Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland - SciFi-Forum

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Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland

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  • max
    antwortet
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Aha, das ist mir neu? Das war mal so, als VW, Mercedes, BMW,.... Leute am _Band noch fürstlich bezahlten, bewirb dich da heute mal, das ist vorbei, sowas verdienst du haeute am Band nicht mehr.
    Dann bewirb dich mal in der Grundlagenforschung - dann verdient man eben auch nicht mehr viel Die Lohnsenkungen waren hier sogar deutlich krasser, als bei VW.
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Darum wollen ja viele große Firmen, z.B. die Telekom, ihre Mitarbeiter outsourcen, um ihnen neue Tarifverträge geben zu können.
    Eben, um die noch vergleichsweise hohen Löhne weiter senken zu können. Natürlich versuchen diese Konzerne auch (teilweise sehr erfolgreich) die Löhne zu senken. Aber das ändert nun mal nichts daran, dass man bei Schering mehr verdienen kann, als im Friseurladen - und dies bei dem gleichen Umfang der Ausbildung.
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Glaub mir, diesen Unterschied hast du nach 10 Jahren locker wieder drin und dann bist du im Plus gegenüber denen.
    Das gilt nur für eine Minderheit der Akademiker.
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Der böse, böse recihe Mensch, lass ihn doch, er gibt ja auch dementsprechen in die Weirtschaft Geld zurück (Lebenswandel und so) aber das ist bei dir ja sowie so nen wunder Punkt.
    Es geht nicht um "böse" oder "Neid", sondern um die Frage der Kontrolle. Jemand, der die Macht hat, auf Kosten anderer sich zu bereichern, wird dies in der Regel auch machen. Und jemand, der so reich ist, gibt sicher das Geld nicht der "Wirtschaft" in der Form von Konsum zurück. So viel kann man selbst bei übelster Verschwendung nicht ausgeben.
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Nun lass die Kirche mal im Dorf, uns geht es in Deutschland noch ziemlich gut. Wir sind das einzige Land, dass es sich erlauben kann Leute durchzuschleifen, die nicht mal arbeiten wollen (soziale Hängematte&Co).
    Das einzige Land? Die BRD hat keineswegs mehr einen vorbildlichen Sozialstaat für die Leute, denen man die Möglichkeit nimmt, zu arbeiten. Und darum geht es. Es gibt eine Massenarbeitslosigkeit, weil es einen massiven Mangel an Stellen gibt. Und dies liegt daran, dass es bei hohen Produktivität (die es nun mal in der BRD gibt) es für die Kapitalisten billiger ist, wenige viel arbeiten zu lassen - während es logisch wäre, dass viele wenig arbeiten.
    Zitat von vanR Beitrag anzeigen
    Die Zeit der Vollbeschäftigung wird auch nie wieder kommen, zumindest nicht in der Marktwirtschaft.
    Sicher, der Kapitalismus funktioniert ja auch im Interesse der herrschenden Klasse und die macht dies, was für sie am profitabelsten ist. Und da ist es natürlich für sie profitabler, wenn sie eine Massenarbeitslosigkeit verursachen. In der BRD müssen sie ja nicht einmal für die Kosten für diese aufkommen, sondern haben im Gegenteil noch den Vorteil, dass sie so leichter die Löhne drücken können und die Rechte der Arbeiter (Sozialleistungen etc.) einschränken können.

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  • vanR
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    (...)Ein promovierter Wissenschaftler in der Grundlagenforschung verdient z.B. in der Regel eher weniger als ein nicht-studierter Facharbeiter in einem gewerkschaftlich gut organsierten Betrieb.
    Aha, das ist mir neu? Das war mal so, als VW, Mercedes, BMW,.... Leute am _Band noch fürstlich bezahlten, bewirb dich da heute mal, das ist vorbei, sowas verdienst du haeute am Band nicht mehr.
    Darum wollen ja viele große Firmen, z.B. die Telekom, ihre Mitarbeiter outsourcen, um ihnen neue Tarifverträge geben zu können.

