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Das System DDR - Die guten, schlechten Zeiten

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    #46
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    • In der DDR gab es eine Impfpflicht, mit der große Erfolge beim Kampf gegen bestimmte Krankheiten erzielt wurden. Heute wird es als besonderer gesellschaftlicher Fortschritt angesehen, wenn sich junge Eltern gegen das Impfen ihrer Kinder entscheiden.
    Das lese ich hier und jetzt zum allerersten Mal, dass es "als besonderer gesellschaftlicher Fortschritt angesehen" wird, wenn Kinder nicht geimpft werden. Es gibt zwar ein paar Impfgegner, aber die stoßen in Mehrheitsgesellschaft und bei Medizinern auf breite Ablehnung.

    Abgesehen davon gabs auch in der BRD mal eine Impfpflicht - weil diese nämlich schon im Deutschen Reich bestanden hatte und von beiden deutschen Staaten einfach übernommen wurde. Und diese könnte auch relativ leicht wieder eingeführt werden, was prominente Gesundheitspolitiker auch fordern. €: Ich lese gerade, dass tatsächlich eine Impfpflicht gegen Masern bereits vom Bundestag beschlossen worden ist.

    Also wo genau ist da jetzt die besondere Leistung des DDR-Staates?

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      #47
      Beispielsweise das sie kostenlos und flächendeckend war (?) Oder das Gesundheitswesen, Elternhaus und Schule zusammenwirkten (?) Weil dort Medizin kein Geschäft war (?)
      Zuletzt geändert von Holger58; 16.12.2019, 07:46.

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        #48
        1), 2), 3) und 4) sind von der politischen Führung sicher nicht absichtlich herbeigeführt worden und somit nicht als Leistung der DDR zu würdigen. Daher würde ich Argument 5) etwas genauer ausführen. Was sind besondere Leistungen, die den Staat für seine Bürger attraktiv gemacht haben oder die man auch als Nicht-Bürger würdigen könnte?
        Och Absichtlcih, tatsache ist das System hat es herbeigeführt, Und in erster linie geht es hier um das System und nicht ob einer subjektive sich Glücklich fühlte..

        Grundsätzlich fällt mir beim Vergleich zwischen der DDR und der BRD oft auf, dass man die DDR mit der heutigen BRD vergleicht. Man muss sie aber fairerweise mit der damaligen BRD vergleichen. In der DDR gab es z.B. keine Avocados zu kaufen – gab es aber auch nicht in der BRD der 80er.
        Das wurde auch gemacht mit der BRD und nein es geht nicht um Avocados, sondern um Menschenrechte. Freiheitsrechte, und einiges anderes

        Btw Dinge wie Betreuungskapazitäten etc, das ist nix Systembedingtes, sondern funktionieren auch ohne SED Diktatur..

        Es wurde auch nicht die DDR mit dem Nazi Reich verglichen, sondern bestimmte Mechanismen die eben so scho bei den Nazis Vorhanden sind wie die Jugendvereinnahmung in allen Aspekten. für den Staat.

        Aber das ist eben die Kunst Texte auch richtig zu verstehen.



        Krieg führen? Wie sollte denn die DDR? Allein Krieg führen? Als Satellit von der UDSSR? DAs ist jetz kein Verdienst. Beinahe hätte man allerdings am Prager Frühling teilgenommen.

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          #49
          Und nein das ist nicht Stammtisch, dass nennt man Analyse.
          Das was Du von Dir gibst ist verbohrt und nicht analytisch. Es kann nicht sein was nicht sein darf.
          sondern bestimmte Mechanismen die eben so scho bei den Nazis Vorhanden sind wie die Jugendvereinnahmung in allen Aspekten. für den Staat.
          Das gabs schon unter dem Kaiser, den hast Du aber noch nie als Vergleich herangezogen. - So lange wie der Mensch in Stämmen, später in Staaten zusammenlebt gab es immer eine Clan- bzw. Staatsdokrin und immer wurde im Sinne des herrschenden Systems erzogen und beeinflusst. Bis zum heutigen Tage. Du bist da ein sehr gutes Beispiel.

