China: Geschichte und Politik - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

China: Geschichte und Politik

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • mzhu
    antwortet
    Die Geschichte des Rassismus in China

    Der Rassismus in China hat eine lange Geschichte.

    Schon in der Antike betrachteten die alten Chinesen(Huaxia) sich als eine
    Art Herrenmenschen und bezeichneten andere Völker als Barbaren oder einfach als
    Tiere.

    Die Juden kamen im Mittelalter nach China und die Chinesen bezeichneten sie als „猶太人/犹太人“.

    Diese gilt bis heute als die einzige Bezeichnung für die Juden auf
    Chinesisch.

    Bei näherem Hinschauen stellen wir fest dass das Schriftzeichen猶den Zeichenteil 「犭」hat.
    犭bedeutet bei den chinesischen Zeichen „tierisch“,er symbolisiert „Tier“.Man verwendet 「犭」speziell bei den Schriftzeichen für die Tiere wie Schweine猪Hunde 狗,Katze猫,usw.

    Dass die Bezeichnung für die Juden auf Chinesisch mit犭geschrieben
    wird,deutet klar daraufhin,dass die alten Chinesen die Juden für „Tiere“
    hielten.

    Nicht nur die Juden wurden von den Chinesen als Tiere bezeichnet,sondern auch ganz viele andere Völker.

    z.B die Völker:



    狄(dí),Die Völker von Di wurden nacheinander von chinesischen Königreiche Jin und Zhao vernichtet.

    貉(he),ein antikes Volk.Das schriftzeichen bedeutet
    übrigens auch „Marderhund“.Der Hund ist im chinesischen ein Schimpfwort.

    羯(jié/altchinesisch:kiat),ein
    Volk aus Zentralasien.Das Volk wurde im 349 n.chr.von Chinesen liquidiert.(etwa 200.000 Menschen getötet).Das Schriftzeichen 羯
    bedeutet übrigens im Chinesischen auch als das Tier „Schaf“



    犬戎( quan róng).ein
    antikes Volk. 犬 bedeutete übrigens „Hund“.

    猃允(xiǎn yǔn).Ein
    antikes Volk,lebte im Nordwesten Chinas.Beachte den Schriftzeichenteil犭.

    Der chinesische General Yue Fei(1103 - 1142) gilt heute immer noch als der
    berühmteste Nationalheld der Chinesen.Das legendäre Gedicht von Yuefei,满江红„Man jiang hong(der Fluß ist rot),kennt jeder Chinese.Und dieses Gedicht wird heute noch in den Schulen Chinas gelehrt.

    Ausschnitt davon:“…..壯志飢餐胡虜肉,笑談渴飲匈奴血…“

    „…..wir aßen mit Vergnügen das [menschliche]Fleisch der
    Barbaren und trinken lächelnd das Blut der Xiongnu [Hunnen]…“

    Ich habe kleine chinesische Kinder gesehen die dieses
    Gedicht gesungen haben.Ein Junge sagte mir stolz:“Als ich dieses Gedicht gesungen habe,kochte in meiner Ader heißes Blut[热血沸腾].Ich wollte wie der General Yue Fei auf den Feind unseres Landes springen.“



    Ein anderer bekannter Spruch aus der Antike ist heute in China hoch
    populäre.Fast jedes Kind in China kennt ihn und ist stolz darauf.

    „明犯强汉者虽远必诛“

    "Derjenige der unseres mächtiges Han-Reich[China] antastet wird mit
    Sicherheit getötet werden,selbst wenn er weit [von China] ist."



    …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………...

    Nun frage ich mich woher der Rassismus Chinas kommt.Schlagen
    wir die alten klassischchinesischen Bücher auf,dann werden wir den
    Ursprung des chinesischen Rassismus finden.

    (Hinweis: ich habe die deutsche Übersetzung unter dem chinesischen Text geschrieben.Der chinesische Text dient lediglich als Vergleich,da ich vielleicht nicht alles richtig übersetzt habe.)


    Analekten des Konfuzius

    孔子曰:“微管仲,吾其被发左衽矣。”

    Konfuzius sagte:“Ohne Guan Zhong müsste ich heute die Tracht und Haarfrisur der Barbaren tragen“

    Frühling und Herbst (Chronik) in der
    Überlieferung des Zuo (389 v.Chr).

    “戎,禽兽也”;

    „Die Barbaren sind Tiere.“

    “戎狄无亲而贪,不如伐之”;

    „Die Barbaren sind nicht mit uns verwandt und sie sind gierig.Besser wir schlagen zu.

