Was hat Lafontaine denn nun wieder geritten? - SciFi-Forum

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Was hat Lafontaine denn nun wieder geritten?

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  • maestro
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Häh? Wo ist denn da der Zusammenhang?
    Der Zusammenhang ist einfach. Ein Unternehmer fragt zur Gewinnmaximierung eine gewisse Menge Arbeit nach. Er stellt solange Arbeiter ein, wie sie ihm mehr bringen als kosten (Grenzproduktivität=Reallohn). Ist der Lohn hoch, stellt er wenig ein, ist der Lohn niedrig, stellt er mehr ein. Mir ist klar, dass das die klassische Mikrobetrachtung ist, die nicht unbedingt die Realität auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt aber der Zusammenhang "wenn etwas teuerer ist, verwende ich weniger davon" ist jedenfalls vorhanden.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von maestro Beitrag anzeigen
    Ich dachte immer, dass sinkender Reallohn mit steigender Beschäftigung zu tun hat. Darfs jetzt also weniger Beschäftigung aber höherer Reallohn sein oder ist das auch wieder nicht recht?
    Häh? Wo ist denn da der Zusammenhang? Oder willst du implizieren dass für alle Arbeitsplätze in D-Land immer nur ein bestimmter Fixbetrag zur Verfügung steht, ganz gleich wie viele Angestellte es gibt. Das würde ja dann bedeuten, dass Deutchland das einzige EU-Land ist, in dem die Arbeitslosigkeit abnimmt (Denn in allen anderen steigen die Reallöhne).

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  • maestro
    antwortet
    Zitat von prince Beitrag anzeigen
    Was denkt ihr denn wo unsere Reallohnverluste immer hin gehen ?
    Zu DENEN da oben !
    da oben? Ich dachte immer, dass sinkender Reallohn mit steigender Beschäftigung zu tun hat. Darfs jetzt also weniger Beschäftigung aber höherer Reallohn sein oder ist das auch wieder nicht recht?

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  • LuckyGuy
    antwortet
    Mit Neid kann ich halt nichts anfangen.

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  • prince
    antwortet
    Ich verstehe überhaupt nicht, warum hier so viele gegen die Enteignung von Großvermögen sind.
    Ihr werdet doch alle ständig enteignet ohne dagegen zu protestieren !
    Was denkt ihr denn wo unsere Reallohnverluste immer hin gehen ?
    Zu DENEN da oben !
    Aber das findet ihr ok, obwohl ihr selber dafür bezahlt ?

    Gysi spricht im Bundestag

    Kein Wunder das ALLE so auf die Linke einschlagen, hört euch die Rede mal an.
    So was DARF man hierzulande nicht sagen.

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  • Admiral Piet
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Du hast sogar "einfach so im Regen stehen lassen" geschrieben, was wohl kaum auf ein Missverständnis in Bezug auf die Interpretation des Wortes Ausgleichs zurückzuführen werden kann
    Na gut, ich gebe zu ich hab es übertrieben ausgedrückt. Denoch finde ich es unfair wenn Leuten ihr Eigentum weggenommen wird und man sie mit einem "Trostpreis" nach Hause schickt. Zumal du deinen Enteignungsplan auf alle Unternehmer anwenden müsstest und auch wenn ich nicht abstreiten will das es schwarze Schafe gibt, anständige gibt es auch.

    Es ist massiv, wie man am starken Anstieg der Armut unter Kohl und insbesondere Schröder und Merkel sieht. Es gibt ja nicht nur Massenarbeitslosigkeit, sondern auch eine starke Zunahme von Stellen, die sehr mies bezahlt sind.
    Gut dazu weiß ich nicht so viel, daher kann ich das nicht widerlegen

    Wie schon geschrieben: sie sind zu teuer!


    Wieso? Wenn alle weniger arbeiten müssen, warum schadet dies dann den anderen Mitarbeitern? Die haben dann ja sogar offensichtlich etwas davon, wenn sie bei steigenden Verdienst mehr Freizeit haben.
    Schau dir meinen vorherigen Post noch mal genau an: Da steht die Erklärung.

