Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland - SciFi-Forum

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Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland

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  • Eye-Q
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    1. Nimmt die Investitionsquote in der Studie national ab. Die Antwort liegt in der internationalen Freizügigkeit.
    Wobei es ja nicht primär darum geht. Ein oft verwendetes Argument lautet, dass man (die Firma) erst dann (NATIONAL) investieren könne oder würde wenn doch nicht so viel vom Gewinn versteuert, was-auch-immer würde und das Gegenteil ist der Fall.

    Was mich ja seit längerem interessiert bzw mich beschäftigt ist die Geldmenge die derzeit im Umlauf ist. Erstens nimmt seit einigen Jahren ja die Geldmenge des € um 10% zu und zweitens muss ja aktuellerweise doch das Geld welches derzeit zusätzlich in enorm riesigen Mengen den Banken zugewiesen wird um deren Abschreibungen zu finanzieren erstens wo herkommen und zweitens irgendeine Auswirkung haben...?! Kann mir da wer auf die Sprünge helfen?

    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Ganz einfach das ganze.
    Ach so, na dann.

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    1. Nimmt die Investitionsquote in der Studie national ab. Die Antwort liegt in der internationalen Freizügigkeit.
    Als Erklärung eignet sich dies nur, wenn die Investitionen woanders profitabler als in Österreich sind - und deshalb im verstärkten Umfang Kapital exportiert wird - während gleichzeitig dies nicht durch verstärkte ausländische Kapitalinvestitionen in Österreich kompensiert wird.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    2. Sind die von die genannten "Spekulationen" im Wesentlichen delegierte Investitionen.
    Dafür bräuchte man Zahlen. Soweit ich mich erinnere, sind der Grossteil der Finanzströme extrem kurzfristige Anlagen - also keine Investitionen.

    Wenn deine Aussage stimmt, müssten es aber längerfristige Investitionen sein, da sonst kein Kapital für Investitionen zur Verfügung steht.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    3. Das was reine Spekulationen sind, beruht auf der vermuteten Wertsteigerung knapper Güter (Öl, Weizen).
    Da gibt es ja nicht nur die Beispiele Öl und Weizen, sondern genauso auch Immobilien, Computer-Chips etc. Da geht es nicht nur um knappe Güter, sondern insgesamt um die Hoffnung auf höhere Renditen (nicht höheren Wert! Preis und Wert sind nicht identisch!) und zwar durchaus auch in Sektoren, in denen es keinerlei Mangel gibt. Die beiden grossen Finanzkrisen der letzten Jahre (1998, 2008) beruhten im Wesentlichen auf dem Platzen von Spekulationsblasen, da die Schere zwischen Realwirtschaft und den Erwartungen der Finanzmärkte zu gross wurde.

    Man bräuchte also Zahlen wie es international mit dem Verhältnis Gewinne, Investitionen und Wirtschaftswachstum aussieht und welchen Umfang Anlagen auf dem Finanzmarkt tatsächlich Investitionen sind und im welchen Umfang reine Spekulationen (im Endeffekt Wetten, also Glücksspiel). Mal schauen, ob man dazu was vernünftiges findet ...

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Das ist keine Erklärung, warum die Investitionsquote abnimmt. Die Freizügigkeit erklärt ja nicht, warum es rentabler sein soll, das Geld zu verspekulieren, statt es zu investieren. Und was hat sich hier geändert, was diese Entwicklung verursacht hat?
    1. Nimmt die Investitionsquote in der Studie national ab. Die Antwort liegt in der internationalen Freizügigkeit.
    2. Sind die von die genannten "Spekulationen" im Wesentlichen delegierte Investitionen.
    3. Das was reine Spekulationen sind, beruht auf der vermuteten Wertsteigerung knapper Güter (Öl, Weizen).

    Ganz einfach das ganze.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Zocktan Beitrag anzeigen
    Relative Freizügigkeit auf dem Finanzmarkt.
    Das ist keine Erklärung, warum die Investitionsquote abnimmt. Die Freizügigkeit erklärt ja nicht, warum es rentabler sein soll, das Geld zu verspekulieren, statt es zu investieren. Und was hat sich hier geändert, was diese Entwicklung verursacht hat?

