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China: Geschichte und Politik

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  • EREIGNISHORIZONT
    antwortet
    Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
    Auch darf man nicht vergessen das China mit Indien einen direkten Nachbarn hat, bei dem die Wirtschaft zurzeit zwar nicht so gewaltig ist wie in China, aber Indien steht was die Bevölkerung und das Soziale betrifft auf viel stabileren Beinen und hat dementsprechend die besseren Chancen.
    Sehe ich auch so.
    Indien scheint zumindest aus den Fehlern einer überhitzten und zu schnell laufenden Wirtschaft wie in China seine Lehren zu ziehen.

    Was die sozialen Brennpunkte in China angeht...es gibt Momente, da frage ich mich, was da alles aufbrechen würde, wenn nun die Staatsmacht deutlich an Einfluss verliert. Pandoras Büchse?

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  • Atahualpa
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Haben sie das nicht schon getan? Genützt hat es nicht so viel, weil die staatlichen Medien in China von der Regierung kontrolliert werden.

    Der US-Kongress will jetzt möglicherweise Bush die Teilnahme an der Olympia-Eröffnung per Gesetz verbieten: Bush soll nicht an Olympia-Eröffnung - Ausland - Tages-Anzeiger

    Möglicherweise reicht es, wenn China merkt, dass die Sache mit Tibet ernst ist - wenn sich tatsächlich ein Boykott des Westens abzeichnet, werden wir vielleicht doch noch Verhandlungen mit dem Dalai Lama sehen. Der soll jetzt ja auch nach Europa eingeladen werden: die chinesische Führung dürfte sich nun langsam die Haare raufen...

    EU-Aussenminister wollen Dalai Lama einladen - Ausland - Tages-Anzeiger

    Ich wollte hier mal noch etwas ganz allgemein zum Thema "China und die Zukunft" sagen.

    Was man beim Aufstieg Chinas nie vergessen darf, ist, woher dieser Aufstieg letztlich kommt. Sicher, China selber entfesselt grosse Kräfte, aber letztlich basiert der Aufstieg vor allem darauf, dass ausländische Investoren Geld nach China bringen und dort produzieren lassen, weil es günstig ist. Zudem ist es natürlich auch ein grosses Geschäft, ein Land von der Grösse Chinas von einem 3.Welt-Niveau auf ein 1.Welt-Niveau in Sachen Infrastruktur und Güterversorgung zu bringen. Je näher China seinem Ziel kommt, desto schwächer werden diese Antriebsfaktoren werden, womit sich das Wachstum selbst den Wind aus den Segeln nimmt. China wird zur Wirtschaftsleistung der EU und der USA aufschliessen, aber sie nicht übertreffen, zumindest nicht mit der gleichen Geschwindigkeit, wie es heute wächst. Sicher, langfristig hat China die besten Chancen, den Westen zu überrunden, wenn sich Innovation und Forschung einmal richtig entfalten können - unter dem gegenwärtigen Regime wird das aber nicht möglich sein.

    Mit zunehmendem Reichtum werden die Bedürfnisse der Chinesen nach weiterem Wohlstand, aber auch nach Freiheit und Demokratie nur steigen, soziale und politische Spannungen und Konflikte sind vorprogrammiert und können nur durch einen politischen Wandel hin zu einem demokratischeren China gelöst werden. Um die USA und Europa wirklich zu überrunden, muss China ebenso liberal und freiheitlich werden - und das ist ein langer, konfliktreicher Prozess, der, so schätze ich, bis etwa zur Mitte des 21. Jahrhunderts dauern wird.

    Bis dahin ist China vom Westen abhängig, in vielerlei Hinsicht. Ohne amerikanischen Weizen würden Millionen von Chinesen hungern. Ohne Investitionen aus dem Westen gäbe es nichts, was das rohstoffarme und vorerst noch technisch rückständige China der Welt verkaufen könnte, um sein weiteres Wachstum zu stützen. China ist von Rohstoffimporten aus der halben Welt abhängig, hat aber nicht die schlagkräftige Marine, die notwendig wäre, um diesen Rohstofffluss auch in Kriegszeiten sicherzustellen. China weiss genau: es muss während seinem Aufstieg an die Weltspitze den schmalen Grat zwischen Selbstbehauptung und Anpassung gehen.