    Wenn bei geringerem Absatz die Lohnkosten die selben sind müssen die Preise angehoben werden worüber sich die Konkurenz freut, oder die Löhne gekürzt werden.

    Die "kleinen Schritte" sind es, die nicht auf Dauer realisierbar sind, sondern nur Sisyphus-Arbeit darestellen, da die Kapitalisten doch weiter an der Macht sind und damit jede Verbesserung wieder ruinieren können, wenn man sie an der Macht lässt. Das haben sie ja mit Hilfe ihrer politischen Lakaien mit vielen Errungenschaften der Gewerkschaften in den letzte Jahrzehnten gemacht. Ein gutes Beispiel ist auch die SPD, die ja mit kleinen Schritten viel erreichen wollte, eben den Sozialismus. Erreicht haben sie nur, dass sie selbst zu einem Bettvorleger der Grosskonzerne wurden.
    Aber mit der Abrissbirne erreichst du ebenfalls nichts. Du siehst ja welche Reaktion deine Vorschläge hier im Forum auslösen. Um ein politisches System zu ändern brauchst du Unterstützung, aber du kriegst mit der Brachialmethode mehr kontra als pro.

    Und ich vermute (hoffe) mal das der gewaltsame Weg nicht der deine ist.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Admiral Piet Beitrag anzeigen
    Kleines Missverständnis: du scheinst ein anderes Verständnis von Ausgleich zu haben, darum "ohne".
    Du hast sogar "einfach so im Regen stehen lassen" geschrieben, was wohl kaum auf ein Missverständnis in Bezug auf die Interpretation des Wortes Ausgleichs zurückzuführen werden kann
    Zitat von Admiral Piet Beitrag anzeigen
    Allerdings wählen auch viele die Risikobehafteten Rechtsformen wie GbR und KG, zudem sind die sicheren nicht so Kreditwürdig.
    Ja, Kleinunternehmer, also keine Kapitalisten. Aber auch die hätten andere Möglichkeiten, um persönliches Risiko zu vermeiden (und um deren Enteignung ging es erstmal auch gar nicht).
    Zitat von Admiral Piet Beitrag anzeigen
    Und so groß ist das Armutsrisiko auch nicht.
    Es ist massiv, wie man am starken Anstieg der Armut unter Kohl und insbesondere Schröder und Merkel sieht. Es gibt ja nicht nur Massenarbeitslosigkeit, sondern auch eine starke Zunahme von Stellen, die sehr mies bezahlt sind.
    Zitat von Admiral Piet Beitrag anzeigen
    Und aus welchem Grund?
    Wie schon geschrieben: sie sind zu teuer!
    Zitat von Admiral Piet Beitrag anzeigen
    Wenn sie nicht entlassen schaden sie allen anderen Mitarbeitern und dem ganzen Betrieb.
    Wieso? Wenn alle weniger arbeiten müssen, warum schadet dies dann den anderen Mitarbeitern? Die haben dann ja sogar offensichtlich etwas davon, wenn sie bei steigenden Verdienst mehr Freizeit haben.
    Zitat von Admiral Piet Beitrag anzeigen
    Mach doch mal kleinere Schritte, dinge die realisierbar sind.
    Die "kleinen Schritte" sind es, die nicht auf Dauer realisierbar sind, sondern nur Sisyphus-Arbeit darestellen, da die Kapitalisten doch weiter an der Macht sind und damit jede Verbesserung wieder ruinieren können, wenn man sie an der Macht lässt. Das haben sie ja mit Hilfe ihrer politischen Lakaien mit vielen Errungenschaften der Gewerkschaften in den letzte Jahrzehnten gemacht. Ein gutes Beispiel ist auch die SPD, die ja mit kleinen Schritten viel erreichen wollte, eben den Sozialismus. Erreicht haben sie nur, dass sie selbst zu einem Bettvorleger der Grosskonzerne wurden.

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  • Admiral Piet
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    1.) Habe ich nichts von "ohne Ausgleich" geschrieben, sondern geschrieben, dass sie einen Ausgleich bekommen sollen!
    Kleines Missverständnis: du scheinst ein anderes Verständnis von Ausgleich zu haben, darum "ohne".

