Realismuswahn bei Science Fiction - SciFi-Forum

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Realismuswahn bei Science Fiction

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Der geforderten Konsistenz in der Erklärung von castillo kann man nur Zustimmen. Gerade das Fehlen derselben oder auch das mut-/böswillige entfernen derselben aus einem vorher weitesgehend konsistenten SciFi-Universum ist das, was Fans bei vielen erfolgreichen Franchises als "Qualitätsverlust" bemängeln.

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  • castillo
    antwortet
    Man muss verschiedene Arten von Realismus unterscheiden. Ich weiß nicht, ob die Bezeichnungen treffen, aber ich nenne sie mal so:

    1. wissenschaftlicher Realismus,
    2. Serien-interner Realismus,
    3. gegenwartsbezogener Realismus.

    Wissenschaftlicher Realismus

    Man darf wohl kaum erwarten, dass sich eine SciFi-Serie ausschließlich auf heute gesicherte Erkenntnisse und Zusammenhänge stützen wird. Es muss hier fantastische Elemente geben, immerhin reden wir hier über Science Fiction! Wer dauern hinterfragt, ob es je einen Warp-Antrieb geben wird oder ob ein Star Gate funktionieren kann oder oder oder, der sieht sich eine Serie aus einem falschen Genre an.

    Serien-interner Realismus

    Vielleicht sollte man es besser "Konsistenz" nennen. Innerhalb der wissenschaftlichen Fiktion, die eine Serie etabliert hat, sollten keine groben Widersprüche auftreten. Kleine Ausreißer sind sicher gestattet, und je mehr Folgen und Sequels etc. eine Serie hervorgebracht hat und je länger der Zeitraum seit ihrer Novelle ist, um so weniger werden sich solche Ausreißer vermeiden lassen. Eine gewisse Großzügigkeit kann ich hier an den Tag legen, ohne dass mir der Spaß vergeht. Wenn ich aber den Eindruck gewinne, dass es Drehbuchautoren und/oder Produzenten völlig gleichgültig ist, ob es diese Konsistenz innerhalb der Serie gibt, dann wird es schon ziemlich ärgerlich.

    Gegenwartsbezogener Realismus

    Hiermit meine ich das Integrieren von Phänomenen, Problemen, Konflikten, Lehren o.ä. aus dem gegenwärtigen oder vergangenen Leben (also aus dem RL). Wenn das gelingt,
    1. ohne vordergründig (mit erhobenem Zeigefinger) zu werden,
    2. ohne den SciFi-Gehalt in den Hintergrund zu drängen und
    3. ohne den Unterhaltungswert zu gefährden,

    dann empfinde ich das als ein aufwertendes Bonbon. Aber bitte nicht mit aller Gewalt hineintragen!
    Ich meine damit nicht unbedingt nur die ganz großen ethischen und philosophischen Fragen, es kann auch mal um kleine Alltagskonflikte gehen, wie z.B. der Umgang mit Autorität oder das Verhalten in einem Team usw. usw.

    Mein Fazit: Realismus in SciFi? Kommt drauf an, wie es gemeint ist.
    Realismus auf Kosten von wissenschaftlicher Fantasterei? Nein!
    Realismus als Konsistenz innerhalb der Serie? Unbedingt (soweit irgendwie möglich)! Aber auch nicht von jeder Kleinigkeit die Laune verderben lassen.
    Realismus durch Integration von RL-Phänomenen? Kann, wenn es gut gemacht ist, muss aber nicht um jeden Preis!

    Ich kann es auch kürzer ausdrücken:
    Ich wünsche allen gute, spannende und niveauvolle Unterhaltung!

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  • GGG
    antwortet
    Zitat von Sarah Plume Beitrag anzeigen
    Warum sucht alle Welt im irrsinnigsten Scifi-Film, oder -Serie den alltäglichen Realismus?
    Waru soll man denn nicht?

