Ich hab auch ein gewisses Problem mit öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern. Ähnlich wie der von Finity angesprochene Fernsehkritiker finde vor allem die Qualität der öffentlich-rechtlichen Programme sehr bescheiden.
Wenn ich öffentlich-rechtliches Fernsehen schaue, dann meist wegen der Nachrichten, denn da muss man wirklich sagen: Da stecken sie auch Geld rein, wo es auch wirklich was bewirkt. Keiner der Privatsender (mal abgesehen vielleicht von RTL) hat auch nur eine annährend so gut ausgestattete Nachrichtenredaktion.
Problemmatisch finde ich es, wenn Gebühren dazu genutzt werden, wirklich unterirdische Fernsehfilme, dämliche Dokusoaps oder nichts sagende Telenovelas zu finanzieren, die dann auch noch zur besten Sendezeit gesendet werden, während Millionen teure Hollywood-Produktionen im Nachtprogramm versauern müssen.
Was ich meine: ARD und ZDF werden von uns dafür bezahlt, dass sie senden können UND kassieren zumindest am Vorabend noch Werbeeinnahmen. Und trotzdem müssen sie sich auf so ein Privatsender-Niveau begeben?
Ich verstehe es nicht.
Ankündigung
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Keine Ankündigung bisher.
Schon GEZahlt?
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Schon seit einer ganzen Weile gibt es den (meiner Meinung nach recht guten) Medienblock fernsehkritik.tv.
Nachdem der Betreiber der Seite eine Kamapagne unter dem Titel "Dafür zahl ich nicht" gestartet hatte, mit der er auf die oft unsinnige Verwendung der Gebührengelder aufmerksam machen wollte, wurde ihm vom NDR die zukünftige Zusammenarbeit aufgekündigt (er war dort wohl als freier Mitarbeiter tätig). Das war immerhin der Online-Ausgabe des Spiegels eine Schlagzeile wert:
Posse um GEZ-Parodie: Herr Heidenreich vom NDR - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur
Ohne dass ich den Fall jetzt all zu gut kenne, kommt mir das Verhalten des NDR doch ein wenig überzogen vor. Natürlich sollte man nicht die Hand beissen, die einem füttert, aber ein wenig Kritik sollte man an seinem Arbeitgeber doch schon äußern dürfen, ohne gleich dafür abgestraft zu werden. Selbst (oder gerade wenn) es sich bei dem Arbeitgeber um einen öffentlich-rechtlichen Sender handelt, der ja gerade die Meinungsfreiheit und den Pluralismus fördern soll.
Ziemlich arrogant finde ich die Aussage eines NDR-Sprechers:
"Nicht ohne Schmunzeln haben wir zur Kenntnis genommen, dass sich Herr Kreymeier offenbar als die Elke Heidenreich des NDR sieht. Soweit wir wissen, hat Frau Heidenreich nie Videotext-Untertitel für ZDF-Sendungen geschrieben."
Irre ich mich, oder ist das Erstellen von Untertiteln für Gehörlose (= "Viedeotext-Untertitel") ein durchaus ehrbarer Beruf? Das sieht der Sprecher scheinbar nicht so.
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Zitat von SandswindBilliger dürfte die für den Einzelnen in der Sache übrigens auch nicht werden.
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Zitat von blueflash Beitrag anzeigenDie "neuartigen Rundfunkempfangsgeräte" sind in keiner Weise irgendwie technisch definiert. Im Zweifel ist das jedes Gerät.
Dass ich nicht falsch verstanden werde: Ich habe selbst nicht viel übrig für die momentane Gebühr und insbesondere ihre Erhebung. Ich empfinde nur einige Argumente, die dagegen vorgebracht werden, als etwas wohlfeil - da wird oftmals aus Ärger über die GEZ das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und eine mindestens genauso fragwürdige Pauschalregelung gefordert. Billiger dürfte die für den Einzelnen in der Sache übrigens auch nicht werden.
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Zitat von SandswindDass die jetzige Regelung sehr ausufernd und deshalb alles andere als optimal ist, streite ich gar nicht ab. Aber sie hat eben ihre Grenze dort, wo kein Gerät vorhanden ist. In dem Fall wird keine Gebühr fällig.
Beispielsweise gibt es keine Möglichkeit für Firmen gleichzeitig die Steuer per ELSTER wie gefordert zu machen und keiner Rundfunkgebührenpflicht zu unterliegen.
Die GEZ Gebühr ist damit schon lange de facto vom Gerät unabhängig.
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Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigenEs reicht bereits der Besitz eines Gerätes, das potenziell Rundfunk empfangen kann. Ist das fair?
Ausserdem ist das Argument, dass die jetzige Regelung in Teilen unfair ist, kein Argument, dass für eine durch ihre Undifferenziertheit definitiv unfaire Regelung spricht.
Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigenWarum subventioniert der Steuerzahler, der niemals eine Aktie gekauft hat, oder einen Kredit aufgenommen hat das Bankensystem?
Steuern sind übrigens - das ist der Unterschied zur Gebühr oder zum Beitrag - ohne konkrete Gegenleistung zu erbringen. Daher ist das an sich ein sehr allgemeines Argument.
Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigenDie Versorgung mit Information per Rundfunk ist Staatspflicht und Teil der Infrastruktur. Daher ist eine steuerähnliche Finanzierung absolut zulässig.
Zudem: Rundfunk muss staatsfrei sein, was vor allem die Finanzierung betrifft. Deshalb wird ja, was die Gebührenhöhe angeht, so ein Brimborium mit KEF usw. gemacht. Eine Steuer landet aber im allegemeinen Haushaltstopf, der seinerseits unter der Fuchtel des Gesetzgebers und (da zugewiesen) der Exekutive steht. Wie soll dann die Staatsfreiheit noch garantiert werden?
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Zitat von Sandswind Beitrag anzeigenDie Kritik an dieser Lösung drängt sich aber auf. Während eine Gebühr wirklich nur bei der Inanspruchnahme einer Leistung fällig wird (daher auch die Abstufung für TV oder Radio), wird hier nach dem Rasenmährprinzip einfach bei jedem abkassiert.
Ich kenne einige Leute, die tatsächlich ihre Glotze abgeschafft haben. Mit welchem Recht sollen die denn zur Finanzierung der Rundfunkanstalten herangezogen werden?
2. Warum subventioniert der Steuerzahler, der niemals eine Aktie gekauft hat, oder einen Kredit aufgenommen hat das Bankensystem?
3. Die Versorgung mit Information per Rundfunk ist Staatspflicht und Teil der Infrastruktur. Daher ist eine steuerähnliche Finanzierung absolut zulässig.
Aber auch nur, weil der Einzug automatisch und pauschal vonstatten geht. Wenn man sich anmelden müsste, wie bei der GEZ, würde der "Schwarzseher-" Anteil auf genau dem gleichen Niveau liegen. Da bin ich mir sicher.
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Zitat von DarthRevan Beitrag anzeigenEs gibt auch leute die nicht autofahren dennochn werden von ihren steuern die Strassen saniert...
Das ist beim Rundfunk naturgemäß anders: Habe ich keinen Fernseher und kein Radio, habe ich definitiv nichts vom Rundfunk.
Zitat von DarthRevan Beitrag anzeigenIn einer gemeinschaft muss man schonmal die gemeininteressen über die einzelnen stellen
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Zitat von Sandswind Beitrag anzeigenIch kenne einige Leute, die tatsächlich ihre Glotze abgeschafft haben. Mit welchem Recht sollen die denn zur Finanzierung der Rundfunkanstalten herangezogen werden?
In einer gemeinschaft muss man schonmal die gemeininteressen über die einzelnen stellen
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Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigenEine bessere Lösung wäre eine allgemeine Medien-Abgabe von 3€ im Monat pro Kopf. So müsste zwar jeder zahlen, aber man könnte das Ganze über die Finanzämter regeln ohne diesen lächerlichen GEZ Apperat zu unterhalten.
Ich kenne einige Leute, die tatsächlich ihre Glotze abgeschafft haben. Mit welchem Recht sollen die denn zur Finanzierung der Rundfunkanstalten herangezogen werden?
Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigenUnd 3€ ans Finanzamt würden eher gezahlt werden als 56€ pro Quartal an die verhasste GEZ.
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Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigenDiese Möglichkeit gibt es nicht mehr. Kein BaFÖG Bescheid, keine Befreiung.
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Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigenSicher? Wer als Student kein Bafög bekommt, weil die Eltern zu reich sind, dieses Geld von den Eltern aber unter der Grenze liegt, der konnte sich zumindest vor ein paar Jahren noch genauso befreien lassen.
Und natürlich muss man nachweisen, dass man wenig Geld hat. Immerhin sind wir in Deutschland!
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Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigenDazu braucht man einen ALG 2 oder einen BAFöG- Bescheid. Wenn man also leider kein Geld hat, aber auch weder ALG 2 oder BAFöG berechtigt ist muss man die 56€ im Quartal berappen.
Und natürlich muss man nachweisen, dass man wenig Geld hat. Immerhin sind wir in Deutschland!
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Eine ähnliche Diskussion ist derzeit auch in der Schweiz im Gange. Da heisst die GEZ einfach Bilag.
Derzeit wird darüber geredet die Bilag abzuschaffen und die Gebühren über die direkte Bundessteuer einzuziehen.
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