    2.) Haben heute Arbeiter ein sehr viel höheres Risiko als "Unternehmer". Ein "Unternehmer" hat juristische Möglichkeiten ohne persönliches finanzielles Risiko etwas aufzubauen. Dafür gibt es zahlreiche Rechtsformen. Vielfach springt dann sowieso der Stadt ein (s. Berliner Bankgesellschaft oder aktuell in den USA). Ein Arbeiter, der entlassen wird, droht vielfach direkt die Armut.
    Allerdings wählen auch viele die Risikobehafteten Rechtsformen wie GbR und KG, zudem sind die sicheren nicht so Kreditwürdig.
    Und so groß ist das Armutsrisiko auch nicht. Erst in den letzten paar wochen haben bei uns mehrere Leute aus dem Werkzeugbau gekündigt um sich einen neuen Job zu suchen (oder hatten ihn bereits vorher gefunden) Stellen sind durchaus vorhanden.
    Ich bestreite natürlich nicht das es nicht immer klappt einen neuen Job zu finden.

    3.) Was ist, wenn man die "Unternehmer" entlässt? Genau darum ginge es.
    Und aus welchem Grund?

    Wie wäre es mit dem sehr viel offensichtlicheren: wenn durch bessere Technik die gleiche Arbeit mit weniger Aufwand erledigt werden kann, müssen halt alle entsprechend weniger arbeiten?

    Warum Kapitalisten dies nicht machen, ist auch offensichtlich. Sie erzielen natürlich mehr Profit, wenn sie den Vorteil nicht an die Arbeiter weitergeben, sondern Leute entlassen und selbst den Vorteil einstreichen.
    Wenn sie nicht entlassen schaden sie allen anderen Mitarbeitern und dem ganzen Betrieb.

    Stell dir vor ein Betrieb hat nach einem Boom zuviele Arbeiter entlässt sie aber nicht. Es wird weniger Produziert aber die Lohnkosten sind die selben, also müssen die Preise angehoben werden, was die Konkurenz freut.

    Das ganze funktioniert nur wenn auf der ganzen Welt nicht entlassen wird.

    Das ist imho auch das problem an deiner Argumentation (nicht nur in diesem Thread): Du forderst zuviel auf einmal. Zu sagen: "hier und jetzt muss das System geändert werden!" scheitert. Mach doch mal kleinere Schritte, dinge die realisierbar sind.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Du kapierst es immer noch nicht. Auch das Wort "Ausgleich" beinhaltet die Gleichwertigkeit mit dem entstandenen Schaden.
    Gleichwertigkeit? Interessant. Wenn du schwer verletzt wirst und z.B. einen Arm verlierst, kannst du dann einen Ausgleich bekommen?

    Im Endeffekt hat blueflash in einem Punkt recht. Wenn die Produktionsmittel vergesellschaftet werden, kann man ruhig den ehemaligen Besitzern ein paar Milliarden geben. Das ändert ja nichts, es hilft ihnen nicht. Aber wenn sie sich dann besser fühlen. Man muss natürlich auch noch was machen, um ihnen auch real Perspektiven zu geben.
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Eine Entlassung ist keine Enteignung.
    Und was ist, wenn man die "Unternehmer" entlässt, weil sie zu teuer geworden sind?

    Zitat von LuckyGuy
    Im Artikel werden nicht Beispiele für mögliche Enteignungsobjekte genannt, sondern die einzigen Möglichkeiten.
    Dann schau in den Artikel 14. Dort gibt es keinerlei Einschränkungen. Es ändert auch nicht wirklich etwas. Wenn die Kapitalisten nicht mehr über Produktionsmittel, Land und Rohstoffe verfügen, können sie ruhig Milliarden haben. Sie können damit ja ihre Häuser tapezieren, es anzünden oder sonst wie vernichten (womit sie ja Erfahrung haben, siehe z.B. die aktuelle Krise).
    Zitat von LuckyGuy
    Nun, so kann man "Eigentum verpflichtet" wohl auslegen - allerdings steht nirgends, dass es ausschließlich der Allgmeinheit dienen muss.
    Das steht dort nicht. Aber es ist schon sehr bezeichnend, wie manche dies gewichten. Es wäre ja durchaus möglich Gesetze mit einer stärkeren Gewichtung auf "Eigentum verpflichtet" zu erlassen - und mit Konsequenzen, falls nicht entsprechend gehandelt wird. Wie es heute aussieht, zeigt ja die Einkommensentwicklung im letzten Aufschwung: stark gestiegene Einkommen aus Gewinnen und Vermögen, während die Löhne gesunken sind.

