Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland - SciFi-Forum

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Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Genauso wenig wie übrigens dein Ansatz, die Löhne zu senken, die Probleme lösen würde
    Wie oft noch: Ich habe keinen Ansatz! Ich bin - im Gegensatz zu dir - kein arroganter Genius, der glaubt, der Messias der Wirtschaftspolitik zu sein!

    Zitat von max
    Nee, du klammerst die eine Hälfte der Realität sowohl in Bezug auf die Ursachen, als auch auf die Folgen aus. In Bezug auf die Ursachen ignorierst du die Folgen einer exportorientierten, auf einen Aussenhandelsüberschuss ausgelegte Wirtschaftspolitik, in Bezug auf die Folgen ignorierst du den sinkenden Lebensstandard.
    Du verdrehst hier mal wieder Ursache und Wirkung! Die Deutsche Wirtschaft produziert nur das, was auch im Ausland nachgefragt wird. Dabei hat sie natürlich von der Hochlohnpolitik durch die Euroeinführung profitiert (wie auch von der Währungsunion mit der DDR). Das sind Folgen einer Hochlohnpolitik! Steh doch wenigstens dazu!

    Zitat von max
    Der Punkt ist, dass die Kosten in Deutschland relativ stark gesunken sind, was die wirtschaftlichen Ungleichgewichte verschärft.
    Eben! R-E-L-A-T-I-V, Da kann keine deutsche Politik was für, oder was dran ändern, das ist einzig und allein Problem der griechischen Politik!
    Wenn in Griechenland über Jahre hinweg nur mit Schulden eine Hochlohnpolitik finanziert wird, dann ist die Lohnanpassung der einzig gangbare Ausweg. Früher hat man eben die Währung entwertet, was heute einfach nicht mehr geht. Daher macht man das eben über z.B. Inflation.

    Zitat von max
    Im Vergleich zu dem, was technisch und wirtschaftlich möglich wäre, haben die meisten Griechen ein viel zu niedriges Einkommen!
    Schwachsinn. Im Vergleich zu dem was in Griechenland derzeit technisch produziert werden kann, ist die Lohnsumme zu hoch. Daher auch das Aussehnandelsdefizit. Natürlich, in Larifari-Land, wo alle umsonst arbeiten und forschen und investieren, würden wir ein oder zwei chinesische Konzerne nach Griechenland verlegen, Gelle?

    Zitat von max
    Ja, ja. Der Verzichtsideologe, der nicht einmal mehr realisiert, was er da eigentlich propagiert.
    Aha. Wenn man dir einen logischen Fehler nachweist, ist man also Verzichtsideologe. Ich nehme an, das traf auch auf deinen Mathelehrer zu ...
    Ich mach mal den Nachhilfelehrer: A -> B bedeutet nicht automatisch B -> A

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Das ist eben totaler Schwachsinn! Diese Währungsunterschiede haben genau nix ausgeglichen, sondern nur dafür gesorgt, dass die lokalen Reallöhne in globaler Kaufkraft gemessen gesunken sind. Keine Ahnung, warum Du das plötzlich super findest.
    Lesen lernen! Ich habe nirgends geschrieben, dass Währungsanpassungen super sind, sondern dass sie früher dazu benutzt wurden, Produktivitätsunterschiede auszugleichen, was jetzt nicht mehr möglich ist.

    Natürlich würde eine Anpassung der Währung die Probleme nicht lösen, da sie ja immer noch existieren. Genauso wenig wie übrigens dein Ansatz, die Löhne zu senken, die Probleme lösen würde. Ganz abgesehen davon, schafft dieser Ansatz ja massive Probleme: eben einen sinkenden Lebensstandard.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Ich beschreibe hier nur die Tatsachen.
    Nee, du klammerst die eine Hälfte der Realität sowohl in Bezug auf die Ursachen, als auch auf die Folgen aus. In Bezug auf die Ursachen ignorierst du die Folgen einer exportorientierten, auf einen Aussenhandelsüberschuss ausgelegte Wirtschaftspolitik, in Bezug auf die Folgen ignorierst du den sinkenden Lebensstandard.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Wenn in Deutschland die Kosten leicht steigen und woanders stärker, dann liegt die Ursache für die relative Steigerung nicht in Deutschland!
    Der Punkt ist, dass die Kosten in Deutschland relativ stark gesunken sind, was die wirtschaftlichen Ungleichgewichte verschärft.