    ““德以柔中国,邢以威四夷”;

    „Mit Tugend sollen wir das Reich der Mitte regieren.Mit Schwerter sollen wir die
    vier Barbarenvölker drohen.“

    “内中国而外诸夏,内诸夏而外夷狄”。

    „Das Reich der Mitte im Innen,die vielen Xia(sinitische Völker)im Außen;die Xia im
    Innen,die Barbaren im Außen“

    “非我族类,其心必异”

    "Wer nicht von unserer ethnischer Art ist,der hat bestimmt andere Absicht als wir."(sprich,wir dürfen sie nicht vertrauen.)

    Han Shu (36-110 n.Chr.)

    班固:“夷狄之人贪而好利,被发左衽,人面兽心”,

    [Der Historiker] Ban Gu:“Die Angehörigen der Barbaren sind gierig,sie haben barbarische Frisur und Tracht.Sie haben das Antlitz eines Menschen und das Herz einer Bestie.“



    Kommentar von Gong
    Yang /Gongyang zhuan (722v.Chr- 481v.Chr.)


    京师为内,诸夏为外;诸夏为内,夷狄为外。



    "Die Hauptstadt im Innen,die viele Xia(sinitische Völker) im Außen.Die viele Xia im Innen,die Barbaren im Außen."



    (Kommentar:Es gibt Unterschiede zwischen den sogenannten „Innen und Außen“.Diese werden unterschiedlich regiert.)

    Schreib an den Kaiser

    晋御史中丞傅玄曾上书,曰:臣以为胡夷兽心,不与华同,鲜卑最甚。

    Ein hoher chinesischer Beamte Fu Xuan schrieb an den Kaiser des chinesischen Jin Reiches(265─316n.chr.):

    „Ich finde dass die Barbaren tierische Herzen haben.Die sind anders als wir Chinesen.Die Xianbei sind in dieser Hinsicht die schlimmsten."

    Jiang Tong Analyse
    zur Umsiedlung von Barbaren 徙戎论(299 n.Chr.)

    曰:
       春秋之义,内诸夏而外夷狄。以其语言不通,贽币不同,法俗诡异(中略)其性气贪婪,凶悍不仁。(中略)
       夫关中土沃物丰,厥田上上。(中略)帝王之都每以为居,未闻戎狄宜在此土也。非我族类,其心必异,戎狄志态,不与华同。。(中略)故能为祸滋扰,暴害不测

    „Die Chronik Frühling und Herbst besagt :Innen die viele Xia(sinitische Völker),außen die Barbaren.[Die Barbaren]haben andere Sprache,andere Währung als wir.Ihre Gebräusche sind heimtückig….sie sind gierig und sehr grausam…….In
    Guanzhong[Teil vom Kernland von China]ist der Boden sehr reich….

    Wir hatten oft Hauptstädte hier gelegt,ich habe nie gehört
    dass die Barbaren geeignet sind hier[Guanzhong ]zu wohnen.Wer nicht von unserer
    ethnischen Art ist,der hat andere Absicht als wir.Die Haltung und Absicht der
    Barbaren sind anders als die Chinesen…..Deswegen können die Barbaren uns
    Unglück bringen."



    Zizhi Tongjian
    „Zusammengefasster Zeitspiegel zur Hilfe in der Regierung
    (1065 bis 1084 n.Chr.).

      唐太宗:“戎狄人面兽心,一旦微不得意,必反噬为害。”

    Kaiser Taizong der Tang Dynastie: „Die
    Barbaren haben die Antlitze der Menschen und Herzen der Tieren.Wenn wir mal
    Krise haben würden,dann würden die Barbaren uns schaden.“
      



    Politische Chronik zu den Regierungsjahren „Zhen Guan“ 627 —649n.Chr.

    《贞观政要》:
      
      魏征:“匈奴人面兽心,非我族类,强必寇盗,弱则卑伏,不顾恩义,其天性也。……”



    Der Kanzler Wei Zheng:“Die Xiongnu[Hunnen] haben menschliche Antlitze,aber tierische Herzen.Sie sind nicht von unserer ethnischen Art.Wenn sie stark sind dann invasieren sie China,wenn sei schwach sind dann ergeben sie sich,Sie nehmen keine Rücksicht auf die Tugend und Moral.Dies ist ihre Natur“

    Tang Huiyao 961n.Chr.



    “戎夏不杂,自古所诫。夷狄无信,易动难安,故斥居塞外,不迁中国。”

    "Schon seit dem Altertum haben
    unsere Vorfahren uns ermahnt,dass wir Huxia(Chinesen) nicht mit den Barbaren
    vermischen sollen.Die Barbaren sind nicht vertrauenswürdig.Sie haben keinen
    festen Wohnsitz,deswegen leben sie ausserhalb der Mauer,und dürfen nicht nach
    China siedeln."