    Ich wüsste nicht, warum man weiter die viel zu teuren "Unternehmer" finanzieren sollte, die einen auch noch von grundlegenden Entscheidungen ausschlissen.

    Zitat von Admiral Piet
    Du forderst Personen die (unter umständen mit großem Finanziellen Risiko) sich etwas aufgebaut haben, ohne ausgleich zu enteignen.Was hat das mit dem Entlassenen Arbeitnehmer zu tun?
    1.) Habe ich nichts von "ohne Ausgleich" geschrieben, sondern geschrieben, dass sie einen Ausgleich bekommen sollen!

    2.) Haben heute Arbeiter ein sehr viel höheres Risiko als "Unternehmer". Ein "Unternehmer" hat juristische Möglichkeiten ohne persönliches finanzielles Risiko etwas aufzubauen. Dafür gibt es zahlreiche Rechtsformen. Vielfach springt dann sowieso der Stadt ein (s. Berliner Bankgesellschaft oder aktuell in den USA). Ein Arbeiter, der entlassen wird, droht vielfach direkt die Armut.

    3.) Was ist, wenn man die "Unternehmer" entlässt? Genau darum ginge es.
    Zitat von Admiral Piet
    Es mussten modernere Maschinen gekauft werden um Wettbewerbsfähig zu bleiben oder der Absatz und damit die benötigte Arbeitskraft verringert sich.
    Soll der Chef ihn dann weiterhin beschäftigen und fürs rumstehen bezahlen wärend die anderen fürs selbe Geld arbeiten?
    Wie wäre es mit dem sehr viel offensichtlicheren: wenn durch bessere Technik die gleiche Arbeit mit weniger Aufwand erledigt werden kann, müssen halt alle entsprechend weniger arbeiten?

    Warum Kapitalisten dies nicht machen, ist auch offensichtlich. Sie erzielen natürlich mehr Profit, wenn sie den Vorteil nicht an die Arbeiter weitergeben, sondern Leute entlassen und selbst den Vorteil einstreichen.
    Zitat von Admiral Piet
    Natürlich, sollte er dann nicht einfach so von heut auf morgen ohne Gehalt dastehen sondern eine Zahlung erhalten mit der er eine weile auskommen kann

    Aber du würdest den Enteigneten doch einfach so im Regen stehen lassen.
    Abgesehen davon, dass dies in den meisten Fällen bei Arbeiter nicht der Fall ist, habe ich geschrieben, dass man enteigneten Kapitalisten einen Ausgleich geben soll, so dass sie auch den Übergang hinbekommen können.

    Zitat von Sinclair
    Erst wenn der letzte Reiche geschröpft, der Eigentumswohnungs-Inhaber enteignet und der letzte produktionswirsame Kopf des Volkes abgewandert ist, wird das ultralinke Gesocks erkennen, dass auch der Begriff "Staat" nicht endlos Geld zur Verfügung hat und besagtes "Geld" nicht durch gemeinnützige Faulheit seinen Wert erhält (bzw. sich vermehrt).
    Tja, offensichtlich nichts gelesen oder? Ich habe nicht davon gesprochen, dass man Reiche schröpfen soll oder der Staat ewig Geld zu Verfügung hat, sondern dass man die Produktionsmittel demokratisch kontrollieren soll. D.h. die Wertschöpfung erfolgt wie zuvor: durch die Arbeit der "Arbeitnehmer". Nur bestimmen die diesmal selbst, was mit dem produzierten Reichtum passiert.

