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Was hat Lafontaine denn nun wieder geritten?

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  • max
    antwortet
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Nein, das wäre die Reaktion eines freiheitsliebenden Menschen
    Welche Freiheit? Die Freiheit derer, die mittels ihres Besitzes und der damit verbundenen Macht die Freiheit anderer einschränken und sich so bereichern. Wenn du freiheitsliebend wärest, müsstest du akzeptieren, dass Freiheit nicht nur juristisch ist, sondern auch eine materielle Komponente hat. Ohne materielle Ressourcen ist jemand vollkommen abhängig von anderen und damit natürlich auch nicht frei.
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Wenn du jemanden die Firma und seine Produktionsmittel wegnimmst, obgleich dessen Inhaber und Generationen vor ihm einst in schwerer Arbeit dieses Unternehmen aufgebaut haben, ist das eine Ungerechtigkeit sondersgleichen.
    Nein. Es wird lediglich Gerechtigkeit hergestellt und denen, die wesentlich zu der Wertschöpfung des Unternehmens beigetragen haben, also den Arbeitern ("Arbeitnehmern"), die gleiche Rechte gegeben. Die ehemaligen Besitzer haben dann genau die gleichen Rechte wie die alle anderen dort arbeitenden.

    Zitat von Stormking
    Du scheinst das Konzept einer "Entschädigung" nicht zu verstehen. Diese hat den Zweck dafür zu sorgen, daß dem Enteigneten objektiv kein "Schaden" zugefügt wird.
    Das Wort Entschädigung bedeutet, dass man einen Ausgleich für einen entstandenen Schaden kommt. Genau darum geht es: um einen Ausgleich.

    Zitat von Fawkes
    Du glaubst doch nicht ernsthaft, das sich in der heutigen globailiserten Gesellschaft auch nur ein einziges Unternehmen vom Staat enteignen lässt.
    Du hast doch gerade erst mehrere Verstaatlichungen in den USA erlebt!

    Wenn es mal zu heftigen Verlusten im Finanzsektor kommt, schreien die Neoliberalen, also die, die ansonsten laufend vor Verstaatlichung warnenden ja schnell nach Verstaatlichung bzw. nach einer Übernahme der Verluste durch den Staat. Letzteres gab es ja auch in der BRD, z.B. wurde Berlin dadurch ruiniert, weil es die Verluste, die zwei CDU-Immobilien-Haie verursacht haben, übernommen hat.
    Zitat von Fawkes
    Die haben ihr Kapital und ihren Firmensitz schneller ins Ausland verlagert, als du Stasi sagen kannst.
    Maschinen kann man keineswegs schnell verlagern.

    Und was soll hier Stasi? Beschäftige dich mal mit der DDR. Dort gab es keine demokratische Kontrolle der Produktionsmittel, es gab überhaupt keine Demokratie. Die Stasi diente dazu, dass die Herrschenden weiter die Mehrheit ausbeuten konnten.
    Zitat von Fawkes
    Wer macht denn dann noch einen Finger krumm wenn er weiß das das was er sich über ein bestimmtes Maß erwirtschaftet, ihm sowieso weggenommen wird?
    Wie kommst du darauf? Für dich noch mal: Produktionsmittel (inkl. entsprechendes Kapital, Land, Rohstoffe etc., die zur Produktion gehören) und Eigentum insgesamt sind nicht identisch. Es geht nicht darum, dass die Einkommen über einen gewissen Niveau abgeschöpft werden, sondern um die demokratische Kontrolle der Produktionsmittel.

    Zitat von blueflash
    Nur weil man im Kapitalismus Kapital gegen Produktionsmittel eintauschen kann, ist es doch keins!
    Ach komm. Es ist offensichtlich, dass Firmenkapital zu den Sachen gehört, die zur Produktion notwendig ist. Du kannst ja gerne das Wort "Produktionsmittel" auf die reinen Werkzeuge reduzieren. Aber zur Diskussion trägt dies gar nichts bei, da es im Grundgesetz keine Einschränkung auf bestimmte Eigentumsformen gibt. Diese Einschränkung gibt es auch nicht im Artikel 15. Da steht nicht, dass nur Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel vergesellschaftet werden können und alle andere Formen von Eigentum nicht vergesellschaftet werden können.
    Zitat von blueflash
    Wenn man Kapital generell (also gerecht) enteignet, dann hat man genau _nichts_ davon, weil man mit dem Kapital nix mehr anfangen kann!
    Nur falls es hier ein Missverständnis gibt: es geht um Firmenkapital und nicht allgemein um Geld. Kapital ist eine Einheit, um Ressourcen austauschen zu können. Wenn man diese Ressourcen demokratisch kontrolliert, kann man natürlich immer noch diese verschieben. Das muss nicht einmal in Geldform geschehen. Eine Form von Einheit ist nur praktisch, um zu bestimmen, über wie viel Ressourcen man insgesamt verfügt.

