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    #76
    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    Wollte? Hatte der Junge irgendetwas zu wollen?
    Dachte er, er hätte Anspruch darauf, dass ihm sein Opa so einen Schlitten hinstellt?
    Abgesehen davon: einem Fahranfänger ein so leichtes Auto mit so viel PS zur Verfügung zu stellen ist doch idiotisch.
    Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
    Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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      #77
      Da hast Du sicher Recht, T'Pau!

      Aber im Verhältnis Großeltern-Enkel gibt es viele Begebenheiten, die nicht rationell erklärbar sind.
      Ich komme grad von meinen Großeltern, die mich - was mich freut - zwar mit Geldgeschenken bedacht haben.
      Wenn man sich aber überlegt, dass ich mittlerweile ja nun seit geraumer Zeit selber arbeite und Geld verdiene, schüttel ich manchmal auch nur noch den Kopf ob der Geschenke.

      Aber sie wollen einem halt was gutes tun, nich wahr?!

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        #78
        Zitat von Rial Beitrag anzeigen
        Ich schließe mich Sukie da einfach mal schamlos an

        Ich hoffe, mein Hang zur Theatralik macht das nicht zu ihrer Schande...

        Früher, da mussten Kinder einfach nur funktionieren. Dass man ihnen das, was man damals als "Anstand" angesehen hat schmerzhaft eingeprügelt hat (wörtlich zu nehmen) war natürlich ebenso bescheuert wie die Gleichgültigkeit die viele Eltern ihrem Nachwuchs heute entgegenbringen. Damals allerdings hat man den Kindern auch gesagt: "Guck, wie dein Vater, so sollst du werden. Ein anständiger, gemachter Mann." Für Mädchen natürlich entsprechend anders.
        Heute wird aber verlangt besser zu werden. Nicht wie der Herr Papa Realschule und dann Ausbildung in einem mittelständischen unternehmen oder ähnliches, nein, von unseren Kindern wird regelrecht erwartet, das Abitur noch vor der Geschlechtsreife zu erhalten, schnell die Universitäten leerzustudiern und dann noch kurz alle Probleme unserer Welt zu lösen. Ehrenamtlich, versteht sich, ein Asozialer der, der tatsächlich noch Gegenleistungen erwarten würde, dafür, dass wir ihm etwas zu tun gegeben haben.

        Aber wehe dir, Sohn, du erfüllst dies nicht! Eine Schande bist du, für mich, für die Familie, das Land, die Menschheit! Wie viel haben wir in dich investiert? Deine Mutter hat ihre Arbeit aufgegeben, dich austragen zu können! Die teure Privatschule, die teure Nachhilfe, das Essen, die Kleider, das Wasser, den Strom! Was glaubst du, warum wir so viele Kosten für dich investiert haben?
        Doch nicht etwa, dass du glücklich wirst!
        Für unsere Rente, Sohn.

        Und jetzt geh arbeiten und dich ausgleichen, Kostenfaktor!
        Völlig übertrieben...

        Grundsätzlich geht mir dieser Hang, ständig das wahre Gesicht der neuen Jugend, der "Generation Dingsbums" zu enthüllen, gewaltig auf die Nerven. Die Wahrheit ist doch eher, dass die heutige Jugend nicht groß anders tickt als die Jugend vor zehn oder sogar zwanzig Jahren.

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          #79
          Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
          Völlig übertrieben...

          Grundsätzlich geht mir dieser Hang, ständig das wahre Gesicht der neuen Jugend, der "Generation Dingsbums" zu enthüllen, gewaltig auf die Nerven. Die Wahrheit ist doch eher, dass die heutige Jugend nicht groß anders tickt als die Jugend vor zehn oder sogar zwanzig Jahren.
          nein, du hast etwas falsch verstanden...der von Dir zitierte Post sagt: nicht die Jugend tickt anders, wohl aber die Eltern und ihre Vorstellungen. Und da ist was dran.
          Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
          Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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            #80
            Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
            @michelangelo185: Du richtest zwar nicht aber du wertest. Das ist beim Thema Ethik eine besonders schwere Angelegenheit. Objektiv betrachtet ist es eine Werteverschiebung und kein -verfall. Letzteres ist eine Wertung, weil du deine Maßstäbe ansetzt um in "Gut" und "Böse" bzw. zumindest "Besser" und "Schlechter" zu kategorisieren.

