Bahn-Tarifstreit (Lokführerstreik) - SciFi-Forum

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Bahn-Tarifstreit (Lokführerstreik)

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    Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
    ähm, ja und? Steuern bekommt der Staat. Die Bahn ist quasi privatisiert, also hat sie mit Steuern nichts am Hut. Da sist ja das Problem. (von subventionen etc., was die Bahn trotzdem noch vom Staat bekommt, reden wir mal nicht)
    Ich meinte aber Subventionen. Und was von diesen genau bezahlt wird das wissen wohl nur der Staat und Mehdorn genau.

    Ich frage mich sowieso, wieso immer nur auf die Lokführer und nie auf die Bahn hier eingeprügelt wird. Was hat die Bahn denn bis jetzt geboten? Ein paar popelige Prozent und ganz toll, die einmalige Auszahlung von Überstunden. Aber auch nicht von allen überstunden. Überstunden, die man sich bis jetzt nicht auszahlen lassen konnte und die man nichtmals abfeiern konnte. Ganz toll. Wie großzügig.
    Naja, die Lokführer fahren nun mal die Loks.

    Streik gilt im allgemeinen als "höhere Gewalt". Da ist nichts zu machen.
    Irgendwann kann auch nichts mehr gemacht werden...

    Übrigens wurde vorhin im Fernsehen gesagt das die Bahn möglicher Weise in Betracht zieht durch die Folgeschäden irgendwann Personal zu entlassen.

    Und viele Firmen/Bürger sind mit Sicherheit auch stinkig auf die Bahn. Anstatt ne Welle zu machen weil sie keinen eigenen Tarifvertrag bekommen(was sogar Bahnpersonal im Ausland kritisiert hat) sollen sie doch zufrieden mit einen verhältnismäßig sicheren Job sein. Und an der Armutsgrenze leben sie auch nicht. Aber nein, sie legen die ganze Republik lahm.

    Ich sehe die Schuld nicht nur beim Bahnvorstand. Die haben zwar auch noch vieles an der Bahnpolitik zu verbessern, aber ich halte die Lokführer für egoistisch. Nicht viel besser als die Schlipsträger im Vorstand.

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      Zitat von BongoMercury Beitrag anzeigen
      Ich meinte aber Subventionen. Und was von diesen genau bezahlt wird das wissen wohl nur der Staat und Mehdorn genau.
      Der Gewinn der Bahn bewegte sich letztes Geschäftsjahr glaube ich um etwa 1 Milliarde Euro. Der Staat zahlt aber jährlich allein für die Aufrechterhaltung bzw die Erweiterung des Netzes einen Betrag, der 5-10x so hoch liegt.
      Hinzu kommen noch jede Menge Subventionen für "unrentable" Strecken, die man der Bevölkerung zuliebe aufrechterhält. An und für sich wird die Bahn wohl finanziell immer Verluste machen, aber das ist auch kein Beinbruch, da sie die Grundversorgung der Bürger zumindest in Ballungszentren relativ effizient und kostengünstig herstellt und sich somit dennoch lohnt.

      Übrigens wurde vorhin im Fernsehen gesagt das die Bahn möglicher Weise in Betracht zieht durch die Folgeschäden irgendwann Personal zu entlassen.
      Jaja, der Vorstand der Bahn war in der letzten Zeit bekanntlich stets nett zu seinen Angestellten. Vermutlich wird man mit der Personalentlassung beim Vorstandsvorsitzenden anfangen und danach beim Personalvorstand weitermachen.

      Ich sehe die Schuld nicht nur beim Bahnvorstand. Die haben zwar auch noch vieles an der Bahnpolitik zu verbessern, aber ich halte die Lokführer für egoistisch. Nicht viel besser als die Schlipsträger im Vorstand.
      Was die Lokführer in den letzten Jahren an Einkommensverlusten hinnehmen mussten, ist denke ich schon recht heftig. Demgegenüber ist ein Vorstand, der die eigenen Gehälter in den letzten 2?3? Jahren um 400% gesteigert hat.
      Ich kann jeden einzelnen Lokführer, den das ärgert, voll und ganz verstehen. Und dass ein ICE-Führer auf dem "Höhepunkt seiner Laufbahn" scheinbar netto 1500 Euro verdient ist, Technik hin oder her, ist IMO einfach ein schlechter Witz von einem Gehalt. Schon alleine wenn man mal bedenkt was für eine große Verantwortung man hat und dass nicht wenige Lokführer schonmal unverschuldet einen Menschen vor der Windschutzscheibe kleben hatten und nie wieder darüber hinwegkamen.
      Und wenn die Bahn dann so tolle Angebote vorlegt, bei denen man 10% mehr Gehalt bekommt aber die Hälfte davon durch "Mehrarbeit" der Lokführer ( = Entlassung mehrerer Lokführer) erkauft wird. Das ist kein seriöses Angebot, sondern eine Provokation, auf die die Gewerkschaft IMO garnicht eingehen kann. Für mich gibts einen klaren Hauptschuldigen an der ganzen Lage, und das ist der verdammt freche und alles andere als personalfreundliche Bahnvorstand.

