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ST 2 : Der Zorn des Khan

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  • irony
    antwortet
    Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
    Neinnein! Im Gegenteil: Spätere Filme versuchten über den Look und anderes, die Qualität von STII zu erreichen ("Lied nachsingen, ohne den Text zu verstehen..."). Aber Look kann nicht fehlende Substanz herstellen.
    (Echt, du bist der einzige, der nur von den Uniformen redet..)
    Die Diskussion über Uniformen ist viel weit reichender:
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    I Da die hauptverantwortlichen Autoren sowie viele Zuschauer eine Art Uniform- und Rangabzeichen-Fetisch haben, wäre ein solches Szenario aber eher unwahrscheinlich gewesen. Es wird sehr stark nach Funktionen und Rängen unterschieden und die Uniform macht diese Unterschiede sichtbar. Die Uniformen in ihren drei Farben (rot, gelb, blau) in Kombination mit den Rangabzeichen ist zudem fast schon das Markenzeichen von Star-Trek. Das wird wohl kaum jemand infrage stellen.
    Und ich bezog mich eigentlich hierauf:

    Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
    Es ist ja schon richtig - mit dem Zorn des Khan wurde Star Trek quasi "erwachsen"
    Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
    Vorher gab es eben die eher actionorientiere (Classic) Serie, die aber auch die eine oder andere anspruchsvolle und zeitkritische Episode hatt, dann das dunkle Kapitel der Zeichentrickserie und den ersten Film, der Streckenweise zu lang wirkt und eben sehr technophil ausgelegt ist und sehr Roddenberrys Utopia des 23. Jahrhunderts verkörpert.
    Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
    Im 2. Film wurde nun der Grundton düsterer, die Ausstattung deutlich funktionaler und auch militärischer (vor allem die Uniformen, die überhaupt in der ganzen Star Trek Gesichte als solche durchgehen, die man als "realistische" Flottenuniformen ansehen würde - ganz im Gegensatz zu den Schlafanzügen vorher und nachher).
    Für mich hörte sich das an wie:

    - TOS = Kinderkram (siehe Uniformen)
    - TAS = ganz furchtbarer Kinderkram (siehe Zeichentrick + Uniformen)
    - TMP = Kinderkram (siehe Uniformen)
    - TWOK = erwachsen (siehe Uniformen)
    ....

    Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
    Aber Look kann nicht fehlende Substanz herstellen.
    Das sehe ich auch so.

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  • VerkorksterKirk
    antwortet
    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    So gesehen kann man TWOK als erwachsen ansehen. Ich dachte, es geht mehr um den Look des Films, weg vom Schlafanzug-Uniformen-Image, das bei TOS immer belächelt wird.
    Neinnein! Im Gegenteil: Spätere Filme versuchten über den Look und anderes, die Qualität von STII zu erreichen ("Lied nachsingen, ohne den Text zu verstehen..."). Aber Look kann nicht fehlende Substanz herstellen.
    (Echt, du bist der einzige, der nur von den Uniformen redet..)

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  • irony
    antwortet
    Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
    Das "Erwachsene" liegt aber z.B. bei der Charakterisierung Kirks, die weit vielschichtiger ist als damals in der Serie.
    Aber auch in der Ironie des Films - herber Verlust und großer Gewinn bilden eine Einheit...
    So gesehen kann man TWOK als erwachsen ansehen. Ich dachte, es geht mehr um den Look des Films, weg vom Schlafanzug-Uniformen-Image, das bei TOS immer belächelt wird.
    Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
    Ja. Aber mit Verlaub der dümmste, um die Qualität der einzelnen Folgen/Filme zu beurteilen...
    TOS ist auch nicht wie manche vielleicht meinen, Kinderkram, weil es vielleicht mit diesen Uniformen komisch aussieht
    Zuletzt geändert von irony; 08.01.2011, 17:49.