            Ein Beispiel: Meine Großmutter wurde von meinem Großvater geschlagen. Für sie war es selbstverständlich, die Ehe weiterzuführen. Dies war ihre persönliche Wertvorstellung. Heute würde man sich eher scheiden lassen. In diesem Extrembeispiel wird die Wertverschiebung besonders deutlich.

            Subjektiv betrachtet, ist dies in so einem extremen Beispiel eine logische Veränderung der Werte. Aber auch bei weniger eindeutigen Fällen wie fehlende Sympathie im Laufe der Zeit, mangelnde Kennenlernphase, Sprunghaftigkeit, etc. muss man objektiv urteilen. Für dich (und mich) mag es subjektiv ein Verfall sein, gesamt betrachtet haben sich einfach nur die persönlichen Vorstellungen der Menschen im Laufe der Zeit verändert. Sich vorschnell per Ehe binden mag unvernünftig sein, über allgemein gültige Werte urteilen maße ich mir jedoch nicht zu. Nicht im kleinen innerhalb einer kleinen Gemeinschaft und schon gar nicht völkerübergreifend. Aber genau das machst du: Du bestimmst, dass die Ehe einen besonders hohen Stellenwert hat. Für dich hat es das, für mich auch, dies hat jedoch nicht Allgemeingültigkeit.
            Genau das meinte ich.

            Zitat von michelangelo185 Beitrag anzeigen
            Ist eine schwere Angelegenheit, da gebe ich dir recht. Ansichtssache, aber ich ziehe eben meine Schlüsse.
            Als meine eigenen Maßstäbe sehe ich Tugenden wie Treue, Ehre, Fleiß oder Zuverlässigkeit eigentlich nicht. Sollte nicht die Allgemeinheit bzw. "der normale Mensch" nach solchen Werten streben ?

            Das Beispiel in Absatz 2 ist zugegeben ein gutes Gegenargument.

            Die Sache mit der Ehe war nur ein Beispiel. Ich bin selbst nicht verheiratet oder betrogen worden (hoffe ich zumindest)
            Die Allgemeinheit soll nach gar nix streben außer ihrem Erhalt, den Rest regeln schon einzelne Menschen.
            Und wenn du ehrlich sind... Dann sind solche Werte heute häufiger als noch vor 100, 200 Jahren. Heute wird z.B. die Korruption von der Allgemeinheit als etwas verwerfliches angesehen. In einer anderen Zeit war das völlig normal.
            Wie in dem von Cybertrek erwähntem Beispiel: Früher nahm es eine Frau als Schicksal hin, wenn sie oder die Kinder vom man von einem Zimmer ins andere geprügelt wurden. Heute landet so einer meistens schnell im Gefängniss.

            Du kannst das als schlechte Entwicklung abtun; ich sehe darin eine Entwicklung zum Besseren. Natürlich hat jede Zeit ihre guten und schlechten Seiten, und dank des für jeden verfügbaren, relativen Reichtums hat auch die Konsumfreudigkeit zugenommen, damit auch die Unzufriedenheit. Aber was ist dir lieber; ein Volk, das kaum über die Runden kommt, dafür aber genügsama ist, oder ein rundum gut verpflegtes Volk, das ein bisschen Dekadenz zeigt?

            Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
            Sowas ist doch auch gar nicht mehr gewollt. Es geht nur noch Ellenbogen hier, Ellenbogen da. Die Härtesten und Besten überleben und der Rest kann sehen, wo er bleibt. So viel Unmenschlichkeit macht sich auch bei den Menschen an sich breit.
            Aja und dass ist ein Merkmal der heutigen Zeit... Jaja. Gabs früher logisch nie, dass manche Menschen sich auf Kosten anderer bereichert haben...

