Insgesamt hat er mir ganz gut gefallen. Das ist der erste Film, in dem mir der neue Kirk wirklich gefallen hat. Er wirkt nun wesentlich reifer und agiert auch als Kommandant mit einer gewissen Weitsicht, so dass man ihm die Rolle abnimmt. Die Szenen Kirk und McCoy sowie McCoy und Spock waren klasse.
Der erste Teil des Films gefiel mir besser als der zweite. Er war wesentlich ruhiger und hatte einige gute Charaktermomente. Kirks melancholische Seite wird aufgegriffen und ihm mehr Tiefe verliehen.
Der zweite Teil war mir etwas zu actionreich. Man hätte zumindest kurz vor dem Finale eine Verschnaufpause einlegen müssen. Die dann auch dazu genutzt hätte werden können, den Bösewicht etwas besser auszubauen. Mir ist immer noch schleierhaft, was genau der eigentlich wollte und was um Himmels Willen das Ganze überhaupt sollte. Gut so ne Art posttraumatisches Stresssyndrom eines ehemaligen Soldaten, der sich nach Ende des Kampfs nicht mehr resozialisieren konnte gemischt mit einem psychischen Knacks durch ein ewig langes Exil und zu viel Vampier-Tätigkeit. So wirklich plausibel klingt das alles nicht. Mir hätte ein anderes Ende für den Bösewicht besser gefallen, wenn er nicht nur äußerlich seine Menschlichkeit wiederentdeckt hätte. Das wäre ein Star Trek würdigeres Ende gewesen, aber fürs Kino wohl nicht verkaufbar (wie ja auch schon in früheren Star Trek Filmen, wo Paramount ein gewaltsameres Ende wollte).
Gefallen hat mir die Art und Weise, wie der Schwarm besiegt wurde. Das war eine klevere Idee von Spock, dadurch wurde ganz Nebenbei die Funktionsweise des Schwarms mit all seinen Vor und Nachteilen sehr plastisch, und es ist mal etwas anderes als bloßes Rumgeballere.
Insgesamt bin ich nicht unzufrieden. Aber die viele Action im zweiten Teil überschattet bei mir jetzt schon etwas die vereinzelt durchaus guten Szenen, so dass wahrscheinlich kein sehr bleibender Eindruck bleiben wird oder der Wunsch es öfters wieder anzuschauen.
Zitat von Tibo
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In der Astrometrie nimmt man sich etwas mehr Zeit die Szene einzuleiten, Picards Schwenk hin zur philosophischen Frage, die ihn eigentlich umtreibt, geht eine kurze Stille voraus, in der Picard etwas um den Tisch geht. Er rennt nicht, es wackelt nichts, das Gesprächstempo ist natürlicher und man formuliert die Gedanken aus statt sie nur anzuschneiden.
Alleine auch schon die Wortwahl hier und anderswo zeigt wesentlich erwachsenere Persönlichkeiten.
Allerdings hat Nemesis auf der anderen Seite Szenen, bei denen einem die Haare zu Berge stehen. Derart grausam schlechte Szenen hat Beyond nach meinem ersten Empfinden nicht. Auch im Trailer noch seltsam scheinende Szenen wie das Motorrad (das Kirk ja durch diesen Holoprojektor aufwertet) oder die Beastie Boys sind recht stimmig inszeniert und machen innerhalb der Geschichte Sinn.
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