    Du solltest mal nur das lesen, was da steht und nicht darüber nachdenken, wer schuld ist (darüber redest nur du!).
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Du forderst natürlich, dass in Deutschland die Löhne stärker als in Griechenland steigen müssten, damit alles fairer und netter zugeht auf dem Weltmarkt.
    Nein. Lesen lernen!
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Nur haben die Griechen eben bereits Löhne auf zu hohem Niveau!
    Im Vergleich zu dem, was technisch und wirtschaftlich möglich wäre, haben die meisten Griechen ein viel zu niedriges Einkommen!
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Zitat von max
    Eine Wirtschaftsform, die nicht darauf ausgerichtet ist, den Lebensstandard der meisten Menschen zu verbessern - und das bedeutet heute nun mal, dass die Löhne steigen müssten - ist nun mal eine Wirtschaftsform, die den meisten Menschen schadet.
    Der Satz ist schon logisch so falsch, dass ich einfach gar nicht weiter drüber nachdenke.
    Ja, ja. Der Verzichtsideologe, der nicht einmal mehr realisiert, was er da eigentlich propagiert. Du argumentierst - nicht nur jetzt - dass im Kapitalismus die Situation der meisten Menschen schlechter werden muss. Nur meinst du, dass dies dann bewirken würde, dass es ihnen besser geht. Diese verdrehte Logik hört man in der BRD seit Jahrzehnten - die Folge sind aber nur sinkende Löhne, weniger Sozialleistungen, anhaltende Massenarbeitslosigkeit, Vernichtung von gut bezahlten Stellen und statt dessen Schaffung eines Niedriglohnsektors etc. Die Situation wird eben durch solche Massnahmen nicht besser. Die Situation wird sowohl unmittelbar durch solche Massnahmen, als auch langfristig schlechter.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Früher wurde versucht die Auswirkungen mittels Anpassungen der Währungskurse auszugleichen. Das geht heute wegen der gemeinsamen Währung nicht mehr. Aber auch schon früher hat dies nur mangelhaft funktioniert.
    Das ist eben totaler Schwachsinn! Diese Währungsunterschiede haben genau nix ausgeglichen, sondern nur dafür gesorgt, dass die lokalen Reallöhne in globaler Kaufkraft gemessen gesunken sind. Keine Ahnung, warum Du das plötzlich super findest.

    Zitat von max
    Deine Logik würde dazu führen, dass der Lebensstandard in Staaten wie Griechenland kontinuierlich gesenkt werden müsste, um diese Unterschiede auszugleichen. Eine einmalige Absenkung, wie du meinst, würde eben nicht ausreichen.
    Ich beschreibe hier nur die Tatsachen. Tatsächlich ist der Lebensstandard in der ehemaligen DDR derzeit höher als früher. Aber er ist eben nicht auf BRD Niveau.

    Zitat von max
    In Griechenland konnte man auch mit Drachmen alles kaufen
    Genau. Zum Beispiel einen Volkswagen. Und VW trägt das Wechselkursrisiko, oder was? Eine Währungsabwertung ist nix anderes als internationalisierte Inflation!

    Zitat von max
    Es haben dir hier mehrere Leute gezeigt, dass die Lohnstückkosten in der BRD im Vergleich zu den meisten europäischen Staaten sich am günstigsten für die "Unternehmer" entwickelt haben.
    Das habe ich nie bestritten. Ich folge nur der kruden Logik nicht, dass es die Schuld der deutschen Politik ist, wenn anderswo die Kosten stärker steigen.
    Das ist so simpel, das müsstest sogar du begreifen: Wenn in Deutschland die Kosten leicht steigen und woanders stärker, dann liegt die Ursache für die relative Steigerung nicht in Deutschland!
    Du forderst natürlich, dass in Deutschland die Löhne stärker als in Griechenland steigen müssten, damit alles fairer und netter zugeht auf dem Weltmarkt. Nur haben die Griechen eben bereits Löhne auf zu hohem Niveau!
    Was da lokal passiert sind die negativen Auswirkungen einer Hochlohnpolitik.

    Zitat von max
    Das ist doch erbärmlich... Du willst doch nicht ernsthaft leugnen, dass heute die Wirtschaft der BRD vom Export abhängig ist oder? Und der Verlust der Exportmärkte massive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft hätte?
    Wäre dem nicht so, dann wäre die Krediktkrise genausostark durchgeschlagen, weil es die privaten Kreditkonsumenten erledigt hätte. Ein Aussenhandelsüberschuss ist nicht per se schlecht!