            Zitat von Rial Beitrag anzeigen
            Aber wehe dir, Sohn, du erfüllst dies nicht! Eine Schande bist du, für mich, für die Familie, das Land, die Menschheit! Wie viel haben wir in dich investiert? Deine Mutter hat ihre Arbeit aufgegeben, dich austragen zu können! Die teure Privatschule, die teure Nachhilfe, das Essen, die Kleider, das Wasser, den Strom! Was glaubst du, warum wir so viele Kosten für dich investiert haben?
            Doch nicht etwa, dass du glücklich wirst!
            Für unsere Rente, Sohn.

            Und jetzt geh arbeiten und dich ausgleichen, Kostenfaktor!
            Ist es so falsch, das Eltern sich anstrengen, aus ihren Kindern etwas zu machen? Die wissen, wie schwer es im Leben ist, wenn man Geringverdiener ist, weil sie es selber mal waren oder es zumindest mal gesehen haben. Und es geschieht auch meistens nicht aus den Gründen, mit den Kindern anzugeben oder diese ihre eigenen Kosten decken zu lassen, sondern nur aus dem Grund, dass den Eltern was an den Kindern liegt.
            Und wenn du ehrlich bist: glaubst du nicht auch, dass sich Leute damals mit etwas zufrieden gegeben haben, weil es einfach keine Chance gab, weiter aufzusteigen? Die Gesellschaftsschichten waren sogar noch bis vor 40 Jahren klar verteilt, da konnte man noch schlecht von der "Unterschicht" in den gehobenen Mittelstand aufsteigen. Heute ist dass mit harter Arbeit durchaus möglich, und genau DAS versuchen gewissenhafte Eltern ihren Kindern zu ermöglichen. Wenn diese so blöd sind und nix tun (so we ich manchmal und oft), ist dass doch dann deren Schuld, nicht?

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              #81
              Die Kritik fängt schon ganz falsch an:
              "Weihnachten ist ja Geschenkezeit". Eben nicht!
              An Weihnchten wird zwar geschenkt und beschenkt aber das ist nicht Weihnachten.

              Wir kennen weder die Vorgeschichte noch wissen wir mehr über die Verhältnisse in den beiden Familien.
              Womöglich geht es hier nicht um einen Golf oder eine "Ganzkörpersauna", sondern um über Jahre aufgestaute Wut oder gar Hass.
              So doof kann kein Jugentlicher sein, daß er einen 6er Golf - und somit seine "Freiheit" - zurück weist.
              Das klingt für mich eher nach Rache, für Dinge die in der Vergangenheit gelaufen sind.
              Vielleicht war der Großvater nicht immer so "nett" wie er heute rüber kommt.
              Wir kennen den Großvater nicht und wir kennen nicht die Verhältnisse.

              Und dann sind es auch nicht nur die Herren der Schöpfung, die undankbar sein können.
              Man hätte das Wort zum Schluß also an "meine Damen und Herren" richten müssen.

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                #82
                Ich stimme zu. Vor allem, weil wir nur die Seite des Großvaters kennen - die jungen Männer wissen nicht mal von der Diskussion und können dementsprechend nicht ihre Sicht der Dinge einbringen, was das ganze äußerst unfair macht - überhaupt, wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr erfahren würdet, dass Leute in einem Internetforum über euch urteilen, ohne dass ihr überhaupt die Chance dazu erhaltet, euch zu verteidigen?
                Fear is temporary, regrets are forever.

