Regierung sieht Konjunktureinbruch im zweiten Quartal | tagesschau.de
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Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland
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Dazu ein sehr guter Artikel der SZ:
Armutsbericht der Bundesregierung Armes Deutschland - Deutschland - sueddeutsche.de
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Ein Gast antworteteMal wieder:
Armutsbericht: Kluft zwischen Arm und Reich wird tiefer | tagesschau.de
Zum Kotzen! Einfach nur zum Kotzen ist das!Aber hauptsache, wir haben einen tollen ausgeglichenen Haushalt und die Arbeitslosenstatistik sieht auf dem Papier gut aus.
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Zitat von blueflash Beitrag anzeigenEs gibt also einen Nettokapitalabfluss (im Beispiel eben 200€).
Dazu kommt noch, dass es einen Nettokapitalabfluss nur dann gibt, wenn mehr Kapital exportiert wird als Gewinne rücktransferiert wurden. Dafür gab es hier gar keine Zahlen. Eine Aussage über den Nettokapitalabfluss kannst du also nicht tätigen.
Dazu würde es deinem Argument auch noch schaden, wenn es tatsächlich einen Nettokapitalabfluss aus Österreich gäbe - dann müssten die Gewinn zu Investitionsrate sich zuungunsten der Gewinne ändern. Das Argument wäre wenn gewesen, dass die Gewinne deshalb stärker als die Investitionen steigen, weil es höhere Gewinntransfers nach Österreich als aus Österreich heraus gibt. Also Nettokapitalimport. Wobei natürlich dann wieder die Erklärung für die beobachtete Entwicklung fehlt.
Mein Argument übrigens, dass es keinen Hinweis darauf gibt, dass in Entwicklungs- und Schwellenländern relativ gesehen mehr investiert wird, sondern das Verhältnis relativ gleich bleibt, hast du noch gar nicht beachtet. Dein Argument ist nur stimmig, wenn es eine relative Zunahme der Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern gibt.
Auf jeden Fall ändert es nichts daran, dass es in diesem Fall nichts geholfen hat, die Angebotsseite zu stärken. Die höheren Gewinne schlugen sich eben nicht automatisch in mehr Investitionen im Inland nieder. Und zwar in diesem Fall weder Investitionen von österreichischen noch von ausländischen Kapitalisten. Den Effekt der Stärkung der Angebotsseite auf die Armut und die Löhne in Österreich konnte man klar sehen: zunehmende Armut und sinkende Reallöhne.
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Diese Zahlen bezogen sich nur auf die Auslandsinvestitionen - also um das Kapital, was exportiert wird. Wie viel davon wieder als Gewinn reexportiert wird, konnte man daraus nicht sehen.
Man kann also aus den Zahlen nicht auf einen Nettokapitalabfluss schliessen. Deine Erklärung für die Entwicklung in Österreich würde auch bedeuten, dass es einen Nettokapitalfluss nach Österreich gibt. Und nicht umgedreht.
Es gibt also einen Nettokapitalabfluss (im Beispiel eben 200€).
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Zitat von blueflash Beitrag anzeigenNein. Deine Zahlen zeigen, dass die Kapitalisten aus den Industrieländern 90% der Investitionen tätigen, in den Industrieländern aber nur 70% der Investitionen ankommen (also nur etwa zu drei viertel). es gibt also einen Nettokapitalabfluss von ca. 25%.
Man kann also aus den Zahlen nicht auf einen Nettokapitalabfluss schliessen. Deine Erklärung für die Entwicklung in Österreich würde auch bedeuten, dass es einen Nettokapitalfluss nach Österreich gibt. Und nicht umgedreht.
Zitat von blueflash Beitrag anzeigenNun denn, wie wäre dann einfach mal die (plausible) Annahme, dass die Möglichkeiten zum Kapitalexport nicht linear mit der Kapitalmenge gewachsen sind?
Eine schlüssige Erklärung für ein Ungleichgewicht zwischen Auslandsinvestitionen österreichischer Kapitalisten und ausländischen Investitionen in Österreich bieten aber nur Staaten, die selbst über relativ wenig Kapital verfügen. Z.B. also Entwicklungs- und Schwellenländer. Wenn sich das Verhältnis zwischen Auslandsinvestitionen in Industriestaaten und Entwicklungs- und Schwellenländer auch bei österreichischen Kapitalisten nicht geändert hat, scheidet diese Erklärung wahrscheinlich aus.