    解夷 狄有君章说Interpretation zu der
    These „Barbaren hätten
    Könige“ des Konfuzius vom Kaiser Hongwu (1328 bis 1398)







    夷狄,禽兽也,故孔子贱之,以为彼 国虽有君长,然不知君臣之礼,上下这分,争斗纷然。中 国纵亡君长,必不如此。是其有君,曾不如诸夏之亡也。宋儒乃谓中国之人不如夷狄,岂不谬哉!

    "Die Barbaren sind Tiere,deswegen erniedrigt Konfuzius sie,
    indem er sagt dass die Länder der Barbaren zwar Könige haben,aber keine
    königliche Riten kennen……..Die Behauptung mancher Konfuzianer in der Song
    Dynastie dass die Chinesen nicht besser seien als die Barbaren ist so absurd!"





    Gesetze zur Regelung der Barbaren vom Kaiser Hongwu



    洪武元年二月壬子,禁胡服、胡语、胡姓。

    Die Regierungsjahr von Hongwu,die barbarischen
    Kleidungen,Sprachen und Namen sind ab sofort verboten.



    而明朝规定教坊中的色目必须穿“猪皮鞋”,并规定 不许骑马,如果胆敢走在大街中间,“许平民打死勿论”



    In der Ming Dynastie mussten die Ausländer,die
    in den palastlichen Musik-Theaterorganisationen arbeiteten,die sogenannten
    „schweinelederschuhe“ tragen.Diese Ausländer wurden verboten auf einem Pferd zu reiten.Wer von ihnen wagte auf die Mitte der Straße zu gehen, war es der chinesischen Bevölkerung erlaubt diesen Ausländer zu erschlagen.
    Zuletzt geändert von mzhu; 07.05.2008, 21:16. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

    Einen Kommentar schreiben:


  • newman
    antwortet
    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
    Verständlicher Weise - allerdings gibts halt bei uns keine Zensur, und in China halt schon. Allein das ist ein so qualitativer Unterschied, dass jeder Vergleich eigentlich Fehl am Platze ist.
    Ich sehe vor allem einen Unterschied. Man ist nicht alleine auf die bestimmenden TV Sender, Zeitungen usw. angewiesen, es gibt eine Möglichkeit konservativ ausgerichtete, links und rechts orientierte Zeitschriften/Seiten, Meinungen, Interpretationen und Meldungen, Dank dem Internet ohne Probleme sogar die internationale Presse, kleine wie große und und und zu lesen. Jede diese für sich alleine genommen verzerrt die Wirklichkeit und gibt eine Sicht wider, die je nach dem wo sie politisch steht eine andere Realität zeichnet, aber in ihrer Gesamtheit kann man sich gerade durch die diametralen Unterschiede ein grobes Bild machen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Seether
    antwortet
    Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen

    Interessant finde ich ja, dass es in letzter Zeit so einige Kritik an der westlichen Berichterstattung gibt. In einer kürzlichen Die Presse (oder Standard?) Ausgabe wurde eben Gorbatschow wegen der Berichterstattung über Russland gefragt und er war über diese auch nicht sonderlich erfreut bzw unfair.
    Verständlicher Weise - allerdings gibts halt bei uns keine Zensur, und in China halt schon. Allein das ist ein so qualitativer Unterschied, dass jeder Vergleich eigentlich Fehl am Platze ist.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Eye-Q
    antwortet
    Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
    ...und dass Gorbi dadurch durch den Hintereingang in die Halle des Volkes musste. Bei der chinesischen Mentalität war dies sicher ein harter Schlag ins Gesicht der Bevölkerung...
    Naja, ich wäre mir da nicht so sicher wegen "Gesichtsverlust". Die Beziehungen waren, wie ja bereits im Interview erwähnt, ja nicht die besten (wenn auch natürlich besser als in den 60ern) und die KPCh kritisierte Gorbatschow wegen Glasnost und Perestroika doch ziemlich hart. Ich kann mir deswegen vorstellen, dass ihnen das schon irgendwie in den Kram passte.

