Ein Teil, den ich noch gar nicht so erwähnt habe bei meinen Ausführungen ist die Musik. Dabei hätte vor allem schon "Ragesh 3" mit seinen lauten Musikeinsätzen eine gute Vorlage geboten. Und jetzt erwähne ich es ausgerechnet dort, wo die Musik gar nicht mal so einen hohen Stellenwert hat... aber nun gut: Mir gefällt sie natürlich super. Klar, sie ist nicht mal ansatzweise so abwechslungsreich wie jene von nBSG, aber das hat auch den Vorteil, dass wenn man ein Stück mag, sie alle mag. Und dass die Musik jetzt besonders nervend sei, habe ich zumindest bisher noch nicht gehört. Immer wieder hört man ein paar unterschiedliche Themen heraus: das bombenartige Ticken, wenn es spannend wird (heute vor allem beim Talia-Verhör; eine Art Liebesthema, das vor allem für die pathetischen Szenen reserviert ist und dann natürlich das laut dröhnende Main Theme, das ich wirklich sehr schön finde.

Dann wird das ja noch genialer. Vielleicht könntest du mir ein paar Tipps geben... bin erst bei meinem dritten Mal, wo ich es komplett schaue
Gut, aber auch beim dritten Mal findet man schon wieder Sachen, die man vorher nicht gesehen hat. Larkis nannte mal ein Beispiel von einigen Blicken zwischen Lee und Dee, hier gab es etwas ganz ähnliches nach der Verhör-Szene von Talia, als eine bestimmte Person Talia das Wasser reicht. Ist zwar nur sehr kurz, aber ein nettes Detail. Die Sache mit dem Raumschiff um Sigma 957 ist ja dann doch recht offensichtlich, wird ja als zentrales Element der B-Handlung genommen.
Die A-Handlung war hier und da schon etwas "SF-Klischee": Person A, die sich weiterentwickelt, hat dabei irgendwelche Probleme und wird dann zum Energiewesen. Bei ST sieht man so etwas immer mal wieder (wobei das prominenteste Beispiel, Kes, erst nach B5 zur Familie dazustieß), interessant finde ich die Idee immer wieder. Wenn jetzt eine brandaktuelle Serie das Thema neu aufwärmen würde, dann könnte ich zugegebenermaßen dazu kommen, den Autoren etwas Ideenlosigkeit vorzuwerfen, es sei denn, und das ist das entscheidende, sie können dieses Thema hervorragend in ihre eigene übergeordnete Story einbinden. Und genau dieser Punkt macht die Folge für mich richtig gut.
Dass das Psi Corp schlimme Dinge vorhat, werden wir noch öfter zu hören bekommen, hier ist es das erste Mal und dann auch gleich das beste Mal. Wir sehen die Auswirkungen der Machenschaften, gut. Die Ausführungen Jasons könnten ja aber hier noch seine ganz persönliche Horrorversion sein (gut, wirklich glauben tut das auch hier niemand mehr), später werden Mitglieder des Corps teilweise so pöhse dargestellt, dass man selbst darauf kommen könnte, dass es einfach so sein muss. Ohne Zweifel. Ohne Ambivalenz. Diese Ambivalenz wird vor allem durch die Figur des Besters, vor allem aber durch Walter Koenigs bitterböses, in seiner Süffisanz aber auch amüsantes und fast schon sympathisches Spiel, erzeugt.
Die B-Handlung finde ich natürlich göttlich. Immer wieder schön, wie B5 sich erst einmal Zeit nimmt, die Welt und die Stimmung aufzubauen, erstmal gegebene Dinge etabliert, bevor sie sich verändern. Darum ist auch dieses SF-Klischee im A-Plot nicht so schlimm. Man hat halt eine einfache Story genommen, um darüber die Welt zu erklären und nicht gleichzeitig Welt erklären und Storyline voranbringen wollen. Und darum ist es einfach toll, wie G'Kar seinen Satz von wegen "Nichts ist so, wie es zu sein scheint" loslässt oder wie er Sakai von den Sternenwesen erzählt.
Natürlich profitiert die Folge aber dabei ganz enorm von ihrer Stellung in der ersten Staffel. Da sind solche Folgen göttlich. In Staffel 3 oder 4 würden sie mir allenfalls ein müdes Lächeln auf das Gesicht zaubern. Das ist mir auch bei der Talia-Verhörszene aufgefallen: Wenn man später so etwas so ausführlich zeigen würde, dann würde das wohl unter Zweitverschwendung fallen. Hier aber ist es noch neu, interessant. Aufbau der Welt eben.