Zitat von blueflash Beitrag anzeigenDas bestreitet auch niemand. Die Frage ist halt, wie man es schaffen kann, die niedrigen Einkommensgruppen entsprechend zu fördern - nicht aber, wer am schnellsten den Untergang des Weltwirtschaftssystems prophezeien kann.
Es geht auch nicht um die schnellste Prognose für den schnellsten Untergang - ein Untergang bedeutet den Zusammenbruch des Wirtschaftssystems, was bedeutet, dass die Menschheit technisch stark zurückgeworfen wird. Eine solche Prognose könnte sich eben nicht darauf beziehen, wann der Kapitalismus durch ein fortschrittlicheres Wirtschaftssystem ersetzt wird. Ein Zusammenbruch ist nicht identisch mit einer revolutionären Änderung. Ein gutes Beispiel ist der Zusammenbruch des römischen Reichs.
Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnte spricht aber alles dafür, dass sich die Klassenkampf ausgehend von den Kapitalisten verschärfen wird, weil deren Probleme zunehmen und sie weiter versuchen werden, ihre Probleme auf den Rest der Gesellschaft abzuwälzen. Wie sie es ja sehr erfolgreich in den letzten Jahren gemacht haben.
Dazu sollte man mal erst mal akzeptieren, dass Massnahmen wie die Hartz-Gesetze (also der Zwang sehr schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen), Umverteilung der Steuer- und Abgabenlast und die Lohnsenkungen (insbesondere im Öffentlichen Dienst) diese Entwicklung verschärft haben. Also die letzten Regierungen (Kohl, Schröder, Merkel) direkt dafür gesorgt haben, dass die Einkommen der Reichsten gestiegen sind, während die Einkommen der meisten Menschen sinken.
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Zitat von max? Meine Zahlen zeigen, dass international gesehen die meisten Auslandsinvestitionen nicht in den Schwellenländern getätigt werden, sondern seit Jahrzehnten in einem etwa konstanten Rahmen in den Industriestaaten selbst (abgesehen von ein paar Jahren, in der der Anteil der Auslandsinvestitionen in den Industriestaaten noch sehr viel höher war). Kapitalisten aus den Industriestaaten investieren überwiegend, wenn sie im Ausland investieren, in anderen Industriestaaten.
Zitat von maxAbsolut ist die Zahl sicher gestiegen, wir brauchen aber keine Erklärung für die absoluten Zahlen, sondern für die relativen Zahlen. In Österreich ist ja die Investitionsquote gesunken.
Wenn man den Zeitraum ändert, würde dies nichts daran ändern, dass die Realeinkommen der Mehrheit gesunken sind - und zwar trotz der gestiegenen Beschäftigung. Es ist ja sogar so krass, dass trotz der gesunkenen Arbeitslosigkeit der Anteil der Lohneinkommen am gesamten Volkseinkommen gesunken ist.
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Zitat von Zocktan Beitrag anzeigenWir habe die Entwicklung makroökonomisch beschrieben. Du hast nichts erklärt, sondern versucht in die Entwicklung irgendetwas hinein zu interpretieren.
Der Fall der Profitrate dagegen wäre eine Erklärung für die gezeigte Entwicklung. Es ist sicher nicht die einzige mögliche Erklärung, auf der Basis der unzureichenden Daten hier kann man nicht sicher sich auf eine Möglichkeit festlegen. Aber es ist eine Erklärung für die Entwicklung.
Zitat von blueflashDas mag ja sein, die Frage war aber, wohin das Kapital geht. Und deine Zahlen zeigen: Es fließt in die Schwellenländer.
Zitat von blueflashVielleicht schaffen die Galleonen seit der weltweiten Einführung der MasterCard einfach mehr Kapital über die Ozeane?
Zitat von blueflashEs ist zwar grundsätzlich richtig, dass gerade die Lohnabhängigen nicht in wünschenswertem Maße direkt vom Aufschwung profitieren (insbesondere die Transferbezieher können das derzeit auch kaum), aber schon der Zeitraum der Studie (nämlich 2004 als Startpunkt) zeigt, welche Tendenz die Macher beabsichtigt haben. Näme man 2005 als Start, wäre z.b. die Zahl der zusätzlichen Beschäftigten um 500 000 höher.