    Wenn ich mir einen Scifi-Film anschaue, dann will ich ja eben keinen Realismus haben. Die alltäglichen Probleme und Beschränkungen sollen dann draußen bleiben, die seh ich ja wieder wenn ich meinen Fernseher ausmache, aber während ich das schaue will ich in Utopie und Fantastereien schwelgen, mich nicht darüber ärgern weil nach heutiger Technik dies oder jenes nicht möglich und absolut unrealistisch ist.
    Gut dann willst du eben keinen Realismus haben, auch gut. Es gibt eben 2 Arten von Sci Fi, die Eine welche Wert auf Realistische Darstelung legt und die Andere Fantastische. Ist so bleibt so.


    Für die Leute in den 60er Jahren war auch vieles zu phantastisch was Captain Kirk, Spock und Pille da gemacht haben, aber heute sind unsere Handys schon kleiner wie die damaligen Kommunikatoren der Enterprise.
    Also, lasst doch Science-Fiction Science-Fiction sein, wenn ihr unbedingt den reinen Realismus wollt, dann schaut euch ne nette Doku an.
    Also was Kirk und seine Leute da gemacht haben ist Heute noch immer Fanatastisch, die Komunikatoren waren doch nicht das Fantastischte. War es nicht absehbar das man eines Tages solche Walkie Talkies haben könnte? sicher, warum man die Dinger mit Handys vergleicht? ist mir schleierhaft. Das sind Walkie Talkies keine Handys.

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  • Kelshan
    antwortet
    Ich sage immer: "Wenn ich was Realistisches sehen will, dann gehe ich vor die Tür oder schaue Nachrichten." Das ist nun auch nicht ganz ernst gemeint, aber meine übliche Antwort darauf, wenn sich jemand beschwert, wie unrealistisch ein Film doch ist.

    Generell sehe ich an Realismus eigentlich nichts Schlechtes. Ich habe großen Respekt davor, wenn ein Autor es schafft, trotz Festhalten am Realismus eine fesselnde und gute Geschichte zu erschaffen. Denn dies ist sicherlich schwieriger, als sich einfach immer wenn man es für den Spannungsbogen gerade braucht irgendeine mehr oder minder unrealistische Einschränkung etc. auszudenken.

    Das gilt für mich eigentlich gleichermaßen auf zwei Ebenen: Realismus im Vergleich zu der realen Welt (ich nenne das hier mal Real-Realismus), und Realismus innerhalb der Story-Welt (Welt-Realismus). Wobei es natürlich auch darauf ankommt, was für einen Film man sich anschaut. Von einem Krimi würde ich schon auf jeden Fall Real-Realismus erwarten. Von einem Fantasy-Film eher Welt-Realismus, wenn überhaupt. Aber das ist eher eigene Präferenz.

    Bei SciFi kommt es auch darauf an, ob es wirklich reines SciFi oder eher SciFi-Fantasy (ala Star Wars) ist.

    Nichts von diesem Realismus ist für mich jedoch wirklich nötig für einen guten Film, und nichts davon ist hinderlich für einen guten Film. Es gibt Geschichten die eher realistisch angelehnt sind, auf die eine oder andere Weise, und Geschichten die eher unrealistisch sind. Ich sehe hier keinen Wahn. Wenn überhaupt, dann eine höhere Bandbreite bei der Auswahl. Und daran kann ich nichts Schlechtes sehen.

    Beides trägt gewisse Risiken. Ist der Film Realistisch, so besteht die Gefahr, dass es langweilig wirkt, da man es ja im Grunde alles schon kennt und man eigentlich einen Film schauen wollte, mit dem man aus der echten Welt entfliehen kann, für 90 Minuten.
    Ist der Film Unrealistisch, so kann es dagegen passieren, dass man nicht richtig in die Geschichte eintauchen kann, da man ständig denkt: Was für ein Schwachsinn!

    Problematisch sehe ich es höchstens, dass zur Zeit imo (gefühlt) vermehrt auf (v.a. Real-)Realismus gesetzt wird, die Autoren das jedoch nicht durchhalten und Logiklöcher in Massen einbauen, um die Geschichte noch irgendwie mehr in Schwung zu bringen. Oder einfach nicht genau genug auf die Logik achten.

    Die Kunst dürfte sein, hier das richtige Mittel zu finden, um einerseits zu fesseln und andererseits nicht abzuschrecken. Jedoch können auch Extrema durchaus interessant sein. Apollo 13 ist afaik extrem realistisch, aber sicher klasse. Children of Men ebenfalls noch sehr realistisch gemacht und imo hammergut. Das A-Team ist völlig unrealistisch, und dennoch Kult.

