Undankbare Jugend

[-SithLord-]

Ja genau der Werteverfall... Diese schöne Theorie die einem von der katholischen Kirche eingetrichtert wird.
Und wenn, dann ist es sowieso nur eine Wertverschiebung, kein -verfall.

Und wenn? Es ist halt nun ein Merkmal von zunehmendem Wohlstand, dass man immer mehr will. Früher gabs das in Adelsfamilien, heute in der breiten Bevölkerung.

So so....eine Verschiebung also und kein Verfall...
...dann wäre beispielsweise die Sache mit der Untreue gar kein Werteverfall sondern nur eine Werteverschiebung. Ja genau, schliesslich leben wir ja nicht mehr im Mittelalter sondern sind schon im Jahre 2011 angekommen. Jetzt versteh ichs endlich:
Wir sind technisch schon soweit fortgeschritten dass jeder Sex mit jedem haben kann, und Beziehungen oder Ehen nur noch Formsache sind.

[Atahualpa]

Ja genau der Werteverfall... Diese schöne Theorie die einem von der katholischen Kirche eingetrichtert wird.
Und wenn, dann ist es sowieso nur eine Wertverschiebung, kein -verfall.

Und wenn? Es ist halt nun ein Merkmal von zunehmendem Wohlstand, dass man immer mehr will. Früher gabs das in Adelsfamilien, heute in der breiten Bevölkerung.

Werte haben doch nix mit Religion zu tun, ohne Werte würden wir uns noch wie Steinzeitmenschen benehmen.
Werte sind Teil der Gesellschaft des Zusammenlebens des miteinander und eben auch Familie.

[-SithLord-]

Werte haben doch nix mit Religion zu tun, ohne Werte würden wir uns noch wie Steinzeitmenschen benehmen.
Werte sind Teil der Gesellschaft des Zusammenlebens des miteinander und eben auch Familie.

Nun ja, theoretisch versucht die Bibel gute Werte zu vermitteln
...nein ich bin nicht religiös

[Uriel Ventris]

So so....eine Verschiebung also und kein Verfall...
...dann wäre beispielsweise die Sache mit der Untreue gar kein Werteverfall sondern nur eine Werteverschiebung. Ja genau, schliesslich leben wir ja nicht mehr im Mittelalter sondern sind schon im Jahre 2011 angekommen. Jetzt versteh ichs endlich:
Wir sind technisch schon soweit fortgeschritten dass jeder Sex mit jedem haben kann, und Beziehungen oder Ehen nur noch Formsache sind.

Und du glaubst also, dass im Mittelalter niemals ein Mann untreu war?
Und ja, heute ist das erlaubt. Ehe ist nur eine Formsache, und diese und Beziehungen sollte man sowieso nur eingehen, wenn mans auch durchziehen will. Heute sind alle Menschen frei, das zu tun was sie wollen (im gesetzlichen Rahmen), und das ist auch gut so. Oder willst du Ehebrecher steinigen?

Werte haben doch nix mit Religion zu tun, ohne Werte würden wir uns noch wie Steinzeitmenschen benehmen.
Werte sind Teil der Gesellschaft des Zusammenlebens des miteinander und eben auch Familie.

Was hat das mit Religion zu tun?
Werte sind Tugenden, und wenn früher Gemütlichkeit "in" war, ist es heute Schnelllebigkeit. Und wer soll es den Menschen verdenken? Früher wurden die Menschen ins Jenseits gepredigt, heute wissen sie dass sie etwas damit machen sollen bevors aus ist.
Ein Mensch kann nicht KEINE Werte haben. Sogar ein Massenmörder hat Werte, nur liegen die da natürlich anderst.

Nun ja, theoretisch versucht die Bibel gute Werte zu vermitteln
...nein ich bin nicht religiös

Theoretisch wäre die Kirche die perfekteste, menschenfreundlichste, tugendhafteste Insitution der Welt, wenn da alles auf das Neue Testament aufgebaut wäre. Aber niemand hört drauf.
... nein ich bin nicht religiös, kenn mich aber mit der Materie ausgezeichnet aus.

[Boltar]

Weihnachten ist ja Geschenkezeit, jeder erwartet sich was bzw. es ist fast ne Pflicht was zu kaufen ist ja sowieso nur mehr Komerz

Na jedenfalls scheints aber der Jugend einfach zu gut zu gehen wie ich gestern erfahren hab.
War bei meinen Eltern zu Hause und dann noch im Gasthaus bei uns im Dorf wo man eben alles erfährt wie es in so kleinen Dörfern nunmal ist.