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  • Zocktan
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Angesichts der stark gestiegenen Gewinne soll da jemand mal eine bessere Erklärung als die Entwicklung der Profitrate liefern!
    Relative Freizügigkeit auf dem Finanzmarkt.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
    Zum Thema Lohnnebenkosten:

    "Lohnnebenkosten in Deutschland unterdurchschnittlich"
    Lohnnebenkosten in Deutschland unterdurchschnittlich | tagesschau.de
    Man beachte, dass hier der Umfang der Arbeitslosigkeit nicht einmal ansatzweise mit den Arbeitskosten korreliert! Und also schon gar nicht mit den Lohnnebenkosten!

    /Edit: sehr interessant diese Studie über Österreich! In vielen Bereichen gibt es eine sehr ähnliche Entwicklung.

    Lehrreich dürfte die Grafik auf Seite 263 sein: dort kann man sehen, wie sehr die Gewinn- und Investitionsquote auseinander gehen. Die gestiegene Gewinnquote wirkt sich eben nicht in einer gestiegenen Investitionsquote aus! Angesichts der stark gestiegenen Gewinne soll da jemand mal eine bessere Erklärung als die Entwicklung der Profitrate liefern!
    Zuletzt geändert von max; 22.04.2008, 18:42.

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  • Pyromancer
    antwortet
    Zum Thema Lohnnebenkosten:

    "Lohnnebenkosten in Deutschland unterdurchschnittlich"
    Lohnnebenkosten in Deutschland unterdurchschnittlich | tagesschau.de

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  • Eye-Q
    antwortet
    Passenderweise möchte ich dazu eine Untersuchung anführen die zwar für Österreich gilt aber ähnlich für Dtl aussehen könnte. Aber diese Quelle kann von so gut wie niemandem angezweifelt werden, weil die Studie 2002 von der österr. Regierung selbst (interessanterweise von schwarz/blau selber) in Auftrag gegeben wurde und die die einzige in dieser Art war und dann auch blieb - was wohl auch gute Gründe hat...!

    Hier ist die Gesamtübersicht, wobei Kapitel 11 (Reichtum) und Kapitel 12 (Einkommen) wohl am interessantesten sein dürften.
    Bei Kapitel 11, Seite 16 (bzw S. 248 als Gesamt-Datei) sieht man sehr schon die Einkommensverteilung und bei Kapitel 12, ab S. 7 (bzw. S. 259) sehr schon die Lohnentwicklung seit den 1960er Jahren.
    Auf S. 11 (bzw. S. 263) sieht man den Wahnwitz der Mär der - ich sag mal - "jammernden" Konzerne, dass Gewinn notwendig sei um Investieren zu können und wie die Grafen real auseinanderklaffen...
    Die Entwicklung der Lohnsteuerverteilung der Einkommenquintile auf S. 14 (bzw. S. 266) spricht auch eine deutliche Sprache..!

    Ich muss mir das noch selber genau anschauen. Ausserdem ist es für mich als Nicht-Wirtschafter auch teils schwierig zu lesen

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  • max
    antwortet
    Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
    Lohnstückkosten, nicht Lohnnebenkosten.

    Also, wie hoch sind die Lohnkosten pro produziertem Stück, oder abstrakter: Wie hoch ist der Anteil des Arbeitnehmerentgelts am Brutto-Inlandsprodukt?

    Dieser Wert ist in Deutschland tatsächlich ziemlich niedrig, was unter anderem an dem hohen Grad der Automatisierung liegt.
    Das ist genau der Punkt. Es geht eben nicht um die Stundenlöhne oder nur die Lohnnebenkosten, sondern um den Anteil der Löhne an den gesamten Produktionskosten.

    Das Märchen von der mangelnden Konkurrenzfähigkeit wurde doch sowieso hunderte Male von den Fakten widerlegt.

    Genauso wie inzwischen klar ist, dass trotz konjunkturellen Aufschwungs und sinkender Arbeitslosigkeit die Realeinkommen der Arbeiter (damit meine ich den Grossteil der "Arbeitnehmer") sowie übrigens auch der Rentner sinken. Ein konjunktureller Aufschwung bedeutet eben nicht automatisch eine Verbesserung.