    Zitat von max
    Eine Wirtschaftsform, die nicht darauf ausgerichtet ist, den Lebensstandard der meisten Menschen zu verbessern - und das bedeutet heute nun mal, dass die Löhne steigen müssten - ist nun mal eine Wirtschaftsform, die den meisten Menschen schadet.
    Der Satz ist schon logisch so falsch, dass ich einfach gar nicht weiter drüber nachdenke.

    Zitat von max
    Und deshalb auf den Müllhaufen der Geschichte gehört.
    Jaja ... tausendmal gehört. Wird deswegen nicht überzeugender.

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Aber wie ich merke fällt dir gegen die Tatsache, dass die Kaufkraftentwicklung in der ehemaligen DDR und in Griechenland vergleichbar ist, nix ein.
    Meine Aussage war, dass du da was verwechselst! Du verwechselst die Entwicklung der Produktivität mit der Kaufkraft. Das Problem innerhalb der EU sind die massiven Unterschieden in der Produktivität und damit der wirtschaftlichen Konkurrenzfähigkeit. Dies führt dazu, dass einige Staaten eben einen gewaltigen Aussenhandelsüberschuss erwirtschaften, während andere Staaten ein gewaltiges Defizit einfahren.

    Früher wurde versucht die Auswirkungen mittels Anpassungen der Währungskurse auszugleichen. Das geht heute wegen der gemeinsamen Währung nicht mehr. Aber auch schon früher hat dies nur mangelhaft funktioniert.

    Deine Logik würde dazu führen, dass der Lebensstandard in Staaten wie Griechenland kontinuierlich gesenkt werden müsste, um diese Unterschiede auszugleichen. Eine einmalige Absenkung, wie du meinst, würde eben nicht ausreichen.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Das passiert also, wenn ich plötzlich Löhne in harter Währung auszahle aber nicht die Wirtschaftskraft habe, die dahinter steht.
    In Griechenland konnte man auch mit Drachmen alles kaufen - im Gegensatz zur DDR, wo der Zugang zu bestimmten Produkten entweder von der Stellung in der Gesellschaft abhing (SED-Funktionäre hatten Zugang zu westlichen Waren und litten nicht unter Mangel!) oder eben von Devisen. Wie gesagt: du verwechselst die Entwicklung der Produktivität mit der Kaufkraft.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Würde Deutschland nicht exportieren würden die Griechen ihre gesparten Euros nämlich dem Staat zurückgeben, auf das der nicht pleite gehe...
    Dafür ist der Lebensstandard der meisten Griechen viel zu niedrig. Deren Einkommen sind im europäischen Vergleich ja nicht hoch, sondern niedrig! D.h. eine hohe Sparquote wäre für die meisten Menschen gar nicht möglich. Und die, die viel Geld haben, konsumieren nur einen Bruchteil. D.h. das würde überhaupt nichts für den griechischen Staat ändern.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Die Lohnstückkosten sind leicht gestiegen, es gab also keinen Einfluss irgendeiner Reallohnsenkung auf das Verhältnis der Volkswirtschaften.
    Es haben dir hier mehrere Leute gezeigt, dass die Lohnstückkosten in der BRD im Vergleich zu den meisten europäischen Staaten sich am günstigsten für die "Unternehmer" entwickelt haben. Die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft, die sowieso schon sehr viel höher war (wegen der Produktivität!), wurde durch die laufenden Lohnsenkungen der letzten Jahrzehnte ja noch mehr erhöht. Dadurch haben die Ungleichgewichte innerhalb der EU zugenommen.

    Im Übrigen hat nicht nur Griechenland dieses Problem...
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Endlich wäre der Beweis erbracht, dass Marktwirtschaft nicht funktionieren kann!
    Das ist doch erbärmlich... Du willst doch nicht ernsthaft leugnen, dass heute die Wirtschaft der BRD vom Export abhängig ist oder? Und der Verlust der Exportmärkte massive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft hätte?

    Offensichtlich hast du die letzte konjunkturelle Krise nicht mitbekommen. Wie du ja auch offensichtlich nicht mitbekommen hast, dass die meisten Menschen von Löhnen leben - und deshalb die Probleme der griechischen Wirtschaft keineswegs als Argument gegen Lohnkürzungen notwendig sind.