    In der Regel bekommt man höhere Löhne, aber dafür fängt man auch Jahre später an zu arbeiten und verdient in der Zeit oft so gut wie nichts. Der wesentliche Unterschied ist die Art der Tätigkeit, die durch deutlich mehr Freiheit und weniger Routine gekennzeichnet ist.
    Glaub mir, diesen Unterschied hast du nach 10 Jahren locker wieder drin und dann bist du im Plus gegenüber denen. Außerdem muss man ja nicht unbedingt 45 Jahre arbeiten, 40 jahre reichen auch aus.

    Die höchsten Einkommen kann man in dieser Gesellschaft damit erzielen, dass man mit NULL Qualifikation und NULL Arbeit ein grosses Vermögen für sich arbeiten lässt. Und das ist das übelste Ungleichgewicht.
    Spricht da etwa der Neid? Neid ist doch was schönes, denn Neid muss man sich erarbeiten, Mitleid bekommt man gratis.
    Der böse, böse recihe Mensch, lass ihn doch, er gibt ja auch dementsprechen in die Weirtschaft Geld zurück (Lebenswandel und so) aber das ist bei dir ja sowie so nen wunder Punkt.

    Aber für solche Leute ist es ja besonders bitter, wenn solche Grosskonzerne auch noch ihre letzten Möglichkeiten für einen guten Lebensunterhalt vernichten.
    Nun lass die Kirche mal im Dorf, uns geht es in Deutschland noch ziemlich gut. Wir sind das einzige Land, dass es sich erlauben kann Leute durchzuschleifen, die nicht mal arbeiten wollen (soziale Hängematte&Co).

    Sicher ist der Anteil geringer, aber das ändert doch nichts daran, dass es viel zu wenige Stellen und nicht nur zu wenig Ausbildung gibt.
    Die Zeit der Vollbeschäftigung wird auch nie wieder kommen, zumindest nicht in der Marktwirtschaft.

    Das dazu das deutsche Bildungssystem zusätzlich ein gewaltiger Skandal ist, ist ja nach PISA oder dem neuesten UN-Bericht sowieso klar.
    Dem ist nix hinzuzufügen.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Sandswind
    Interessant nur, dass auch Arbeiter Kapital anhäufen können, das wiederum für sich arbeitet. Auf ganz anderem Niveau, zugegeben, aber nach dem gleichen Prinzip.
    Kein Arbeiter kann aber von diesem Kapital leben - und das ist der wesentliche Unterschied. Der Arbeiter lebt vom Verkauf seiner Arbeitskraft. Wenn es einem Einzelnen gelingt, durch Glück, besondere Leistungen, Verbindungen etc. so viel Vermögen anzuhäufen, dass sie davon leben können, werden sie eben selbst zu Kapitalisten. Und leben dann nicht mehr von ihrer eigenen Arbeit, sondern davon, dass sie andere für sich arbeiten lassen. Er wird eben selbst zum Ausbeuter. Auch im Feudalismus konnte man aufsteigen und selbst zum Ausbeuter werden. Sozialer Aufstieg von Einzelnen, wie sozialer Abstieg, ändern aber nichts daran, dass es sich um Klassengesellschaften handelt, in der eine Minderheit eine Mehrheit ausbeutet.
    Zitat von Sandswind
    Das ist das, was blueflash nicht zuletzt mit dem Argument einer symbiotischen Vorgehensweise meinte.
    Hmm, also dann war das Verhältnis Feudalherr Leibeigener wahrscheinlich auch symbiotisch oder? Der Feudalherr erlaubte ja dem Leibeigenen auf seinem Land zu arbeiten - der Leibeigene bekam ja also auch was!?
    Zitat von Sandswind
    Zunächst mal haben sie Mitbestimmungsrechte über den Betriebsrat.
    Tja, selbst in den Bereichen, in dem diese am weitesten geht (Metallindustrie), ist man noch meilenweit von dem Prinzip "Ein Mensch, eine Stimme" entfernt. Und daran wird man auch über Aktien nichts ändern können, weil eben in einer Aktiengesellschaft der am meisten zu sagen hat, der am meisten besitzt.
    Zitat von Sandswind
    Und damit hat er recht, denn das Einzige, was Dich an diesem System stört, ist dass dem Kapitalist auch nach Reinvestitionen ein Mehrwert verbleibt, dessen Erwirtschaftung Du ausschliesslich den Arbeitern zuschlägst.
    Der entscheidende Punkt ist die Frage, wer dies kontrolliert. In der heutigen Gesellschaft liegt die Kontrolle offensichtlich nicht bei der Mehrheit, sondern bei einer winzigen Minderheit. Die Effekte auf die Verteilung des Reichtums ergeben sich dann zwangsläufig aus der ungleichen Verteilung der Macht. Diese Gesellschaft ist eben im Kern nicht demokratisch, sondern eine Oligarchie.
    Zitat von Sandswind
    Weil Kapital ja auch nicht verteilt werden soll, sondern erwirtschaftet wird.
    Es geht um die Verteilung der produzierten Güter und die Frage, was produziert wird. Im Kapitalismus wird dies von einer winzigen Minderheit bestimmt, die natürlich auch kontrolliert was produziert wird. Und dies wird natürlich auch im Kapitalismus mittels gewaltiger Bürokratien geplant. Aber wie im Staatskapitalismus ist das Ziel der Planung nicht die Bedürfnisse der Mehrheit, sondern die die Bedürfnisse der herrschenden Minderheit. Entsprechend wird z.B. für Milliarden keine Lebensmittel und Medikamente produziert, weil es nicht profitabel ist.