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        Wie lächerlich das ganze letztlich ist kann man erkennen wenn man das alles mal grob zusammenrechnet.
        20.000 Lokführer in Deutschland. Von denen sind 45% verbeamtet - die verdienen übrigens so an die 1.000 Euro mehr als die angestellten Lokführer - macht also 11.000 Lokführer die überhaupt von den Lohnerhöhungen betroffen wären.
        Was fordert die GDL? 30%? Das sind bei ca. 1700 € Netto ziemlich genau 500 €. Ist eh unrealistisch das sie das bekommen, also sagen wir 250€.

        Das macht dann 2,75 Millionen Euro Mehrkosten im Monat, im Jahr dann halt 33 Millionen Euro zusätzlich.
        Zum Vergleich: Der Bahnvorstand scheffelte 2006 16,7 Millionen Euro.
        Weiterhin: Der Gewinn der Bahn betrug 2005 1,35 Milliarde Euro und 2006 sogar 2,5 Milliarden Euro.
        Da sollen diese 33 Millionen Euro nicht drin sein? So ein Krampf.

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          Die FAZ veröffentlichte heute die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema "Verständnis der Bevölkerung für die Streikenden". Eine knappe Mehrheit von 54% hat noch Verständnis, 32% haben kein Verständnis und 14% sind Unentschieden. Die Umfrage wurde vom Allensbacher Archiv durchgeführt. Kreisdiagramm der Umfrageergebnisse, FAZ

          Und wer dachte, die Bahn könnte gegenüber der GDL nicht mehr frecher werden, der hat noch nicht mitgekriegt, was der Vorstand sich seit Neuestem leistet: Bahn verklagt die GDL auf 5 Millionen Euro Schadensersatz wegen des Warnstreiks im Juli!
          Zuletzt geändert von Kai "the spy"; 16.11.2007, 09:33.
          Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
          Stalter: "Nope, it's all bad."

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            ich fahr heute erstmal Bahn...mal sehn. Generell unterstütze ich den Streik, und bin auch bereit dafür erhebliche Unannehmlichkeiten in kauf zu nehmen.
            Das wird schon. Die GDL hat alles recht der Welt, und vor allem das der verfassung, zu streiken! Das mit dem verklagen ist lächerlich - Streikrecht ist Verfassungsrecht, nichts mit Klage. Die Bahn AG wirtschaftlich zu schwächen ist der Sinn des Streiks - wenn es sie kein Geld kosten würde wäre der zweck des Streiks verfehlt - denn der ist, Druck auf die Bahnspitze auszuüben und nichts anderes.

            Die Zeit - News : Bahnstreik: Was Bahnreisende wissen müssen

            hier erstmal die neuesten Hinweise. Mir haben sie bei der Hotline gesagt, die Zugpreisbindung seie in extremfällen eg wennabsolut nichts mehr geht aufgehoben, bedeutet wenn der nächste normale Zug in 3 Stunden geht darf man zb. in nen ICE steigen trotz Wochenendticket usw.

            Fazit: Vorwärts, GDL! Weiter so!
            "Cross the Stars, and fight for Glory, But 'Ware the heaven's wrath. Taker yer salt and hear a shipman's story. Listen to the tales of the Gulf, Of stars that sing, and worlds that Lie beyond the ghosts of the Rim. But remember, lads, their ain't no words For every void-Born Thing....."

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              Zitat von Gul Evek Beitrag anzeigen
              Das wird schon. Die GDL hat alles recht der Welt, und vor allem das der verfassung, zu streiken! Das mit dem verklagen ist lächerlich - Streikrecht ist Verfassungsrecht, nichts mit Klage. Die Bahn AG wirtschaftlich zu schwächen ist der Sinn des Streiks - wenn es sie kein Geld kosten würde wäre der zweck des Streiks verfehlt - denn der ist, Druck auf die Bahnspitze auszuüben und nichts anderes.
              Das Problem ist, dass der Warnstreik im Juli möglicherweise rechtswidrig war, da damals noch die Friedenspflicht galt.