    Eine Wirtschaftsform, die nicht darauf ausgerichtet ist, den Lebensstandard der meisten Menschen zu verbessern - und das bedeutet heute nun mal, dass die Löhne steigen müssten - ist nun mal eine Wirtschaftsform, die den meisten Menschen schadet. Und deshalb auf den Müllhaufen der Geschichte gehört.

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  • Seether
    antwortet
    Sie haben nichts gelernt. Wir werden nachwievor vom Großkapitalismus der Bankenbranche ausgelacht, bespuckt, und nun im Falle Griechenlands sogar offen im Sinne der Wirtschaftskrise verwertet:

    Riskante Kreditversicherungen: Großbanken wetten auf Griechenland-Pleite - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

    Mehr muss man eigentlich nicht mehr sagen.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Da steht, dass sie in Bezug auf die Währung 1:1 umgetauscht wurden - das ist aber keine Kaufkraftanpassung von 1:1
    jaja, jetzt ging es plötzlich um 1:1. Schon klar. Wie immer. Hast Du natürlich von anfang an so gemeint...
    Aber wie ich merke fällt dir gegen die Tatsache, dass die Kaufkraftentwicklung in der ehemaligen DDR und in Griechenland vergleichbar ist, nix ein.

    Zitat von max
    Eine einmalige Absenkung der Löhne zur Einführung des Euro hätte dieses Problems aber nicht gelöst, da eigentlich permanent die Löhne abgesenkt werden müssen - weil sich die Produktivität in Kapital-starken Staaten schneller entwickelt.
    Tja. Schau mal einer an. Das passiert also, wenn ich plötzlich Löhne in harter Währung auszahle aber nicht die Wirtschaftskraft habe, die dahinter steht.
    Das ist natürlich die Folge der Politik in Deutschland, möglichst viel zu exportieren, nicht etwa der Politik, die diese Kaufkraftaufwertung erst geschaffen hat. Würde Deutschland nicht exportieren würden die Griechen ihre gesparten Euros nämlich dem Staat zurückgeben, auf das der nicht pleite gehe...

    Zitat von max
    Hier sollte dir auch langsam aufgehen, was es für solche Staaten bedeutet, wenn zusätzlich sogar noch die Löhne in Deutschland sinken.
    Ich glaube du willst es nicht verstehen, oder? Die Lohnstückkosten sind leicht gestiegen, es gab also keinen Einfluss irgendeiner Reallohnsenkung auf das Verhältnis der Volkswirtschaften.

    Zitat von max
    Richtig - und hier würde die Exportindustrie zusammenbrechen und damit die Stütze der gesamten Wirtschaft. Du magst ja argumentieren, dass der Wegfall von Griechenland alleine dies nicht verursachen würde - aber der Wegfall aller solcher Staaten wäre ein massives Problem. Eine Ahnung, was für Probleme entstehen, hätte man ja in der letzten Krise entwickeln können - oder in einer der zahlreichen anderen konjunkturellen Krisen zuvor...
    Na das wäre doch super für dich! Endlich wäre der Beweis erbracht, dass Marktwirtschaft nicht funktionieren kann! Oder ist es am Ende doch so, dass das nicht von heute auf morgen passiert?

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Ach max, du träumst scheinbar schon wieder. Schade. Ich hatte eigentlich erwartet, dass wir die Realitätsverweigerung hinter uns hatten:
    Da steht, dass sie in Bezug auf die Währung 1:1 umgetauscht wurden - das ist aber keine Kaufkraftanpassung von 1:1 gewesen, da die Löhne selbst noch heute niedriger sind! Eine Kaufkraftanpassung wäre keine 1/1-Anpassung gewesen, sondern hätte entsprechend deutliche Lohnerhöhungen erfordert. Genauso in Griechenland!
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Das gleiche ist in Griechenland passiert, oder wurden die Löhne etwa so gesenkt, wie die normalerweise vorgenommene Währungsabwertung es verlangt hätte? Nein. Natürlich nicht.
    Das hat aber nichts mit Kaufkraftanpassung zu tun! Du meinst, dass es nicht mehr möglich ist, über Veränderungen der Wechselkurse Unterschiede in der Produktivität auszugleichen. Eine einmalige Absenkung der Löhne zur Einführung des Euro hätte dieses Problems aber nicht gelöst, da eigentlich permanent die Löhne abgesenkt werden müssen - weil sich die Produktivität in Kapital-starken Staaten schneller entwickelt. Was die Folgen für die Bevölkerung wären, wenn dies gemacht worden wäre, sollte doch hoffentlich klar sein: eine krasse Verarmung.