    Interessant finde ich ja, dass es in letzter Zeit so einige Kritik an der westlichen Berichterstattung gibt. In einer kürzlichen Die Presse (oder Standard?) Ausgabe wurde eben Gorbatschow wegen der Berichterstattung über Russland gefragt und er war über diese auch nicht sonderlich erfreut bzw unfair.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Mr.Viola
    antwortet
    War wohl damals nicht so in Mode bei den Politikern, dass man das kommunistische China so in den Dreck zieht wie es heute geschieht. War doch sehr erstaunt über dieses Interview. Interessant seine Aussage, dass manche hohe KP-Funktionäre wohl mehr Konfuziunisten sind als Kommunisten.
    Hab gar nicht gewusst, dass 1989 die Proteste solange geduldet wurden, und dass Gorbi dadurch durch den Hintereingang in die Halle des Volkes musste. Bei der chinesischen Mentalität war dies sicher ein harter Schlag ins Gesicht der Bevölkerung, aber natürlich war die Reaktion seitens der Regierung unpassend. Aber auch sehr interssant, dass damals eigentlich die Studenten mit den Gewalttaten begonnen haben, sowas wird in unseren Medien auch gerne verschwiegen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Gna. Ansonsten bin ich zwar sehr beeindruckt von Herrn Schmidt, bzw. seiner hohen (politischen) Aktivität, die er in seinem Alter noch an den Tag legt, aber was China angeht, da ist er schon arg unkritisch, finde ich. Z.B. die Stelle mit dem Massaker am Platz des Himmlischen Friedens klang für mich sehr nach einem Rechtfertigungsversuch. "Gesicht wahren" ist ja schön und gut, aber das ist keine Rechtfertigung hunderte von Menschen zu ermorden.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Space Marine
    antwortet
    Interview: Helmut Schmidt über China, Konfuzius und Kommunismus

    Ein Interview mit Helmut Schmidt, welches meine Einstellung ziemlich gut wiederspiegelt.
    Hört auf den alten Kettenraucher.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Space Marine
    antwortet
    Also was Indien angeht, bleibe ich bei meinem Standpunkt: Die sind nicht im geringsten so stabil wie China.
    Indien ist noch ein ganz kläglich armes Land. Schaut euch Kalkutta an und dann schaut euch Shanghai an und dann reden wir weiter.
    Und die indische Bevölkerung ist sogar weitaus vielschichtiger als die chinesische. Religiöse und ehtnische Konflikte liegen in einfach viel höherem Ausmaß vor, siehe islamistischen und hinduistische Terroraktionen, die immer wieder stattfinden.
    Es ist eine Demokratie, ja, und ein Rechtsstaat, dank dem britischen Erbe, das sind Vorteile gegenüber China, aber ich glaube nicht an Indien. Das Land ist einfach zu uneinheitlich, imo.
    Helmut Schmidt hat da auch schon ein paar Sätze in seinen letzten Büchern drüber geschrieben, soweit ich mich erinnere.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Atahualpa
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    es ist ein gesellschaftlicher Zustand, und der lässt sich weder herbeibomben noch herbeireden, er muss sich entwickeln.
    Das erklär mal dem Cowboy in Washington.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Bynaus
    antwortet
    Asiaten haben zu Autoritäten eine ganz andere Einstellung wie wir hier.
    Natürlich spielen Autoritäten in anderen Kulturen andere Rollen als hier, das zu leugnen wäre falsch. Aber das gilt weder für alle, noch gilt es für alle Zeiten. Diktaturen instrumentalisieren solche kulturellen Tendenzen auch gern und weisen dann die Demokratie scheinheilig als "kulturfremd" zurück.

    Siehe Japan, Südkorea, Taiwan - alles Demokratien, durchaus im westlichen Sinn.

    Alle Menschen haben im Prinzip das gleiche Bedürfnis: ein freies, eigenständiges Leben in Frieden und Harmonie zu führen. Das gilt für alle Gesellschaften von Menschen. Staaten, die diese Bedürfnisse nicht befriedigen, sind langfristig instabil: es wird immer wieder zu Aufständen, Revolten kommen, und irgendeine davon wird, aus welchen aktuellen Gründen auch immer, erfolgreich sein.

    So ist es auch in China: so lange der Staat durch Unterdrückung funktioniert, muss er weiter unterdrücken. Mir scheint aber, China verfolgt in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Politik der langsamen Annäherung an eine freiere Gesellschaft mit empfindlichen Rückschlägen, ja.

    Man darf auch nicht vergessen, dass im Westen die Demokratie langsam gewachsen ist, ebenfalls mit empfindlichen Rückschlägen. Demokratie ist mehr als eine Regierungsform, es ist ein gesellschaftlicher Zustand, und der lässt sich weder herbeibomben noch herbeireden, er muss sich entwickeln.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Eye-Q
    antwortet
    Aber ich will auch nicht kategorisch ausschliessen, das China bzw die Chinesen "Demokratieresistent" wären. Denn das China von heute ist ein anderes als das China von vor 15 Jahren, was auch ein anderes war als das China vor 40-50 Jahren.

