Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland - SciFi-Forum

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Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Versteh ich nicht. Die Zahlen von 2005 sprechen von ca. 760000 Millionären. Wenn auch nur die Hälfte von denen gut von ihrem Vermögen leben kann, haben wir es mit einem Kapitaleinkommen völlig ohne Arbeit in Höhe von 35Mrd.€ zu tun.
    Wie kommst Du auf diese seltsame Zahl? Nur mal ein Tipp: nur weil diese Zahl von Millionären ausgeht, bedeutet dies nicht, dass die alle nur eine Million haben

    Und schon mal darüber nachgedacht, was das für Einkommen sind, während im Falle von Hartz IV-Empfänger es genauso wie bei Friseurinnen mit Armen zu tun haben? Da ist die Neid-Debatte schon ziemlich absurd.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Verteilt man das Gesamteinkommen auf die Anzahl der Empfänger sieht das Ungleichgewicht wohl am krassesten zwischen den oberen 10% der Erwerbstätigen und den unteren 10% aus. Wir haben also eher eine große Spannweite in der Bezahlung von Berufen als in der Verteilung des Kapitals.
    Das liegt aber nur daran, dass die höchsten Einkommen und die Superreichen statistisch kaum erfasst sind, was auch daran liegt, dass es keine Besteuerung von Vermögen mehr gibt - und damit auch keine statistische Erfassung. Wenn man dann den Vergleich macht, fällt eben auf, wie ein paar Hundert Leute über Einkommen verfügen, die dem Einkommen von Millionen entsprechen.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Die höchsten Einkommen kann man in dieser Gesellschaft damit erzielen, dass man mit NULL Qualifikation und NULL Arbeit ein grosses Vermögen für sich arbeiten lässt. Und das ist das übelste Ungleichgewicht.
    Versteh ich nicht. Die Zahlen von 2005 sprechen von ca. 760000 Millionären. Wenn auch nur die Hälfte von denen gut von ihrem Vermögen leben kann, haben wir es mit einem Kapitaleinkommen völlig ohne Arbeit in Höhe von 35Mrd.€ zu tun. Im Jahre 2005 wurden allerdings allein 87Mrd. € für ALGII ausgegeben. Es gibt also offensichtlich ein größeres Ungleichgewicht zwischen den oben genannten Frisören und den ALGII Empfängern als zwischen ihnen und deinen gesellschaftlichen Lieblingsfeinden. Tatsächlich dürften die sogar noch weniger sein, denn die meisten von ihnen werden sich ihr Geld erarbeitet haben. Verteilt man das Gesamteinkommen auf die Anzahl der Empfänger sieht das Ungleichgewicht wohl am krassesten zwischen den oberen 10% der Erwerbstätigen und den unteren 10% aus. Wir haben also eher eine große Spannweite in der Bezahlung von Berufen als in der Verteilung des Kapitals.

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  • max
    antwortet
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Das ist ganz sicher kein Märchen oder verdient in deiner Traumwelt etwa ein ausgebildeter Maurer weniger als ein Bauhelfer oder ein Ingenieur weniger als ein Frisöse?
    Du hattest geschrieben, dass jeder entsprechend seiner Qualifikation verdienen würde. Das ist Unsinn. Die Qualifikation spielt eine Rolle, ist aber nur ein Punkt unter sehr vielen. Ein promovierter Wissenschaftler in der Grundlagenforschung verdient z.B. in der Regel eher weniger als ein nicht-studierter Facharbeiter in einem gewerkschaftlich gut organsierten Betrieb.