    Wenn einem eine Richtung nicht gefällt, dann schaue er eben lieber eine andere. Mal gibt es hiervon mehr, mal davon, aber ich bin doch der Meinung es gibt für jeden Geschmack genug. Man muss ggf. nur lang genug suchen.

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  • Zoe Dylan
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    @Sarah und Zoe: Technische Beschränkungen empfinde ich schon oft als korrekt eingebracht. Wenn zB ein Jäger unbegrenzt weit fliegen könnte (zB weil er keinen Treibstoff mehr braucht und das Lebenserhaltungssytem unbegrenz Sauerstoff bietet) bräuchte man ja keine Basis-Schiffe mehr, oder ?
    Jepp, hast Recht! Wäre wohl auch ein ziemlich langweiliger Film, wenn man genug Energie, Treibstoff, Sauerstoff usw. hat. Dann hat man schließlich auch unschlagbare Schilde, Waffen usw.
    Ich meinte ja auch nur, dass man "Wurmlochreisen" und "Warpantrieb" nicht gleich als (derzeit?) unrealistisch abtun und somit nicht mehr verwenden sollte. Es geht hier ja schließlich um Fiction und da sind die technischen Beschränkungen halt auf einem anderen Level als in der heutigen Realität.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Dafür gelten aber in der Welt hinter der Matrix, also in der Einbettungswelt die normalen physikalischen Gesetze, sonst gäbe es ja keine Menschen und keine Maschinen.
    Es hindert aber keinen Drehbuchautor daran, seine Serie komplett in einer Welt wie der Matrix spielen zu lassen, ohne auf eine Welt dahinter zu verweisen oder diese auch nur zu erwähnen. Der Ausgangspunkt der Fragestellung war ja hier "ist 'echte' Physik serienintern", da du ja immer wieder diesen Faktor in serieninternen Diskussionen mitanbringst. Was serienintern ist, entscheidet aber die Produktionsfirma. Star Trek wird trotz aller (offensichtlicher und nicht offensichtlicher) Verstoße gegen die geltende Physik über alle Serien, Spin-Offs und Filme hinweg als SciFi eingestuft bleiben, egal ob McWire's Skala nach dem x-ten Verstoß die Einstufung "Fantasy" vorschlagen würde Der Baustoff " 'echte' Physik" ist der, auf den SciFi schon seit Anbeginn der Existenz von SciFi am ehesten verzichten kann. Ich sage ja auch an keiner Stelle, daß deine Argumentation unlogisch ist - nur gleicht es dem Versuch, normales Rechnen in einen begrenzten Zahlenraum übertragen zu wollen, obwohl doch die Definitionen des geschaffenen Zahlenraums einige dieser "normalen Ergebnisse" schon umdefiniert haben. Wäre in jedem Mathe-Test ein Fehler

    @Sarah und Zoe: Technische Beschränkungen empfinde ich schon oft als korrekt eingebracht. Wenn zB ein Jäger unbegrenzt weit fliegen könnte (zB weil er keinen Treibstoff mehr braucht und das Lebenserhaltungssytem unbegrenz Sauerstoff bietet) bräuchte man ja keine Basis-Schiffe mehr, oder ?

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  • Zoe Dylan
    antwortet
    Zitat von Sarah Plume Beitrag anzeigen
    Warum sucht alle Welt im irrsinnigsten Scifi-Film, oder -Serie den alltäglichen Realismus?

    Wenn ich mir einen Scifi-Film anschaue, dann will ich ja eben keinen Realismus haben. Die alltäglichen Probleme und Beschränkungen sollen dann draußen bleiben, die seh ich ja wieder wenn ich meinen Fernseher ausmache, aber während ich das schaue will ich in Utopie und Fantastereien schwelgen, mich nicht darüber ärgern weil nach heutiger Technik dies oder jenes nicht möglich und absolut unrealistisch ist.
    Grundsätzlich gebe ich dir recht. Technische Beschränkungen und Probleme sollte es nicht geben. Es ist schließlich Science-Fiction!!! Das sagt doch eigentlich auch schon alles. Aber andere Aspekte - wie z.B. Handlungen - sollten, wenn schon nicht realistisch, wenigstens glaubwürdig/logisch sein. Gerade wenn man Fan von einem Film oder einer Serie ist, fallen einem immer wieder kleine und große Fehler auf. Und darüber kann man schon diskutieren. Das ist zumindest meine Meinung.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    "Glaubst du, das ist Luft, die du da atmest?"