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  • VerkorksterKirk
    antwortet
    @ "erwachsen"

    Also, um die Uniformen geht es da am wenigsten; sie definieren nicht das "Erwachsen sein" sondern nehmen auf das Alter der Darsteller Rücksicht - wie der Film selbst. TMP wollte das Alter noch ignorieren; bei TWOK (TWAK?) geben die Uniformen Würde.

    Das "Erwachsene" liegt aber z.B. bei der Charakterisierung Kirks, die weit vielschichtiger ist als damals in der Serie.
    Aber auch in der Ironie des Films - herber Verlust und großer Gewinn bilden eine Einheit...

    Aber du scheinst die Uniformen wirklich so zu hassen, dass du gar nichts anderes mehr wahrnimmst. Hey, es gibt Leute, die sprechen den "Simpsons" jede Qualität ab, einfach weil deren Haut so gelb und die Augen so glupschig sind...


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    VerkorksterKirk schrieb nach 1 Minute und 51 Sekunden:

    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    Die Uniformen sind auch der einfachste Weg Star Trek in Epochen einzuteilen:
    Ja. Aber mit Verlaub der dümmste, um die Qualität der einzelnen Folgen/Filme zu beurteilen...
    Zuletzt geändert von VerkorksterKirk; 08.01.2011, 17:31. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • irony
    antwortet
    Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
    Und warum für dich die Uniformen einen so prägendenen, alles definierenden Charakter haben, leuchtet mir nicht ein. Filme, die sich über die Kostüme definieren, durch (fast) nichts sonst? Nicht mal die Darsteller?
    Natürlich auch die Darsteller und etliches mehr, aber man erkennt schon rein optisch, dass ST-2 bis 7 in einer Reihe stehen. Man könnte noch weiter darüber nachdenken, wie z.B. Kirks Leben über die entsprechenden Stationen zu Ende erzählt wird.

    Für mich beginnt mit TWOK eine Filmreihe. Es ist für mich keine Rückkehr zu TOS, sondern etwas Neues, das mit Kirks Tod in GEN abgeschlossen wird, aber nichts, was ich mit "erwachsen werden" beschreiben würde.

    Kirk faselt in TWOK einiges über den Tod, dann geht es um Spocks Tod und Wiederauferstehung, in TFF wieder um das Thema Tod, Schmerz usw. und in GEN stirbt Kirk.

    Und TMP ist ein seltsamer Zwischenfilm, zwischen TOS und dieser Filmreihe. Diese Trennung ist nicht nur optisch.

    Und noch mal zu den Uniformen: Die neuen Uniformen in TWAK finde ich auch nicht wirklich "erwachsener" als jene aus TOS. Mir gefallen sie nicht. Sie machen einfach nur alt. Alte-Leute-Uniformen

    Die Uniformen sind auch der einfachste Weg Star Trek in Epochen einzuteilen:
    - TOS/TAS
    - TMP
    - TWOK bis TUC
    - TNG/DS9/VOY
    - ENT

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  • VerkorksterKirk
    antwortet
    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    Ja, mir ging es im wesentlichen ums oberflächlich Optische, weniger ums Erzählerische. Filme sind nun mal vorwiegend visuelle Erfahrungen, und da stehen ST-2 bis 7 in einer Reihe, hauptsächlich wegen der Uniformen.
    Also, das ist mir mehr oberflächlich als oberflächlich. Und ist wirklich überraschend. Und von Grund auf unrichtig, m. E.

    Film ist ein visuelles Medium, aber das betrifft vor allem die Art und Weise, wie eine Story erzählt wird. Ich gehe jetzt auch hier nicht weiter; aber das hat mit "kleinkrämerisch" gar nichts zu tun.

    Und warum für dich die Uniformen einen so prägendenen, alles definierenden Charakter haben, leuchtet mir nicht ein. Filme, die sich über die Kostüme definieren, durch (fast) nichts sonst? Nicht mal die Darsteller?
    Ich glaub, du bist grad bißchen komisch drauf; Sinn ergibt das grad keinen.