    Hier sollte dir auch langsam aufgehen, was es für solche Staaten bedeutet, wenn zusätzlich sogar noch die Löhne in Deutschland sinken.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Wenn sich andere Staaten nicht mehr verschulden würden, müssten sie entweder selber produzieren oder eben verzichten.
    Richtig - und hier würde die Exportindustrie zusammenbrechen und damit die Stütze der gesamten Wirtschaft. Du magst ja argumentieren, dass der Wegfall von Griechenland alleine dies nicht verursachen würde - aber der Wegfall aller solcher Staaten wäre ein massives Problem. Eine Ahnung, was für Probleme entstehen, hätte man ja in der letzten Krise entwickeln können - oder in einer der zahlreichen anderen konjunkturellen Krisen zuvor...

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Im Gegensatz zu deiner Behauptung wurden weder in Griechenland, noch in Ostdeutschland die Gehälter (und damit die Kaufkraft) angepasst - und schon gar nicht schnell.
    Ach max, du träumst scheinbar schon wieder. Schade. Ich hatte eigentlich erwartet, dass wir die Realitätsverweigerung hinter uns hatten:

    Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungs-,_Wirtschafts-_und_Sozialunion
    Löhne, Gehälter, Stipendien, Renten, Mieten und Pachten sowie weitere wiederkehrende Zahlungen wurden zum Kurs von 1:1 umgestellt.
    Das gleiche ist in Griechenland passiert, oder wurden die Löhne etwa so gesenkt, wie die normalerweise vorgenommene Währungsabwertung es verlangt hätte? Nein. Natürlich nicht.
    Witzig, dass ausgerechnet die Leute, die sonst jede Lohnstagnatio als Umverteilung bezeichnen nicht in der Lage sind, hier Ursache und Wirkung zu erkennen.

    Zitat von max
    Und es ändert auch nichts daran, dass die deutsche Exportwirtschaft darauf angewiesen ist, dass sie ihren Warenüberschuss irgendwo loswerden muss - was dazu führt, dass sich Staaten verschulden müssen, wenn diese Wirtschaftsform funktionieren will.
    Blah. Wenn sich andere Staaten nicht mehr verschulden würden, müssten sie entweder selber produzieren oder eben verzichten. Letzteres passiert garantiert nicht und ersteres nicht von heute auf morgen. Wenn z.B. VW Konkurrenz aus Griechenland bekäme würden halt in 20 Jahren weniger Deutsche bei VW Autos bauen, na und? Du konstruierst Abhängigkeiten, wo es keine gibt.

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Stimmt eigentlich trivial. Vielleicht rekapitulierst du einfach nochmal das Thema "Anpassung der Gehälter und Löhne", dann reden wir weiter.
    Im Gegensatz zu deiner Behauptung wurden weder in Griechenland, noch in Ostdeutschland die Gehälter (und damit die Kaufkraft) angepasst - und schon gar nicht schnell.

    Und es ändert auch nichts daran, dass die deutsche Exportwirtschaft darauf angewiesen ist, dass sie ihren Warenüberschuss irgendwo loswerden muss - was dazu führt, dass sich Staaten verschulden müssen, wenn diese Wirtschaftsform funktionieren will.

    Du scheinst übrigens nicht zu kapieren, dass ich nicht für eine nach-fragegestützte Wirtschaftspolitik argumentiere Genauso wenig wie ich für eine angebots-gestützte Wirtschaftspolitik bin. Erstere ist in manchen Auslegungen nur deutlich sympathischer, da die Massnahmen der grossen Mehrheit zugute kommen - während die angebots-orientierte Politik nur Superreichen Geld in den Arsch pustet, also Geld zu Leuten verteilt, die sowieso schon zu viel davon haben. Und "zu viel" ist keineswegs nur moralisch gemeint. Eine Kapitalüberakkumulation ist ein massives Problem, wie man an den regelmässigen Finanzkrisen und der damit verbundenen Kapitalvernichtung gesehen hat.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Nach der Wiedervereinigung gab es keine Kaufkraftanpassung - die Kaufkraft der meisten Ostdeutschen war und ist deutlich geringer als die der Westdeutschen. Die Kaufkraft besteht ja nicht nur aus der verfügbaren Währung, sondern eben auch aus den Einkommen. Eigentlich trivial...
    Stimmt eigentlich trivial. Vielleicht rekapitulierst du einfach nochmal das Thema "Anpassung der Gehälter und Löhne", dann reden wir weiter.