    Schon Matrix führt deinen "sieht aus wie normal und da sind Menschen"-Übertragungsversuch ad absurdum - witzigerweise durch eine künstliche Welt (die Matrix) innerhalb einer künstlichen Welt (die apokalyptische Welt nach dem Kampf der Menschen gegen die Maschinen, die sich die Autoren ausgedacht haben), in der wiederum recht reale Physik gelten soll und durch Anwendung eben dieser Physik die künstliche Welt (die Matrix) geschaffen wurde Der Witz in der Matrix ist ja eben, das die, die wissen, daß die Matrix nicht die Realität ist, in dieser Matrix alle real geltenden Gesetze der Physik beugen oder brechen können

    Und Matirx ist SciFi, und du siehst in der Matrix Menschen und Städte und insgesamt eine Welt, die unserer verdammt ähnlich ist usw. - und trotzdem gilt deine Physik nicht in der Matrix - bzw nicht uneingeschränkt oder nicht für jeden, was ein Naturgesetz aber nunmal sollte

    Serienintern ist nunmal, was die Autoren zu serienintern erklären, nicht irgendein Fan oder sogar nur-Leser (bzw. nur-Zuschauer) - völlig egal ob Atomphysiker oder Lokomotivführer.
    Dafür gelten aber in der Welt hinter der Matrix, also in der Einbettungswelt die normalen physikalischen Gesetze, sonst gäbe es ja keine Menschen und keine Maschinen.

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  • Alexandermerow
    antwortet
    Wohl wahr...

    Ein SF-Film usw. sollte nicht vollkommen unrealistisch sein. Eine Priese Realismus macht die Sache doch viel interessanter und damit auch möglicher.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Der Subraum wäre hierbei aber eine zusätzliche Annahme. Trotzdem ist das Vorhandensein der physikalischen Minimalanforderungen der realen Physik gegeben, sobald ein Mensch oder gar nur ein Planet in der fiktiven Umwelt erscheint.

    Wie schon mehrmals gesagt, ist die reale Physik nur das Minimum und kann beliebig durch Zusatzannahmen wie Subraum, Hyperraum, Paralleluniversen etc. erweitert werden.
    "Glaubst du, das ist Luft, die du da atmest?"

    Schon Matrix führt deinen "sieht aus wie normal und da sind Menschen"-Übertragungsversuch ad absurdum - witzigerweise durch eine künstliche Welt (die Matrix) innerhalb einer künstlichen Welt (die apokalyptische Welt nach dem Kampf der Menschen gegen die Maschinen, die sich die Autoren ausgedacht haben), in der wiederum recht reale Physik gelten soll und durch Anwendung eben dieser Physik die künstliche Welt (die Matrix) geschaffen wurde Der Witz in der Matrix ist ja eben, das die, die wissen, daß die Matrix nicht die Realität ist, in dieser Matrix alle real geltenden Gesetze der Physik beugen oder brechen können

    Und Matirx ist SciFi, und du siehst in der Matrix Menschen und Städte und insgesamt eine Welt, die unserer verdammt ähnlich ist usw. - und trotzdem gilt deine Physik nicht in der Matrix - bzw nicht uneingeschränkt oder nicht für jeden, was ein Naturgesetz aber nunmal sollte

    Serienintern ist nunmal, was die Autoren zu serienintern erklären, nicht irgendein Fan oder sogar nur-Leser (bzw. nur-Zuschauer) - völlig egal ob Atomphysiker oder Lokomotivführer.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Dieser Aussage würde ich nicht zustimmen. Schon allein indem man soetwas wie "Ausnahmen", in denen speziellen Gesetze gelten, einbaut (Subraum) kann man eine große Abweichung rechtfertigen, aber gleichzeitig logisch erklären, warum es zu Menschen kommen konnte.