2 Geschichten von Leuten die ich selbst kenne.

Ein Großvater hat seinem Enkel (18 jahre) einen niegelnagelneuen 6er Golf heuer zu Weihnachten gekauft.
Der Großvater hat sowieso nur ne normale kleine Pension und für den ist das ja sowieso ein Vermögen.
Ich schätze mal die meisten hier würden sich freuen wenn sie zu Weihnachten ein Auto bekommen würden.
Tja der Enkel hingegen war wenig begeistert und hat seinem Großvater wortwörtlich gesagt *Er kann sich den Wagen in die Haare schmieren, der hat ja nur 70 PS *
Dem alten standen gestern noch die Tränen in den Augen als er ins Gasthaus kam, am liebsten würd ich dem Enkel eine scheuern das er sich überschlägt.


2 Geschichte

Eltern (beide zurzeit Arbeitslos) haben ihrem Sohn zu Weihnachten so ein elektronisches Dartspiel gekauft um die knappe €250.
Der Sohn spielt öfter mal Dart im Gasthaus, naja haben sie sich also gedacht sowas wäre was für ihn.
Tja war wohl nix, der Werte Sohn hat das Teil gleich in den Müll geschmissen und ist regelrecht ausgerastet weil er ein *ganzkörper Solarium* wollte, was ja ein paar Tausende kosten kann.


Meine Herren, also wenn man sowas erfährt überlegt man es sich ob man mal Nachwuchs in die Welt setzt.
Hätt ich sowas gemacht mein Vater hätt mir eine gescheuert und mich irgendwo im Wald verbuddelt.

Sicher das die erste Geschichte stimmt ??

Golf 6 mit 70 PS gibts nicht

Ich kann mir nicht vorstellen das ein 18 j'hriger da nein sagt oder gar unzufrieden ist

[irony]

Golf 6 mit 70 PS gibts nicht

Ich kann mir nicht vorstellen das ein 18 j'hriger da nein sagt oder gar unzufrieden ist

Es ist ja nicht gesagt, dass der Junge wirklich Ahnung von Autos hat. Es reicht ja schon, dass er nur dachte, dass das Auto nur 70 PS hat. Wenn es so wäre, und die Karre in Wirklichkeit 110 PS oder sogar 140 PS hatte, wäre dies eine sehr schöne Pointe der Geschichte

[-SithLord-]

@ uriel ventris:
Ich habe nie behauptet dass es im Mittelalter keine Untreue gab, aber ich denke eher in Ausnahmefällen. Ausserdem muss man beim Thema Werteverfall nicht bis ins Mittelalter zurück gehen, es reichen schon 50-100 Jahre.
Fakt ist auch dass der Bund fürs Leben heute nicht mehr viel wert ist. Heute ist es doch nichts besonderes mehr dass Ehen geschieden werden, und dass manchmal nach 6 Monaten, oder mehrmals.
Mal sehen wie deine Werteverschiebung in 100 Jahren aussieht. Vielleicht heiratet man im laufe seines Lebens dann 20 mal. Oder besser noch: Überhaupt nicht mehr heiraten und jeder machts mit jedem...
Ausserdem ist mir das eigentlich egal ich möchte hier nicht richten und vor allem nicht mit Steinigungen...
Jeder muss selbst wissen wie er sein Leben lebt.
Jeder ist frei zu tun was er will, ist theoretisch auch eine gute Sache. Trotz allem sehe ich einen Werteverfall und keine Werteverschiebung, wenn man die Welt und unsere Gesellschaft im Wandel der letzten Jahrzehnte betrachtet.
So bin gern bereit noch weitere Beispiele aufzuführen aber jetzt gehe ich erstmal was essen.

[cybertrek]

@michelangelo185: Du richtest zwar nicht aber du wertest. Das ist beim Thema Ethik eine besonders schwere Angelegenheit. Objektiv betrachtet ist es eine Werteverschiebung und kein -verfall. Letzteres ist eine Wertung, weil du deine Maßstäbe ansetzt um in "Gut" und "Böse" bzw. zumindest "Besser" und "Schlechter" zu kategorisieren.

Ein Beispiel: Meine Großmutter wurde von meinem Großvater geschlagen. Für sie war es selbstverständlich, die Ehe weiterzuführen. Dies war ihre persönliche Wertvorstellung. Heute würde man sich eher scheiden lassen. In diesem Extrembeispiel wird die Wertverschiebung besonders deutlich.

Subjektiv betrachtet, ist dies in so einem extremen Beispiel eine logische Veränderung der Werte. Aber auch bei weniger eindeutigen Fällen wie fehlende Sympathie im Laufe der Zeit, mangelnde Kennenlernphase, Sprunghaftigkeit, etc. muss man objektiv urteilen. Für dich (und mich) mag es subjektiv ein Verfall sein, gesamt betrachtet haben sich einfach nur die persönlichen Vorstellungen der Menschen im Laufe der Zeit verändert. Sich vorschnell per Ehe binden mag unvernünftig sein, über allgemein gültige Werte urteilen maße ich mir jedoch nicht zu. Nicht im kleinen innerhalb einer kleinen Gemeinschaft und schon gar nicht völkerübergreifend. Aber genau das machst du: Du bestimmst, dass die Ehe einen besonders hohen Stellenwert hat. Für dich hat es das, für mich auch, dies hat jedoch nicht Allgemeingültigkeit.