    Natürlich geht es auch um die Frage, wie die für die Produktion notwendigen Ressourcen (Kapital) etc. verteilt werden. Davon hängt ja dann eben auch ab, was produziert ("erwirtschaftet") werden kann.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Nein. Er arbeitet, zumindest in Deutschland, weil ihm das mehr Kapital einbringt, als zu Hause zu sitzen. Aus dem gleichen Grund investiert der Kapitalist sein Kapital und lässt es nicht auf der Bank vergammeln.
    Noch mal: der Arbeiter setzt hier kein Kapital ein. Er verkauft seine Arbeitskraft.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    1. "Die" Produktion wird von niemandem kontrolliert.
    2. Die Anzahl der Leute, die Entscheidungen über die Produktion im einzelnen treffen ist sehr klein, das stimmt.
    Also kontrolliert sehr wohl jemand die Produktion - es ist klar, dass ein Kapitalist nicht die gesamte globale Produktion kontrolliert, sondern es eben konkurrierenden Kapitalisten gibt. Aber das hat auch niemand behauptet, dass eine einzelne Person die gesamte Produktion kontrolliert. Die Aussage war, dass eine Minderheit die Produktion kontrolliert.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Aber: "Die" Löhne (sprich: die Gesamtsumme ausgezahlter Löhne) steigen weltweit.
    Tja, seltsam, dass sie so klar hinter der Entwicklung des gesamten Reichtums zurückfallen und dazu in der BRD auch noch sinken. Reine Summen sagen bekanntlich nichts aus, wenn sie nicht auf die Kaufkraft umgerechnet werden.

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  • Sandswind
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Nein. Ein Arbeiter arbeitet, um den Lebensunterhalt zu verdienen. Er "investiert" seine Arbeitskraft und bekommt dafür Lohn. Der Kapitalist dagegen investiert Kapital, um dafür mehr Kapital zu bekommen.
    Interessant nur, dass auch Arbeiter Kapital anhäufen können, das wiederum für sich arbeitet. Auf ganz anderem Niveau, zugegeben, aber nach dem gleichen Prinzip.

    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Natürlich investieren die Kapitalisten auch wieder. Einerseits, um ihren Reichtum zu vermehren und andererseits müssen sie dies auch, um überhaupt konkurrenzfähig im Vergleich zu anderen Kapitalisten zu sein.
    ...und damit wiederum den Arbeitern zu ermöglichen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Wo ist da die Ausbeutung? Das ist das, was blueflash nicht zuletzt mit dem Argument einer symbiotischen Vorgehensweise meinte. Und damit hat er recht, denn das Einzige, was Dich an diesem System stört, ist dass dem Kapitalist auch nach Reinvestitionen ein Mehrwert verbleibt, dessen Erwirtschaftung Du ausschliesslich den Arbeitern zuschlägst. Wieso Du auf die Idee kommst, dass ausschliesslich die Arbeiter das erwirtschaftet haben und nicht der Kapitalist, der immerhin die Mittel zur Verfügung stellt, kann ich nicht nachvollziehen.