    Doch. Wenn Newtons Physik (vielleicht modifiziert) gelten würde und der Autor eine entsprechende Regelung für die Stabilität von Atomen andeuten (oder vielleicht sogar ausformulieren?) würden, wäre das schon denkbar.
    Oder eine Welt, die unserer genau gleicht, bis auf die Existenz eines Subraumes, den man nur unter bestimmten Bedingungen erreichen kann.
    Die Tatsache, dass unsere Welt nach bestimmten Naturgesetzen funktioniert heißt ja nicht, dass nicht andere denkbare Naturgesetze zu ähnlichen Strukturen führen würden.
    Der Subraum wäre hierbei aber eine zusätzliche Annahme. Trotzdem ist das Vorhandensein der physikalischen Minimalanforderungen der realen Physik gegeben, sobald ein Mensch oder gar nur ein Planet in der fiktiven Umwelt erscheint.

    Wie schon mehrmals gesagt, ist die reale Physik nur das Minimum und kann beliebig durch Zusatzannahmen wie Subraum, Hyperraum, Paralleluniversen etc. erweitert werden.

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  • Bandit67
    antwortet
    Hallo,

    erstmal vorne weg, ich persönlich halte es nicht für sinnvoll auf Definitonen
    von Genres gerade bei Filmen über Gebühr herum zu reiten.

    Ich habe keine lust "Silverado" nicht mehr Western zu nennen sondern einen
    "Fantasy Western" nur weil sich das so nicht ereignet haben kann.
    Also bitte nicht die Genre Definitions Keule auspacken, seid etwas nachsichtig
    mit einem Ignoranten.

    Wenn ich mir einen Western anschaue, dann möchte ich keine möglichst
    realistische Rekonstruktion mit Sozialkritischem Touch sehen, sondern
    definitiv eine stilisierte Version mit Desperados, einem korrupten Sheriff,
    Postkutsche und der Hure mit Herz die unserem Helden am ende noch
    beisteht etc..

    Ein Film wie "Erbarmungslos" mag ein herrvoragender Film sein, hat aber
    seinen Auftrag als Western bei mir um Lichtjahre verfehlt.

    Das selbe gilt für Ritterspektakel, hier ist mir, und ich glaube nicht das ich
    das jetzt sage, schon ein King Arthur von Bruckheimer eigentlich zu realistisch.
    Holzpallisaden und Römerrüstungen geht nicht in einem König Artus Film.

    Aber jetzt komme ich mal zur Scifi, auch hier möchte ich eine stilisierte
    Version sehen, aber von was??
    Ich könnte mir vorstellen, das das ein Grund ist warum es zur Scifi so viele
    unterschiedliche Meinungen gibt.

    Mein persönlicher ,all Time Favorit ever, ist zum Beispiel "Blade Runner" ABER,
    wenn mir Jemand vorschlagen würde einen SciFi DVD Abend zu machen
    würde ich den Film zu Hause lassen und würde "Star Wars" einpacken

    Ich kann es nur an Beispielen ausdrücken.
    "Outland" ist so ein Kandidat ein super spannender Film aber er befridigt nicht
    meinen Wunsch nach einem Scifi Film.
    und "Alien" schaue ich mir an wenn mir nach einem Horrorfilm zumute ist.

    Und eben "Star Trek", "Star Wars" etc. wenn ich Lust auf einen SciFi
    Film habe und hier ist mir dann Realismus bzw. der Mangel an diesem, völlig
    wurscht.
    Ein Drama wie zb. "Kramer gegen Kramer" in die Zukunft zu verlegen nur
    weil man die Gerichtsbarkeit nun emotionslosen Androiden überlassen kann,
    ist für mich als SciFi soviel wert wie Club Urlaub in Mexico.

    Übrigens gebe ich gerne zu das es hier ruhig etwas mehr Alternativen geben
    dürfte aber da kann man ja leider lange suchen.