Anteile der verfügbaren Einkommen der Privathaushalte nach staatlicher Umverteilung, 2000 im Vergleich zu 2007:
Netto-Lohnquote: gefallen von 43,1% auf 40,8%
Sozialleistungen: gefallen von 25,7% auf 24,4%
Netto-Gewinnquote: gestiegen von 31,2% auf 34,8%
Auch die Lohnquote alleine (also vor staatlicher Umverteilung) ist im gleichen Zeitraum von 72,2% auf 64,6% gefallen. Zum Vergleich noch die Zahlen von 2004 (68,2%) und 2005 (66,8%). Nur um klar zu machen, dass es relativ egal ist, welches Jahr man als Ausgangsbasis nimmt.
Dazu noch mal die Vermögensverteilung (Netto-Vermögen) 2002:
(ärmstes Zehntel der Bevölkerung bis zum reichsten Zehnten)
1. -1,6% (ärmstes Zehntel)
2. 0%
3. 0%
4. 0,4%
5. 1,3%
6. 2,8%
7. 6,9%
8. 11,8%
9. 19,7%
10. 58,7% (reichstes Zehntel)
(Quelle isw-wirtschaftsinfo 41 basierend auf statistischen Bundesamt)
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Zitat von maxDie Investitionen gingen also zumindest 2005 vornehmlich in entwickelte Industriestaaten mit relativ hohen Löhnen.
Das war schon vor 400 Jahren der Fall - die Frage ist also, wo die Erklärung für diese Entwicklung sein soll.
Und was deine Studie angeht: Es ist zwar grundsätzlich richtig, dass gerade die Lohnabhängigen nicht in wünschenswertem Maße direkt vom Aufschwung profitieren (insbesondere die Transferbezieher können das derzeit auch kaum), aber schon der Zeitraum der Studie (nämlich 2004 als Startpunkt) zeigt, welche Tendenz die Macher beabsichtigt haben. Näme man 2005 als Start, wäre z.b. die Zahl der zusätzlichen Beschäftigten um 500 000 höher.
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Zitat von max Beitrag anzeigen
Ich habe eine Erklärung für die Entwicklung angeboten - ihr nur eine Beschreibung des Status quo ohne eine Erklärung für die Entwicklung.
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Zitat von blueflash Beitrag anzeigenNa und, das ist nur logisch, wenn man bedenkt, dass Auslandsinvestitionen in jüngerer Zeit vornehmlich in Schwellenländern stattfinden, aus denen selbst wiederum nur sehr wenig Investitionen kommen.
Die Investitionen gingen also zumindest 2005 vornehmlich in entwickelte Industriestaaten mit relativ hohen Löhnen.
Abgesehen von ein paar Spitzen scheint sich hier relativ gesehen auch nicht viel geändert zu haben (isw-report Nr. 65).
Zitat von blueflash Beitrag anzeigenDiese Entwicklung erklärt sich konsequent aus dem Ungleichgewicht der Arbeitskosten und industriellen Entwicklungstand der Länder auf dem Weltmarkt.
Zitat von blueflash Beitrag anzeigenWer diese Studie benutzt, um Aussagen über die Weltwirtschaftsordnung zu treffen (Du), muss beweisen, warum seine Stichprobe repräsentativ ist. - nicht andersrum.
Es ging auch nie darum, ob die österreichischen Daten repräsentativ für die globale Entwicklung sind (wahrscheinlich sind sie es nur für die Industriestaaten), sondern um die Erklärung, warum diese Entwicklung in Österreich so abgelaufen ist.
/Edit:
Ein paar Übersichtsdaten über den aktuellen konjunkturellen Aufschwung (2004-07) in der BRD:
BIP (real) +7,4%
Volkseinkommen +14,1%
Privates Geldvermögen +21%
Inflation +7,5%
Unternehmens- und Vermögenseinkommen +38%
Gewinne Kapitalgesellschaften (brutto) + 53%
Gewinne Dax 30-Konzerne (netto) + 185%
Vorstandsbezüge pro Kopf +43%
Dividenden (Dax 30) +180%
Bruttolohn-Summe +5,1%
Nettolohn-Summe +5,2%
Reallohn-Summe (Kaufkraft) -2,3%
Renten pro Rentner (nominal) -1%
Real-Rente -8,3%
Hartz IV-Empfänger (nominal) +0,54%
Hartz IV-Empfänger (real) -6,9%
Arbeitsmarkt:
1,01 Million mehr Beschäftigte
400 000 mehr Leiharbeiter
500 000 mehr Mini-Jobber
300 000 Ein-Euro-Jobs
300 000 mehr Solo-Selbstständige
(Quelle: isw-wirtschaftsinfo 41 basierend auf Statistischen Bundesamt, Deutsche Bundesbank, Humboldt-Uni, FAZ, Handelsblatt, Börsen-Monitor)
Der Aufschwung kam also deutlich bei den Reichsten an - für die Mehrheit gab es sinkende Realeinkommen.Zuletzt geändert von max; 25.04.2008, 17:33.