              Zitat von AFP-Meldung
              Die Bahn begründete ihre Forderung nach fünf Millionen Euro Schadenersatz damit, dass die Warnstreiks der GDL im Nahverkehr am 10. Juli rechtswidrig gewesen seien. Die Tarifverträge seien zu der Zeit teilweise noch nicht gekündigt gewesen, deshalb habe die GDL die Friedenspflicht verletzt, sagte ein Sprecher. GDL-Vize Claus Weselsky nannte die Klage einen weiteren Schritt, "die Atmosphäre zu vergiften".
              Allerdings halte ich diese Aktion der Bahn auch bloß für einen Versuch, der GDL im aktuellen Tarifkampf zu schaden.
              Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
              Stalter: "Nope, it's all bad."

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                Ich mag den Stil der GDL grundsätzlich nicht, vor allem stört mich, dass sich hier jemand, der sich aus der Solidargemeinschaft verabschieden möchte (eigener Tarifvertrag) gleichzeitig an die Solidarität der Bevölkerung appelliert.

                Auf der anderen Seite aber entwickele ich aber, je länger der Konflikt andauert, zu meinem eigenen Erstaunen immer mehr Sympathie für die Lokführer.

                Mehdorn hat es doch so gewollt! Er wollte die Bahn privatisieren, sprich: unrentable Strecken schließen und vor allem den Beamtenstatus abschaffen und billigere Leute einstellen.
                So, das war Mehdorns Wille, sen Ziel, und er wurde von der Politik dabei unterstützt.

                Mehdorn bekam seinen Willen. Hach, und wie ersich freute: nun könnte an die Bahn in bester Heuschreckenmanier filetieren und an die Privatwirtschaft verschachern (wohl eher: verschenken).

                Tja, was der Gute nicht bedacht hat: Nun dürfen die Lokführer streiken! Dumm gelaufen, Mehdi, was? Die Beamten durften nicht streiken, sie hatten als Beamte ja hoheitliche Aufgaben zu erfüllen. Die Lokführer aber dürfen das.

                Klar ist Mehdorn jetzt sauer. Er wollte billige Arbeitskräfte mit undendlich vielen Arbeitsstunden, und als er sie hatte, hoffte er, ein Gericht würde ihnen das Streiken verbieten! Wäre aber ein Unding gewesen, und so ist es nun, wie es nun einmal ist.

                Mehdorn hätte eine streikfreie Bhn haben können.

                Er selbst aber hat sie höchstpersönlich abgeschafft, also soll er auch nicht so dumm rumjammern.
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                  Kann es daran liegen, dass du ein bisschen mehr Infos über das warum und wieso hast?
                  Wäre nämlich auch bei der Umfrage nicht ganz uninteressant gewesen wenn man dazu gefragt hätte warum sie verständnis oder eben keins haben...
                  Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                  Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                    Zitat von LuckyGuy Beitrag anzeigen
                    ... vor allem stört mich, dass sich hier jemand, der sich aus der Solidargemeinschaft verabschieden möchte (eigener Tarifvertrag) gleichzeitig an die Solidarität der Bevölkerung appelliert.
                    Die Alternative wäre gewesen, sich an TransNet dranzuhängen, und diese Gewerkschaft ist wirklich das Letzte. Geht mit dem Arbeitgeber auf Kuschelkurs, um Vorteile nur für TransNet-Mitglieder zu bekommen, damit die Mitgliedszahl der Gewerkschaft erhöht wird. Bei einer solchen Alternative kann ich sehr gut verstehen, dass die GDL es dann doch anders macht.
                    Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
                    Stalter: "Nope, it's all bad."

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                      Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                      Das ist allerdings so ein Punkt... Der GDL-Vorstand nimmt nun wirklich jedes Fettnäpfchen mit und präsentiert sich als Proll-Haufen erster Güte. Wenn man immer den dicken Max markiert, anstatt seriös auf die Fakten und das eigene Anliegen hinzuweisen (was angesichts kurzer Interviews und Stellungnahmen nicht immer einfach ist), verspielt man tatsächlich Sympathien.