    Geld vermehrt sich dadurch, dass neue Werte geschaffen werden, also Leute arbeiten. Kapitalisten lassen andere für sich arbeiten. Und zwar angefangen mit der Entwicklung, über die Produktion und Vertrieb bis hin zum Management. Der Reichtum wird heute kollektiv produziert, aber Oligarchen eignen sich ihn an, während für die Mehrheit Massenarbeitslosigkeit, sinkende Löhne (selbst die Löhne des bestbezahlten Viertels der Beschäftigen stagnieren praktisch) und steigende Armut bleibt.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Und wenn das mit der Förderung von Social Networking usw so weiter geht, bleiben die Zahlen nicht lange utopisch
    Schöner Gedanke, aber unrealistisch. Engagement in einem solchen Laden kostet Zeit und wird im Rahmen der immer weitergehenden Verschulung der Hochschullehre zunehmend unattraktiver. Im Gegensatz zu diesem neumodischen Online-Kram reicht es bei uns eben nicht aus, sich anzumelden, ab und zu mal ein paar eMails zu verschicken oder einen Mitgliedsbeitrag zu überweisen. Und die zwei, drei existierenden Riesenklubs, die nahe an Deine Zahlen herankommen, haben außerdem ein paar unsympathische Charakterzüge, die das Erreichen einer solchen Größe für uns schon wieder unattraktiv erscheinen lassen. Sollten uns also eines Tages die Leute die Türe einrennen, dann schrauben wir einfach unsere Anforderungen weiter hoch.

    So, jetzt bin ich aber wirklich weg ...

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Als Mitglied einer solchen "elitären Studentenverbindung" kann ich Dir sagen, daß diese Zahlen völlig utopisch sind. Man kann froh sein, wenn man pro Jahr 4 bis fünf neue Mitglieder bekommt, andererseits sterben die Alten Herren zum Glück auch nicht weg wie die Fliegen.

    Der Rest ist mir im Augenblick zuviel Text. Ich hab' jetzt frei, draußen scheint zur Abwechslung mal die Sonne, deshalb gibt's meine Antwort frühestens heute abend.
    Erklärt auf jedenfall mal, warum du so vehement für Vetternwirtschaft eintrittst Und wenn das mit der Förderung von Social Networking usw so weiter geht, bleiben die Zahlen nicht lange utopisch

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Beispiel: Ableger von elitären Studentenverbindungen, die jedes Jahr im Schnitt 20 "Abgänger" durch natürlichen Todesfall und 20 Zugänge der frisch diplomierten Neueinsteiger verzeichnen
    Als Mitglied einer solchen "elitären Studentenverbindung" kann ich Dir sagen, daß diese Zahlen völlig utopisch sind. Man kann froh sein, wenn man pro Jahr 4 bis fünf neue Mitglieder bekommt, andererseits sterben die Alten Herren zum Glück auch nicht weg wie die Fliegen.

    Der Rest ist mir im Augenblick zuviel Text. Ich hab' jetzt frei, draußen scheint zur Abwechslung mal die Sonne, deshalb gibt's meine Antwort frühestens heute abend.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von LuckyGuy Beitrag anzeigen
    Kennst Du ein wirklich und wahrhaftig existentes Gesellschaftssystem, in dem es weniger Korruption gibt, als bei uns?

    Also, ich nicht!

    Für mich stellt sich die Sache so dar: Unser System ist nicht perfekt - weil existente Phänomene nie perfekt sind. Aber es ist die beste Nicht-Utopie, die mir bekannt ist. Alle "besseren" Alternativen beruhen auf der Annahme, dass ein Mensch durch Nachdenken und Einsicht ganz sicher immer "das Beste und Klügste" tun wird. Wie unzutreffend diese Annahme aber ist, sieht man ja gerade an der Wallstreet. Weshalb hier auch dringend Reformbedarf besteht - eben weil Menschen nicht automatisch das Klügste und Beste tun, wenn man sie nur lässt, weshalb man sie daran hindern muss, aus Gier ganze Volkswirtschaften in den Ruin zu treiben - Genau, wie man im Arbeitsprozess eben unmittelbare Leistungsanreize schaffen muss, um Leistung zu erhalten.