    Zitat von Adm.Hays
    Du forderst doch den autoritären, starken Staat.
    Wo denn? Lass dir mal was einfallen und kommt nicht laufend mit absurden Unterstellungen und beleidigenden Lügen. Du warst es, der von notwendigen Führern etc. gesprochen hast - also du warst es, der wiederholt eine autoritäre Herrschaft nicht nur befürwortet, sondern sogar für alternativlos erklärt hast. Du warst es, der eine Demokratisierung mit allen möglichen Argumenten abgelehnt hast! Also denk erst mal über dich nach, bevor du so unverschämt bist, anderen etwas unterzuschieben, während sie das genaue Gegenteil fordern.
    Zuletzt geändert von max; 18.09.2008, 18:23.

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  • Fawkes
    antwortet
    @ max

    Noch was anders zum Thema "Enteignung".

    Du glaubst doch nicht ernsthaft, das sich in der heutigen globailiserten Gesellschaft auch nur ein einziges Unternehmen vom Staat enteignen lässt. Die haben ihr Kapital und ihren Firmensitz schneller ins Ausland verlagert, als du Stasi sagen kannst. Zurück bleiben dann ein haufen Arbeitsloser, die die Firma nicht mit ins Ausland nehmen kann. Ebenfalls ist das Kapital der Firma nun auch im Ausland, ergo kann man dies auch nicht mehr besteuern was weitere Einkommensverluste für den Staat mit sich bringt.

    Wo soll das denn deiner Meinung nach alles hinführen? Den Leuten alles wegnehmen und "gerecht verteilen"? Wer macht denn dann noch einen Finger krumm wenn er weiß das das was er sich über ein bestimmtes Maß erwirtschaftet, ihm sowieso weggenommen wird? Und was passiert wenn alle "Reichen" enteignet worden sind?

    Traurig wie viele Leute auf Demagogen wie Lafontaine hereinfallen, dem es einzig und alleine nur darum geht wieder an die Macht zu kommen um ein gutbezahltes Pöstchen zu erreichen.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max

    Es stimmt also schon Kapital ist im Kapitalismus ein Produktionsmittel, wie du hier ja auch ausführst ("beides ersetzen").
    NEIN! So dumm kannst Du gar nicht sein! Ein Produktionsmittel ist etwas, mit dem etwas aus irgendwas hergestellt wird! Eine Maschine, ein Werkzeug ABER KEIN KAPITAL! Nur weil man im Kapitalismus Kapital gegen Produktionsmittel eintauschen kann, ist es doch keins!

    Im Artikel 14 gibt es keine Einschränkung in Bezug auf verschiedene Formen der Enteignung und auch keine Einschränkung darauf, in was das Eigentum überführt wird. D.h. man kann Artikel 15 wohl kaum als Einschränkung auf bestimmte Eigentumsformen verstehen.
    Ach so, Artikel 15 ist nur aus versehen reingerutscht. Ich ruf gleich mal den Bundestag an, die sollen den Artikel einsparen ...


    Du scheinst mir mal wieder Produktionsmittel (plus Kapital, Land, Rohstoffe) mit Eigentum im Allgemeinen zu verwechseln. Es geht ja gerade nicht darum, dass Produktionsmittel von Privatbesitz in Privatbesitz wandern - dann würde es keinen Sinn machen. Es geht darum, dass Produktionsmittel unter demokratische Kontrolle kommen und damit der Allgemeinheit dienen - so dass die Allgemeinheit direkt vom produzierten Reichtum und Fortschritt profitieren kann. Das bedeutet natürlich, dass der Umfang an privaten Eigentum in der Folge stark ansteigen kann. Nur dessen Verteilung wäre dann nicht von Besitz abhängig (also wenige bekommen sehr viel, viele kaum etwas), sondern gleichmässig.
    Bla, bla. Du kannst noch sooft deine Ideologie runterbeten. Deswegen solltest Du meine Aussagen trotzdem lesen: Kapital im Gegensatz zu Produktionsmitteln lebt davon, dass es speicher- und tauschbar ist. Wenn man Kapital generell (also gerecht) enteignet, dann hat man genau _nichts_ davon, weil man mit dem Kapital nix mehr anfangen kann! Es macht also überhaupt keinen Sinn, Kapital zu enteignen, es sei denn man beschränkt sich auf einzelne Fälle, aber das ist dann ja die übliche Stalinistische Willkürherrschaft.