    Die, die meinen, dass ein solcher Aufschwung nur auf Kosten der Löhne nötig sind, sollen sowieso mal erklären, was dies dann der Mehrheit bringen soll. Das wäre eben nichts anderes als eine Verzichtsideologie zur Rechtfertigung der Umverteilung zu den Reichsten. Also eine Rechtfertigung genau der Politik, die in den letzten Jahrzehnten gemacht wurde.

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  • Pyromancer
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Bitte? Das halte ich nun wirklich für Quatsch. Wo nimmst Du denn diese Aussage her? Bzw. mit wem vergleichst Du denn da?
    Lohnstückkosten, nicht Lohnnebenkosten.

    Also, wie hoch sind die Lohnkosten pro produziertem Stück, oder abstrakter: Wie hoch ist der Anteil des Arbeitnehmerentgelts am Brutto-Inlandsprodukt?

    Dieser Wert ist in Deutschland tatsächlich ziemlich niedrig, was unter anderem an dem hohen Grad der Automatisierung liegt.

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  • ChronoWerx
    antwortet
    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
    Ne, das stimmt schon. Die Lohnnebenkosten in Deutschland sind unterhalb des EU-Durchschnitts.
    Aber auch nur weil man sämtliche 1€-Jobber und Aufstocker
    in diese Milchmädchenrechnung mit einbezieht.
    Würde man diese billigen "Arbeitskräfte" aus der Statistik lassen,
    sähe das ganze schon wieder anders aus.

    Man kann sich eine Statistik, wie´s die Arbeitsagentur jeden Monat rausgibt,
    auch schönrechnen und -reden.

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  • Seether
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Bitte? Das halte ich nun wirklich für Quatsch. Wo nimmst Du denn diese Aussage her? Bzw. mit wem vergleichst Du denn da?
    Ne, das stimmt schon. Die Lohnnebenkosten in Deutschland sind unterhalb des EU-Durchschnitts.

    Was ich jedoch meinte - und ich denke, er auch... - sind die realen Arbeitskosten, die ein Arbeitgeber durchschnittlich pro Stunde in Deutschland für einen Arbeitsplatz tragen muss.

    Und die sind nur in Skandinavien, der Schweiz und ich glaube Luxemburg oder Belgien höher - im WELTweiten Vergleich, wohlgemerkt.

    Ich glaube, die Arbeitskosten in Deutschland liegen bei 26 Euro oder sowas, in Rumänien bei 3 Euro und in China bei knapp zwei Euro.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Die Lohnstückkosten sind in der BRD übrigens im internationalen Vergleich nicht hoch.
    Bitte? Das halte ich nun wirklich für Quatsch. Wo nimmst Du denn diese Aussage her? Bzw. mit wem vergleichst Du denn da?

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  • Seether
    antwortet
    Die Konterlinke möge uns dann ja mal mit ihren Vorstellungen überraschen, wie sie sich eine gerechtere Lohn - und EInkommensverteilung vorstellt.

    Mal konrekt - "und so".

    Vor allem, wie sie sich vorstellt, die Arbeitskosten in Deutschland zu senken, die lediglich von Skandinavien übertroffen werden. g

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  • max
    antwortet
    Durch diese Studie sollte wohl eine klare Antwort gefunden sein, warum der Konsum trotz gesunkener Arbeitslosigkeit nicht entsprechend zugenommen hat - der Anteil der Löhne am gesamten Volkseinkommen ist eben gesunken, u.a. eben durch die massive Zunahme der Zahl der Beschäftigten im Billiglohnsektor. Interessant ist übrigens, dass die klare Mehrzahl der dort beschäftigten eine Ausbildung haben.

    Mit den Lohnnebenkosten hat dies herzlich wenig zu tun. Diese Entwicklung ist politisch von der Regierung Schröder und Merkel gewollt. Diese Regierungen zwangen mittels der Hartz-Gesetze viele dazu, solche Stellen anzunehmen.

    Die Lohnstückkosten sind in der BRD übrigens im internationalen Vergleich nicht hoch.

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