    Wenn es um hohe Löhne bei Schering oder Airbus geht, hat dies primär mal nichts mit der Qualifikation zu tun, sondern damit, dass diese Unternehmen überdurchschnittlich bezahlen. Es macht halt einen Unterschied, ob man bei einem gut funktionierenden Pharmakonzern oder einem gewerkschaftlichen gut organisierten Industriekonzern arbeitet oder bei einem Friseurladen. Der Umfang der Ausbildung kann da durchaus identisch sein.
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Qualifikation zahlt sich schon aus, das kannst du mir glauben, denn sonst würde es wohl weitaus weniger Ärzte, Anwälte, Ingenieure,... geben.
    In der Regel bekommt man höhere Löhne, aber dafür fängt man auch Jahre später an zu arbeiten und verdient in der Zeit oft so gut wie nichts. Der wesentliche Unterschied ist die Art der Tätigkeit, die durch deutlich mehr Freiheit und weniger Routine gekennzeichnet ist.
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Das einzige Ungleichgewicht in unserer Gesellschaft ist HartzIV, warum bekommen die denn mehr als eine Frisösin die jeden Tag schafft?
    Das ist ganz sicher nicht das einzige Ungleichgewicht, aber bezeichnend für die Arbeitsbedingungen bei Kleinunternehmen im Dienstleistungssektor. Die höchsten Einkommen kann man in dieser Gesellschaft damit erzielen, dass man mit NULL Qualifikation und NULL Arbeit ein grosses Vermögen für sich arbeiten lässt. Und das ist das übelste Ungleichgewicht.
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Sicherlich, aber das größte Problem bei der "Massenarbeitslosigkeit ist deren Qualifikation.
    Aber für solche Leute ist es ja besonders bitter, wenn solche Grosskonzerne auch noch ihre letzten Möglichkeiten für einen guten Lebensunterhalt vernichten.
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Und ja, es gibt auch viele arbeitslose Akademiker und ausgebildete Gesellen, das möchte ich auch nicht bestreiten, doch ist der prozentuale Anteil dieser weitaus geringer als derer, die ohne Ausbildung/Schulabschluss sind.
    Sicher ist der Anteil geringer, aber das ändert doch nichts daran, dass es viel zu wenige Stellen und nicht nur zu wenig Ausbildung gibt. Das dazu das deutsche Bildungssystem zusätzlich ein gewaltiger Skandal ist, ist ja nach PISA oder dem neuesten UN-Bericht sowieso klar.

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  • vanR
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Zitat von vanR
    jeder verdient nun mal seiner Qualifikation entsprechend
    Das ist ja wohl ein lustiges Märchen oder? Oder meinst du das ernst?!
    Hä, wo lebst denn du? Das ist ganz sicher kein Märchen oder verdient in deiner Traumwelt etwa ein ausgebildeter Maurer weniger als ein Bauhelfer oder ein Ingenieur weniger als ein Frisöse? Wenn ja würde ich einen Umzug in Erwägung ziehen.
    Qualifikation zahlt sich schon aus, das kannst du mir glauben, denn sonst würde es wohl weitaus weniger Ärzte, Anwälte, Ingenieure,... geben.

    Das einzige Ungleichgewicht in unserer Gesellschaft ist HartzIV, warum bekommen die denn mehr als eine Frisösin die jeden Tag schafft? Das muss mir mal ein Politiker erklären, daher bin ich ganz klar für einen gesetzlichen Mindestlohn wenn es die Wirtschaft von allein nicht hinbekommt.

    Tja, nur dummerweise gibt es Massenarbeitslosigkeit und dann finden vielleicht ein paar Experten, von denen es zu wenige gibt, leicht wieder eine Stelle, aber für die Masse der Arbeiter bei Schering, Airbus etc. sieht es scheisse aus. Zumindest werden sie wohl kaum eine Möglichkeit haben, alle ähnlich gut bezahlte Stellen zu finden.
    Sicherlich, aber das größte Problem bei der "Massenarbeitslosigkeit ist deren Qualifikation. Die meisten Leute haben ja nicht mal einen Schulabschluss, geschweige denn eine Ausbildung und ich sitze quasi an der Quelle, da meine "alte" bei der Arbeitsagentur arbeitet, was die mir da so jeden Tag erzählt, da kann einem Angst und Bange um die Zukunft Deutschlands werden. Nicht für umsonst schreit die Wirtschaft nach einer Lockerung der Arbeitsgenehmigung für ausländische "Spezialisten", in der IT-Branche sind z.B. 20000 Jobs unbesetzt.

    Und ja, es gibt auch viele arbeitslose Akademiker und ausgebildete Gesellen, das möchte ich auch nicht bestreiten, doch ist der prozentuale Anteil dieser weitaus geringer als derer, die ohne Ausbildung/Schulabschluss sind.

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  • Sandswind
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Das ist ja wohl ein lustiges Märchen oder? Oder meinst du das ernst?!
    Naja, nach wie vor rechnet sich ein Studium finanziell gesehen. Gleiches gilt für Fortbildungsmaßnahmen und dergleichen. Es trifft also insoweit zu, als höhere Qualifikation zumindest die Chance auf höhere Bezahlung eröffnet.