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  • Adm.Hays
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Das wäre die typische Reaktion von autoritären Herrschern, die mittels Terror ihre Privilegien und Macht verteidigen suchen und die nicht daran denken, sich demokratischen Mehrheiten zu beugen.
    Du forderst doch den autoritären, starken Staat. Enteignung, wenn ich das schon höre. Erst enteignet man Unternehmern ihr Kapital, danach ihre Rechte und dann sind endlich Oppositionsolitiker, Journalisten und Künstler dran.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Die Entschädigung dafür kann man nach verschiedenen Gesichtspunkten machen: à la Abfindung wäre grosszügig, à la Hartz IV wäre rachsüchtig (auch wenn es interessant wäre, wie diese Leute Anspruch auf mehr rechtfertigen wollen).

    Wie kommst du darauf? Der Artikel 14 hat überhaupt keine Einschränkung, welche Form von Eigentum enteignet werden kann.
    Du scheinst das Konzept einer "Entschädigung" nicht zu verstehen. Diese hat den Zweck dafür zu sorgen, daß dem Enteigneten objektiv kein "Schaden" zugefügt wird. Sagt doch schon der Name.

    Eine Entschädigung ist also eine dem Wert des enteigneten Eigentums entsprechende Geldsumme oder ein dem enteigneten Eigentum gleichwertiger Ersatz.

    So kann man z.b. einen Grundstücksbesitzer, dessen Eigentum einem dem Allgemeinwohl dienenden Bauprojekt im Weg steht, der aber nicht freiwillig verkaufen will, enteignen. Man muß ihn aber entsprechend des Wertes des Grundstücks entschädigen.

    Wie das nun bei Kapital funktionieren soll, mußt Du mir nochmal erklären. Enteignet man eine Summe von, sagen wir mal, einer Millarde Euro, so beträgt die angemessene Entschädigung logischerweise eine Milliarde Euro.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Das wäre die typische Reaktion von autoritären Herrschern, die mittels Terror ihre Privilegien und Macht verteidigen suchen und die nicht daran denken, sich demokratischen Mehrheiten zu beugen.
    Nein, das wäre die Reaktion eines freiheitsliebenden Menschen, der nicht zulassen will, dass sogenannte Weltverbesserer mit durch NICHTS zu rechtfertigender "Zwangsenteignung" (man beachte den osmotischen Euphemismus darin) eine angeblich gerechtere Welt schaffen wollen.
    Zitat von max
    Dein Vergleich mit "kleinen Verhältnissen" hinkt sowieso gewaltig, weil es nicht um jede Form von Eigentum ging, sondern um die demokratische Kontrolle von Produktionsmitteln. Und es geht darum, dass Leute, deren Einkommen darauf beruhen, dass sie andere für sich schuften lassen, nicht weiter auf Kosten anderer sich bereichern können. Ein Vergleich mit "kleinen Verhältnissen" ist da überhaupt nicht möglich.
    Vielleicht nicht, aber das Prinzip ist dasselbe. Wenn du jemanden die Firma und seine Produktionsmittel wegnimmst, obgleich dessen Inhaber und Generationen vor ihm einst in schwerer Arbeit dieses Unternehmen aufgebaut haben, ist das eine Ungerechtigkeit sondersgleichen. Und eine Staatssystem, das in Ungerechtigkeiten FUNDIERT und ZEMENTIERT ist, kann nur scheitern. Und nichts anderes hätte es verdient.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Du willst jemandem sein Geld wegnehmen, ihm ein wenig Geld zurückgeben und das ernsthaft als "Entschädigung" bezeichnen?
    Es geht darum, dass die Gesellschaft demokratisiert wird und dafür muss man den Herrschenden ihre Machtmittel wegnehmen. Die Entschädigung dafür kann man nach verschiedenen Gesichtspunkten machen: à la Abfindung wäre grosszügig, à la Hartz IV wäre rachsüchtig (auch wenn es interessant wäre, wie diese Leute Anspruch auf mehr rechtfertigen wollen).
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Der genannte Artikel im GG kann sich nur auf ganz spezifische Güter beziehen, aber niemals auf Geld.
    Wie kommst du darauf? Der Artikel 14 hat überhaupt keine Einschränkung, welche Form von Eigentum enteignet werden kann.