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  • irony
    antwortet
    Ja, mir ging es im wesentlichen ums oberflächlich Optische, weniger ums Erzählerische. Filme sind nun mal vorwiegend visuelle Erfahrungen, und da stehen ST-2 bis 7 in einer Reihe, hauptsächlich wegen der Uniformen. Nach weiteren Zusammenhängen will ich jetzt nicht kleinkrämerisch forschen, auch wenn ich weiß, dass es die gibt, nicht zuletzt, da ich Shatners Buch gelesen habe.

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  • VerkorksterKirk
    antwortet
    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    TMP war bei weitem nicht der schlechte Film, als der er gilt. Niemals war Star Trek einem Meisterwerk wie Kubricks 2001 näher als mit diesem Film.
    Ja, aber auch in dem Sinne, in dem man 2001 als Meisterwerk bezeichnen kann, nämlich im optischen.

    TWAK war dann keine wirkliche Rückbesinnung auf die Original-Serie, sondern der Beginn einer Reihe von sechs Kinofilmen, die seltsamerweise mit "Star Trek: Generations" endet.
    Das erscheint mir eine eigenartig oberflächliche Betrachtungsweise. Aus mehreren Gründen:
    • Die einzige Gemeinsamkeit zu den Filmen bis GEN sind die Uniformen.
    • STII war nicht als Auftakt dieser oder irgendeiner Serie gedacht- eher im Gegenteil.
    • Der Grund für die mehr od. weniger direkten Fortsetzungen v. STII finden sich in dessen herausragender Qualität als Film; in sich ist der Film abgeschlossen konzipiert (mit der kleinen "Remember"-Lücke, die ja erst eingebaut wurde, als sich der Erfolg abzeichnete).
    • Gerade der Vergleich macht sicher, wie alleine STII in Sachen narrativer Qualität dasteht - sowohl in Richtung TMP als auch der Folgefilme (insbes. GEN!).
    • Die Rückbesinnung auf die Serie lässt sich auch an vielem festmachen und war Teil des STII-Konzepts (ohne dass man sich sklavisch an die Serie gehalten hätte). Um einige aufzuzählen: direkte Fortsetzung einer Folge; musikalisches Thema; Triumvirat, Herausstellen der Figuren; "Action-Adventure" mit Tiefgang ...

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
    Es ist ja schon richtig - mit dem Zorn des Khan wurde Star Trek quasi "erwachsen" Vorher gab es eben die eher actionorientiere (Classic) Serie, die aber auch die eine oder andere anspruchsvolle und zeitkritische Episode hatt, dann das dunkle Kapitel der Zeichentrickserie und den ersten Film, der Streckenweise zu lang wirkt und eben sehr technophil ausgelegt ist und sehr Roddenberrys Utopia des 23. Jahrhunderts verkörpert.
    Ich sehe das etwas anders

    Die Classic-Serie sehe ich nicht actionorientierter als diverse Kinofilme der TOS-Crew. In gewisser Weise erwachsen. d.h. ernstzunehmend war die Serie immer schon.

    Die TAS-Zeit sehe ich als das, was sie wirklich war: Die Fortsetzung von TOS zu den damals möglichen Mitteln. Als Kinderserie war TAS schon sehr fortschrittlich, von einem dunklen Kapitel kann nicht die Rede sein, denn welchen Vorwurf wollte man TAS machen? Die offizielle Zielgruppe waren Kinder. TAS hatte keine Bringschuld gegenüber dem erwachsenen TOS-Publikum.

    TMP war bei weitem nicht der schlechte Film, als der er gilt. Niemals war Star Trek einem Meisterwerk wie Kubricks 2001 näher als mit diesem Film.

    TWOK war dann keine wirkliche Rückbesinnung auf die Original-Serie, sondern der Beginn einer Reihe von sechs Kinofilmen, die seltsamerweise mit "Star Trek: Generations" endet.
    Zuletzt geändert von irony; 08.01.2011, 17:55.