    Gruß
    Ralph

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Wenn die serieninterne Physik großartig gegen unsere reale Physik abweichen würde, gäbe es dort keine Menschen -> Video: Variieren Naturkonstanten? | alpha-Centauri | BR-alpha | BR
    Dieser Aussage würde ich nicht zustimmen. Schon allein indem man soetwas wie "Ausnahmen", in denen speziellen Gesetze gelten, einbaut (Subraum) kann man eine große Abweichung rechtfertigen, aber gleichzeitig logisch erklären, warum es zu Menschen kommen konnte.

    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Ich denke, du hast den von mir zitierten Absatz nicht verstanden. Der handelt schlicht und ergreifend von der Definition von intern bzw serienintern und was sich daraus über das Einbringen von realer Physik in eine solche Diskussion ableitet.
    Du hast damit schon recht, allerdings kann nicht vorausgesetzt werden, dass "Realismus" sich nur auf serieninterne Logik bezieht.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Was ein ziemliches Paradox wäre, da für die Existenz der Menschen bestimmte Eigenschaften von Materie und Strahlung benötigt werden und diese sich nicht wirklich mit "krass abweichender Physik" vereinbaren lassen.
    Doch. Wenn Newtons Physik (vielleicht modifiziert) gelten würde und der Autor eine entsprechende Regelung für die Stabilität von Atomen andeuten (oder vielleicht sogar ausformulieren?) würden, wäre das schon denkbar.
    Oder eine Welt, die unserer genau gleicht, bis auf die Existenz eines Subraumes, den man nur unter bestimmten Bedingungen erreichen kann.
    Die Tatsache, dass unsere Welt nach bestimmten Naturgesetzen funktioniert heißt ja nicht, dass nicht andere denkbare Naturgesetze zu ähnlichen Strukturen führen würden.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Natürlich ist McWires Argumentation logisch - in der realen Welt, in der wir hier sind. Aber diese reale Verkettung von Argumentationen kann man nicht - egal mit welchem Kunstgriff aus dieser realen Welt man es versucht - erwarten, diese in eine erdachte Welt übertragen zu dürfen. Besonders nicht auf der Basis "sichtbarer" Übereinstimmung - ein Hornissen-Glasflügler hat keinen Stachel (den eine echte Hornisse auch nicht sichtbar mit sich herumträgt) und wird also auch nicht stechen, wenn man nach ihm schlägt - eine Hornisse schon. Aber auch das ist ein Beispiel aus unserer "realen" Welt. Oder mathematisch: Wenn ich irgendwo aus den Augenwinkeln eine Gleichung sehe, die "1+1=0" lautet, kann ich nicht vermuten, in einer Grundschule oder einem Kindergarten zu sein - oder in einem definierten Zahlenraum, in der die Addition per Definition in sich geschlossen ist. In einer Fernsehserie besteht nämlich auch die Möglichkeit, daß die Kamera absichtlich falsch steht oder absichtlich mit der Wahrnehmung des Zuschauers gespielt wird - und in der nächsten Großaufnahme 1+1=10 zu lesen ist (binäres System und die "1" vor der "0" war verdeckt) oder 1+1=2 (normale Addition in N und der Regisseur wollte die ganzen Fanbois ärgern oder jemand von der Requisite hat sich am Tag vorher einen Spaß gemacht ) usw. Schon die logischen Argumentations-Regeln, nach denen McWire diese Übertragung aus der realen Welt in die fiktive durchführen will, müssen in der fiktiven Welt des Drehbuchautors nicht gelten - wie von Halman schon erwähnt, sind viele der SciFi-Produkte oft sogar unlogisch - noch akzeptiert werden. Das Definitionsrecht des Urhebers wischt diese Ansprüche aus der realen Welt in der Kunstwelt einfach weg, egal wie oft McWire die Logikkette noch runterbetet.