    Neben Demokratie gibt es, v.a. im asiatischen Raum, halt auch noch Authorität - und die Achtung dieser - die dort halt auch noch einen hohen Stellenwert hat (und ehrlich gesagt fehlt mir das hier manchmal ein bisschen...). Aber wie gesagt, Demokratie und Authorität schliessen sich mMn nicht aus.

    edit: und weil ich das gerade beim Tibet Thread sehe, es bestätigt sich, dass selbst im Westen lebende, studierende, arbeitende,... Chinesen zu ihrer Regierung und/oder Land stehen. Sowas ähnliches hat mir, vor Jahren zwar aber nichtsdestotrotz, ein Freund erzählt der in einem Studentenheim mit einem Chinesen gewohnt hat. Dieser stand auch zu China und der Regierung, was meinen Freund schon in erstaunen versetzte. Auch wenn es Unmut und sogar hin und wieder mal zu Erruptionen kommt, das Land sehe ich als relativ stabil.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Atahualpa
    antwortet
    Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
    Also ihr unterschätzt glaube ich alle die Einstellung der Chinesen bzw überschätzt den Wert der Demokratie dort.
    Das meinte ich mit meiner Aussage, eine Demokratie wie hier im Westen kennt man dort ja nicht.
    Und solange der Staat auch ohne funktioniert wird sich daran nicht viel ändern.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Eye-Q
    antwortet
    Also ihr unterschätzt glaube ich alle die Einstellung der Chinesen bzw überschätzt den Wert der Demokratie dort. Aus westlicher Sicht mag ja alles zutreffen was ihr hier zu bedenken gebt, aber realistisch halte ich das alles nicht. Asiaten haben zu Autoritäten eine ganz andere Einstellung wie wir hier. Das sehe ich immer wieder an meiner Mutter. Und es mag sein, dass es immer wieder mal Unmut über korrupte Politiker etc gibt, aber ich bin ziemlich sicher, dass ein grossteil mehr oder weniger loyal zur KP steht.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Atahualpa
    antwortet
    Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
    Was die sozialen Brennpunkte in China angeht...es gibt Momente, da frage ich mich, was da alles aufbrechen würde, wenn nun die Staatsmacht deutlich an Einfluss verliert. Pandoras Büchse?
    Eine Art Bürgerkrieg oder eine wirklich offene Revolte gegen die Staatsführung möcht ich mir nicht vorstellen, da ich fürchte das der Einsatz des Militärs im Ernstfall keine Grenzen kennen wird.

    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Indiens grosser Vorteil im Vergleich zu China ist, dass es bereits demokratisch ist und eine gewisse demokratische Tradition hat, das heisst, auf dem Weg zu weiterem Wachstum muss es diesen "Phasenwechsel" nicht mehr durchmachen.
    Das China Demokratisch wird, darauf brauchen wir in den nächsten 50 Jahren mit Sicherheit nicht zu hoffen.
    Wie ich schon geschrieben habe, wenn es gelingt die inneren Probleme zu lösen die lösbar sind, dann hat China mit Sicherheit eine große Zukunft, im Wahrsten Sinne des Wortes.
    Ich denke auch gar nicht das es dafür unbedingt Demokratisch im Westlichen Maßstab werden muss.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Bynaus
    antwortet
    Sehe ich auch so.
    Ich bis zu einem gewissen Grad auch - aber man darf nicht vergessen, "Indien" ist, was die Völker angeht, ein genauso diverses Land wie China, wenn nicht sogar noch diverser. Wir nehmen die Inder - zumindest seit dem Ende des englischen Kolonialismus dort - als geschlossenes "Volk" wahr, aber das ist etwa so sinnvoll, wie wenn man generell vom "Europäer" spricht. Indien ist bereits dort, wo die EU vielleicht mal sein wird: bei einem föderalistischen Bundesstaat, der allerdings durch äussere Umstände diktiert wurde und nicht "von innen" kam. Soziale Spannungen in einem schnell wachsenden Indien könnten da genausogut zu Spannungen entlang ethnischer Grenzen führen.

    Indiens grosser Vorteil im Vergleich zu China ist, dass es bereits demokratisch ist und eine gewisse demokratische Tradition hat, das heisst, auf dem Weg zu weiterem Wachstum muss es diesen "Phasenwechsel" nicht mehr durchmachen.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X