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  • Souvreign
    antwortet
    Es ist ja schon richtig - mit dem Zorn des Khan wurde Star Trek quasi "erwachsen" Vorher gab es eben die eher actionorientiere (Classic) Serie, die aber auch die eine oder andere anspruchsvolle und zeitkritische Episode hatt, dann das dunkle Kapitel der Zeichentrickserie und den ersten Film, der Streckenweise zu lang wirkt und eben sehr technophil ausgelegt ist und sehr Roddenberrys Utopia des 23. Jahrhunderts verkörpert.

    Im 2. Film wurde nun der Grundton düsterer, die Ausstattung deutlich funktionaler und auch militärischer (vor allem die Uniformen, die überhaupt in der ganzen Star Trek Gesichte als solche durchgehen, die man als "realistische" Flottenuniformen ansehen würde - ganz im Gegensatz zu den Schlafanzügen vorher und nachher). Dazu kommt dann natürlich auch eine intelligente Story mit einem charismatischen Gegenspieler, der aber im Gegensatz zum sehr metaphysischen V'Ger auch (be)greifbar ist.

    Ja, es stimmt schon, Der Zorn des Khan wird heute wohl von vielen unterschätzt (mich eingeschlossen)...

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  • VerkorksterKirk
    antwortet
    Ich habe mir nun endlich das "expanded" Soundtrack zum Film kommen lassen. Es ist schlicht wunderbar. Endlich alle Tracks zum Film; die reguläre LP/CD wirkt dagegen wie ein Fragment. Statt rund 45 Minuten sind 75 Minuten Filmmusik zu hören (wobei Epilogue/End Titels im Prinzip 2x drauf ist: einmal zusätzlich die Original-Version ohne die später eingefügte und musikalisch unterlegte "Sarg auf Genesis"-Sequenz). Die Nummern sind in Reihenfolge zu hören, wie sie auch im Film das Ohr freundlich streicheln - das macht die Atmosphäre perfekt. Wäre die vollständige Musik - m. E. die beste aller ST-Filme - nicht Grund genug zur Cineasten-Freude, liegt auch noch ein ausführliches Booklet bei. Mit bisher nicht gezeigten Bildern und vor allem: Hintergrundinfos, ganz allgemein und zu jedem einzelnen Track.

    Neben einigen "cues" und Nummern, die mehr atmosphärisch als musikalisch sind (aber den Film vor dem geistigen Auge erst so richtig lebendig machen; besonders die elektronische Untermalung des Genesis-Projekt-Videos von Craig Huxley), sind nat. auch die besonders auffälligen und bislang vermissten Kompositionen zu hören: Der Anflug Kirks zur Enterprise, die letzte, große Attacke der Enterprise auf die Reliant und Spocks Beisetzung ("Amazing Grace"-Dudelsack, umspielt von Horners Einleitung und Auflösung).

    Hier der Link für Intererssierte und Khan-Genießer.

    Edit:
    Faszinierend ist auch ein Interview, das Lukas Kendall, der Initiator hinter der Expanded-CD, gegeben hat. Es wird deutlich, wie sehr ihm das ein Herzensprojekt war und gibt viele interessante Hintergrundinfos zur Musik.
    Auch auf den Film geht er ein, und ich kann nicht anders, als ihm völlig zuzustimmen, wenn er meint, der Film gilt zwar als Klassiker STs, wird aber sogar von Fans sehr unterschätzt. Hier ein kleiner Auszug:

    I don’t think you ever get this kind of honesty and focused storytelling about the series’ lead character (the Horatio Hornblower archetype) elsewhere in the franchise. They dance around it but never do it head-on. So it’s no surprise that Star Trek II continues to be homaged and ripped-off in subsequent stories (most egregiously in the Next Generation films but also in the new film). To me it often sounds like people singing a song phonetically without knowing the language; you can’t just kill a character, blow up a ship, quote literature or have the tone be “dark” in order to achieve the same results. Could Generations or Nemesis be any more lame in comparison? Nick Meyer says something interesting about Star Trek II which is that it almost could be any movie about a space captain and his friend, the fact that it is Star Trek is almost incidental—and I completely agree. And I think this is 100% the opposite of the new film, enjoyable as it is, which seems entirely dependent on the fact it is Star Trek.
    Zuletzt geändert von VerkorksterKirk; 07.01.2011, 16:30. Grund: Interview dazu