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            #50
            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            3) Die Widrigkeiten in der DDR (z.B. Engpässe bei der Versorgung mit bestimmten Gütern) haben dazu geführt, dass die Menschen stärker zusammenrücken und sich als Schicksalsgemeinschaft empfunden haben. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wurde auch durch die geringen ökonomischen Unterschiede zwischen den Menschen gestärkt.
            Das Zusammengehörigkeitsgefühl wurde in der DDR ganz bestimmt nicht gestärkt, da man gewisse Dinge nicht offen ansprechen konnte, da man mit der Angst leben musste, dass man vom Gegenüber bei der Staatssicherheit denunziert werden kann.

            "Well, I think that like religion is an individual choice, either you believe and therefore bunnies are unnecessary, or you don't. In which case, chocolate!"

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              #51
              da man mit der Angst leben musste, dass man vom Gegenüber bei der Staatssicherheit denunziert werden kann.
              Das ist auch so ein Stererotyp. Wer offen gegen Staat und die gesellschaftliche Verhältnisse auftrat der sicherlich. Aber den Umfang der Bespitzelung und das Freunde, Nachbarn, Vereinskollegen in diesem System in dieser Größenordnung eingebunden waren erfuhren die Menschen erst in der Wendezeit. Diese Angst war nicht allgegenwärtig und hing über einen bewusst wie ein Damoklesschwert. Weder ich noch meine Verwandten oder Freunde leben in ständiger Furcht vor Denunziation. Sicher aus Unwissenheit und weil den eigenen Idealen wiedersprach. Das war realitätsfern und wären sich mehr Menschen dessen bewußt gewesen hätte die Geschichte viel früher einen anderen Weg genommen.

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                #52
                Zitat von Holger58 Beitrag anzeigen
                Beispielsweise das sie kostenlos und flächendeckend war (?) Oder das Gesundheitswesen, Elternhaus und Schule zusammenwirkten (?) Weil dort Medizin kein Geschäft war (?)
                Ach, und in der BRD sind Impfungen für Kinder nicht kostenlos und flächendeckend? Der Rest ist aussagelose Gefühlsduselei wie heimelig es doch war. Wenn es um die Behandlung von Kindern geht, liegt es in der Natur der Sache, dass Gesundheitswesen und Eltern zusammenwirken.

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                  #53
                  Auf Geschäftemacherei verweisen ist Gefühlsduselei. - Mann, in welcher geistigen Welt lebt Ihr?

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                    #54
                    Naja Faktisch war es die ökonomische Notwendigkeit der Erwerbstätigkeit von Frauen die laut eines BR Artikels Ende der 1980er Jahre bei 78,1 Prozent lag. Damit gehörte die DDR weltweit zu den spitzenreitern in schen Frauenbeschäftigung. Ich meine auch das die DDR weit vor der BRD eine art Zivildienstmodel hatte in form diverser Baueinheiten.
                    Allerdings kannte das System der DDR keine Gewalltenteilung und man spricht daher von einer Parteidiktatur. Das höchste Organ der DDR war die Volkskammer diese wurde erst alle 4 dann alle 5 Jahre nicht geheim vom Volk gewählt. Die Zusammensetzung der Abgeordneten stand bereits im Vorfeld fest ( "Einheitsliste").Die oberste Staatsgewallt lag Faktisch bei der SED die im stetigen "Austausch" mit der sowjetische Kpdsu stand. Andere Parteien waren zwar erlaubt aber Machtpolitisch jedoch nahe zu bedeutungslos in der "Nationalen Front" zusammengeschlossen. Salopp gesagt war das richtige Parteibuch mit ein schlüssel zu "Lebenszielen" ( Beruf), überwacht und protokolliert wurde sogut wie alles.
                    Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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                      #55
                      Das was Du von Dir gibst ist verbohrt und nicht analytisch. Es kann nicht sein was nicht sein darf.
                      Die Methode wendest du doch an wenn du nicht die Verbindungen erkennsz zischen HJ, Pimpfen, Jung ePionieren und Thälmann etc.

                      Wie gesagt gibt Arbeiten darüber, und die Methoden sind auch selbst, die Poltiische Ideologie dahinter kann man etwas austauschen, aber auch das ist bei Autoritären Systemen nicht so die große Nummer.