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Die ausufernde Nachfragepolitik ist hier verantwortlich.
    Ohne diese Nachfragepolitik wäre aber keine Angebotspolitik möglich.

    Das reduziert sich auch nicht alleine auf die Lohnkosten in der BRD, das bezieht sich auf die gesamte wirtschaftliche Strategie.

    In Deutschland wird ja schon sehr lange einseitig auf Export gesetzt. Als die Weltwirtschaft sehr stark wuchs und die Profitraten noch sehr hoch waren - wie z.B. in den ersten Nachkriegsjahrzehnten - sind ja auch die Einkommen der Arbeiter in der BRD real gestiegen (die Profite sind dadurch nicht gesunken, die sind so stark gestiegen, dass dies für die Kapitalisten fast egal war).

    Heute sind die Profitraten zu gering, weshalb es eine massive Umverteilungspolitik zugunsten der Kapitalisten gibt - und diese hat dann die real sinkenden Löhne zur Folge. Das dadurch die Binnennachfrage stagniert, wird ja bewusst in Kauf genommen, weil eben auf Export gesetzt wird. Für den Einzelhandel hat dies halt eine zunehmende Kapitalkonzentration zur Folge (Grosskonzerne ersetzen kleine Läden). Diese Grosskonzerne nutzen diese dann, um expandieren - Aldi & Co gibt es ja inzwischen weltweit. U.a. eben auch in Griechenland.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Wir haben es hier mit den klassischen Folgen einer Kaufkraftanpassung zu tun, wie sie auch die DDR erlebt hat.
    Nach der Wiedervereinigung gab es keine Kaufkraftanpassung - die Kaufkraft der meisten Ostdeutschen war und ist deutlich geringer als die der Westdeutschen. Die Kaufkraft besteht ja nicht nur aus der verfügbaren Währung, sondern eben auch aus den Einkommen. Eigentlich trivial...
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Im Gegensatz zum Aussenhandelsüberschuss sind Leistungsdefizite wie in den USA oder Griechenland hausgemachte Probleme.
    Ein Defizit kann es nicht geben, wenn nicht woanders ein Überschuss existiert. Das ist eigentlich trivial...

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  • blueflash
    antwortet
    Das Gegenteil ist der Fall. Ihr beide seid nicht in der Lage einzusehen, dass die wirtschaftspolitische Schieflage eben nicht von der deutschen Export Politik ausgelöst wurde, sondern durch die griechische. Die ausufernde Nachfragepolitik ist hier verantwortlich.

    Das Beispiel Griechenland taugt auch nicht als Argument gegen Lohnsenkungen oder für Lohnsteigerungen, weil die deutschen Lohnstückkosten (wie ich jetzt zum x-ten mal belegt habe) eben nur deshalb relativ gesunken sind, weil die griechischen gestiegen sind (was noch nichteinmal das Ausgangsniveau betrachtet).

    Zitat von max
    Dabei geht es um eine bestimmte Form von Wirtschaftspolitik, die keineswegs nur in Deutschland gemacht wird, sondern die dominierende Wirtschaftspolitik in den meisten Staaten ist. Die Staaten, die auf Export setzen und gewaltige Aussenhandelsüberschüsse anhäufen könnten sind ja nur der eine Seite der Medaille - die andere Seiten sind die, die diese Warenüberschüsse aufnehmen und sich dabei grob verschulden. Wie eben Griechenland oder die USA. Ohne letztere würde die Strategie der ersteren gar nicht funktionieren.
    Die Medaillen Analogie stimmt durchaus, nur haben zumindest die deutschen Firmen einfach nur darauf verzichtet, sich ähnliche Nachteile einzuhandeln wie die Griechen - sie haben aber nicht (erfolgreich) versucht, aktiv gegenzusteuern.
    Wir haben es hier mit den klassischen Folgen einer Kaufkraftanpassung zu tun, wie sie auch die DDR erlebt hat. Hätte man denn 1990 den DDR Bürgern die Einkommen kürzen sollen? Oder der BRD Wirtschaft die Produktion gemäß Nachfrage verbieten sollen?