    Eine militärische Konfrontation mit dem Westen würde in einer Niederlage enden und alles zunichte machen, was bisher erreicht worden ist, ja vielleicht sogar zu einer Zerschlagung Chinas in kleinere, konkurrierende chinesische Staaten (allesamt vermutlich westliche Marionetten) führen, wie es in seiner Geschichte immer wieder vorgekommen ist.

    Gleichzeit spielt die "Wahrung des Gesichtes" in der östlichen Mentalität eine wichtige Rolle, man kann sich also nicht allzu offensichtlich westlichen Wünschen anpassen. Also geht man stolz den Weg der Selbstbehauptung, aber unternimmt alles, um die "Harmonie" der wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Westen nicht unnötig zu stören.
    China ist ein sehr großer Riese, aber auf tönernden Beinen. Nach außen hin scheint alles auf eine neue Supermacht hinzudeuten, viele Sprechen davon das es das Jahrhundert Chinas wird, so wie es letztens das Jahrhundert der USA war.
    Aber China ist innerhalb der Bevölkerung nicht geschlossen, es gibt viele Soziale Probleme, immer wieder Aufstände, Revolten usw....
    Wenn es gelingt die Probleme zu lösen, wird China niemand als neue Großmacht stoppen können, auch nicht die USA.
    Aber genausogut kann alles sehr schnell am Boden liegen.

    Auch darf man nicht vergessen das China mit Indien einen direkten Nachbarn hat, bei dem die Wirtschaft zurzeit zwar nicht so gewaltig ist wie in China, aber Indien steht was die Bevölkerung und das Soziale betrifft auf viel stabileren Beinen und hat dementsprechend die besseren Chancen.

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  • Space Marine
    antwortet
    Zitat von Ereignishorizont
    Ich meinte damit die jeweiligen Sponsoren in den Ländern, die zB die Fernsehübertragungen sponsorn, oder anderweitige Werbeträger.
    Olympia bezeichnet sich als werbefrei, dem ist aber real ja nicht so. Wenn nun die Sponsoren sich aus Protest rausziehen würden, dann hätte das auch einen Mitteilungseffekt.
    Ich verstand es schon vorher.
    Aber... mal im Ernst und Hand aufs Herz... vorher friert die Hölle zu bevor die auf Geld verzichten wegen so Lapalien wie Menschenrechten...
    Deshalb setzte ich nur die Wörter "Sponsoren" und "keine Werbung" nebeinander...
    Wie "Kühe" und "nicht melken".

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  • Bynaus
    antwortet
    Die westlichen Medien täten gut daran, offensiv zu ihren Fehler zu stehen, quasi den Wind aus den Segeln nehmen.
    Haben sie das nicht schon getan? Genützt hat es nicht so viel, weil die staatlichen Medien in China von der Regierung kontrolliert werden.

    Der US-Kongress will jetzt möglicherweise Bush die Teilnahme an der Olympia-Eröffnung per Gesetz verbieten: Bush soll nicht an Olympia-Eröffnung - Ausland - Tages-Anzeiger

    Möglicherweise reicht es, wenn China merkt, dass die Sache mit Tibet ernst ist - wenn sich tatsächlich ein Boykott des Westens abzeichnet, werden wir vielleicht doch noch Verhandlungen mit dem Dalai Lama sehen. Der soll jetzt ja auch nach Europa eingeladen werden: die chinesische Führung dürfte sich nun langsam die Haare raufen...

    EU-Aussenminister wollen Dalai Lama einladen - Ausland - Tages-Anzeiger

    Ich wollte hier mal noch etwas ganz allgemein zum Thema "China und die Zukunft" sagen.

    Was man beim Aufstieg Chinas nie vergessen darf, ist, woher dieser Aufstieg letztlich kommt. Sicher, China selber entfesselt grosse Kräfte, aber letztlich basiert der Aufstieg vor allem darauf, dass ausländische Investoren Geld nach China bringen und dort produzieren lassen, weil es günstig ist. Zudem ist es natürlich auch ein grosses Geschäft, ein Land von der Grösse Chinas von einem 3.Welt-Niveau auf ein 1.Welt-Niveau in Sachen Infrastruktur und Güterversorgung zu bringen. Je näher China seinem Ziel kommt, desto schwächer werden diese Antriebsfaktoren werden, womit sich das Wachstum selbst den Wind aus den Segeln nimmt. China wird zur Wirtschaftsleistung der EU und der USA aufschliessen, aber sie nicht übertreffen, zumindest nicht mit der gleichen Geschwindigkeit, wie es heute wächst. Sicher, langfristig hat China die besten Chancen, den Westen zu überrunden, wenn sich Innovation und Forschung einmal richtig entfalten können - unter dem gegenwärtigen Regime wird das aber nicht möglich sein.