                      Also für dich kann scheinbar eher nicht sein kann was nicht sein darf. Das die Methoden und Organisation der DDR Jugendorgansisationen eine fortführung waren.


                      Das gabs schon unter dem Kaiser, den hast Du aber noch nie als Vergleich herangezogen. - So lange wie der Mensch in Stämmen, später in Staaten zusammenlebt gab es immer eine Clan- bzw. Staatsdokrin und immer wurde im Sinne des herrschenden Systems erzogen und beeinflusst. Bis zum heutigen Tage. Du bist da ein sehr gutes Beispiel.

                      Nein das gab es beim Kaiser noch nicht in der Form und was würde es besser machen?

                      Und nein, mir ist nicht bekannt das wir Fahnenaufmärsche und Personenkult betrieben oder lustig Uniformiert waren.

                      Also nicht wieder versuchen ne Gurke als Banane zu verkaufen.


                      [QUOTE][Das Zusammengehörigkeitsgefühl wurde in der DDR ganz bestimmt nicht gestärkt, da man gewisse Dinge nicht offen ansprechen konnte, da man mit der Angst leben musste, dass man vom Gegenüber bei der Staatssicherheit denunziert werden kann.
                      /QUOTE]
                      Na da ist man doch gerade Nette und Freundlich zueinander wenn man Angst haben muss einen drüber zu kriegen.


                      Ich meine auch das die DDR weit vor der BRD eine art Zivildienstmodel hatte in form diverser Baueinheiten.
                      Also in der DDR war es wohl wesentlich schwerer den Dienst an der Waffe zu verweigern.



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                        #56
                        Zitat von Holger58 Beitrag anzeigen
                        Auf Geschäftemacherei verweisen ist Gefühlsduselei. - Mann, in welcher geistigen Welt lebt Ihr?
                        Man kann gerne kritisieren, dass die Pharmaindustrie weit mehr abkassiert als für ihr Bestehen notwendig wäre. Aber erstens ist sie in Europa eh schon massiv ausgebremst (man vergleiche z.B. mal Medikamentenpreise in Europa mit denen in den USA) und zweitens war die Behauptung, der flächendeckende Impfschutz für Kinder sei ein besonderes Qualitätsmerkmal der DDR gewesen. Ist er offensichtlich nicht, wenn haufenweise andere Staaten das auch schaffen und teilweise schon Jahrzehnte davor geschafft haben.

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                          #57
                          [QUOTE=Infinitas;n4541856 Ich meine auch das die DDR weit vor der BRD eine art Zivildienstmodel hatte in form diverser Baueinheiten.[/QUOTE]

                          Nach meiner Erfahrungen, waren das Strafabteilungen für Wehrdienstverweigerer -> https://de.wikipedia.org/wiki/Bausoldat
                          Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
                          Hell is where the police are German, the chefs are British, the mechanics french and the lovers are Swiss and it all is organized by the Italians.

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                            #58
                            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                            Das lese ich hier und jetzt zum allerersten Mal, dass es "als besonderer gesellschaftlicher Fortschritt angesehen" wird, wenn Kinder nicht geimpft werden. (...)
                            Abgesehen davon gabs auch in der BRD mal eine Impfpflicht - weil diese nämlich schon im Deutschen Reich bestanden hatte und von beiden deutschen Staaten einfach übernommen wurde. (...)
                            Also wo genau ist da jetzt die besondere Leistung des DDR-Staates?
                            Die DDR hat das Impfen nicht erfunden und war auch nicht der erste Staat, der die Impfpflicht eingeführt hat. Die Impfpflicht wurde in der DDR jedoch massiv ausgebaut. So wurden neben Pocken auch Tuberkulose, Keuchhusten, Diphtherie, Wundstarrkrampf, Kinderlähmung und Masern verpflichtend geimpft. Das gab es im Vorgängerstaat und auch in der BRD nicht.