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  • VerkorksterKirk
    antwortet
    Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen
    Im ersten Film sehen wir noch einen (relativ) jungen, entschlossenen und teilw. arroganten Kirk, im Film II wird er gleichweise gesetzter und irgendwie auch etwas kraftloser dargestellt.
    Ja, am Unterschied zwischen Ier- zum IIer-Kirk erfreut man sich gern. Auch in STII kann man Kirk als arrogant bezeichnen, aber er bleibt sympathisch. In der Darstellung ist er weicher, aber ich denke, es muss auch und vor allem am Drehbuch liegen. Und da fällt mir als einziger, wesentlicher Unterschied der Humor ein: Kirk bemüht sich - durchaus erfolgreich - um ein Bonmot nach dem anderen, speziell in den ersten Szenen. Dabei zeigt er sich auch selbstironisch. Dieses Augenzwinkern und Intelligenz (sonst gäbs die Selbstironie nicht) machte auch den TV-Kirk aus und trug viel zum Erfolg und Kult der Serie bei. Man konnte diesen Kirk, diese Führungsperson, deshalb guten Gewissens richtig dolle finden.

    STI greift nur ganz, ganz selten auf diese Qualität zurück. Gerade am Anfang: Kirk wird als frustrierter, ehrgeiziger, zerfressener, aalglatter Kommandant etabliert. Und wenn er mal humorvoll wird (zB das Spiel mit Scotty, als der vom "unerfahrenen Captain" spricht: "Ach, ganz unerfahren bin ich nicht..."; oder gegenüber McCoy, als er ihn gerade an Bord beamen ließ..), drängt sich kurz darauf wieder bierernster Pathos zwischen die Darsteller. (Man muss dem Film aber zugute halten, dass Kirk dem Ende zu gelöster wird; sie hatten wohl ein Konzept im Kopf.)
    Kurz sei auch erwähnt, dass diese feine Ironie dem JJ-Kirk ebenfalls fehlt; es bleibt nur die Arroganz und recht grobschlächtige Halbstarken-Sprüche (offensichtlich zB bei der Verballhornung des KM-Tests; und nein, die "Jugendlichkeit" ist kein Ausrede für schlechte Charakterisierung).

    Nicholas Meyer war übrigens der Humor besonders wichtig, unabhängig von Kirks Figur: "Das erste, wonach ich in einem Drehbuch Ausschau halte, ist der Humor." (aus Gedächtnis zitiert)
    Und noch eine Trivia-Info fand ich interessant, auch um einer Meyer-Anbetung vorzubeugen: Der imposante Kirk-Auftritt mit Gegenlicht war nicht seine Idee. Einer der Produzenten (bin jetzt nicht sicher, ob Sallin oder Bennett) hat darauf bestanden, Kirk richtig effektvoll auftreten zu lassen. Geplant wars wohl eine Nummer kleiner - dass Kirk eben mit Buch (Meyers Idee) quasi hereinspaziert...

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  • Souvreign
    antwortet
    Bei der Darstellung Kirks im Film II kann ich v.Kirk nur zustimmen. Der Anfang ist wirklich eine mehr als gelungene Vorstellung der Figur. Wir sehen einen Kirk, der sich immer noch etwas egomanisch verhält und anderen gegenüber überlegen fühlt. Auf der anderen Seite sehen wir, wie unzufrieden er mit seiner jetzigen Stellung als Admiral ist (eigentlich eine Schwäche des Star Trek Universums, dass den Admirals immer nur ein Schreibtischjob zugestanden wird) und der er auch zu realisieren beginnt, dass er altert und aus seinen Hochzeiten herausgekommen ist. Im ersten Film sehen wir noch einen (relativ) jungen, entschlossenen und teilw. arroganten Kirk, im Film II wird er gleichweise gesetzter und irgendwie auch etwas kraftloser dargestellt. Besonders verdeutlicht das die Szene mit McCoy in seiner Wohnung, wo er eine Brille als archaisches Zeichen des Alterns geschenkt bekommt, weil er die entsprechenden High-Tech Medikamente nicht vertragen kann.