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                  #83
                  Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
                  Ich stimme zu. Vor allem, weil wir nur die Seite des Großvaters kennen - die jungen Männer wissen nicht mal von der Diskussion und können dementsprechend nicht ihre Sicht der Dinge einbringen, was das ganze äußerst unfair macht - überhaupt, wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr erfahren würdet, dass Leute in einem Internetforum über euch urteilen, ohne dass ihr überhaupt die Chance dazu erhaltet, euch zu verteidigen?
                  Sehe ich ähnlich. Die Diskussion verläuft doch sehr einseitig und ist möglicherweise unfair. Wäre bestimmt interessant die Beweggründe der anderen Seite zu erfahren. Vielleicht steckt ja doch mehr dahinter.
                  Kekse des Glücks vergessen du hast !"
                  -SithLord- @ Deathstar
                  ...we want you !

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                    #84
                    Ja, wahrscheinlich hat der arme Junge schon im August bekanntgegeben, dass er einen 190PS-Wagen möchte. Und der Großvater war trotzdem so dumm, ihm nur so einen kleinen Hutzelwagen zu kaufen. Nicht verwunderlich, dass der arme Kleine da ausrastet, wo er doch ganz gewiss einen 190er "verdient" hat.

                    Ich kann nur hoffen, das Balg wird Fahrradfahrer, bis er sich seinen 190er selber erarbeitet hat.

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                      #85
                      So einseitig verlaueft die Diskussion doch gar nicht. Klar, wenn ich nur poste, wie doof die Kiddos sind, mag das schon etwas unfair sein, aber hier hat sich doch zeitweise eher eine Gesellschaftsdiskussion aufgebaut. Deswegen finde ich jetzt dieses Samariterverhalten etwas unnoetig...
                      Don't you hate it when you look in your closet for clothes and you find Narnia instead??

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                        #86
                        Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
                        Hätt ich sowas gemacht mein Vater hätt mir eine gescheuert und mich irgendwo im Wald verbuddelt.
                        Das finde ich aber auch nicht ganz unkrass. Wenn Eltern ihre Kinder im Wald verbuddeln, nur weil sie unzufrieden mit den Geschenken waren, hat schon eine etwas andere Qualität, als die oben geschilderten Beispiele (Kind ist unzufrieden mit dem Geschenk).

                        Ich mache mich an dieser Stelle vielleicht unbeliebt, aber ich kann die Enttäuschung über Schenkungen nachempfinden. Für viele Kinder und Jugendliche aber z.B. auch Studenten stellt das Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk die einzige Möglichkeit dar, um Zugang zu höherwertigen Gütern zu erhalten. Verfehlt das Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk den Geschmack zerplatzen folglich Träume. Aus ökonomischer Sicht findet eine Fehlallokation von Ressourcen statt: d.h. ich erhalte etwas, für das ich keine Verwendung habe, und bekomme dafür nicht, was ich gebrauchen könnte. Die Enttäuschung darüber ist umso höher, je teurer das Geschenk und je schlechter die Einkommens- und Vermögenssituation des Beschenkten ist.
                        Als meine Schwester ihr Dolmetsch-Studium angefangen hat, hat sie z.B. im Vorfeld zum Geburtstag Literatur à la "English for Beginners" im Wert von 200,- Euro bekommen. Für das Studium selbst war davon nichts zu gebrauchen. Man hätte das Geld auch verbrennen können - der Nutzen wäre gleich hoch gewesen. Das Geld wäre in festem Schuhwerk oder einer Winterjacke besser angelegt gewesen.

                        In einer Zeit ungeheurer Produktvielfalt und unbegrenzten Bedürfnissen hat das Überraschungsgeschenk einen eher anachronistischen Charakter. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Wahrscheinlichkeit, die Bedürfnisse des Beschenkten zu verfehlen, sind so groß wie nie zuvor.
                        Mein Profil bei Last-FM:
                        http://www.last.fm/user/LARG0/

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                          #87
                          Ja, da hast du definitiv einen Punkt, Largo. Irgendein User hatte auch schonmal auf den Faktor 'Kommunikation' aufmerksam gemacht. Das ist sicherlich sinnvoller, als ueberhoehte Ueberraschungsgeschenke.

                          Aber ich denke, im Falle eines Autos geht man davon aus, dass die Ueberraschung nicht derart fehl schlagen kann. Das Risiko ist natuerlich immer da.
                          Don't you hate it when you look in your closet for clothes and you find Narnia instead??

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                            #88
                            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                            Das finde ich aber auch nicht ganz unkrass. Wenn Eltern ihre Kinder im Wald verbuddeln, nur weil sie unzufrieden mit den Geschenken waren, hat schon eine etwas andere Qualität, als die oben geschilderten Beispiele (Kind ist unzufrieden mit dem Geschenk).
                            Ich denke, das hat er nicht ganz so wörtlich gemeint

                            Ganz davon abgesehen hast Du nicht Unrecht mit der Behauptung, dass ein Überraschungsgeschenk in heutiger Zeit so gut wie unmöglich zu machen ist, bei der Vielfalt an Möglichkeiten...

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                              #89
                              Zitat von philippjay Beitrag anzeigen
                              Ganz davon abgesehen hast Du nicht Unrecht mit der Behauptung, dass ein Überraschungsgeschenk in heutiger Zeit so gut wie unmöglich zu machen ist, bei der Vielfalt an Möglichkeiten...
                              Mit viel Zeit, Mühe, detaillierten Kenntnissen gelingt es mir schon noch, hin und wieder jemanden mit einem Buch, einer DVD, usw. positiv zu überraschen. Ein Auto hingegen ist schon eine andere Kategorie.
                              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                              Ich mache mich an dieser Stelle vielleicht unbeliebt, aber ich kann die Enttäuschung über Schenkungen nachempfinden. Für viele Kinder und Jugendliche aber z.B. auch Studenten stellt das Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk die einzige Möglichkeit dar, um Zugang zu höherwertigen Gütern zu erhalten. Verfehlt das Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk den Geschmack zerplatzen folglich Träume. Aus ökonomischer Sicht findet eine Fehlallokation von Ressourcen statt: d.h. ich erhalte etwas, für das ich keine Verwendung habe, und bekomme dafür nicht, was ich gebrauchen könnte. Die Enttäuschung darüber ist umso höher, je teurer das Geschenk und je schlechter die Einkommens- und Vermögenssituation des Beschenkten ist.
                              Als meine Schwester ihr Dolmetsch-Studium angefangen hat, hat sie z.B. im Vorfeld zum Geburtstag Literatur à la "English for Beginners" im Wert von 200,- Euro bekommen. Für das Studium selbst war davon nichts zu gebrauchen. Man hätte das Geld auch verbrennen können - der Nutzen wäre gleich hoch gewesen. Das Geld wäre in festem Schuhwerk oder einer Winterjacke besser angelegt gewesen.

                              In einer Zeit ungeheurer Produktvielfalt und unbegrenzten Bedürfnissen hat das Überraschungsgeschenk einen eher anachronistischen Charakter. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Wahrscheinlichkeit, die Bedürfnisse des Beschenkten zu verfehlen, sind so groß wie nie zuvor.
                              Das ist alles richtig was du sagst. Prinzipiell sind Geldgeschenke da sehr vorteilhaft. Aber da du gerade so eloquent am Formulieren bist, worin siehst du die Nachteile von Geldgeschenken?

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                                #90
                                Zitat von irony Beitrag anzeigen
                                Das ist alles richtig was du sagst. Prinzipiell sind Geldgeschenke da sehr vorteilhaft. Aber da du gerade so eloquent am Formulieren bist, worin siehst du die Nachteile von Geldgeschenken?
                                Ich persönlich finde Geldgeschenke im Hinblick auf effiziente Ressourcen-Allokation und meine persönliche Konsumentensouveränität gut. Auf makro-ökonomischer Ebene wirken sich Geldgeschenke im Vergleich zu Warengeschenken jedoch nachteilig aus, da das geschenkte Geld mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gespart und somit dem Geldkreislauf entzogen wird. Genaueres dazu können sicher die Ökonomen hier im Forum sagen.
                                Mein Profil bei Last-FM:
                                http://www.last.fm/user/LARG0/

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