Etwas ungeschickt war es vielleicht, nach der letzten Folge gleich wieder eine Folge zu zeigen, in der Sakai auftaucht. Ich meine, auch mal gelesen zu haben, dass das nicht von Beginn an so geplant sei. Keine Ahnung, warum man es dann so gelegt hat... kann jemand helfen?
Ach, so, ach ja
Ich verbleibe vor allem dank eines tollen ersten Bester-Auftritts und eines super aufgelegten G'Kars (der das erste Mal auch etwas Weisheit zeigen darf), doch noch knappe
6 Sterne
Zitat von BluePanther
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Dann wird das ja noch genialer. Vielleicht könntest du mir ein paar Tipps geben... bin erst bei meinem dritten Mal, wo ich es komplett schaue

Gut, aber auch beim dritten Mal findet man schon wieder Sachen, die man vorher nicht gesehen hat. Larkis nannte mal ein Beispiel von einigen Blicken zwischen Lee und Dee, hier gab es etwas ganz ähnliches nach der Verhör-Szene von Talia, als eine bestimmte Person Talia das Wasser reicht. Ist zwar nur sehr kurz, aber ein nettes Detail. Die Sache mit dem Raumschiff um Sigma 957 ist ja dann doch recht offensichtlich, wird ja als zentrales Element der B-Handlung genommen.
Die A-Handlung war hier und da schon etwas "SF-Klischee": Person A, die sich weiterentwickelt, hat dabei irgendwelche Probleme und wird dann zum Energiewesen. Bei ST sieht man so etwas immer mal wieder (wobei das prominenteste Beispiel, Kes, erst nach B5 zur Familie dazustieß), interessant finde ich die Idee immer wieder. Wenn jetzt eine brandaktuelle Serie das Thema neu aufwärmen würde, dann könnte ich zugegebenermaßen dazu kommen, den Autoren etwas Ideenlosigkeit vorzuwerfen, es sei denn, und das ist das entscheidende, sie können dieses Thema hervorragend in ihre eigene übergeordnete Story einbinden. Und genau dieser Punkt macht die Folge für mich richtig gut.
Dass das Psi Corp schlimme Dinge vorhat, werden wir noch öfter zu hören bekommen, hier ist es das erste Mal und dann auch gleich das beste Mal. Wir sehen die Auswirkungen der Machenschaften, gut. Die Ausführungen Jasons könnten ja aber hier noch seine ganz persönliche Horrorversion sein (gut, wirklich glauben tut das auch hier niemand mehr), später werden Mitglieder des Corps teilweise so pöhse dargestellt, dass man selbst darauf kommen könnte, dass es einfach so sein muss. Ohne Zweifel. Ohne Ambivalenz. Diese Ambivalenz wird vor allem durch die Figur des Besters, vor allem aber durch Walter Koenigs bitterböses, in seiner Süffisanz aber auch amüsantes und fast schon sympathisches Spiel, erzeugt.
Die B-Handlung finde ich natürlich göttlich. Immer wieder schön, wie B5 sich erst einmal Zeit nimmt, die Welt und die Stimmung aufzubauen, erstmal gegebene Dinge etabliert, bevor sie sich verändern. Darum ist auch dieses SF-Klischee im A-Plot nicht so schlimm. Man hat halt eine einfache Story genommen, um darüber die Welt zu erklären und nicht gleichzeitig Welt erklären und Storyline voranbringen wollen. Und darum ist es einfach toll, wie G'Kar seinen Satz von wegen "Nichts ist so, wie es zu sein scheint" loslässt oder wie er Sakai von den Sternenwesen erzählt.
Natürlich profitiert die Folge aber dabei ganz enorm von ihrer Stellung in der ersten Staffel. Da sind solche Folgen göttlich. In Staffel 3 oder 4 würden sie mir allenfalls ein müdes Lächeln auf das Gesicht zaubern. Das ist mir auch bei der Talia-Verhörszene aufgefallen: Wenn man später so etwas so ausführlich zeigen würde, dann würde das wohl unter Zweitverschwendung fallen. Hier aber ist es noch neu, interessant. Aufbau der Welt eben.
Etwas ungeschickt war es vielleicht, nach der letzten Folge gleich wieder eine Folge zu zeigen, in der Sakai auftaucht. Ich meine, auch mal gelesen zu haben, dass das nicht von Beginn an so geplant sei. Keine Ahnung, warum man es dann so gelegt hat... kann jemand helfen?
Ach, so, ach ja
Ich verbleibe vor allem dank eines tollen ersten Bester-Auftritts und eines super aufgelegten G'Kars (der das erste Mal auch etwas Weisheit zeigen darf), doch noch knappe
6 Sterne
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