    "Reale Physik" ist erst dann "serienintern", wenn die Serie explizit den Anspruch erhebt - und das von Seiten der Produktionscrew aus über öffentliche Statements oder ähnliches - nicht durch Seiten der Fans - sich auf Möglichkeiten, die die aktuelle Physik als "machbar" betrachtet, zu beziehen. Vorher nicht. Und der (zahkenmäßig) erfolgreichste in diesem Fach, Mr. George Lucas, tut zum Beispiel genau dies nicht (und nimmt auch sonst auf keine aufgebaute Logik Rücksicht). Und auch der junge Gene Roddenberry hatte damit nichts am Hut - es wurde gebeamt, weil es produktionstechnisch notwendig war, nicht, weil es vielleicht mal technisch machbar erschien. Die alte Enterprise hatte künstliche Schwerkraft, weil es produktionstechnisch so sein mußte (alle Szenen in Schwerelosigkeit drehen in den 60ern ?) und nicht, weil es physikalisch machbar erschien. Die erfolgreichsten Sci-Fi-Produktionen - jedenfalls in ihren Startlöchern - geben einen Fliegenschiß auf reale Physik - egal, ob das die schon genannten oder Flash Gordon, Buck Rogers oder auch das jüngere Riddick-Universum sind. Im Roman-Bereich wollen wir bei realer Physik auch Perry Rhodan - besonders dank des Mutanten-Corps - nicht vergessen.

    Wenn McWire nun an all diese Produkte mit realer Physik herantreten möchte, mag das für ihn und manche Leser hier höchst unterhaltsam und für andere Leser lehrreich sein, aber eins ist es mit Sicherheit nicht: Serienintern
    Denn serienintern ist die genannte Explosion des Todessterns weder eine Problematik noch ergibt sich daraus eine Problematik: Das Ding geht hoch, "BUMM", und das wars, weiter zum Ende der Story (und im EU gibt's da noch was mit Lösch- und Hilfseinsetzen der Allianz aber das führt hier zu weit). Das Problem besteht ja nur, wenn ein Physikinteressierter diese Physik von aussen an die Stroy heranübertragen möchte

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  • Halman
    antwortet
    McWires Argmentation ist natürlich völlig logisch (wäre schön, wenn diese Logik auch in der Science Fiction üblich wäre).
    Ich stimme auch darin überein, dass es ein Unterschied ist, ob man nun über die physikalischen Ungereihmtheiten eines SF-Films oder einer -Folge in diesem Forum diskutiert, oder ob man einen SF-Film oder eine -Folge schaut.

    Aber wenn man damit übertreibt, könnte man die Freude an Sci-Fi auch verlieren (oder man müsste sich immer wieder Kubricks "2001" ansehen und sich darüber aufregen, dass dies mit der aktuellen Geschichte nicht übereinstimmt ).
    So habe ich eine Bekannte, die sich für Herr der Ringe oder Star Wars überhaupt nicht interessiert, weil es ihr zu unrealistisch ist. Das ist natürlich kein Wahn, sondern völlig normal. Den Thread-Titel würde ich auch nicht so wörtlich nehmen, so hat es Sarah Plume sicher auch nicht gemeint.

    Zurzeit erfreue ich mich an Firefly. Die Serie ist sehr unterhaltsam, cool und beachtet die Physik mehr als üblich in der SF. Außerdem besitzt sie eine gute innere Logik (mir sind keine Widersprüche aufgefallen).
    Aber das ist die Außname und ich habe schlicht und ergreifend akzeptiert, dass SF nicht [immer] wissenschaftlich ist.
    Zwar verstehe ich von Physik leider wirklich nicht besonders viel , aber da ich schon immer am Weltraum interessiert war, hatte ich mich früher mit Einstein usw. beschäftigt. Es war sehr ernüchternd . Darum trenne ich zwischen SF und Wissenschaft.
    Allerdings muss ich zugeben, dass das, was ich sehe, zumindest nicht offenkundig unsinnig sein sollte (wie die "Rote Materie" in Star Trek XI, oder der Versucht, in einem Planeten mit einem flüssigen Magmamantel ein Loch bis zum Kern zu bohren ).

    Als Fazit komme ich zu dem Schluss, wenn man sich auf Fiktionen einlässt, sollte man keine harte Wissenschaft erwarten (obwohl ich zugerne mal Hard-SF im Kino sehen würde).

    Z.B. die Problematik mit der Explosion des Todessterns über Endor in SW Episode VI ergibt sich einfach aus dem Umstand, dass Lucas für den TS einen viel zu niedrigen Orbit gewählt hat und da lasse ich eine 5 mal gerade sein.

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