    Dann antrülich die Inspektion, wo er anfangs etwas missmutig gestimmt ist - klat, er kommt nur als "Beurteiler" auf "sein" altes Schiff, dann aber die Gelegenheit beim Schopfe packt, noch einmal "rauszukommen" - was auch am Ende erst überhaupt sein Zusammentreffen mit Khan in bestimmten Bahnen ermöglicht...

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  • VerkorksterKirk
    antwortet
    Was Filmfiguren angeht, stehe ich auf dem Standpunkt, dass sie von der Filmhandlung nicht zu trennen sind. Figuren und Handlung bilden eine Einheit und definieren sich gegenseitig.

    Und damit zum Auftritt von Admiral Kirk: Allein sein Erscheinen gibt dem Film eine andere Wendung.

    Der Fan und Serienkenner vermisst ihn von Anfang an: Eine unbekannte Frau im Captain-Sessel der Enterprise irritiert und wirft Fragen nach Kirk auf.
    Das Schiff gerät in ein Gefecht; alles scheint verloren, Lösung ist keine in Sicht.
    Eine Stimme ertönt, eine Wand schiebt sich zur Seite, im gleißenden Gegenlicht erscheint eine "göttliche" Gestalt und erklärt die (Test-)Situation für beendet.
    Kirk betritt als Deus ex machina die aussichtslose Szenerie.

    In den folgenden Dialogen ist er, der eindeutig als Respekts- und Autoritätsperson angesehen wird, mal charmant, mal süffisant, auch mal kurz angebunden, belehrend, ironisch. Er spricht McCoy als erstes persönlich an. Mit einem Satz wird sowohl deren Beziehung (freundschaftlich) als auch McCoys Beruf klar: "Großer Arzt, heile dich selbst." Dass Kirk nicht so gut gelaunt ist, wie es den Anschein hat, deutet sich bei seinem nächsten Satz an. McCoy fragt launig nach, ob seine Darstellung gut war, was Kirk überraschend abblockt: "Ich bin kein Theaterkritiker." (In der dt. Fassung geht er auf das Spiel ein und zieht McCoy auf: "Tiefste Provinz.")

    Gegenüber der untergebenen, eifrigen Probandin gibt sich Kirk abgeklärt und versäumt es auch hier nicht, sie auf die Schippe zu nehmen. Kirk selbst thematisiert das Alter: "Sich im Kosmos herumzutreiben ist was für die Jugend." Mit dieser Bemerkung verlässt er den Raum; McCoy, Uhura und wohl auch der Zuschauer ahnt, dass Kirk bei weitem nicht so locker ist, wie er sich gibt.

    Auch das folgende Gespräch zwischen Kirk und Spock dreht sich um den Test, auch hier möchte Spock etwas über Kirks Einschätzung erfahren (über die Kadetten), und auch jetzt macht Kirk eine witzig gemeinte Bemerkung statt konkret zu antworten. Wir erfahren aber von Kirks außergewöhnlichem Charakter: Er hatte - in seiner Jugend und nach zwei Fehlversuchen - eine "einzigartige" Lösung für den unlösbaren Test gefunden. Das erhöht unsere Neugier auf Kirk und die konkrete Lösung.

    Kirk trägt vom ersten Auftritt an ein antiquarisches Buch unterm Arm (allein dieses Requisit gibt ihm eine "Backstory" und wirft Fragen auf). Im Dialog mit Spock entpuppt es sich als Geburtstagsgeschenk Spocks. Kirk bedankt sich, wirkt aber nicht sonderlich glücklich. Während Spock zur Enterprise muss, geht Kirk "nach Hause". Auch dem distanzierten Logiker Spock entgeht nicht, das Kirk nicht zufrieden ist.