    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Ändert die geänderte Form der Bezahlung irgendetwas grundlegend? Nein. Die Arbeiter haben genauso wenig Kontrolle wie zuvor.
    Zunächst mal haben sie Mitbestimmungsrechte über den Betriebsrat. Darüber hinaus ist die Beteiligung am Unternehmen keine Bezahlung, sondern eben eine Beteiligung, wie sie jeder andere auch erwerben kann. Das macht durchaus einen Unterschied, da das in keiner Weise auf dem Arbeitsverhältnis basiert und nichts mit dem Äauivalent der Leistung zu tun hat.

    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Was nicht klappt, ist die Verteilung im Kapitalismus.
    Weil Kapital ja auch nicht verteilt werden soll, sondern erwirtschaftet wird. Im Kleinen wie im Großen. Hintergedanke ist nicht die Plan- sondern die Marktwirtschaft. Dass sie in Teilen aus dem Ruder gelaufen ist, ist kein Argument für eine Planwirtschaft mit mehr als ungewissem Ausgang.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Nein. Ein Arbeiter arbeitet, um den Lebensunterhalt zu verdienen. Er "investiert" seine Arbeitskraft und bekommt dafür Lohn. Der Kapitalist dagegen investiert Kapital, um dafür mehr Kapital zu bekommen.
    Nein. Er arbeitet, zumindest in Deutschland, weil ihm das mehr Kapital einbringt, als zu Hause zu sitzen. Aus dem gleichen Grund investiert der Kapitalist sein Kapital und lässt es nicht auf der Bank vergammeln.

    Die heutige Produktion ist eben kollektiv, sie wird aber nicht kollektiv kontrolliert, sondern von einer winzigen Minderheit. Und diese nützt natürlich ihre Macht, wie man ja z.B. daran sieht, dass insgesamt der Reichtum weiter steigt, während die Löhne sinken.
    1. "Die" Produktion wird von niemandem kontrolliert.
    2. Die Anzahl der Leute, die Entscheidungen über die Produktion im einzelnen treffen ist sehr klein, das stimmt. Und natürlich nutzen die die Macht haben diese auch. Aber: "Die" Löhne (sprich: die Gesamtsumme ausgezahlter Löhne) steigen weltweit. Dein Problem scheint also keines zu sein.

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Klar. Und ein Arbeiter arbeitet auch nur dann, wenn er daraus Profit ziehen kann.
    Nein. Ein Arbeiter arbeitet, um den Lebensunterhalt zu verdienen. Er "investiert" seine Arbeitskraft und bekommt dafür Lohn. Der Kapitalist dagegen investiert Kapital, um dafür mehr Kapital zu bekommen.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Denn immerhin wäre der einzelne Arbeitnehmer wohl auch kaum in der Lage mit einer entsprechenden Anzahl von Arbeitsstunden das Produkt alleine zu fertigen.
    Die heutige Produktion ist eben kollektiv, sie wird aber nicht kollektiv kontrolliert, sondern von einer winzigen Minderheit. Und diese nützt natürlich ihre Macht, wie man ja z.B. daran sieht, dass insgesamt der Reichtum weiter steigt, während die Löhne sinken.
    Zitat von Sandswind
    Das kann man nur dann als Ausbeutung bezeichnen, wenn man ausblendet, dass mit dem Mehrwert eben auch wieder investiert wird und der ganze Laden am Laufen gehalten wird.
    Was hat dies den damit zu tun, dass es um Ausbeutung geht? Natürlich investieren die Kapitalisten auch wieder. Einerseits, um ihren Reichtum zu vermehren und andererseits müssen sie dies auch, um überhaupt konkurrenzfähig im Vergleich zu anderen Kapitalisten zu sein.
    Zitat von Sandswind
    Abgesehen davon sind viele (gerade aus den Reihen der Großkonzerne!) dazu übergegangen, Arbeitnehmer über Aktien am Unternehmensgewinn zu beteiligen.
    Ändert die geänderte Form der Bezahlung irgendetwas grundlegend? Nein. Die Arbeiter haben genauso wenig Kontrolle wie zuvor.
    Zitat von Sandswind
    Klingt gut, klappt aber nicht.
    Was nicht klappt, ist die Verteilung im Kapitalismus. Diese erfolgt offensichtlich nicht nach Bedarf, sondern danach, wie viel Macht (Besitz) jemand hat. Wenn man immer so weiter macht ohne etwas zu ändern, kann man auch nicht behaupten, dass es etwas nicht klappt. Man hat es ja nie versucht. Sondern man hat weiterhin ein paar Wenigen die Kontrolle über die Wirtschaft überlassen und argumentiert dann auch noch, dass man gegen die ja nicht einmal eine demokratisch gewählte Regierung etwas durchsetzen könne, weil diese ja sonst Kapital und Arbeitsplätze verlagern würden.

