Zitat von Cu Chulainn
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Ja, was denn nun?
Eine Dynastie definiert sich in Hinsicht auf ihren Personenkreis durch die die Herrschaft tragende Person bzw deren Verschwägerung mit Verwandten (idR halt Nachfahren des 1. Grades).
Selbst, wenn die Dynastie in der Blutlinie nicht direkt herrscht (z.B. wie in Byzanz sehr gängig: Der Kaiser hinterlässt nach seinem Tod keine männlichen Erben, ein Mann anderer Familie, oftmals ein Militär, übernimmt den Thron und verheiteratet sich zur Legitimation seiner Herrschaft mit der Tochter des alten Kaisers), ist es in der Geschichtsforschung völlig unumstritten, dass "die Dynastie" an sich fortbesteht.
Dadurch wird eine "kommnenische" oder "makedonische" Dynastie aber nicht sofort zu einer "lakapenischen" Dynastie - und nur, weil sich die Yuan (natürlich) in einem gewissen (einem sehr geringen) Gerad mit den unterworfenen Chinesen identifizieren, wird die Dynastie nicht "irgendwann" nur deshalb chinesisch, weil sie sich chronologisch und "blutlich" von ihrem Begründer, Kublai Khan - einem Mongolen (!) - entfernt.
Entscheidend ist nun mal die Aufrechterhaltung einer familiären Legitimation, wie oben bereits beschrieben, sowie die Anpassung oder Wahrung der Kultur (oder sagen wir besser: Des Lebensstils und des Selbstverständnisses) der herrschenden Dynastie im Verhältnis zu ihren Untertanen.
Sieht man sich die Realpolitik der Yuan, gerade ihre Volkstrennung, aber auch ihr doch recht abpruptes Ende an, wird schnell klar, dass da niemals irgendeine "chinesisierung" stattgefunden hat.
Darüber hinaus wirst Du wohl ja auch nicht behaupten wollen, dass Kublai Khan kein Mongole gewesen sei, war er doch im 1. Grad mit Dschingis Khan verwandt (sein Enkel, wenn mich nicht alles täuscht).
Die Behauptung, die Yuan seien eine Chinesische Dynastie, halte ich daher für recht abstrus.
Und was die Mandschu betrifft... Um es etwas kürzer zu machen: Nun ja, die gehören nicht umsonst heute zu einer offiziellen ethnischen Minderheit in China.
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