                      Andererseits: Die Bahn hat von Haus aus keine Sympathien. Deren Beliebtheit rangiert irgendwo im Bereich knapp über Telekom. Von daher kann die GDL schon hinlangen.
                      Du triffst es sehr gut, die GdL schafft es immer wieder doof darzustehen, weil sie eben "Pech" haben und alles mitnehmen was es gibt. Ein wenig cleveres Auftreten wäre goldwert !
                      Die Beliebtheit der Bahn steht in der Tat so weit unten, liegt dadran dass sie sich das Image selber zerstören.
                      Die Römer waren die Amerikaner der Antike.
                      Carolin Witt (*1983), Studentin

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                        Zitat von LuckyGuy Beitrag anzeigen
                        Ich mag den Stil der GDL grundsätzlich nicht, vor allem stört mich, dass sich hier jemand, der sich aus der Solidargemeinschaft verabschieden möchte (eigener Tarifvertrag) gleichzeitig an die Solidarität der Bevölkerung appelliert.
                        Die Tarifeinheit ist andererseits nichts, was in Stein gemeißelt wäre. Klar hat man eine bessere Verhandlungsposition, wenn man gleich für die gesamte Belegschaft spricht.

                        Ich finde es allerdings putzig, dass dieser Grundsatz jetzt wieder von Arbeitgeberseite hochgehalten wird. Wer, wenn nicht die Arbeitgeber war denn für die Aufweichung der althergebrachten "Pfründe" und das Abschneiden der alten Zöpfe im Tarifrecht unter dem Stichwort der Flexibilisierung? Genau, diejenigen, die jetzt aus Eigennutz von flexibler Gestaltung nichts mehr wissen wollen.
                        Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                        -Peter Ustinov

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                          Ich versteh die GDL auch nicht; sollen sie einmal einen unbefristeten Streik machen und gut is. Dann kann die Bahn nicht mehr wegschauen und das Ganze und das Ganze ist innerhalb kürzester Zeit vom Tisch.

                          Aber es kann nicht sein, dass die ganze deutsche Bevölkerung monatelang unter diesem Streik leidet, das ist einfach unverhältnismäßig!!!
                          Who Are You?
                          Where are you going?
                          Who do you serve and who do you trust?

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                            Zitat von InDeepSpace Beitrag anzeigen
                            Ich versteh die GDL auch nicht; sollen sie einmal einen unbefristeten Streik machen und gut is. Dann kann die Bahn nicht mehr wegschauen und das Ganze und das Ganze ist innerhalb kürzester Zeit vom Tisch.

                            Aber es kann nicht sein, dass die ganze deutsche Bevölkerung monatelang unter diesem Streik leidet, das ist einfach unverhältnismäßig!!!
                            Wie denn unverhältnismäßig ? Da gibt es doch keinen Richtwert. Das sie unbefristet ab sofort streiken sollen sehe ich auch. Die Bahn wird spätestens nach 2 Wochen, meiner bescheidenen Meinung nach, nachgeben.
                            Die Römer waren die Amerikaner der Antike.
                            Carolin Witt (*1983), Studentin

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                              Nur um mal ein Beispiel bei den Zuständen zu geben.

                              Meine Freundin macht momentan eine Ausbildung bei der Bahn. Soweit so gut.

                              Jetzt kommt das interessante. Man hat der kompletten Ausbildungsklasse eine Klassenfahrt versprochen..... ALLERDINGS nur unter der Voraussetzung das sich ALLE und ich betone ALLE Auszubildenden bei der Transnet einschreiben.

                              Der Bruder meiner Freundin ist Lokführer (und in der GDL) und meine Freundin macht die Ausbildung zur Lokführerin, und will auch in die GDL (meiner Meinung nach zurecht).

                              Neben meiner Freundin sind noch drei weitere in ihrer Klasse, die da nicht mitspielen wollten, und die bekammen alle Schelte von ihren "Kameraden" die ja alle auf Klassenfahrt gehen wollten. Sorry, aber da hat die Bahn imo drauf spekuliert, dass durch Gruppenzwang alle neuen Auszubildenden zur "freundlichen" Transnet gehen. So ein VErhalten finde ich unter aller Sau.
                              Noir. Das ist ein Name.
                              Ein Schicksal aus alten Zeiten.
                              Zwei Mädchen die den Tod beeinflussen.
                              Ihre dunklen Hände beschützen den friedlichen Schlaf des Neugeborenen.

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                                mit der Storry wär' ich zur Lehrlingskommission, oder wie diese Institution in Deutschland auch heissen mag, gegangen.
                                Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                                - Florance Ambrose

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