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  • Sandswind
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Ganz einfach: die Arbeiter müssen ihre Arbeitskraft verkaufen und können nicht über die Produkte ihrer Arbeit bestimmen. Ein Kapitalist beschäftigt auch offensichtlich nur dann jemanden, wenn er daraus Profit ziehen kann. Also wenn der Arbeiter Produkte produziert, die deutlich mehr Wert sind, als er als Lohn erhält. Und diese Differenz, der Mehrwert, ist eben die Grundlage für den Reichtum der Kapitalisten. Ausbeutung ist eben die Grundlage und diese Ausbeutung ist eben nur möglich, weil die Produktionsmittel von einer winzigen Minderheit kontrolliert werden.
    Das kann man nur dann als Ausbeutung bezeichnen, wenn man ausblendet, dass mit dem Mehrwert eben auch wieder investiert wird und der ganze Laden am Laufen gehalten wird. Abgesehen davon sind viele (gerade aus den Reihen der Großkonzerne!) dazu übergegangen, Arbeitnehmer über Aktien am Unternehmensgewinn zu beteiligen. Auch das sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen.

    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Ich will eine demokratische Kontrolle der Wirtschaft und nicht eine Wirtschaft, die von ein paar Oligarchen kontrolliert ist, während Milliarden trotz des Überflusses im Elend leben.
    Klingt gut, klappt aber nicht. Zumindest gibt es nicht den geringsten belastbaren Beweis dafür, dass es funktionieren könnte.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Ein Kapitalist beschäftigt auch offensichtlich nur dann jemanden, wenn er daraus Profit ziehen kann.
    Klar. Und ein Arbeiter arbeitet auch nur dann, wenn er daraus Profit ziehen kann. Wo ist also die Ausbeutung? Nur weil das Endprodukt teurer Verkauft wird, als die Summe der Arbeitslöhne? Das kann wohl kaum ein Argument sein. Denn immerhin wäre der einzelne Arbeitnehmer wohl auch kaum in der Lage mit einer entsprechenden Anzahl von Arbeitsstunden das Produkt alleine zu fertigen. Das ganze nennt sich auch Synergie.
    Und was die Profitverteilung angeht: Es steht dir (und jedem anderen) jederzeit frei eine Gesellschaft zu gründen, die auf Non-Profit Basis Produkte herstellt.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
    Nein, das ist eine vollkommen naive Vorstellung von Wirtschaft. Die allermeisten Unternehmungen starten sehr klein und mit großem persönlichen Risiko.
    Ja, sicher. Und? Die meisten dieser Konzerne sind aber nicht neu, sondern wurden oft schon im 19. Jahrhundert gegründet und sind heute mächtiger den je.

