Zitat von Souvreign
Beitrag anzeigen
Interessant an der Behandlung der Spock-(Spack?
)Figur sind für mich auch die Unterschiede zu TMP. Dort wird Spock, dem Fankult entsprechend, als eigene Hauptfigur eingeführt mit eigenem Subplot. Seine persönliche Entwicklung sollte Teil des Dramas sein; ähnlich wie bei Kirk in TMP ist das Ergebnis etwas verwaschen und Spock verliert an Kontur. Den Fokus wollte/konnte man ihm nicht geben, aber trotzdem eine große Geschichte der Selbstfindung erzählen. Das ist in WOK anders: Spock ist Nebenfigur, er setzt keine/kaum ambitionierte Handlungen und fällt im Gegenteil eben dadurch auf, anderen Platz zu machen, sich im Hintergrund zu halten. Sein Verstand ist aber höchst wach. Wenn er dann zur Tat schreitet, tut er das, weil es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Das verschärft und verdeutlicht die Dramatik der Ereignisse. Er, der stets still im Hintergrund war, jedoch nie apathisch, verlässt ohne Zögern die Brücke, um frei von jeder Sentimantalität den Tod in Kauf zu nehmen, um Schiff und Besatzung zu retten. Schon bevor wie alle seine Sterbeszene sehen, wirkt es ziemlich stark und enorm, als sich Spock plötzlich von seinem Sitz erhebt und die Brücke verlässt. Er handelt im Film zum ersten Mal aus eigener Initiative. Davor ist er "nur" der wache, intelligente Ratgeber und "Zuspieler". Passend dazu der andere Unterschied zu TMP: Spock ist bei WOK kein außerirdischer Fremdkörper bzw. hochgeschätzter Gast, sondern symbolisiert quasi die Enterprise. Wie sehr die Welt von TMP auf den Kopf gestellt wurde, faszniert mich immer wieder und scheint in der Welt der Filmserien einzigartig. Dort, wo TMP alles bewusst "neu" präsentieren wollte, machte das Sequel (das keines ist) alles bewusst "alt". Den Mut oder die Chuzpe muss man erst mal haben...


Kein Problem, dafür sind wir ja da.
Einen Kommentar schreiben: