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    Vor allem interessiert mich da jetzt eine Frage: die Menschen, die du da kennen gelernt hast über dieses Berufsbildungwerk - also die Behinderten - kamen die dir weniger glücklich vor, als andere Menschen?
    Das kann ich nicht sagen allerdings waren viele Spastiker dabei die ein normales Leben wie jeder andere nicht kannten es ist (zu mindest denke ich das) klar das sich diese Leute an jeden Strohhalm der ihnen gereicht wird klammern. Wobei ich auch sagen muss das ich sehr überrascht war zu sehen wie fröhlich manche Leute da waren trotz ihrer zum teil doch starken Behinderung.

    Ich denke aber auch jeden hat das Recht auf sein eigenes Leben. Er oder Sie sollte sich nicht wenn es derjenige nicht mit seinem Gewissen verantworten kann und auch will ihm zur Last fallen. Und daher bin ich auch für Sterbehilfe. Auch wenn es grausam klingt ich musste zum Beispiel mit erleben wie mein Opa langsam an Darmkrebs starb die letzten Monate stand er nur noch unter Drogen weil er so große Schmerzen hatte. Und daher denke ich auch das kein Mensch so ein Schicksal verdient hat.
    Wer Schreibfehler findet kann sie behalten. Das Leben ist Scheiße,hat aber geile Grafik!

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      Zitat von Guyver
      Ich denke aber auch jeden hat das Recht auf sein eigenes Leben. Er oder Sie sollte sich nicht wenn es derjenige nicht mit seinem Gewissen verantworten kann und auch will ihm zur Last fallen. Und daher bin ich auch für Sterbehilfe. Auch wenn es grausam klingt ich musste zum Beispiel mit erleben wie mein Opa langsam an Darmkrebs starb die letzten Monate stand er nur noch unter Drogen weil er so große Schmerzen hatte. Und daher denke ich auch das kein Mensch so ein Schicksal verdient hat.
      Sterbehilfe - vor allem passive - bei tödlichen Erkrankungen ohne Heilungschance am Ende des Lebens ist IMO aber etwas völlig anderes, als Selbstmord aufgrund einer Behinderung zu begehen.
      Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
      Makes perfect sense.

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        Sterbehilfe - vor allem passive - bei tödlichen Erkrankungen ohne Heilungschance am Ende des Lebens ist IMO aber etwas völlig anderes, als Selbstmord aufgrund einer Behinderung zu begehen.
        Ich für meinen Teil sehe eine schwere Behinderung wie Querschnittslähmung als eine sehr schwere Krankheit an mit der ich persönlich nicht leben will bzw. kann weil das einzige was ich dann noch alleine kann ist irgendwo zu sitzen und Fernschauen oder so bei allem anderen brauche ich wie schon gesagt hilfe und das möchte ich niemanden aufbürgen.
        Wer Schreibfehler findet kann sie behalten. Das Leben ist Scheiße,hat aber geile Grafik!

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          Zitat von Harmakhis
          Naja, von diesem "wenn ich schwer erkranke oder verletzt werde, bringe ich mich um, weil ich dann allen zur Last falle und nicht mehr glücklich werden kann" halte ich generell nichts viel. Wenn man das mal allgemeiner betrachten will, sind solche Einstellungen wohl Ergebnis unserer Fit-For-Fun Gesellschaft gepaart mit einer Prise Hartzophopie.

          Es ist natürlich, dass mit schweren chronischen Erkrankungen oder Verletzungen sich das Leben radikal ändert, aber das es deswegen gleich weniger lebenswert ist, ist ja keinesfalls zwingend. Ich kenne persönlich Fälle von Schwerstbehinderten (um genau zu sein mein Onkel), die ein mindestens genauso erfülltes - in meinen Augen sogar erfüllteres - Leben führen, als die meisten "normalen" Menschen.

          Aber als gesunder Mensch kann man sich das wahrscheinlich gar nicht vorstellen, da man das Leben und die Möglichkeiten, die es einem bietet wohl doch sehr begrenzt wahrnimmt und es deshalb einem kaum in den Sinn kommt, dass man auch unter ganz anderen Gegebenheiten glücklich werden kann.
          Es kommt wohl drauf an was das für eine Krankheit oder Behinderung ist. Und das hat mit Fit-for-Fun oder Hartz-Depri nichts zu tun. Das Problem ist schon viel älter.

          Wenn du am ganzen Körper gelähmt bist und nur noch liegen kannst dann möchte ich mal erleben wo da deine Lebensfreude bleibt. Dann hast du nämlich keine mehr.

          Im Rollstuhl mit beweglichen Armen das ist ja noch auszuhalten, aber alles was ins "vegetieren" geht entbehrt keiner Lebensqualität mehr. Und welche solche Menschen sich den Tod wünschen kann ich es verstehen. Umbringen können sie sich wahrscheinlich nicht alleine also müssen sie um Sterbehilfe bitten.

          Und wenn ich mal Krebs(kommt drauf an welcher) oder Aids habe dann kann es gut sein das ich dem auch ein Ende setze. Wenn ich weiß das ich sowieso abkratze und vorher noch volle Kanne leide dann verkürze ich das lieber.

          Vielleicht denke ich in 20 Jahren ja anders darüber und vielleicht gibt es dann ja viel bessere Heilungschancen.

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            Zitat von Skymarshall
            Wenn du am ganzen Körper gelähmt bist und nur noch liegen kannst dann möchte ich mal erleben wo da deine Lebensfreude bleibt. Dann hast du nämlich keine mehr.

            Im Rollstuhl mit beweglichen Armen das ist ja noch auszuhalten, aber alles was ins "vegetieren" geht entbehrt keiner Lebensqualität mehr. Und welche solche Menschen sich den Tod wünschen kann ich es verstehen. Umbringen können sie sich wahrscheinlich nicht alleine also müssen sie um Sterbehilfe bitten.

            Und wenn ich mal Krebs(kommt drauf an welcher) oder Aids habe dann kann es gut sein das ich dem auch ein Ende setze. Wenn ich weiß das ich sowieso abkratze und vorher noch volle Kanne leide dann verkürze ich das lieber.
            Genauso denke ich auch, aber ich kann mir vorstellen, dass man es vielleicht ganz anders sieht, wenn man erstmal in solch einer Situation ist.

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              Selbstmord ist sicher die schlechteste aller möglichkeiten. Warum nur haben manche menschen nur nicht die kraft auch mal dreck zu fressen?... Ich bin der überzeugung, das der mensch an sich auch mal durch schlechte zeiten gehen muß, um was vom leben erhalten zu können. Und solange es weh tut, weiß man nu mal das man lebt.

              Sorry, doch mit selbstmördern habe ich nun wirklich kein mitleid!... Auch mit ner querschnittslähmung kann man noch ein langes gutes leben führen. Man muß es nur richtig anpassen!...

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                Sorry, doch mit selbstmördern habe ich nun wirklich kein mitleid!... Auch mit ner querschnittslähmung kann man noch ein langes gutes leben führen. Man muß es nur richtig anpassen!...
                Was für ein gutes Leben kann man denn führen wenn man Querschnittsgelähmt ist. Hast du dir dabei auch mal überlegt das du dann nur den Kopf bewegen kannst. Du kannst ja nichts allein machen. Du hast keine Kontrolle über Körperfunktionen, du kannst ja nicht mal mehr den Computer benutzen oder was altägliches wie waschen oder sich selbst anziehen. Und möchtest du deine Familie dazu verdonnern sich den Rest deines Lebens um diese Tätigkeiten zu kümmern oder zumindest die finanziellen Kosten für die Betreuung aufzubürgen. Das kann ich persönlich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Sorry ist so aber so aber so lange das nicht eintritt (was ich doch sehr hoffe) ist das halt meine Meinung dazu.
                Wer Schreibfehler findet kann sie behalten. Das Leben ist Scheiße,hat aber geile Grafik!

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                  So kann es auch gehen!... Man braucht sein leben nicht einfach weg zu werfen. Die stammzellenforschung macht immer mehr fortschritte!...

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                    Ist ja auch alles gut und schön und ich finde es auch Prima das er soviele Freunde hat die sich weiterhin mit ihm beschäftigen. Aber sind wir doch mal realistisch das waren alles nur irgendwelche Aktivitäten was ist denn wenn er wieder allein zuhause ist. Wer füttert ihn denn da oder wer wäscht ihn oder auch wenn zieht ihn an. Das ganze würde mein Selbstwertgefühl stark beeinflussen. Und wenn man nachdem man immer laufen konnte und auf einmal so einen schwerwiegenden einschnitt ins Leben hat da kann ich mir auch vorstellen das man auch Depressiv wird weil man sieht ja die anderen Leute wie sie rum laufen und ich selbst kann das dann nicht mehr das ist doch sehr schlimm.
                    Wer Schreibfehler findet kann sie behalten. Das Leben ist Scheiße,hat aber geile Grafik!

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                      Zitat von Guyver
                      Ist ja auch alles gut und schön und ich finde es auch Prima das er soviele Freunde hat die sich weiterhin mit ihm beschäftigen. Aber sind wir doch mal realistisch das waren alles nur irgendwelche Aktivitäten was ist denn wenn er wieder allein zuhause ist. Wer füttert ihn denn da oder wer wäscht ihn oder auch wenn zieht ihn an. Das ganze würde mein Selbstwertgefühl stark beeinflussen. Und wenn man nachdem man immer laufen konnte und auf einmal so einen schwerwiegenden einschnitt ins Leben hat da kann ich mir auch vorstellen das man auch Depressiv wird weil man sieht ja die anderen Leute wie sie rum laufen und ich selbst kann das dann nicht mehr das ist doch sehr schlimm.
                      Hätte da auch noch eine Seite anzubieten die ich mal gefunden haben, also so depressiv klingt das nicht
                      http://www.threefeetdeep.com/
                      Ich denke das kann man, ohne es selbst erlebt zu haben (was natürlich hoffentlich nicht eintritt) kaum beurteilen.

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                        Anfangs ist es sicher nicht leicht mit solch einer tatsache gut umzugehen, wenn man sein leben radikal ändern muß und von heute auf morgen gesagt bekommt, das man den rest seines lebens im rollstuhl verbringen wird!... Das man da nun die lust am leben so wie man es kennt, "kannte" verliert, ist nur verständlich. Doch man sollte auch immer beachten, das es anders immer noch weiter gehen kann. Wird!... Da spreche ich auch aus erfahrung!... Jemand der so dankbar dafür ist, das sie überhaupt noch lebt, sagt doch wohl alles!...

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                          Naja, von diesem "wenn ich schwer erkranke oder verletzt werde, bringe ich mich um, weil ich dann allen zur Last falle und nicht mehr glücklich werden kann" halte ich generell nichts viel. Wenn man das mal allgemeiner betrachten will, sind solche Einstellungen wohl Ergebnis unserer Fit-For-Fun Gesellschaft gepaart mit einer Prise Hartzophopie.
                          Nö. Selbstmord bei schweren Krankheiten oder Belastungen haben auch schon die Stoiker vor über zweitausend Jahren für legitim gehalten. Und die haben es sich bei Gott nicht leicht im Leben gemacht

                          Die radikale Ablehnung und Verurteilung des Selbstmords kam erst durch die christliche Moral auf - die in dieser Hinsicht m.E. eine Irrtumsmoral ist. Das Leben gehört immer allein dem je einzelnen Menschen, der es leben muss. Keiner ist es Gott schuldig, ein schlechtes Leben unnötig weiterzuführen.

                          Es ist natürlich, dass mit schweren chronischen Erkrankungen oder Verletzungen sich das Leben radikal ändert, aber das es deswegen gleich weniger lebenswert ist, ist ja keinesfalls zwingend. Ich kenne persönlich Fälle von Schwerstbehinderten (um genau zu sein mein Onkel), die ein mindestens genauso erfülltes - in meinen Augen sogar erfüllteres - Leben führen, als die meisten "normalen" Menschen.
                          Du hast vollkommen Recht. Durch Krankheit oder Behinderung muss das Leben nicht zwingend lebensunwert werden, und meine Hochachtung vor allen, die trotz solcher Belastungen ein gelungenes Leben führen können.

                          Aber: Die Entscheidung, ob das Leben sich lohnt, liegt ausschließlich beim Betroffenen. Von anderen kann sie weder mit 'nein' noch mit 'ja' beantwortet werden. Und wenn das Urteil des Betroffenen 'nein' lautet, dann hat keiner von uns Gesunden das Recht, ihm dieses Urteil strittig zu machen, bloß weil es uns nicht gefällt, sondern dann steht ihm ein würdiges, selbstgewählte Ende schlichtweg zu.

                          Ich wüsste jedenfalls nicht, was daran unmoralisch sein sollte.

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                            Zitat von Dax
                            Hätte da auch noch eine Seite anzubieten die ich mal gefunden haben, also so depressiv klingt das nicht
                            http://www.threefeetdeep.com/
                            Eigentlich eine hübsche junge Frau. Ich bewundere ihre Lebensfreude.

                            Aber nicht jeder hat viele Freunde und Bekannte. Es gibt genug einsame Menschen die krank sind.

                            Ich denke das kann man, ohne es selbst erlebt zu haben (was natürlich hoffentlich nicht eintritt) kaum beurteilen.
                            Naja, man kennt sich ja selber und kann auch aus Erfahrung und Beobachtungen bei anderen abschätzen ob man damit klarkommen würde oder nicht.

                            100 pro kann man es nicht sagen wie man sich dann verhält.

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                              Zitat von 3of5
                              Ich wüsste jedenfalls nicht, was daran unmoralisch sein sollte.
                              Ich halte Selbstmord nicht unbedingt für unmoralisch. Ich halte ihn einfach für dumm.

                              Man muss hier natürlich klarstellen, dass ich damit nur diesen "Mein Leben ist nicht mehr lebenswert"-Selbstmord meine.
                              Wenn jemand z.B. ohne Maschinen nicht mehr biologisch lebensfähig wäre und z.B. eine Beatmungsmaschine braucht, dann liegt der fall sicherlich anders, wenn die Maschine abgeschaltet wird. Solche Sachen fallen für mich aber unter Sterbehilfe.
                              Aber mal ganz pauschal zu sagen ich will mich umbringen, wenn ich beide Beine oder meine Arme verliere, weil ich dann auf die Hilfe anderer angewiesen bin bzw. die für mich blechen müssen, ist eine Ansicht, die ich absolut nicht nachvollziehen und dadurch auch nicht akzeptieren kann.

                              Und der Mensch lebt nunmal nicht alleine bzw. kann alleine nicht überleben und da sollte man sich IMO schon etwas Gedanken machen was für Konsquenzen der eigene gewaltsame Tod für mein Umfeld hat. Man lebt sein Leben ja nicht alleine und trägt vor allem in einer Familie oder Partnerschaft schon eine gewisse Mitverantwortung.

                              Und wenn man sich wegen einer Krankheit oder Behinderung umbringt, kann man nur die Daumen drücken, dass es kein Leben nach dem Tod gibt. Nicht wegen einer eventuellen Verdammnis, sondern weil schon irgendwie doof wäre, wenn ein paar Monate nach der Kapitualtion plötzlich eine medizinische Lösung für das Leiden, das man hatte, entdeckt wird. Da würde man sich bestimmt "zu Tode" ärgern.

                              Generell will ich sich niemanden verbieten sich umzubringen, aber gut finden muss das ja nicht und ich finde man sollte auf jeden Fall versuchen, solche Menschen von ihrer Überzeugung, dass das Leben nicht mehr lebenswert ist, abbringen. Weil was würde das über uns aussagen, wenn wir nicht aufeinander achtgeben würden? Das uns das Leben anderer Leute gleichgültig ist... wenn man soweit ist, dann sollte man vielleicht wirklich über Selbstmord nachdenken, um die Welt von einer ideologischen Last zu befreien.
                              Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                              Makes perfect sense.

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                                Ich halte Selbstmord nicht unbedingt für unmoralisch. Ich halte ihn einfach für dumm.
                                Bittesehr. Aber dieses Urteil kannst du nicht auf andere Menschen ausdehnen. Denn ein und dieselbe Handlung kann dumm oder klug sein - je nachdem, auf welchen Zweck der Handelnde abzielt. Einen gut bezahlten, aber zermürbenden Job hinzuschmeissen, um eine bescheiden bezahlte aber erfüllende Arbeit anzunehmen, das kann sehr dumm sein, wenn man es vor allem auf Geld und Sozialprestige abgesehen hat, aber es kann klug sein, wenn einem Gesundheit und Zufriedenheit wichtiger sind.

                                Und ebenso lässt sich die Frage nach Suizid nicht allgemein und für alle beantworten. Ob Suizid in der und der Situation klug ist, hängt davon ab, an welchen Zwecken man das eigene Handeln ausrichtet: Für wen an erster Stelle ein quantitativ möglichst langes Leben steht, wer vor allem versucht, die Anzahl der gelebten Jahre möglichst hoch zu treiben, für den wäre Selbstmord idiotisch.

                                Aber das ist zum Beispiel nicht meine Einstellung. Ich will nicht in erster Linie ein langes, sondern ein gutes und gelungenes Leben. Und im Zweifellsfall lebe ich lieber besser als länger. Und wenn ich irgendwann nach einem guten Leben vor der Wahl stehe, mich entweder jetzt in Würde zu verabschieden, oder noch ein paar Jahre elendig dahinzuvegetieren - dann werde ich den Rest meines Lebens mit Freude von mir werfen. Und ich halte das für eine sehr kluge Entscheidung

                                Aber mal ganz pauschal zu sagen ich will mich umbringen, wenn ich beide Beine oder meine Arme verliere, weil ich dann auf die Hilfe anderer angewiesen bin bzw. die für mich blechen müssen, ist eine Ansicht, die ich absolut nicht nachvollziehen und dadurch auch nicht akzeptieren kann.
                                Du musst es ja auch nicht nachvollziehen können. Aber warum kannst du es nicht akzeptieren?
                                Ich stoße andauernd auf Entscheidungen meiner Mitmenschen, die ich nicht nachvollziehen kann. Geht dir bestimmt genauso. Trotzdem akzeptiere ich sie, weil ich die anderen als mündige Eigentümer ihres Lebens ansehe, und mir nicht das Recht rausnehme, mein Urteil über das ihre zu stellen, bloß weil es MEIN Urteil ist.

                                Wer z.B. eine Beziehung beendet, die nach meinem Dafürhalten gut lief, dem werde ich sagen, dass ich "seine Entscheidung nicht nachvollziehen kann" - aber nie käme ich auf die Idee, ihm das Recht zu diesem Schritt abzusprechen. Die Entscheidung steht ihm (ihr) zu - nicht mir. Deshalb muss ich sie akzeptieren.

                                Und der Mensch lebt nunmal nicht alleine bzw. kann alleine nicht überleben und da sollte man sich IMO schon etwas Gedanken machen was für Konsquenzen der eigene gewaltsame Tod für mein Umfeld hat. Man lebt sein Leben ja nicht alleine und trägt vor allem in einer Familie oder Partnerschaft schon eine gewisse Mitverantwortung.
                                Wie bereits oft gesagt: Niemals würde ich von einem Mitmenschen erwarten, dass er ein qualvolles Leben weiterführt, nur damit ich nicht um ihn trauern muss. Und dasselbe erwarte ich umgekehrt von meinen Mitmenschen.

                                Ich denke aber, dass auch nur ein widerlicher Egoist in der Lage sein könnte, einen Menschen zum Weiterführen eines unerträglichen Lebens zu nötigen, bloß um den eigenen (stets vorrübergehenden) Verlustschmerzen zu entgehen. Denn damit würde man erwarten, dass der andere sein Leben - von dem er nichts mehr wissen will - nur noch als Mittel zu fremden Zwecken aufrechterhält: Als Instrument, das nur noch dazu dient, anderen ein bischen Trauer zu ersparen. Wer ernsthaft das von einem leidenden Menschen erwartet, steht für mich auf allerunterster Stufe.

                                Und wenn man sich wegen einer Krankheit oder Behinderung umbringt, kann man nur die Daumen drücken, dass es kein Leben nach dem Tod gibt. Nicht wegen einer eventuellen Verdammnis, sondern weil schon irgendwie doof wäre, wenn ein paar Monate nach der Kapitualtion plötzlich eine medizinische Lösung für das Leiden, das man hatte, entdeckt wird. Da würde man sich bestimmt "zu Tode" ärgern.
                                Da geht irgendwas durcheinander, meinst du nicht? Wenn es ein Leben nach dem Tod gäbe, dann wäre es ja erst recht nicht begründet, aus dem Tod (und aus dem Selbstmord) so eine große Sache zu machen. Wer heil im Leben nach dem Tod angekommen ist, der wird sich (wenn es wirklich nicht die Verdammnis oder ein total öder Ort ist) auch nicht über verpasste Heilungschance schwarzärgern.

                                Aber ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod und somit auch nicht daran, dass ich mich nach dem Abtreten noch über irgendetwas wundern werde.

                                Generell will ich sich niemanden verbieten sich umzubringen, aber gut finden muss das ja nicht und ich finde man sollte auf jeden Fall versuchen, solche Menschen von ihrer Überzeugung, dass das Leben nicht mehr lebenswert ist, abbringen. Weil was würde das über uns aussagen, wenn wir nicht aufeinander achtgeben würden? Das uns das Leben anderer Leute gleichgültig ist...
                                Nein, eben gerade das würde es nicht aussagen! Es würde viel mehr aussagen, dass wir das Leben eines anderen Menschen nicht als ein von ihm unabhängiges Objekt betrachten, das wir auch gegen seinen Willen aufrechterhalten. Es würde zeigen, dass wir seine Freiheit und seine Souveränität über sein Leben höher achten als unseren - meist egoistisch motivierten - Wunsch nach seinem Weiterleben.

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