    Die nächste Szene in Kirks Appartment lotet Kirks Gemütszustand schließlich aus. McCoy spricht ihn auf's Alter an, auf seine Krise und sein Wesen: Kirk sollte wieder ein Raumschiff kommandieren, um das Leben zu haben, das er sich wünscht.

    Kirk, der immer der Überlegene sein will. Kirk, der geniale und leidenschaftliche Kommandant. Kirk, der merkt, dass er alt wird und er der jungen Generation Platz machen muss (irgendwann). Wir lernen seine engsten Vertrauten kennen (Spock, McCoy). Sein erstes Erscheinen ist pure Idealisierung. Auch Kirk selbst will sich so sehen: unberührbar, jeder "aussichtslosen Lage" trotzend. Die Testsituation, die Figuren und Themen etabliert, ermöglicht auch, Kirk als Deus ex machina auftreten zu lassen: Der perfekte Kurzschluss seines Selbstverständnisses, dass er jede Situation überraschend meistern kann.

    Und so hat der Film seinen interessanten, vielschichtigen Protagonisten etabliert, in dem auch Fans Vertrautes und Neues - nämlich das Alter - entdecken können.
    Zuletzt geändert von VerkorksterKirk; 29.12.2010, 02:26.

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  • Halman
    antwortet
    Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
    Der lang ersehnte Aufbruch des Schiffes kann als erster Höhepunkt des Filmes gelten. Alles, was mit dem Schiff im Lauf der Geschichte passiert, wirkt nun besonders dramatisch (die Attacke Khans; das Chaos im zuvor im Rahmen der Inspektion so blitzsauberen Maschinenraum...): Wir sind uns der Bedeutung der Enterprise bewusst. Und dafür müssen wir vorher keine einzige Folge Star Trek gesehen haben...
    Du hast es sehr schön beschrieben, VerkorksterKirk. Der Film versprüht den "Geist von Star Trek" auf wundervoll lebendige weise.

    Zitat von VerkorksterKirk Beitrag anzeigen
    Da ist STI auch gar nicht soo schlecht: Den Beam-Toden zu Beginn fehlt leider tiefere, dramaturgische Bedeutung, aber der Film erzählt das sehr ernsthaft. Kirks Mission steht unter keinem guten Stern; die spätere Fehlentscheidung Kirks, Phaser statt Torpedos im Wurmloch verwenden zu wollen, hat ein Gewicht... Aber es fehlt m.E. der große Überbau; diese Ereignisse finden scheinbar außerhalb der eigentlichen Story statt. STII hingegen ist bewundernswert kompakt.
    Das ist auch die Stärke des Films. Durch die im Grunde einfache Story konnte der Star Trek II den Fokus auf die Charaktere legen und damit die Enterprise und die Crew ins rechte Licht rücken. (Star Trek VI nahm sich vielleicht eines zu großen Themas für einen Standartkinofilm an.)

    Bezüglich Star Trek I kann ich mich des Eindrucks nicht erwähren, dass man im ersten ST-Kinofilm möglichst viele SciFi-Ideen unterbringen wollte, also den Transporterunfall und das Wurmloch. Dort ging es auch darum, für das Kinoformat alles in eindrucksvollen Bilder zu repräsentieren, mit dem Erfolg, dass die Darstellung der Klingonen, die Vulkanszene und letzentlich V'GER sehr gelungen waren. Dennoch war der Film irgendie ein wenig steril.

    In Star Trek II hatte man seine Linie für die Kinofilme gefunden, die roten Uniformen wurden beibehalten und man hatte einen neuen, coolen Transportereffekt. Doch das größte Verdienst des Filmes ist es sicherlich, dass er den alten Charme von Star Trek zu transportieren vermag.
    Lt. Saavik intregiert sich hervorragend in die alte Crew. Die Darstellung von Kirsty Alley gefällt mir auch am besten.

    Darum habe ich mit für sechs Sterne entschieden.

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