dann wohl doch zuviel verlangt. Aber es hätte den Charme des Neuen, Unverbrauchten an sich und könnte so vielleicht wieder Neugier wecken und neues Fanpotential erschließen.
    Alternate History als eigenes Genre braucht aber die SF nicht. Historische Romane verkaufen sich ganz gut, und Alternate History würde eher diese Käufer ansprechen als jemand, der "Krieg in der Galaxis" lesen will. Umgekehrt, wer sich für historische Romane begeistert, warum sollte sich so jemand sich plötzlich für "Krieg in der Galaxis" begeistern? Da gibt es einfach keine Synergieeffekte. Das letzte Franchise, dem dies ansatzweise, aber wirklich nur ansatzweise vielleicht geglückt ist, war Stargate, und das war eine TV-Serie.

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  • Eagleeye
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Glaubst du, das allein hat die Zugkraft, das Genre wieder populärer zu machen?
    Das alleine - nein, das wäre dann wohl doch zuviel verlangt. Aber es hätte den Charme des Neuen, Unverbrauchten an sich und könnte so vielleicht wieder Neugier wecken und neues Fanpotential erschließen. Ähnlich, wie es die aktuell so populären Dystopien im Jugendbuchsektor (wie etwa "Panem" oder "Cassia &Cy", die ich ebenfalls zur SciFi rechnen würde) schaffen

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    Dass die Science-Fiction ihren Zenit überschritten hat, steht außer Frage.
    Das Genre hat zur Zeit keine Konjunktur, aber dass es verschwindet halte ich nicht für unzweifelhaft.

    Zitat von Zeno-2 Beitrag anzeigen
    "Eine Gegenposition zu Michael Szameits Abgesang vom 5. Februar[...]"
    Danke fürs Verlinken.

    Zitat von Eagleeye Beitrag anzeigen
    Von deutschsprachigen Verlagen wird (von wenigen Ausnahmen, wie Robert Harris' Vaterland mal abgesehen - und selbst dieses Buch ist zuerst bei Haffmanns, einem Schweizer Verlag, erschienen) ein Strang der Sci-Fi nahezu komplett ignoriert: Alternate History.
    Glaubst du, das allein hat die Zugkraft, das Genre wieder populärer zu machen?

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    Nun ja - ich habe mir heute mal wieder das Science Fiction-Regal in Frankfurts Gurgeldübel-Filiale angesehen und muss sagen: Es ist erbärmlich. Anscheinend existieren nur noch zwei Genres - "Krieg in der Galaxis" und "Abstieg in den Cyberspace" -, und obendrein ist die starke Zunahme von Neuauflagen Jahrzehnte alter Schinken bezeichnend, von Clarke bis Strugatzki. Liegt wohl daran, dass man nichts gutes Neues mehr einkaufen kann.
    Clarke? Heißt das, man legt endlich mal wieder die 2001-und-folgende-Reihe wieder auf?

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Eagleeye Beitrag anzeigen
    Insbesondere in der us-amerikanischen SF erreicht diese Sparte eine große Vielfalt (was, wie ich vermute, daran liegt, daß sie so ihre eigene, kaum vorhandene Geschichte kompensieren wollen
    Dass die Amerikaner keine eigene, kaum vorhandene Geschichte haben, ist einfach Unsinn. Es mag sein, dass sie keine Burgen und Schlösser vorweisen können, die im Mittelalter erbaut wurden, aber einige Jahrhunderte Geschichte haben auch sie vorzuweisen, und in den letzten Jahrhunderten haben sie auch keine geringe Rolle gespielt.

    Vielleicht hat es eher etwas mit Gedanken der Art zu tun, was wäre gewesen, wenn "Amerika" nicht von Columbus entdeckt worden wäre, d.h. einer Geschichtsauffassung, in der singulären Personen und Ereignissen eine große Bedeutung zugeschrieben wird.

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  • Eagleeye
    antwortet
    Von deutschsprachigen Verlagen wird (von wenigen Ausnahmen, wie Robert Harris' Vaterland mal abgesehen - und selbst dieses Buch ist zuerst bei Haffmanns, einem Schweizer Verlag, erschienen) ein Strang der Sci-Fi nahezu komplett ignoriert: Alternate History. Was ich sehr schade finde, da es gerade in diesem Bereich viele hochinteressante Sujets zu entdecken gibt. Alternate History beschäftigt sich mit einer einfachen Frage: Was wäre gewesen, wenn bestimmte Wendepunkte in der menschlichen Geschichte anders ausgegangen wären als sie sind?

    Insbesondere in der us-amerikanischen SF erreicht diese Sparte eine große Vielfalt (was, wie ich vermute, daran liegt, daß sie so ihre eigene, kaum vorhandene Geschichte kompensieren wollen ) - und ich finde es schade, daß diese Vielfalt deutschen Lesern vorenthalten wird, wenn sie des Englischen nicht mächtig sind ...

    Wenn man sich freiwillig einer ganzen Facette beraubt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn der Edelstein SciFi zu verblassen scheint ...

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