    Mit zunehmendem Reichtum werden die Bedürfnisse der Chinesen nach weiterem Wohlstand, aber auch nach Freiheit und Demokratie nur steigen, soziale und politische Spannungen und Konflikte sind vorprogrammiert und können nur durch einen politischen Wandel hin zu einem demokratischeren China gelöst werden. Um die USA und Europa wirklich zu überrunden, muss China ebenso liberal und freiheitlich werden - und das ist ein langer, konfliktreicher Prozess, der, so schätze ich, bis etwa zur Mitte des 21. Jahrhunderts dauern wird.

    Bis dahin ist China vom Westen abhängig, in vielerlei Hinsicht. Ohne amerikanischen Weizen würden Millionen von Chinesen hungern. Ohne Investitionen aus dem Westen gäbe es nichts, was das rohstoffarme und vorerst noch technisch rückständige China der Welt verkaufen könnte, um sein weiteres Wachstum zu stützen. China ist von Rohstoffimporten aus der halben Welt abhängig, hat aber nicht die schlagkräftige Marine, die notwendig wäre, um diesen Rohstofffluss auch in Kriegszeiten sicherzustellen. China weiss genau: es muss während seinem Aufstieg an die Weltspitze den schmalen Grat zwischen Selbstbehauptung und Anpassung gehen.

    Eine militärische Konfrontation mit dem Westen würde in einer Niederlage enden und alles zunichte machen, was bisher erreicht worden ist, ja vielleicht sogar zu einer Zerschlagung Chinas in kleinere, konkurrierende chinesische Staaten (allesamt vermutlich westliche Marionetten) führen, wie es in seiner Geschichte immer wieder vorgekommen ist.

    Gleichzeit spielt die "Wahrung des Gesichtes" in der östlichen Mentalität eine wichtige Rolle, man kann sich also nicht allzu offensichtlich westlichen Wünschen anpassen. Also geht man stolz den Weg der Selbstbehauptung, aber unternimmt alles, um die "Harmonie" der wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Westen nicht unnötig zu stören.

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  • EREIGNISHORIZONT
    antwortet
    Zitat von Space Marine Beitrag anzeigen
    Keine Werbung?
    Sponsoren??!
    Ich meinte damit die jeweiligen Sponsoren in den Ländern, die zB die Fernsehübertragungen sponsorn, oder anderweitige Werbeträger.
    Olympia bezeichnet sich als werbefrei, dem ist aber real ja nicht so. Wenn nun die Sponsoren sich aus Protest rausziehen würden, dann hätte das auch einen Mitteilungseffekt.

    Hoffe du verstehst jetzt was ich meine.

    Zitat von Enas Yorl
    Aber was für eine Meinung hat ein Chinese wohl von westlicher Kritik, wenn er diese Fehler in der Berichterstattung sieht?
    Keine Gute, soviel steht fest.
    Die Strategie ist so clever wie auch verlogen, die die chinesischen Medien da betreiben. Dabei gerät deren Dreistigkeit an Verzerrung, Täuschung usw. völlig ins Abseits.
    Die westlichen Medien täten gut daran, offensiv zu ihren Fehler zu stehen, quasi den Wind aus den Segeln nehmen.

    Hm...vor Ewigkeiten (ca.1981) kann ich mich erinnern, hatten wir in Sozialkunde das Thema "Aussehen und Art neuer Kriegsformen in der Zukunft". Nun erleben wir seit einigen Jahren genau das. Den Krieg der Informationen.

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  • Enas Yorl
    antwortet
    Die Glaubwürdigkeit westlicher Kritik an China, wird durch die schlampige Berichterstattung unserer Medien schwer erschüttert. Wenn Journalisten ihre Beiträge nicht sauber recherchieren, wird die berechtigte Kritik an China wirkungslos. Folgende chinesische Seite zählt die peinlichen und wahren Fehler unserer Medien auf.
    Anti-CNN.com
    Um mich nicht misszuverstehen, ich verurteile das was da in Tibet geschieht. Aber was für eine Meinung hat ein Chinese wohl von westlicher Kritik, wenn er diese Fehler in der Berichterstattung sieht?
    Zuletzt geändert von Enas Yorl; 01.04.2008, 21:43.