    Menschen sind eben Menschen. Und das meine ich nicht abwertend oder herablassend, sondern mit voller Akzeptanz. Wo viel Licht ist, das ist eben auch Schatten - und ich sehe die Menschen grundsätzlich so positiv, dass ich eben auch ohne Blockade ihre Schattenseiten sehen - und akzeptieren(!!!) - kann.
    Naja, Gier ist eine solche Schattenseite und du bist dafür, sie einzudämmen, Akzeptanz sieht sicher anders aus Aber das Kernproblem hast du erkannt - alle Systeme gehen vom "guten" Menschen aus, der "das Klügste/Beste" tun wird und haben daher tatsächlich wenig Mechanismen, um einzugreifen, wenn genau nicht so gehandelt wird - daher müßte ein System her, daß eben diese Mechanismen bietet - Klauseln, die "Machtinhaber" (Abgeordnete) nur noch dem eigenen Gewissen gegnüber verpflichten sind da nicht nur wenig hilfreich, sondern kontraproduktiv: Menschen können ja sogar einen von ihnen begangenen Mord vor sich selbst in einer Art rechtfertigen, die sie ermuntert, diese Rechtfertigung dann auch gegenüber anderen Menschen anzuführen. Sämtliche "Aber das Opfer hatte es verdient"-Verteidigungen funktionieren zum Beispiel so.

    Ausserdem habe ich ja nicht das vorherrschende Grundsystem - Verfassung, Gewaltenteilung, Gesetze .... auf dem Papier haben meiner Meinung nach Frankreich, Deutschland, Großbritanien und die USA (als föderale Hülle, nicht die Einzelstaaten) mit die besten und menschenfreundlichsten Systeme - sondern daß mit der Zeit dazu entwickelte "Meta-System" kritisiert - zurück zu den USA als Beispiel: das ein Präsident auf ausgeprägtem Ego-Trip plötzlich all die schönen Menschenrechte aushebeln kann. Was nützen propagierte Werte wie "Pursuit of happiness" oder in Antidiskriminierungsgesetze, wenn das Meta-System "gesellschaftliche Wertung" die Ergebnisse einer Umsetzung auf den Kopf stellen ?

    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Oh je, die übliche Generalkritik.

    Menschen sind keine Roboter. Die Fähigkeit, gute Kontakte zu knüpfen und ein Beziehungsnetzwerk aufzubauen, gehört zu einer leitenden Stellung genauso dazu wie das Fachwissen. Niemand würde es als unfair bezeichnen, wenn einem Sonderschüler mit einem IQ von 80 kein Posten im Vorstand angeboten wird. Aber soziale Fähigkeiten, die in der Bevölkerung mindestens genauso ungleich verteilt sind wie intellektuelle, die dürfen auf gar keinen Fall eine Rolle spielen, das ist ungerecht und böse.

    Die ganzen Nur-die-fachliche-Qualifikation-darf-eine-Rolle-spielen-Apologeten wollen einfach nicht einsehen, daß in ihrem perönlichen Portfolio eine wichtige Fähigkeit fehlt (die man sich übrigens zu einem gewissen Grad auch antrainieren kann). Echte "Vetternwirtschaft", die ausschließlich auf Abstammung und Familienverhältnissen beruht sowie das "Vitamin B" zum einzigen Kriterium erhebt, ist natürlich schädlich. Aber Beziehungen und soziale Netzwerke generell abzulehnen, ist weltfremd. Sobald mehr als zwei Menschen aufeinandertreffen, kommt das Persönliche mit ins Spiel. Immer.
    Die markierten Stellen sind die Punkte, in denen du deine Grundeinstellung dogmatisch einbringst, ohne Belege anzuführen. Ein T.V. Kaiserartiges "das ist so" ist halt kein Beleg. Übrigens kommt das persönliche schon ins Spiel, wenn ein Mensch allein - persönlicher Vorteil, persönliche Bereicherung usw. sind nunmal die Kernmotivation von 99% aller Menschen. Von diesen 99% sind aber gerade mal 10% in der Lage, das offen zuzugeben - der Rest spielt lieber das "ist ja nicht nur für mich, hilft ja auch anderen/der Allgemeinheit"-Wahrheit-verdreh-Spiel, denn die Aussage sieht im Kopf des Menschen halt "Ist hauptsächlich für mich, aber das darf ich so nicht sagen" aus.