[Adm.Hays]

Also ich höre von Leuten, die in den 60er, 70er jung waren eher immer wie harmlos und angepasst die heutige Jugend doch sei und wie viel mehr sie sich in ihrer Zeit herausgenommen haben, wie viel wilder es damals zuging, während sie damals noch lebten und erst dann irgendwo sesshaft wurden ist heute schon vom Kindergarten an alles auf die Karriere ausgerichtet...

Das erinnert mich an ne Vorlesung im Audimax. Während dieser Bildungsstreiks kam dann irgendso ein Clown rein und meinte, wir besetzen jetzt das Audimax und Kundgebung bla bla. Mein Prof. meinte dann, die Vorlesung ist gleich vorbei, dann könnt ihr hier machen was ihr wollt. Und der Student dann so "ok" und is wieder weggegangen und dann hat draußen der kleine Studentenmob gewartet lol

Das beste war noch, wie der Prof. dann von den 68ern geredet hat und wie es da abging mit riesigen Demos und Schlägereine mit der Polizei. Der ist auch noch so ein BWL Prof mitte 50 - also eher in Richtung Spießer

[-SithLord-]

@michelangelo185: Du richtest zwar nicht aber du wertest. Das ist beim Thema Ethik eine besonders schwere Angelegenheit. Objektiv betrachtet ist es eine Werteverschiebung und kein -verfall. Letzteres ist eine Wertung, weil du deine Maßstäbe ansetzt um in "Gut" und "Böse" bzw. zumindest "Besser" und "Schlechter" zu kategorisieren.

Ein Beispiel: Meine Großmutter wurde von meinem Großvater geschlagen. Für sie war es selbstverständlich, die Ehe weiterzuführen. Dies war ihre persönliche Wertvorstellung. Heute würde man sich eher scheiden lassen. In diesem Extrembeispiel wird die Wertverschiebung besonders deutlich.

Subjektiv betrachtet, ist dies in so einem extremen Beispiel eine logische Veränderung der Werte. Aber auch bei weniger eindeutigen Fällen wie fehlende Sympathie im Laufe der Zeit, mangelnde Kennenlernphase, Sprunghaftigkeit, etc. muss man objektiv urteilen. Für dich (und mich) mag es subjektiv ein Verfall sein, gesamt betrachtet haben sich einfach nur die persönlichen Vorstellungen der Menschen im Laufe der Zeit verändert. Sich vorschnell per Ehe binden mag unvernünftig sein, über allgemein gültige Werte urteilen maße ich mir jedoch nicht zu. Nicht im kleinen innerhalb einer kleinen Gemeinschaft und schon gar nicht völkerübergreifend. Aber genau das machst du: Du bestimmst, dass die Ehe einen besonders hohen Stellenwert hat. Für dich hat es das, für mich auch, dies hat jedoch nicht Allgemeingültigkeit.

Ist eine schwere Angelegenheit, da gebe ich dir recht. Ansichtssache, aber ich ziehe eben meine Schlüsse.
Als meine eigenen Maßstäbe sehe ich Tugenden wie Treue, Ehre, Fleiß oder Zuverlässigkeit eigentlich nicht. Sollte nicht die Allgemeinheit bzw. "der normale Mensch" nach solchen Werten streben ?

Das Beispiel in Absatz 2 ist zugegeben ein gutes Gegenargument.

Die Sache mit der Ehe war nur ein Beispiel. Ich bin selbst nicht verheiratet oder betrogen worden (hoffe ich zumindest)

[Bethany Rhade]

Sowas ist doch auch gar nicht mehr gewollt. Es geht nur noch Ellenbogen hier, Ellenbogen da. Die Härtesten und Besten überleben und der Rest kann sehen, wo er bleibt. So viel Unmenschlichkeit macht sich auch bei den Menschen an sich breit.