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  • max
    antwortet
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    jeder verdient nun mal seiner Qualifikation entsprechend
    Das ist ja wohl ein lustiges Märchen oder? Oder meinst du das ernst?!
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    und wenn das alles super ausgebildete Arbeiter sind, so bin ich mir sicher, dass sie auch wieder einen guten Job finden werden, wenn auch nicht in der gleichen Region.
    Tja, nur dummerweise gibt es Massenarbeitslosigkeit und dann finden vielleicht ein paar Experten, von denen es zu wenige gibt, leicht wieder eine Stelle, aber für die Masse der Arbeiter bei Schering, Airbus etc. sieht es scheisse aus. Zumindest werden sie wohl kaum eine Möglichkeit haben, alle ähnlich gut bezahlte Stellen zu finden.

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  • vanR
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    (...)2.) hier besser bezahlte Stellen vernichtet werden. Eine Stelle bei Schering oder Airbus ist halt etwas ganz anders, als eine schlecht bezahlte Stelle im Einzelhandel bei einem Kleinunternehmen.
    Na ja, aber auch "kleine" Stellen sind für denjenigen das Lebenseinkommen, jeder verdient nun mal seiner Qualifikation entsprechend und wenn das alles super ausgebildete Arbeiter sind, so bin ich mir sicher, dass sie auch wieder einen guten Job finden werden, wenn auch nicht in der gleichen Region.

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  • max
    antwortet
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Sicherlich ist es beängstigend wenn große Firmen Leute entlassen, weil es dann auch immer goße Zahlen sind. Entlassungen passieren tagtäglich in Deutschland und ob nun eine 100 Mannfirma 10 Leute entlässt oder ein 100000 Mannkonzern 10000, die Quote bleibt die gleiche, die Firma entlässt halt 10% ihrer Belegschaft.
    Diese Massenentlassungen sind schon ein massives Problem, weil sie 1.) eine Region meist besonders übel treffen (inklusive der dortigen Dienstleister) und 2.) hier besser bezahlte Stellen vernichtet werden. Eine Stelle bei Schering oder Airbus ist halt etwas ganz anders, als eine schlecht bezahlte Stelle im Einzelhandel bei einem Kleinunternehmen.

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  • vanR
    antwortet
    Also ich kann Night zustimmen. Sicherlich ist es beängstigend wenn große Firmen Leute entlassen, weil es dann auch immer goße Zahlen sind. Entlassungen passieren tagtäglich in Deutschland und ob nun eine 100 Mannfirma 10 Leute entlässt oder ein 100000 Mannkonzern 10000, die Quote bleibt die gleiche, die Firma entlässt halt 10% ihrer Belegschaft.
    Das ist wie bei Flugzeugabstürzen, da ist auch fast jeder im TV, da dann schon mal 100-200 Menschen ums Leben kommen, Autounfälle hingegen, wo mal 1 oder 2 Menschen sterben, kommen nicht tagtäglich ins TV.

    Man muss dimmer die Gesamthaeit des Marktes sehen und nicht nur einige Stichproben.

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  • Nightcrawler
    antwortet
    Hallo,

    @Bethany Rhade:
    ...mit den Neueinstellungen bzw. den Entlassungen bei den großen Konzernen gebe ich dir Recht.

    Natürlich sind es gerade solche Meldungen, die uns in Aufregung versetzen. Doch wie sieht es denn bei den mittelständischen Unternehmen aus, die den Großteil der Unternehmen ausmachen?

    Die Stellenanzeigen in der Tagespresse sind wesentlich mehr geworden. Wenn vor einem Jahr noch eine Seite ausreichte, sind es bei uns mittlerweile schon zwischen 3 und 6.

    Doch wie immer suchen die Firmen die eilerlegende Wollmilchsau...

    Passend zum Thema

    Gruß Night...

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  • Bethany Rhade
    antwortet
    Der Wirtschaftsaufschwung wird immer wieder propagandiert in den Medien wie TV/Zeitschriften... aber auch in den Reden der Politiker.

    Doch haben wir tatsächlich einen Wirtschaftsaufschwung?

    Offiziell sind die Arbeitslosenzahlen gesunken, doch sind sie es inoffiziell auch oder wurden nur noch mehr Leute aus der "Statistik" gestrichen, weil neue ABM/RBM/MAE Stellen vergeben wurden, mehr Leute in Schulungsmaßnahmen gesteckt wurden oder was auch immer.