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  • Atahualpa
    antwortet
    Zitat von Space Marine Beitrag anzeigen
    Das würde vor allem das chinesische Volk aufwiegeln.
    Die wollen nämlich die Spiele und würden sich vom Westen ziemlich erniedrigt fühlen.
    Und das würde sie wiederum zur Unterstützung der Regierungspolitik treiben.
    Also kann das keine Lösung sein.
    Das ist richtig, die Chinesen wollen die Spiele unbedingt und das bedeutet ihnen wohl auch ne Menge.
    Ein Boykott könnte letztlich nach hinten losgehen.

    Aber sind wir uns mal ehrlich, außer großes Geschnatter unserer Volksvertreter passiert da eh nix.
    Würde das in einer kleinen Bananenrepublik passieren gebs schon die ersten Sanktionen, aber bei China will sich niemand die Finger verbrennen.
    Schon gar nicht aus Wirtschaftlicher Sicht.

    Und das anscheinend einige Politiker dort nicht hinfliegen wollen, wen juckt das die Chinesen sicherlich nicht.
    Mit dem Geld das sie ja so dem Steuerzahler mal sparen würden, werden sie mit Sicherheit schon was anzufangen wissen.

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  • Space Marine
    antwortet
    Keine Werbung?
    Sponsoren?

    ?!

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  • EREIGNISHORIZONT
    antwortet
    Fände es gut, wenn ein paar große Sponsoren vielleicht auf irgendeinen Weg ihren Unmut äußern würden. zB kene Werbung in irgendeiner Form. Auch wenn das IOC ja angeblich immer von werbefreien Spielen spricht, dem ist ja nun nicht so.
    Zuletzt geändert von EREIGNISHORIZONT; 02.04.2008, 07:53. Grund: Typos korrigiert

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  • Space Marine
    antwortet
    Das würde vor allem das chinesische Volk aufwiegeln.
    Die wollen nämlich die Spiele und würden sich vom Westen ziemlich erniedrigt fühlen.
    Und das würde sie wiederum zur Unterstützung der Regierungspolitik treiben.
    Also kann das keine Lösung sein.

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  • Charlie 1989
    antwortet
    Ein Boykott "von oben herab" würde, denke ich wenig, bringen. Besser währe es, wenn die Sportler während der Live-Übertragung etwas tun würden. Z. B. die Mannschaften, allesamt null zu null spielen, die Läufer einfach nicht losrennen, oder die Leute das Oberteil ausziehen und ein "Free Tibet" T-Shirt drunter auftaucht. Das würde wenigstens einige Leute aufrütteln.

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  • FallenGuard
    antwortet
    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
    Interessanter Artikel zur Berichterstattung deutscher Medien über die Unruhen in Tibet.

    TP: Edle Wilde gegen eine schießwütige Soldateska
    Mir tun nur die leid, die in dem ganzen Schlamassel unschuldig zu Schaden kommen.

    Zum Thema Tibet trau ich eh keiner (großen) Nachrichtenquelle mehr. Propaganda, Lügen und Manipulation wohin man schaut, egal welche Seite.

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  • Enas Yorl
    antwortet
    Interessanter Artikel zur Berichterstattung deutscher Medien über die Unruhen in Tibet.

    TP: Edle Wilde gegen eine schießwütige Soldateska

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  • EREIGNISHORIZONT
    antwortet
    Ich stimme Harmakhis auch zu. Verlogen ist der IOC und auch die nationalen Ableger allemal und mit dem jetzigen "Superdiplomaten" an der Spitze ist keine Besserung zu erwarten, leider!

    Mal was OT:

    @ picard2893

    Mal so aus Interesse gefragt, wieso quotest du eigentlich immer die gesamten Beiträge von deinen Vorpostern?
    Ist mir in anderen Threads auch schon aufgefallen.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von picard2893 Beitrag anzeigen
    [...] oder gar bei Terrorangriffen, man bedenke München, wo trotz der Geiselnahmen weitergemacht wurde...[...]
    Das hingegen finde ich absolut richtig, dass man damals weitergemacht hat. Wäre ja noch schöner, wenn Terroristen mit ihren Anschlägen auch noch Erfolg hätten und wir unser Leben davon bestimmen lassen würden (Und am besten gleich noch unsere Grundrechte mit aushebeln. ).

    Aber diese scheinheilige Arschkriecherei ist echt das letzte. Und D-Land ist natürlich wieder ganz vorne mit dabei.
    Zuletzt geändert von Gast; 26.03.2008, 20:31.

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