    Die Schädlichkeit im Ausschliesslichkeitsfall hast du ja selbst eingesehen. Schauen wir uns mal den Nutzen solcher Netzwerke an: Sie können Zeit sparen, weil man wegen der Vorauswahl auf Netzwerkbasis für eine bestimmte, gesuchte Anforderung von vorneweg weniger Daten als den gesamten Markt absucht.

    Nachteil: Je nachdem, wie häufig das Netzwerk aufgefrischt wird und davon, ob es sich eventuell auch um ein fast geschlossenes Netzwerk handelt (Beispiel: Ableger von elitären Studentenverbindungen, die jedes Jahr im Schnitt 20 "Abgänger" durch natürlichen Todesfall und 20 Zugänge der frisch diplomierten Neueinsteiger verzeichnen) kann der wirklich best-geeignete Anbieter (Neue Firma, die sich über Preisleistungs-Verhältnis hart in den Markt einkämpfen will zB) lange bzw gar nicht im Netzwerk ankommen. Hat dann einen direkten Nachteil für die suchende Firma zur Folge, einen direkten Nachteil für die neue Firma, an der ein objektiv betrachtet sicherer Auftrag vorbeirauscht, aber keinen direkten Nachteil jedoch für die Person, die in der suchenden Firma arbeitet, die Suche ausführt und die die eigentlichen persönlichen Vorteile aus dem Netzwerk zieht, in das sie sich eingearbeitet hat. Vorteil und Nachteil sind in diesem Fall also zu Gunsten der im Netzwerk sitzenden Person verteilt.

    Anderer Nutzen: Sie können vor bösen Überraschungen schützen. Beispiel freie Stelle: Firma sucht Einkäufer. Ideal für diese Stelle wäre natürlich jemand der neben der hohen, rein fachlichen Grundqualifiaktion Erfahrung mitbringt und aus der Branche kommt, wenn nicht machbar, jemand, der sich schnell einarbeiten kann usw (scheinst Personalfragen ja zu kennen). Das Netzwerk des Personalmenschen kann jemanden, der 4 Branchenwechsel sehr gut überstanden hat vorweisen. Die anderen Bewerber nur jemanden, der fachlich gleichgut qualifiziert und an der Branche hochinteressiert ist. Natürlich wird der aus dem Netzwerk mit Nebenreferenzen dekorierte Bewerber genommen - in manchen Fällen ein eigentliches Eingehen auf die "anderen" Bewerber von vorneweg sogar unterlassen, die Stelle war ja nur ausgeschrieben, damit alles ordentlich aussieht. In tatsächlich 75% der Fälle enden diese Szenarien mit einem Vorteil für den im Netzwerk sitzenden Personalmenschen, den im Netzwerk sitzenden Einkäufer mit dem neuen Job und der suchenden Firma.

    Die anderen 25%? Bleiben wir bei diesem Einkäufer. Die Branche erfordert leider ein bestimmtes Wissen beim Einkäufer, der bisher in Branchen gearbeitet hat für die galt: "Bester Preis -> Bester Deal". Die neue Branche hat aber aus produktionstechnischen Gründen einen Mindestqualitätsanspruch (Beispiel Metalbranche: Endprodukt bricht wenn verwendeter Rohstahl zu spröde) - und das geht am neuen Einkäufer mit der Routine von 4 Branchenwechseln vorbei - oder auch wegen der Routine. Der besser geeignete Bewerber wäre in dem Fall der mit dem hohen Interesse gewesen. Wer trägt den Schaden? Die Firma zum größten Teil, denn den Teil macht das Finanzielle aus. Der Einkäufer hat seinen Job und darüberhinaus in seinem Netzwerk Prestige eingebüßt. Der Personalmensch hingegen: Behält seinen Job, klärt mit dem Chef ab, daß man wohl ab jetzt unbedingt Leute mit Branchenerfahrung braucht und hat darüberhinaus jetzt jemanden in seinem Netzwerk, der ihn in Schwierigkeiten gebracht hat und ihm einen großen Gefallen schuldet. Merke: Der, der sich bei Entscheidungsfragen aus seinem Netzwerk bedient, hat - sofern er nicht Firmeninhaber/Haftender ist - am Ende einen Vorteil, wenn er sich aus dem Netzwerk bedient - und das trügt Objektivität.