                            Interessant für die weitere Diskussion finde ich das Argument, man könne der DDR bestimmte Erfolge nicht zurechnen, weil diese nicht systemimmanent seien. Also … die Impfpflicht, die Versorgung mit Kindergartenplätze oder die Straffreiheit für homosexuelle Handlungen sind kein Verdienste der DDR, weil sie auch in anderen Gesellschaften oder Gesellschaftssystemen umgesetzt worden sind oder vorstellbar gewesen wären.

                            Wenn man diesen Gedanken zu Ende denkt, ergeben sich einige interessante Konsequenzen:
                            1) Es ist nicht möglich, der DDR ihre Misserfolge und Fehlleistungen vorzuwerfen, wenn diese auch in anderen Gesellschaften oder Gesellschaftssystemen vorgekommen sind oder hätten vorkommen können. Die Beschränkung der Reisefreiheit ist z.B. keine originäre Fehlleistung der DDR, denn den Uiguren in China geht es noch viel schlimmer – sie dürfen nicht mal im eigenen Land frei reisen. Und Engpässe bei der Versorgung mit Gütern gibt es auch in marktwirtschaftlichen Systemen. Kann man der DDR also nicht vorwerfen.
                            2) Analog dazu müsste man auch die Leistungen demokratischer Gesellschaften relativieren. Das Wirtschaftswunder wird häufig als großer Verdienst der Politik der frühen BRD bezeichnet, aber wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand hat es auch schon in anderen Gesellschaften gegeben – z.B. in Diktaturen wie China. Ist also nicht originär der BRD zurechenbar. Und eine ökologische Politik ist z.B. auch in faschistischen Staaten vorstellbar.

                            Ich will mich nicht über das Argument lustig machen, sondern nur illustrieren, zu welchen Aussagen es in der Konsequenz hinführen würde.
                            Mein Profil bei Last-FM:
                            http://www.last.fm/user/LARG0/

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                              #59
                              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                              Interessant für die weitere Diskussion finde ich das Argument, man könne der DDR bestimmte Erfolge nicht zurechnen, weil diese nicht systemimmanent seien. Also … die Impfpflicht, die Versorgung mit Kindergartenplätze oder die Straffreiheit für homosexuelle Handlungen sind kein Verdienste der DDR, weil sie auch in anderen Gesellschaften oder Gesellschaftssystemen umgesetzt worden sind oder vorstellbar gewesen wären.
                              Der Grundtenor der Diskussion ist schon die ganze Zeit, was die DDR (viel) besser gemacht hätte als die BRD, um zu erklären, warum Mensche sie trotz der negativen Seiten (politische Repression) vermissen würden - eben nach dem Motto "Bautzen war ja doof, aber dafür waren die Krankehäuser voll hulle". Da erwarte ich dann halt schon Punkte, die auch wirklich besser waren und nicht nur Sachen, die auf vergleichbarem Niveau auch in der Bundesrepublik und anderswo erreicht wurden. Andernfalls macht es überhaupt keinen Sinn, die DDR in irgendeiner Weise zu vermissen. Um speziell bei der Impfpflicht zu bleiben: Diese ist keinerlei Wert oder Leistung an sich, sondern allenfalls ein Mitteln zum Zweck. Der Zweck besteht darin, eine hinreichend hohe Impfquote zu erreichen. Da habe ich bisher nichts hier gelesen, dass die DDR systematisch erfolgreicher gewesen wäre. Denn dieser Zweck setzt keine Impfpflicht voraus.

                              Zu Kindergartenplätzen und Homosexuellenrechten habe ich nichts geschrieben.

                              Allerdings habe ich einen sehr glaubwürdigen, weil detailliert mit Quellen hinterlegten, Artikel zum allgemeinen Zustand des DDR-Gesundheitssystems gefunden: https://www.aerzteblatt.de/archiv/15...eraus-kritisch

                              Da klappen einem ja die Fußnägel hoch.
                              Zuletzt geändert von Gast; 17.12.2019, 09:26.

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                                #60
                                Ich halte den Bericht der den Zustand des Gesundheitswesens ein paar Jahre vor dem Mauerfall beschreibt schon für recht identisch. Wobei es natürlich regionale Unterschiede, was den Ärztemangel betraf, gab. Ab Mitte der 80er kumulierten sich die inneren Probleme und Wiederstände und ließen sich auch nicht mehr kaschieren.

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