    Der Hinweis auf die frühe Phase ändert ja auch nichts an dem jetzigen Zustand.
    Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
    Im Übrigen schaffen Unternehmer zwangsläufig Arbeitsplätze - wo liegt bei Arbeit gegen Entlohnung "Ausbeutung"?
    Ganz einfach: die Arbeiter müssen ihre Arbeitskraft verkaufen und können nicht über die Produkte ihrer Arbeit bestimmen. Ein Kapitalist beschäftigt auch offensichtlich nur dann jemanden, wenn er daraus Profit ziehen kann. Also wenn der Arbeiter Produkte produziert, die deutlich mehr Wert sind, als er als Lohn erhält. Und diese Differenz, der Mehrwert, ist eben die Grundlage für den Reichtum der Kapitalisten. Ausbeutung ist eben die Grundlage und diese Ausbeutung ist eben nur möglich, weil die Produktionsmittel von einer winzigen Minderheit kontrolliert werden.
    Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
    Willst Du Reichtum verbieten, weil er Dir persönlich nicht zusagt?
    Ich will eine demokratische Kontrolle der Wirtschaft und nicht eine Wirtschaft, die von ein paar Oligarchen kontrolliert ist, während Milliarden trotz des Überflusses im Elend leben. Nur eine Wirtschaft, die von einer Minderheit kontrolliert wird, kann zu so perversen Auswirken führen, dass es Hunger trotz eines Überschusses an Lebensmittel gibt. Wenn dies im Interessen alle funktionieren soll, müsste man von selbstlosen Kapitalisten ausgehen. Aber wer würde schon auf die Möglichkeiten verzichten, die sich durch diese Macht ergeben?

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  • Sandswind
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Wer sagt den, dass es von selbst gekommen ist? Dafür arbeiten schliesslich haufenweise Leute hart, dass diese Leute so viel Vermögen besitzen, dass sie es niemals sinnvoll für sich nützen können.
    Nein, das ist eine vollkommen naive Vorstellung von Wirtschaft. Die allermeisten Unternehmungen starten sehr klein und mit großem persönlichen Risiko. Erst später, im Laufe des Wachstums kommt auch eine gewisse Sicherheit hinzu, die Du aber bemängelst. Die vorherige Phase blendest Du vollkommen aus.

    Im Übrigen schaffen Unternehmer zwangsläufig Arbeitsplätze - wo liegt bei Arbeit gegen Entlohnung "Ausbeutung"? Es gibt ein klares Austauschverhältnis.

    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Der massive Umfang ist dadurch nicht mehr erklärbar.
    Ja, meinetwegen. Warum stört Dich das aber so? Willst Du Reichtum verbieten, weil er Dir persönlich nicht zusagt oder Du ihn als überflüssig bewertest?

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  • max
    antwortet
    Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
    Na klar, ab einem gewissen Umfang eines Vermögens stehen Aufwand und Gewinn nicht mehr in einem gesunden Verhältnis; irgendwann arbeitet das Geld tatsächlich "von selbst" (z.B. im Wege von Zinsen). Das will ich gar nicht bestreiten. Aber es ist viel zu platt und zu pauschal zu unterstellen, dass das quasi von selbst gekommen ist.
    Wer sagt den, dass es von selbst gekommen ist? Dafür arbeiten schliesslich haufenweise Leute hart, dass diese Leute so viel Vermögen besitzen, dass sie es niemals sinnvoll für sich nützen können. Aber das kommt davon, wenn eine Wirtschaft von ein paar Oligarchen kontrolliert wird, denen erlaubt wird, diese als ihr Privatbesitz zu betrachten. Es gibt Armut und sinkenden Lebensstandard, obwohl es massiven Überfluss gibt.

    Natürlich mag vereinzelt einer dieser Superreichen durch persönliche Arbeit und Leistung die Basis für dieses Vermögen gelegt haben, aber das war eben nur die Basis. Der massive Umfang ist dadurch nicht mehr erklärbar.

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  • blueflash
    antwortet
    Wie kommst Du auf diese seltsame Zahl? Nur mal ein Tipp: nur weil diese Zahl von Millionären ausgeht, bedeutet dies nicht, dass die alle nur eine Million haben
    Ach? Tatsächlich? Ich habe aber immerhin großzügig angenommen, dass 50% von ihnen nicht arbeiten und eine Rendite von 10% erwirtschaften, was absolut fantastisch wäre. Es ging mir halt um die Größenordnung.