[Sukie]

Komischerweise faellt mir zum Thema Verrohung unserer Gesellschaft ( darauf laeuft dieses Topic doch jetzt hinaus, oder? ) der Werbeslogan von Saturn ein: Geiz ist geil. Ein derartige daemlicher Spruch, der sowas von gut zu unserer Konsumgesellschaft passt. Fuer mich war der Slogan immer gleichbedeutend mit: Werte sind witzlos. Guete ist grenzdebil. Geld ist geil. Egoismus ist das Einzige. Kaufen ist Kern des Lebens. Wenn man als Teenie staendig mit sowas konforntiert wird, - da brauch man nicht einmal Teenie zu sein -, und dann aber auch zu Hause keine Grundwerte vermittelt bekommt, fuehrt das echt zur Ellbogengesellschaft. Dann wird man noch von allen Medien verrueckt gemacht, dass man nur Jobchancen mit den BESTEN Noten hat, den MEISTEN Praktika und dem JUENGSTEN Altersdurchschnitt.
Letztlich wird man doch von allen Seiten in diese Maschinerie gedraengt und dann wundert sich die Gesellschaft, dass die Leute seltsam werden.

Uberigens muss ich auch mal anmerken hier, dass ich keine Jugendlichen kenne, die sich wie die obengenannten Beispiele aufgefuehrt haben, hab viel im paedagogischen Bereich gearbeitet und die Kinder und Teenies von heute sind nicht die Zombies, als die sie gerne hingestellt werden. Neben der Gesellschaft haben hier auch viel, wenn nicht am meisten, die Eltern negativen Einfluss, indem sie ihre uebertriebenen Erwartungen, die die Gesellschaft in sie selbst projiziert hat, an ihre Kinder weitergeben...
Bsp, ich hatte in der Grundschule, in der ich im Hort gearbeitet habe, einen Jungen, der in der dritten Klasse eine Essstoerung hatte. Der hat sich nach jedem Mittag auf dem Schulhof uebergeben. Die Eltern waren natuerlich feinste Koelner Oberschicht, die ihre Kinder echt nur zur Deko hatten. Die haben zu Hause mitternachts alleine gesessen und Horrorfilme geguckt. Jedenfalls lief es dann darauf hinaus, dass uns als Erziehern die Schuhe in die Schuld geschoben wurde - unser Essen waere scheisse. LOL. Blind und bloed. Das war leider nicht der einzige Fall von grenzbescheuerten Eltern. Ich hab manchmal das Gefuehl: Je bonziger und oberschichtiger die Leute, desto erziehungsfremder werden sie. Echt traurig.

[Rial]

Ich schließe mich Sukie da einfach mal schamlos an

Ich hoffe, mein Hang zur Theatralik macht das nicht zu ihrer Schande...

Früher, da mussten Kinder einfach nur funktionieren. Dass man ihnen das, was man damals als "Anstand" angesehen hat schmerzhaft eingeprügelt hat (wörtlich zu nehmen) war natürlich ebenso bescheuert wie die Gleichgültigkeit die viele Eltern ihrem Nachwuchs heute entgegenbringen. Damals allerdings hat man den Kindern auch gesagt: "Guck, wie dein Vater, so sollst du werden. Ein anständiger, gemachter Mann." Für Mädchen natürlich entsprechend anders.
Heute wird aber verlangt besser zu werden. Nicht wie der Herr Papa Realschule und dann Ausbildung in einem mittelständischen unternehmen oder ähnliches, nein, von unseren Kindern wird regelrecht erwartet, das Abitur noch vor der Geschlechtsreife zu erhalten, schnell die Universitäten leerzustudiern und dann noch kurz alle Probleme unserer Welt zu lösen. Ehrenamtlich, versteht sich, ein Asozialer der, der tatsächlich noch Gegenleistungen erwarten würde, dafür, dass wir ihm etwas zu tun gegeben haben.

Aber wehe dir, Sohn, du erfüllst dies nicht! Eine Schande bist du, für mich, für die Familie, das Land, die Menschheit! Wie viel haben wir in dich investiert? Deine Mutter hat ihre Arbeit aufgegeben, dich austragen zu können! Die teure Privatschule, die teure Nachhilfe, das Essen, die Kleider, das Wasser, den Strom! Was glaubst du, warum wir so viele Kosten für dich investiert haben?
Doch nicht etwa, dass du glücklich wirst!
Für unsere Rente, Sohn.

Und jetzt geh arbeiten und dich ausgleichen, Kostenfaktor!

[Atahualpa]

Sicher das die erste Geschichte stimmt ??

Golf 6 mit 70 PS gibts nicht

Ich kann mir nicht vorstellen das ein 18 j'hriger da nein sagt oder gar unzufrieden ist

Sicher stimmt die Geschichte, aber mit den 70PS haste recht der hat 90PS
Weis ich weil einer meiner Bekannten jetzt interesse an dem Wagen hätte, vielleicht kauft er ihn dem Großvater ab.

Der Junior wollte den mit 170PS.

[irony]

Der Junior wollte den mit 170PS.

Wollte? Hatte der Junge irgendetwas zu wollen?
Dachte er, er hätte Anspruch darauf, dass ihm sein Opa so einen Schlitten hinstellt?