    Derartige Netzwerke sind mehr oder weniger nur Verlängerung von Vorurteilen: Jeder Mensch nutzt Vorurteile zum Finden einer zügigen Lösung/Einschätzung. Nur qualitativ hochwertig ist diese meist nicht. Darum boomen Netzwerke und die Trainingsprogramme dazu im Moment aber auch so: Qualität ist aktuell ja meistens auch nur noch ein sekundär interessantes Produktmerkmal. Passt zusammen - ist nur auf lange Sicht kaum förderlich.

    Durch die Vorteilsnahme ist es übrigens für Menschen, die in derartigen Netzwerken involviert sind sehr schwer, den negativen Aspekt wahrzunehmen, denn für sie ist die Grundwahrnehmung ja positiv, denn eigene Vorteile sind positiv.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Wer allen Ernstes (trotz Nachrichtenlage in den Fällen, in denen so was dann raus kommt ) glaubt, der eigentliche Motor der westlichen Wirtschaft seien nicht Korruption und Vetternwirtschaft (die jetzt unter dem Namen "Sozial Networking" einen euphemistischen Neuanstrich erhält und im Bewußtsein der Bevölkerung reingewaschen werden soll - ich warte ja schon brennend auf das neue, positive Wort für Korruption ) verdrängt entweder bewußt die Realität
    Oh je, die übliche Generalkritik.

    Menschen sind keine Roboter. Die Fähigkeit, gute Kontakte zu knüpfen und ein Beziehungsnetzwerk aufzubauen, gehört zu einer leitenden Stellung genauso dazu wie das Fachwissen. Niemand würde es als unfair bezeichnen, wenn einem Sonderschüler mit einem IQ von 80 kein Posten im Vorstand angeboten wird. Aber soziale Fähigkeiten, die in der Bevölkerung mindestens genauso ungleich verteilt sind wie intellektuelle, die dürfen auf gar keinen Fall eine Rolle spielen, das ist ungerecht und böse.

    Die ganzen Nur-die-fachliche-Qualifikation-darf-eine-Rolle-spielen-Apologeten wollen einfach nicht einsehen, daß in ihrem perönlichen Portfolio eine wichtige Fähigkeit fehlt (die man sich übrigens zu einem gewissen Grad auch antrainieren kann). Echte "Vetternwirtschaft", die ausschließlich auf Abstammung und Familienverhältnissen beruht sowie das "Vitamin B" zum einzigen Kriterium erhebt, ist natürlich schädlich. Aber Beziehungen und soziale Netzwerke generell abzulehnen, ist weltfremd. Sobald mehr als zwei Menschen aufeinandertreffen, kommt das Persönliche mit ins Spiel. Immer.

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  • LuckyGuy
    antwortet
    Kennst Du ein wirklich und wahrhaftig existentes Gesellschaftssystem, in dem es weniger Korruption gibt, als bei uns?

    Also, ich nicht!

    Für mich stellt sich die Sache so dar: Unser System ist nicht perfekt - weil existente Phänomene nie perfekt sind. Aber es ist die beste Nicht-Utopie, die mir bekannt ist. Alle "besseren" Alternativen beruhen auf der Annahme, dass ein Mensch durch Nachdenken und Einsicht ganz sicher immer "das Beste und Klügste" tun wird. Wie unzutreffend diese Annahme aber ist, sieht man ja gerade an der Wallstreet. Weshalb hier auch dringend Reformbedarf besteht - eben weil Menschen nicht automatisch das Klügste und Beste tun, wenn man sie nur lässt, weshalb man sie daran hindern muss, aus Gier ganze Volkswirtschaften in den Ruin zu treiben - Genau, wie man im Arbeitsprozess eben unmittelbare Leistungsanreize schaffen muss, um Leistung zu erhalten.

    Menschen sind eben Menschen. Und das meine ich nicht abwertend oder herablassend, sondern mit voller Akzeptanz. Wo viel Licht ist, das ist eben auch Schatten - und ich sehe die Menschen grundsätzlich so positiv, dass ich eben auch ohne Blockade ihre Schattenseiten sehen - und akzeptieren(!!!) - kann.

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