    Zitat von blueflash
    Das stimmt so nicht. Wie in jeder Wirtschaftsform braucht man im Kapitalismus Rohstoffe und Produktionsmittel, um etwas zu produzieren. Kapital kann im Kapitalismus aber beides ersetzen. Das ist alles.
    Es stimmt also schon Kapital ist im Kapitalismus ein Produktionsmittel, wie du hier ja auch ausführst ("beides ersetzen").
    Zitat von blueflash
    Aber zur Vergesellschaftlichung. Artikel 15, wie du selber korrekt zitiert hast.
    Im Artikel 14 gibt es keine Einschränkung in Bezug auf verschiedene Formen der Enteignung und auch keine Einschränkung darauf, in was das Eigentum überführt wird. D.h. man kann Artikel 15 wohl kaum als Einschränkung auf bestimmte Eigentumsformen verstehen.
    Zitat von blueflash
    Im Übrigen kann es gar keine gerechte Enteignung von Kapital geben. Irgendjemand muss von der Enteignung ausgenommen sein, sonst macht das Enteignen von Kapital keinen Sinn.
    Du scheinst mir mal wieder Produktionsmittel (plus Kapital, Land, Rohstoffe) mit Eigentum im Allgemeinen zu verwechseln. Es geht ja gerade nicht darum, dass Produktionsmittel von Privatbesitz in Privatbesitz wandern - dann würde es keinen Sinn machen. Es geht darum, dass Produktionsmittel unter demokratische Kontrolle kommen und damit der Allgemeinheit dienen - so dass die Allgemeinheit direkt vom produzierten Reichtum und Fortschritt profitieren kann. Das bedeutet natürlich, dass der Umfang an privaten Eigentum in der Folge stark ansteigen kann. Nur dessen Verteilung wäre dann nicht von Besitz abhängig (also wenige bekommen sehr viel, viele kaum etwas), sondern gleichmässig.

    /edit:

    Zitat von sinclair
    Eins sag ich dir: Sollte das kommen, gebe ich vorher mein Geld für Waffen und Sprengstoff aus, gründe damit eine RAF-ähnliche Istitution und blase so viele wie möglich von diesen scheinheiligen Weltverbesserern in die Hölle.
    Das wäre die typische Reaktion von autoritären Herrschern, die mittels Terror ihre Privilegien und Macht verteidigen suchen und die nicht daran denken, sich demokratischen Mehrheiten zu beugen.

    Dein Vergleich mit "kleinen Verhältnissen" hinkt sowieso gewaltig, weil es nicht um jede Form von Eigentum ging, sondern um die demokratische Kontrolle von Produktionsmitteln. Und es geht darum, dass Leute, deren Einkommen darauf beruhen, dass sie andere für sich schuften lassen, nicht weiter auf Kosten anderer sich bereichern können. Ein Vergleich mit "kleinen Verhältnissen" ist da überhaupt nicht möglich.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Merkwürdig? Da steht eindeutig, dass Enteignungen zum Wohle der Allgemeinheit zulässig sind - während Eigentum zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen muss. Da steht eben nichts davon, dass Enteignungen grundsätzlich unmöglich sind, sondern genau das Gegenteil.

    Die Höhe der Entschädigung würde ich nach den Vermögensverhältnissen, Gesundheitszustand und beruflichen Möglichkeiten des Betroffenen richten, kurz ob zu erwarten ist, dass diese Person nach der Enteignung bedürftig ist, z.B. sich nicht durch eigene Arbeit ernähren kann. Man könnte sich auch an den Regelungen für Abfindungen orientieren. Das müsste man dann eben einheitlich gesetzlich regeln.
    Hm. Nur um das mal auf kleinere Verhältnisse umzumünzen: Ich spare seit mehr als zehn Jahren, verzichte auf Urlaub und sonstigen schönen Schnickschnack, um mir mein eigenes Haus leisten zu können.

