Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland - SciFi-Forum

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Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland

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  • Zocktan
    antwortet
    Ich habe etwas gefunden, dass meiner Meinung nach sehr gut zum Thema paßt:

    NachDenkSeiten - Die kritische Website » Anders als die meisten Meinungsführer bei uns glauben, hat Großbritanniens wirtschaftlicher Erfolg auch etwas mit expansiver Wirtschaftspolitik des neuen Premier zu tun.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Bist du dir da nicht sicher, dass nicht du Äpfel und Birnen vergleichst und andere Zeiträume anschaust bzw. andere Vergleichszeiträume betrachtest?
    Nö. Alleine die ca. 1Mio durch Hartz IV hinzugekommenen, die 2005 die Arbeitslosigkeit drastisch erhöht haben, macht die Rechnung obsolet. Die Studie sagt selbr aus, dass die Zahlen kaum vergleichbar sind. Ausserdem ist es abstrus, den einen Konjunkturaufschwung als abgeschlossenen Zyklus und den anderen mitten im Aufschwung zu betrachten, da die Arbeitsmarktentwicklung erfahrungsgemäß dem BIP hinterherhinkt. Immerhin gibt die Studie bereitwillig zu (Abbildung 8), dass die Arbeitslosigkeit jetzt unter die des letzten Zyklus fällt. Ausserdem werden statistische und demografische Gründe für die unterschiedlichen Entwicklungen der Beschäftigtenzahlen ins Feld geführt. Alles in allem ist die von der taz gebrachte Grundaussage so ziemlich der letzte Punkt, mit dem man noch versuchen könnte, die derzeitige Lage am Arbeitsmarkt schlecht zu reden.

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Die Statistik von diesem Institut ist eindeutig falsch. So sind alleine zwischen Januar und Juli deutlich mehr als 500 000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs entstanden.
    Bist du dir da nicht sicher, dass nicht du Äpfel und Birnen vergleichst und andere Zeiträume anschaust bzw. andere Vergleichszeiträume betrachtest?

    Abgesehen davon, macht es für die Aussage keinen großen Unterschied, ob es 400 000 oder 500 000 Stellen waren, da es im Vergleichszyklus 1,3 Millionen waren. D.h. es sind auf jeden Fall deutlich weniger Stellen.

    (mit Gewerkschafts-nah brauchst du nicht kommen. Der Spiegel ist oft auch nicht mehr von offiziellen Organen der Arbeitgeberverbände zu unterscheiden )

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  • blueflash
    antwortet
    Die Statistik von diesem Institut ist eindeutig falsch. So sind alleine zwischen Januar und Juli deutlich mehr als 500 000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs entstanden.
    Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

    Auch hat der SPIEGEL längst berichtet, dass die Schwelle zum Entstehen neuer Arbeitsplätze um 0,5 Prozentpunkte (im BIP) gesunken ist. Man muss sich auch nur mal klar machen, dass die Arbeitslosigkeit von 5Mio Anfang 2005 auf deutlich unter 4Mio jetzt gesunken ist.

    Dass dieses Institut nicht jubelschreien wird, sondern mit Äpfel- und Birnenvergleichen irgendwie die Lage schlecht reden will, ist auch kein Wunder, es ist als gewerkschaftsnah bekannt und die brauchen Munition gegen die Arbeitsmarktreformen. Das sieht man ja auch schon am Arbeitsauftrag der Studie.

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  • max
    antwortet
    Was neues zur wirtschaftlichen Entwicklung:

    Mehr Arbeit ohne mehr Jobs
    Der derzeitige Aufschwung schafft bislang weniger Arbeitsplätze als frühere Boom-Phasen, sagen Konjunkturforscher - trotz oder sogar wegen der Arbeitsmarktreformen

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Elemmir Beitrag anzeigen
    Das hieße aber auch, dass sich politisch und sozial auf lange Sicht nichts ändert. Ob das allerdings so ist weiß man nicht. Grade aus dem Ausland hat man nicht immer so einen guten einblick, außerdem verändern sich die Dinge manchmal doch recht überraschend....
    Weiß man eben nicht. Ich gehe vorerst nicht davon aus.

    Es kann natürlich sein, dass der schleichende Prozess irgendwann auch politische Konsequenzen haben wird, die Marktwirtschaft und der dadurch eingetretene Wirtschaftswachstum haben ja bereits die einst isolationistische Politik untergraben. Geld regiert die Welt und dafür hatte sich das eigentlich kommunistische China mächtig der Welt und dem Kapitalismus öffnen müssen. Die Frage wird sein ob sich ein autoritäres System mit dieser Wirtschaftsform vereinbaren lassen kann, oder nicht.