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Du liest aber auch nicht so genau bzw das was du lesen willst..? Er hat ja geschrieben, dass Daten fehlen und es weiterer Untersuchungen bedarf (was auch die Autoren des Kapitels erwähnt haben).
Fakt ist aber trotzdem mal das was man untersuchen konnte (und wohl für so gut wie alle westlichen Industrienationen gilt * - ergo die Wirtschaftsordnung betrifft). Wo dann das Geld nun landet bzw verwertet wird ist ne andere Sache.
edit: * ich behaupte das mal, weil dieses Argument, so wie ich das bisher mitbekommen habe, in jedem Land zu hören ist. Aber es wird ja nicht umsonst keine solche Studien geben, weil das nicht im Interesse des Staates und Wirtschaft sein kann
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Zitat von maxDas ist eine mögliche Erklärung. Wenn diese stimmt, würde es aber bedeuten, dass erheblich mehr Gewinne nach Österreich zurück fließen, als Gewinne aus Österreich heraus transferiert werden. Also entsprechend weniger ausländisches Kapital würde in Österreich investiert, als österreichisches Kapital im Ausland.
Diese Entwicklung erklärt sich konsequent aus dem Ungleichgewicht der Arbeitskosten und industriellen Entwicklungstand der Länder auf dem Weltmarkt.
Das würde im Falle einer starken Kapitalüberakkumulation (zuviel Kapital, um es noch profitabel anlegen zu können) möglich sein.
Zitat von maxMan müsste erklären, warum es hier ein Ungleichgewicht gibt, also warum mehr Gewinne nach Österreich transferiert werden als aus Österreich hinaus. Dazu muss man erklären, was sich in dem untersuchten Zeitraum geändert hat. Kapitalexport und die Rückführung von Gewinnen ist ja nichts neues!
Es ist also gar nicht einfach. Der Verweis darauf, dass Österreich keine Black Box ist, erklärt alleine eben gar nichts. Insbesondere erklärt es keine Entwicklung!
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Zitat von Zocktan Beitrag anzeigenDas hat doch nichts mit Spekulation/Investition zu tun. Die Studie betrachtet Österreich als geschlossene VW, was sie aber nicht ist, so dass es naheliegend ist, das Kapital exportiert wurde und die Gewinne zurückfliessen.
Das würde im Falle einer starken Kapitalüberakkumulation (zuviel Kapital, um es noch profitabel anlegen zu können) möglich sein.
Um diesen Fakt erklären zu können, braucht mal also auf jeden Fall noch etwas zusätzliches als den reinen Verweis auf möglichen Kapitalexport und Gewinnimporte. Man müsste erklären, warum es hier ein Ungleichgewicht gibt, also warum mehr Gewinne nach Österreich transferiert werden als aus Österreich hinaus. Dazu muss man erklären, was sich in dem untersuchten Zeitraum geändert hat. Kapitalexport und die Rückführung von Gewinnen ist ja nichts neues!
Es ist also gar nicht einfach. Der Verweis darauf, dass Österreich keine Black Box ist, erklärt alleine eben gar nichts. Insbesondere erklärt es keine Entwicklung!
Zitat von Zocktan Beitrag anzeigenDie einzige andere mögliche Erklärung wäre eine nicht unerhebliche Produktivitätssteigerung,
Interessant ist auf jeden Fall, dass stark gestiegene Gewinne eben nicht entsprechende Investitionen nachsichziehen. Dies alleine sollte für manche schon lehrreich sein, die meinen, dass es reichen würde, wenn man die Gewinne steigert (durch Steuer- und Lohnsenkungen etc.).
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Zitat von max Beitrag anzeigenDas ist keine Erklärung, warum die Investitionsquote abnimmt.
Zitat von max Beitrag anzeigenDie Freizügigkeit erklärt ja nicht, warum es rentabler sein soll, das Geld zu verspekulieren, statt es zu investieren. Und was hat sich hier geändert, was diese Entwicklung verursacht hat?
Die einzige andere mögliche Erklärung wäre eine nicht unerhebliche Produktivitätssteigerung, aber die Lernkurve österreichischer Arbeitnehmer wäre dann so exotisch, dass ich mich sehr über österreichische Arbeitnehmer wundern müßte...
Zitat von blueflash Beitrag anzeigenGanz einfach das ganze.
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