    Und dann kommt jemand auf die Idee, mich zu "enteignen", da es um die Ecke jemanden gibt, der wegen langjährigem Leben in Saus und Braus jetzt in einer Bruchbude wohnt und leider auch schon sein Auto verticken musste. Armer Kerl. Und der darf sich jetzt an meiner Zwangsenteignung bereichern? Bzw. wir sollen einander "angeglichen" werden?

    Eins sag ich dir: Sollte das kommen, gebe ich vorher mein Geld für Waffen und Sprengstoff aus, gründe damit eine RAF-ähnliche Istitution und blase so viele wie möglich von diesen scheinheiligen Weltverbesserern in die Hölle.

    Diese kleinen Verhältnisse lassen sich auch auf größere umwälzen. Leute, die sich jahrelang mit Aktien, Börse und Finanzmärkten befasst haben, verfügen nunmal nicht selten über mehr Geld und Vermögen als der Lebemensch von Nebenan, der jeden Cent in Urlaub und Puffbesuche verpulvert. Und diese Leute finanziell anzugleichen erscheint gewissen Weltverbesserern gerecht? Ha!

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Das ist doch nur wirklich offensichtlich. Ohne Kapital kann man im Kapitalismus nun mal gar nichts produzieren.
    Das stimmt so nicht. Wie in jeder Wirtschaftsform braucht man im Kapitalismus Rohstoffe und Produktionsmittel, um etwas zu produzieren. Kapital kann im Kapitalismus aber beides ersetzen. Das ist alles.

    Zitat von max
    Wenn ein VWLer - wie du behauptest - dies nicht kapiert, kann er gleich einpacken. Ich würde also an deiner Stelle nicht über Ideologie, Glauben etc. schimpfen, wenn es um Banalitäten geht, wie den Fakt, dass man Kapital im Kapitalismus für die Produktion braucht.
    Ja, natürlich. Wie konnte ich mir anmaßen an deiner Weisheit zu zweifeln. Aber Moment! Ich hatte nie behauptet, man bräuchte kein Kapital. Kann es etwa sein, dass max mir die Worte im Munde verdreht? Aber nein, denn max hat ja Recht, das hätte der gar nicht nötig! Aber natülich liegt wikipedia daneben, wenn Kapital kein Produkionsmittel ist...

    Im Übrigen gibt es im Grundgesetz keine Begrenzung der Möglichkeit der Enteignung auf Produktionsmittel
    Nö. Aber zur Vergesellschaftlichung. Artikel 15, wie du selber korrekt zitiert hast. Im Übrigen kann es gar keine gerechte Enteignung von Kapital geben. Irgendjemand muss von der Enteignung ausgenommen sein, sonst macht das Enteignen von Kapital keinen Sinn.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Die Höhe der Entschädigung würde ich nach den Vermögensverhältnissen, Gesundheitszustand und beruflichen Möglichkeiten des Betroffenen richten, kurz ob zu erwarten ist, dass diese Person nach der Enteignung bedürftig ist.
    Du willst jemandem sein Geld wegnehmen, ihm ein wenig Geld zurückgeben und das ernsthaft als "Entschädigung" bezeichnen? Das ist doch absoluter Blödsinn!

    Der genannte Artikel im GG kann sich nur auf ganz spezifische Güter beziehen, aber niemals auf Geld.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
    Mich würde mal interessieren, wie Du bei der Enteignung von Kapital die vorgeschriebene Entschädigung vornehmen willst. Schon daran scheitert Deine merkwürdige Interpretation des Artikels.
    Merkwürdig? Da steht eindeutig, dass Enteignungen zum Wohle der Allgemeinheit zulässig sind - während Eigentum zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen muss. Da steht eben nichts davon, dass Enteignungen grundsätzlich unmöglich sind, sondern genau das Gegenteil.

    Die Höhe der Entschädigung würde ich nach den Vermögensverhältnissen, Gesundheitszustand und beruflichen Möglichkeiten des Betroffenen richten, kurz ob zu erwarten ist, dass diese Person nach der Enteignung bedürftig ist, z.B. sich nicht durch eigene Arbeit ernähren kann. Man könnte sich auch an den Regelungen für Abfindungen orientieren. Das müsste man dann eben einheitlich gesetzlich regeln.

