Zitat von transportermalfunction
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Ich sage nicht, dass STII schlecht ist. Er ist als Kinofilm wirklich gelungen.
Zitat von VerkorksterKirk
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STJJ ist eine Actionfilm, ein Action-Blockbuster-Summer-Movie - was du selbst sagst und was dich daran durchaus fasziniert. Kirks "Strategie" bestand darin, möglich nah an den Feind zu gehen und schaun, was passiert. Was passierte, war: Aus vollen Rohren feuern, mit dem Schiff gegen das Schiff prallen, möglichst viele Feinde im Zweikampf mit möglichst coolen Sprüchen ausknipsen. Hab ich was falsch verstanden? Verbarg sich ein anderes Konzept hinter dem Machwerk? Ja? (Es ist mir, muss ich zugeben, schon peinlich, überhaupt davon auszugehen, dass es sowas wie eine nachvollziehbare Handlung bei dem "Film" gibt, die es wert wäre, untersucht zu werden - es war ein dämlicher Actionfilm, ohne innere Logik als die, möglichst viel passieren zu lassen.)
In STXI sehe ich eine ähnliche Situation: Kikr muss die Narada stellen um die Erde zu retten, er weiß aber dass sie der Enterprise hoffnungslos überlegen ist. Deshalb entwickeln sie eine Strategie wie sie die Enterprise nicht gefährden aber dennoch Nero aufhalten können. Kirk weiß von Spocks Schiff, Kirk weiß von der roten Materie und dass Nero ohne sie die Erde nicht vernichten kann. Kirk und Spock beamen rüber in der Hoffnung, dass sie unbemerkt die Rote Materie entwenden können um Nero so seiner Waffe zu berauben und vielleicht auch Captain Pike zu retten. Sie beamen rüber und werden sofort entdeckt, es kommt zum Kampf (bei dem ich mich jetzt nicht an "coole" Sprüche erinnern kann und ja hier gibt es "Action" und es wird "geballert"

Wir sind beim Vergleich der Inszenierungsstile, und da dürfte eines klar sein: In STII sehen die Kampfhandlungen so aus, dass praktisch jeder Schuss den Verlauf der Handlung beeinflusst. Was für ein Unterschied zu STJJ. Du willst das allen ernstes negieren?
STXI:
1. Ballerszene "Die Vernichtung der Kelvin": Die Kelvin wird klar in den Kampf gezwungen. Sie versuchen zu verhandeln, der Captain stellt sich und bezahlt dadurch mit seinem Leben. George Kirk sieht keine Fluchtmöglichkeit und opfert sich und sein Schiff um die Crew zu retten. Finde ich logisch aufgebaut und die Entscheidungen sind nachvollziehbar.
2. Ballerszene "Der Plattform-Kampf": Die Enterprise sieht sich einem starken Schiff gegenüber, welches gerade 7 Starfleet-Schiffe einfach so abgeschossen hat. Die Enterprise ist anvisiert und steht kurz vor ihrer Vernichtung und dass die Enteprise keine Chance hat überhaupt die Plattform zu treffen bevor die Narada die Enterprise vernichtet. Pike dürfte das bewußt sein, da er weiß was die Narada anrichten kann. Dann ergibt sich für Pike eine unverhoffte Möglichkeit. Nero möchte Pike auf der Narada sehen. Pike weiß, dass er damit wahrscheinlich genauso in seinen eigenen Tod läuft wie Captain Robau. Er entscheidet sich eben dafür um Zeit zu schinden damit man die Plattform mit einem kleinen Trupp unschädlich machen kann. Klein genug um vielleicht unentdeckt zu bleiben. Er geht hier eindeutig ein großes Risko ein. Kirk & Co. werden abgeworfen, bleiben bis zur Landung unentdeckt und machen nach Action und Geballer die Plattform unschädlich.
3. Ballerszene "Der Endkampf": Siehe oben.
Weil ST unsere Welt widerspiegelt. Weil man das, was jeder kennt, in der Zeichnung der fiktiven Zukunft finden soll. Die alten und neuen Geschichten der Menschheit werden in diese Zukunft getragen. Das Kunststück, das Meyer aus seiner Logik und seinem Verständnis vollbringt, ist, dass STII auch für nicht Sci-Fi-Fans zugänglich ist - etwas, was ST m. E. unbedingt ausmachte.
Deinen Eindruck, dass der Militarismus "cool" dargestellt wird, kann ich einfach nicht teilen. Es ging darum, die Flotte zu "erden". Es ging ihm darum etwas zu machen, womit er etwas anfangen konnte - und somit auch andere. Denn das ist die Essenz von ST: Unsere Welt in dieser fiktiven Zukunft zu finden.
Ginge es um eine Utopie, hätte die Geschichte eben nicht genauso funktioniert. Du behauptest das ständig, aber ich glaube es nicht. Und beobachstes du selbt nicht auch, dass das militaristische Setting innerhalb der Dramaturgie des Films glänzend funkioniert? Meyer hatte eine klare Vorstellung, wie es funktionert. Lässt man eine Säule weg, bricht die Struktur zusammen. Seine Vison von "Hornblower in space" bringt den Film erst ins Laufen. Alle Teile finden zueinander, die Welt des Films kann auf diesr Grundlager erst Form annehmen und lebendig werden. Von Meyer zu verlangen, er hätte dieses Element weglassen können, weil es auch so funktioniert hätte, wäre vielleicht dasselbe, wie von Tarantino zu verlangen, er möge doch endlich auf all die "coole" Brutalität verzichten, die Filme wären auch ohne gut genug.
Ich denke die Utopie hat in TOS niemals gestört, da die Charaktere eindeutig noch Menschen waren. Sie hätte auch hier nicht gestört, weil die Charaktere immer noch wie Menschen handeln und die Utopie deshalb glaubwürdig ist.
Warum Meyer das so gemacht? Weil er es wollte. Weil er es so verstanden hat. Und da er damit einen der besten ST-Filme gemacht, kann man seine Entscheidung schwer kritisieren. Und darum ist die Kritik an diesem Punkt m. E. nicht berechtigt. Sie sagt in meinen Ohren nämlich nichts anders als "zuviele Noten".


Ich denke ich habe deutlich gemacht, dass Meyer hier an die Substanz von Starfleet gegangen ist. Er hat sie verändert. Er hat Starfleet in STII allein auf seine militärischen Aspekt reduziert und Starfleet damit grundlegend verändern wollen. Er hat Dinge eingeführt die absolut unnötig waren.
Ich dachte, es ist klar - wenn nicht, dann stelle ich das jetzt klar, für jetzt und in Zukunft: Eine lange Wurst an Argumenten zu den unterschiedlichsten Themen, die angeschnitten werden, kann man schwer in der Kürze der Zeit, die man sich gönnt, abarbeiten. Das "Problem" ist dir wohl genauso vertraut wie mir. Ich ignoriere sie aber nicht. Ich picke nur manchmal etwas heraus, worauf ich besonders spontan antworten möchte, obwohl ich eigentlich eh keine Zeit habe. Die anderen Beiträge sollen aber nicht vergessen sein.


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