    Im Gegensatz zum Aussenhandelsüberschuss sind Leistungsdefizite wie in den USA oder Griechenland hausgemachte Probleme.

    Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: Es gibt keine Zahlen, die belegen, dass die Exportwirtschaft in Deutschland sich irgendwelche Vorteile gegenüber der griechischen geschaffen hätte, sondern höchstens, dass die griechische sich Nachteile geschaffen hat!

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  • Valdorian
    antwortet
    Zitat von max
    Die Staaten, die auf Export setzen und gewaltige Aussenhandelsüberschüsse anhäufen könnten sind ja nur der eine Seite der Medaille - die andere Seiten sind die, die diese Warenüberschüsse aufnehmen und sich dabei grob verschulden. Wie eben Griechenland oder die USA. Ohne letztere würde die Strategie der ersteren gar nicht funktionieren.
    Eben, das ist genau der Punkt. Und dann noch rumprollen, dass die Staaten mit einem Leistungsbilanzdefizit gefälligst nicht mehr über ihre Verhältnisse leben sollen ohne zu begreifen, dass genau dann, wenn diese Staaten ihr Leistungsbilanzdefizit abbauen, damit dann auch dem tollen deutschen Exportmodell das Wasser abgegraben wird.

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Du kritisierst eine Wirtschaftspolitik, die du ohnehin ablehnst.
    Richtig, warum sollte ich sie auch plötzlich unterstützen? Es ist ja nicht so, dass mit dieser Politik irgendwo plötzlich grandiose Verbesserungen für eine andere Gruppe als die Kapitalisten erzielt worden wären.

    Deine sonstigen Aussagen sind mal wieder unüberlegt. Einserseits interpretierst du wieder einen Haufen Unsinn hinein (die Politik eines Staates wäre für alles verantwortlich, eine Aussage, die nur in deiner eigenen Phantasie gefallen ist), andererseits könnte man dir genau die gleichen Vorwürfe machen, da du schliesslich deine eigene Meinung (also eine bestimmte Wirtschaftspolitik) genauso verteidigst. Aber das wirst du wohl nie verstehen, dass es Unsinn ist, anderen vorzuwerfen, dass sie ihre Meinung verteidigen.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Du kritisierst explizit eine Wirtschaftspolitik, die nur zu 20% des Defizits beiträgt und lässt dabei auch noch komplett die griechische Politik unter den Tisch fallen (vermutlich, weil sie dir eher gefällt).
    1.) diese Wirtschaftspolitik trägt im Falle der deutsch-griechischen Beziehungen zu 20% zu dem Defizit bei - das schliesst nicht aus, dass die restlichen 80% aus der genau gleichen Wirtschaftspolitik folgt, was sehr wahrscheinlich ist - nur eben dann von anderen Volkswirtschaften (also deren Handel mit Griechenland). Irgendwo muss das Aussenhandelsdefizit ja herkommen! Die gleiche Wirtschaftsstrategie wird ja nicht besser, wenn sie z.B. von Frankreich oder Dänemark verfolgt wird.

    2.) Lasse ich die griechischen Fehler überhaupt nicht unter den Tisch fallen. Es ging im Gegenteil darum, dass einige hier ignorieren, dass es nicht um ein isoliertes griechisches Phänomen geht. Ich habe Seether darauf aufmerksam machen wollen, dass er in einem nationalistischen Abwehrreflex die eigentliche Aussage Flassbecks überhaupt nicht verstanden hat - wie du ja auch nicht. Ihr meint, es ginge um eine besondere deutsche Schuld, um "die wahren Verantwortlichen". Dabei geht es um eine bestimmte Form von Wirtschaftspolitik, die keineswegs nur in Deutschland gemacht wird, sondern die dominierende Wirtschaftspolitik in den meisten Staaten ist. Die Staaten, die auf Export setzen und gewaltige Aussenhandelsüberschüsse anhäufen könnten sind ja nur der eine Seite der Medaille - die andere Seiten sind die, die diese Warenüberschüsse aufnehmen und sich dabei grob verschulden. Wie eben Griechenland oder die USA. Ohne letztere würde die Strategie der ersteren gar nicht funktionieren.

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  • blueflash
    antwortet
    Fass dich gefälligst an die eigene Nase!

    Deine Quellen beziehen sich auf



    Und in diesem Dokument gehen die Lohnstückkosten nicht um 6 sondern um 0,8 % zurück!
    Tatsächlich findet sich "6%" nirgendwo dort!

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