    Wie man auch grundsätzlich die juristische Gewichtung ändern könnte - also eben, dass der Punkt, dass Eigentum dem Wohl der Allgemeinheit dienen muss, mal stärker betont Damit meine ich keine Änderung des Grundgesetzes, sondern der normalen Gesetze.

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  • Stormking
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Der Punkt hier allerdings, dass behauptet wurde, dass Enteignungen verfassungswidrig seien - was offensichtlich falsch ist.
    Mich würde mal interessieren, wie Du bei der Enteignung von Kapital die vorgeschriebene Entschädigung vornehmen willst. Schon daran scheitert Deine merkwürdige Interpretation des Artikels.

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  • max
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Links haftet sich gern an 2. Punkt fest, ohne zu erwähnen, dass es in staatlicher Hand nicht etwa besser, sondern noch schlechter funktioniert.
    Wer hat von Verstaatlichung gesprochen? Es bringt offensichtlich nicht viel, wenn man einen Konzern in den Besitz eines Staates überführt, der nicht oder nur mangelhaft (parlamentarische Demokratie) demokratisch kontrolliert ist. Es ging bisher auch überhaupt nicht um die Frage, in welche Form das Eigentum überführt werden soll.

    Es ist eigentlich selbst erklärend, dass etwas, was unter der Kontrolle der Allgemeinheit steht, dann auch im Interesse der Allgemeinheit funktioniert, während etwas, was unter der Kontrolle autoritärer Herrscher ("Unternehmer") steht, im Interesse dieser Herrscher funktioniert.

    Um vom Gegenteil auszugehen - also dem Vorteil autoritärer Herrschaft ("Unternehmertum" etc.) - dann muss man schon annehmen, dass die Herrscher selbstlos oder sonst etwas sind, was nun mal die meisten Menschen nicht sind (oder man ignoriert vollkommen die ungleichen Machtverhältnisse und spricht nur vom "Markt", was natürlich unsinnig ist, wenn man gerade diese ungleichen Machtverhältnisse, die natürlich die meisten Marktmechanismen aushebeln, verteidigt).

    Der Punkt hier allerdings, dass behauptet wurde, dass Enteignungen verfassungswidrig seien - was offensichtlich falsch ist. Die Frage, wie die Produktionsmittel kontrolliert werden, ist verfassungsrechtlich offen gehalten. Es ist somit auf dem ersten Blick eine rein politische und keine rechtliche Frage (was natürlich auch für die Frage gilt, was der Allgemeinheit dient). Real ist es natürlich eine Machtfrage, da nun mal die Kapitalisten vor dem Grundgesetz existierten und ihre Macht weiter ausüben konnten.

    Im Übrigen stimmt deine Aussage, dass etwas in staatlicher Hand immer schlechter funktioniert, natürlich nicht. Ein gutes Beispiel ist Infrastruktur.

    Zitat von blueflash
    Zitat von max
    Dann mach es doch! Da ging es um Produktionsmittel (und dazu gehört natürlich das Firmenkapital)!
    Warum? Weil Du das gerne so hättest?
    Das ist doch nur wirklich offensichtlich. Ohne Kapital kann man im Kapitalismus nun mal gar nichts produzieren. Und komm nicht wieder mit einer Gesellschaft, in der man kein Kapital für die Produktion braucht. Diese gibt es heute (noch) nicht.

    Wenn ein VWLer - wie du behauptest - dies nicht kapiert, kann er gleich einpacken. Ich würde also an deiner Stelle nicht über Ideologie, Glauben etc. schimpfen, wenn es um Banalitäten geht, wie den Fakt, dass man Kapital im Kapitalismus für die Produktion braucht.

    Im Übrigen gibt es im Grundgesetz keine Begrenzung der Möglichkeit der Enteignung auf Produktionsmittel

    Zitat von Karl Ranseier
    Sowohl Marx als auch Smith blenden in ihren Überlegungen (Smith als Moralphilosoph besonders) den übeln, rein egoistischen und ausbeuterischen Menschen (also den Menschen so, wie in der Regel ist ) aus
    Wo macht Marx dies? Du gehst von Idealismus aus, was schon mal grundlegend falsch ist

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Typisch links.