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  • Elemmir
    antwortet
    Das hieße aber auch, dass sich politisch und sozial auf lange Sicht nichts ändert. Ob das allerdings so ist weiß man nicht. Grade aus dem Ausland hat man nicht immer so einen guten einblick, außerdem verändern sich die Dinge manchmal doch recht überraschend....

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Elemmir Beitrag anzeigen
    Bei 100 Millionen Arbeitslosen würd ich mir ehrlich gesagt um die Stimmung im Land Sorgen machen. Außerdem: auch Chinesen und Inder können nicht ewig nur den Niedriglohnsektor bedienen. Sobald eine gewisse Schwelle in der Industrialisierung überschritten wurde, werden auch dort Löhne steigen.
    Dann müsste es in China schon längst Aufstände geben. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt nicht gerade sehr wohlhabend, Meinungsfreiheit o.ä. ist noch immer in weiter Ferne. Ich denke nur an den Bauer, der es sich erlaubte sich vor ARD Kameras über die chinesische Regierung zu beschweren, dass viele für die Umsiedlung wegen des Jangtse Staudamms noch nicht entschädigt worden seien und der jetzt gelähmt im Rollstuhl sitzt. Man darf nicht vergessen, dass die Chinesen noch immer keine Demokratie sind.

    Die Löhne werden steigen, das hab ich doch geschrieben. insbesondere wenn es daran geht höher qualifizierte Arbeitskräfte in China zu halten, müssen die Löhne steigen. Die große Bevölkerungsschicht war lediglich eine unsichere Variable in dieser Gleichung, da dadurch die Arbeiter noch austauschbarer werden und damit noch weniger Verhandlungsmacht besitzen als im Westen.
    Zuletzt geändert von newman; 13.06.2007, 21:27.

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  • Elemmir
    antwortet
    Bei 100 Millionen Arbeitslosen würd ich mir ehrlich gesagt um die Stimmung im Land Sorgen machen. Außerdem: auch Chinesen und Inder können nicht ewig nur den Niedriglohnsektor bedienen. Sobald eine gewisse Schwelle in der Industrialisierung überschritten wurde, werden auch dort Löhne steigen.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Elemmir Beitrag anzeigen
    Nun ja, andererseits bedeutet dass auch eine Milliarde an potenziellen Arbeitslosen. Stell dir mal vor China erreicht Arbeitslosenquoten von um die 10-11 Prozent....
    Ob das die Chinesen stören würde
    Ich meinte ja nur, dass bei 1 Milliarde Arbeiter zumindest im Niedriglohnsektor der Arbeitgeber viel einfacher die Löhne niedrig halten kann, denn wenn irgendwer aufmuckt oder eine Gewerkschaft gründet gibt es bei einer Arbeitslosigkeit von 10% 100 Millionen, die ihn sofort ersetzen könnten.

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  • Elemmir
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Das große Variable ist eben die 1 Milliarde an möglichen Arbeitskräften, die den Chinesen eine in dieser Größe noch nie da gewesene Ressource und Arbeitgebern eine riesige Verhandlungsmacht bietet.

    Nun ja, andererseits bedeutet dass auch eine Milliarde an potenziellen Arbeitslosen. Stell dir mal vor China erreicht Arbeitslosenquoten von um die 10-11 Prozent....

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  • newman
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Eine Angleichung der Verhältnisse halt ich für sehr unwahrscheinlich. Da halte ich für wahrscheinlicher, dass die heutigen Industriemächte verarmen und unter das Niveau aufstrebender neuer Industriemächte fallen - wie man es z.B. in Teilen der USA und UK heute schon sieht (oder in Teilen der neuen Bundesländer).
    Ist eine Horrovision, die tatsächlich möglich wäre.
    Aber geschickt angestellt können vom Handel miteinander auch beide Parteien profitieren, sollten die neuen Industriemächte aufstreben und sie damit industriell zu uns aufschließen, wohingegen sich ihr Lohnvorteil entgegengesetzt wieder auflöst.
    Das große Variable ist eben die 1 Milliarde an möglichen Arbeitskräften, die den Chinesen eine in dieser Größe noch nie da gewesene Ressource und Arbeitgebern eine riesige Verhandlungsmacht bietet.