    Und schon mal darüber nachgedacht, was das für Einkommen sind, während im Falle von Hartz IV-Empfänger es genauso wie bei Friseurinnen mit Armen zu tun haben? Da ist die Neid-Debatte schon ziemlich absurd.
    Die Neiddebatte kommt immer von dir und deinesgleichen. Ich habe nur in Frage gestellt, wo das größte Ungleichgewicht liegt.

    Das liegt aber nur daran, dass die höchsten Einkommen und die Superreichen statistisch kaum erfasst sind, was auch daran liegt, dass es keine Besteuerung von Vermögen mehr gibt - und damit auch keine statistische Erfassung. Wenn man dann den Vergleich macht, fällt eben auf, wie ein paar Hundert Leute über Einkommen verfügen, die dem Einkommen von Millionen entsprechen.
    Versuch doch mal bitte, ein Thema einzuhalten:
    1. Werden die Vermögen tatsählich nicht besteuert. Kann man vortrefflich drüber diskutieren.
    2. Einkommen != Vermögen. Und Einkommen werden besteuert und sind demzufolge auch statistisch erfasst. Blöd nur, dass das nicht deine Kapitalisten mit einschließt, denn wer wieviel arbeitet und woher das Geld kommt, dass Kapitaleinkünfte generiert wird (Gott sei Dank) nicht statistisch erfasst.
    3. Also wäre ich jetzt mal sehr gespannt, welche die "paar hundert leute" sein sollen. Du hast bestimmt eine Liste mit Namen und Einkommen. Schließlich würdest du doch nie so eine polemische Behauptung einfach unfundiert aufstellen.

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  • Sandswind
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Wie du diese Vermögen mit Leistung erklären willst, ist mir sowieso schleierhaft. Diese Vermögen beruhen natürlich auf Leistung und Arbeit - aber nicht von denen, die diese Vermögen besitzen, sondern von denen, die für diese arbeiten. Wie nennt man es: das Geld arbeitet. Tatsächlich arbeitet aber nicht das Geld, sondern andere Leute arbeiten.
    Na klar, ab einem gewissen Umfang eines Vermögens stehen Aufwand und Gewinn nicht mehr in einem gesunden Verhältnis; irgendwann arbeitet das Geld tatsächlich "von selbst" (z.B. im Wege von Zinsen). Das will ich gar nicht bestreiten. Aber es ist viel zu platt und zu pauschal zu unterstellen, dass das quasi von selbst gekommen ist. Wer sagt Dir denn, dass alle diese Schwerreichen ihr Geld geerbt oder spekuliert oder durch Ausbeutung anderer erlangt haben? Sie haben sich nicht selten einen Grundstock durch ganz reale, eigene Leistung erarbeitet. In den wenigsten Fällen führt das zu solchen Riesenvermögen - aber bitte, das kommt vor und stört mich offengestanden nicht.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
    Und selbst wenn dem so wäre - das ist Bestandteil unserer Wirtschaftsordnung. Das Ziel, Vermögen anzureichern ist als Anreiz für Leistung legitim und gewollt.
    Tja, so kann man auch Herrschaft und Ausbeutung sehen. Das wäre vielleicht verständlich, wenn du einer dieser Superreichen wärest. Ansonsten ist mir die Aussage vollkommen unverständlich. Wie du diese Vermögen mit Leistung erklären willst, ist mir sowieso schleierhaft. Diese Vermögen beruhen natürlich auf Leistung und Arbeit - aber nicht von denen, die diese Vermögen besitzen, sondern von denen, die für diese arbeiten. Wie nennt man es: das Geld arbeitet. Tatsächlich arbeitet aber nicht das Geld, sondern andere Leute arbeiten.

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  • Sandswind
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Wenn man dann den Vergleich macht, fällt eben auf, wie ein paar Hundert Leute über Einkommen verfügen, die dem Einkommen von Millionen entsprechen.
    Und selbst wenn dem so wäre - das ist Bestandteil unserer Wirtschaftsordnung. Das Ziel, Vermögen anzureichern ist als Anreiz für Leistung legitim und gewollt.

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