    Wie sieht es denn mit Neueinstellungen und Entlassungen aus? Die ganzen Großfirmen wollen entlassen, und zwar in richtigen Größenmengen:

    Airbus rund 3.500 Leute in Deutschland
    Schering will auch tausende Arbeitnehmer rauskicken
    Siemens überlegt auch schon
    Deutsche Bahn baut sowieso ab
    Telekom baut auch tausende Stellen ab

    Dass mal hier und da ein paar Neueinstellungen erfolgen, ist auch klar. Aber ich sehe es ja da, wo ich wohne. Immer mehr Geschäfte gehen pleite, immer voller werden die Arbeitsämter und Jobcenter.

    Und jetzt die MwSt Erhöhung mit der Senkung der Beiträge für die Arbeitslosenversicherung schönzureden, ist auch für den Popo, da gleichzeitig die Rentenbeiträge gestiegen sind und auch die Krankenkassenbeiträge immer mehr steigen... wo auch zusätzlich nochmal Extra Beiträge von 0,9 % hinzugekommen sind.

    Die Politiker stürzen sich aber lieber auf Sachen wie "Killerspiele verbieten" und die Bürger mit irgendwelchen gehackten PCs ausspionieren, anstatt sich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern, die ja nicht nur die Arbeitslosen betrifft, sondern auch die Jugendlichen: Schule, Einrichtungen... da wird immer mehr Geld eingespart, die Kinder wissen nicht mehr, was sie mit ihrer Freizeit anstellen sollen, die Bildung leidet und dann aber darüber labern, dass wir zu wenig Spezialisten angeblich haben (wo sie aber nicht berücksichtigen, dass es da genug Arbeitslose gibt, die den Firmen zu "teuer" sind).

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  • vanR
    antwortet
    Wie ich darauf komme, hmm, ich wollte auch mal ne VT in den Raum werfen, aber Galaxx oder wie der heisst ist ja leider nicht darauf angesprungen.

    P.S. Glückwunsch zum 4000.

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  • Nighthawk_
    antwortet
    Wie kommst du denn da drauf?
    Den Chinesen sind ihre goldenen Säue zu Kopf gestiegen, gestern war dann ein ziemlicher Ausverkauf der dann in Panik umschlug.
    Bei der Blase die sich da im letzten Jahr aufgebaut hat (in den letzten 12 Monaten haben die Aktienmärkte in China um 130% zugelegt) ist sowas zwar ärgerlich aber auch nicht weiter sonderbar.
    Der Kurssturz in China ist dann halt auf andere Börsen übergesprungen. Auch nicht weiter sonderlich wenn man weiß was da für Vernetzungen vorliegen.

    Alles im allen nicht weiter sonderbar und von den meisten Experten auch erwartet.
    Eine Korrektur war nach den Rekordhochs der letzten Zeit schon lange mal wieder fällig.
    Mit vermuteten Terroranschlägen hat das nichts zu tun. Wie sollten das überhaupt die Märkte mitkriegen? Wenn das keine VT ist

    4000 Posts

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  • vanR
    antwortet
    Der weltweite Börsenverlust Betrug heute 600Mrd US$, steht da etwa wieder ein neuer großer Terroranschlag an?

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  • Starwatcher
    antwortet
    Ja, so sehe ich das auch, die Kritik des Spiegels richtete sich hauptsächlich darauf, dass die Mehreinnahmen der Mehrwertsteuer nicht ausschließlich zur Senkung der Lohnnebenkosten verwendet werden.

    Was die Mehrwertsteuererhöhung an sich angeht, so war und bin ich immer ein Gegner davon. Besonders in der Form wie die Mehreinnamen jetzt verwendet werden.
    Ich befürworte eine stärkere Finanzierung des Sozialstaates über Steuern um die Lohnnebenkosten zu senken und den Faktor Arbeit zu entlasten. Aber dann doch bitte über eine Vermögenssteuer, einen höheren Spitzensteuersatz und eine verbesserte Erbschaftssteuer.

    Aber wie max schon richtigerweise festgestellt hat, belasten hohe Verbrauchssteuern all diejenigen überproportional die nichts von einer Senkung der Lohnnebenkosten haben, und da sind auch viele vor allem die Sozial Schwächere dabei.
    Also Rentner, Pensionäre, Beamte, Arbeitslose und Studenten.

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