    Das halte ich nicht nur für zynisch, sondern für arrogant
    So traurig es ist, in gewisser Weise stimmt es (man darf nur gern unbeleidigendere Worte verwenden, aber das überlasse ich anderen). Statistisch hat sich die Arbeitslosigkeit unter Akademikern und Hochqualifizierten in den letzten 30 Jahren nur minimal verändert. Nur die Arbeitslosigkeit für Menschen mit niedriger oder gar keiner Ausbildung ist in astronomische Höhen geschossen. Ganz einfach weil es hierfür inzwischen einen globalen Markt gibt, in dem diese "Anbieter" von Arbeit konkurrenzunfähig sind.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
    1.: Mechanisierung und "Computerisierung" haben mehr Arbeitsplätze gekostet als irgendeine konjunkturelle Entwicklung seit der Wiedervereinigung. Böse Zungen würden auch behaupten, dass dies das eigentliche Strukturproblem ist...
    Das stimmt, dass die steigende Produktivität für die Massenarbeitslosigkeit verantwortlich ist. Man muss aber eines bedenken: in einer Gesellschaft, in der die Produzenten die Produktionsmittel kontrollieren, würden die Fortschritte bei der Produktivität dazu genutzt, um weniger zu arbeiten - und nicht dazu, dass weniger Leute arbeiten. Die Kapitalisten dagegen lassen weniger Leute arbeiten, weil dies für sie natürlich billiger ist.
    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
    2.: Weil die Gesellschaft und Berufsprofile immer größere Ansprüche in Sachen "Moderne Technologien" und "Wissenssprektrum" erfordern (s.o.), fallen sehr viele mangelhaft Begabte oder "Alte" einfach raus (letztere sterben sowieso in absehbarer Zeit weg...).
    Das ist eine interessante Frage, aber man muss hier beachten, dass es - insbesondere im Dienstleistungssektor - immer noch sehr viele Stellen gibt, für die man keinerlei Ausbildung braucht.
    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
    3.: Es wird zunehmend mehr Menschen geben, die entweder zu FAUL oder schlichtweg zu DUMM (= zu blöd, so hart es klingt...) sind, um unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts einer Arbeit nachzugehen.
    Das halte ich nicht nur für zynisch, sondern für arrogant

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  • Seether
    antwortet
    1.: Mechanisierung und "Computerisierung" haben mehr Arbeitsplätze gekostet als irgendeine konjunkturelle Entwicklung seit der Wiedervereinigung. Böse Zungen würden auch behaupten, dass dies das eigentliche Strukturproblem ist...

    2.: Weil die Gesellschaft und Berufsprofile immer größere Ansprüche in Sachen "Moderne Technologien" und "Wissenssprektrum" erfordern (s.o.), fallen sehr viele mangelhaft Begabte oder "Alte" einfach raus (letztere sterben sowieso in absehbarer Zeit weg...).

    3.: Es wird zunehmend mehr Menschen geben, die entweder zu FAUL oder schlichtweg zu DUMM (= zu blöd, so hart es klingt...) sind, um unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts einer Arbeit nachzugehen. Abspühler in Großküchen kann man nun mal nicht unbegrenzt einstellen.

    Mein zynisch-sarkastischer Einwurf (zum "Teil-Thema: Arbeitslosigkeit").

    Viel Freude beim Weiterkloppen.

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  • max
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht ob man das von oben her wirklich wie eine mathematische Formel lösen kann. Man probiert dies und das und so wirklich funktioniert nur wenig. Einige Reformen waren zwar dringend notwendig und ich denke die Arbeitslosigkeit in der nächsten Rezession wird nicht mehr ganz auf altes Niveau steigen, aber insgesamt kann man eigentlich nur versuchen die Rahmenbedingungen so gut wie möglich zu gestalten und hoffen, dass dabei auch etwas herausspringt.
    Genauer: es gibt im Kapitalismus weder DIE Formel, noch gibt es Reformen, die verhindern, dass ein paar Jahrzehnte später alles erreichter wieder vernichtet wird.

    Es wird eine interessante Frage, ob sich die Produktivität - wie bisher! - schneller als demographische Veränderungen entwickeln wird (es gab bereits massive demographische Veränderungen!).

    Eine Angleichung der Verhältnisse halt ich für sehr unwahrscheinlich. Da halte ich für wahrscheinlicher, dass die heutigen Industriemächte verarmen und unter das Niveau aufstrebender neuer Industriemächte fallen - wie man es z.B. in Teilen der USA und UK heute schon sieht (oder in Teilen der neuen Bundesländer).

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