    Die Enteignung sollte das Allgemeinwohl schon aktiv fördern. Es reicht nicht, dass die Nichtenteignung die Allgemeinheit nicht fördert.
    Links haftet sich gern an 2. Punkt fest, ohne zu erwähnen, dass es in staatlicher Hand nicht etwa besser, sondern noch schlechter funktioniert.
    Was zB die Energieversorgung angeht, muß ich dir da widersprechen. Ein Problem - und das gilt auch an die linke Seite - in Ideologien ist Dogmatismus, das Festsetzen, das bestimmte Zusammenhänge immer so sind, wie in der Ideologie festgeschrieben. Man kann weder pauschal sagen, Privatisierung ist besser, noch, daß Verstaatlichung immer das Beste wäre. Solange hier auf Ideologien-Basis im Forum "diskutiert" wird, ist das nicht weiter schlimm. Schlecht für die Bevölkerung hingegen wird es, wenn so ein Ideologien-behangener Politiker wegen eben dieser Ideologie eine bestimmte Entscheidung trifft - statt sich mal mit Fakten bzw. den dargereichten Argumentation zu "pro und contra" genau auseinanderzusetzen. In einigen Fällen wird dann aus ideologischer Halsstarrigkeit etwas beschlossen, daß ein Kontrolorgan namens Bundesverfassungsgericht wieder rückgängig macht oder zusammenstreicht - und das sind dann für die Allgemeinheit unnötige Kosten, die ideologiefrei wohl hätten vermieden werden können.

    Ideologien bringen die Menschheit übrigens auch nicht weiter, Fortschritt ist meist an Einzelexemplaren der Menschheit festzumachen - Einstein, Zuse, selbst Gates muß man da nennen. Oder anders: Sowohl Marx als auch Smith blenden in ihren Überlegungen (Smith als Moralphilosoph besonders) den übeln, rein egoistischen und ausbeuterischen Menschen (also den Menschen so, wie in der Regel ist ) aus und verfehlen so aufgrund der falschen Ausgangslage eigentlich ein Model, das die Realität abbildet. Dementsprechend finden sich in der abgeleiteten Ideologie auch Schwächen. Edison hingegen revolutioniert die Glühbirne. Und jetzt dürft ihr euch alle mal Frage, wer der Menschheit mehr genutzt hat

    Versagt eine Ideologie in der Praxis, ist sie nix wert. Und bisher hat noch keine Ideologie den Praxistest bestanden.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Dann mach es doch! Da ging es um Produktionsmittel (und dazu gehört natürlich das Firmenkapital)!
    Warum? Weil Du das gerne so hättest? Hör doch mal in deiner blinden Arroganz auf, dir die Welt so zu definieren, wie du es gerne hättest:

    Zitat von Definition von Wikipedia
    Produktionsmittel ist ein wirtschaftswissenschaftlicher Begriff und beschreibt diejenigen Arbeits- und Betriebmittel, die zur Produktion von Gütern erforderlich sind, stofflich nicht in die jeweiligen Endprodukte eingehen und in entsprechenden Produktionsprozessen wiederkehrend verwendet bzw. eingesetzt werden. Dazu gehören z.B. Gebäude, Verkehrs- und Nutzflächen, technische Anlagen, Maschinen, Geräte, Werkzeuge und die damit verbundenen produktionstechnischen Verfahren.
    Zitat von max
    Natürlich kann man den Vorteil für die Allgemeinheit belegen. Wie gesagt: alleine schon die Entwicklung der Einkommen sind da schon ein mehr als deutliches Argument, dass Herrschaft von Oligarchen nicht dazu führt, dass die Allgemeinheit etwas davon hat.
    So, eben hast Du bewiesen, dass Du in VWL 1 gefehlt hast und jetzt beweist Du, dass Du Aussagenlogik für Anfänger auch nicht besucht hast. Aber ich helfe Dir gerne mal: Wenn A -> ^B, dann bedeutet noch nicht, dass ^A -> B aber das ist Dir vermutlich viel zu hoch. Oder Du definierst Dir das anders.

    Zitat von max
    Und komm nicht mit Glauben! Ich glaube an gar nichts. Du glaubst an diverse denke, was du auch sicher bestätigen kannst, wenn du mal über deine Ideologie nachdenken würdest.
    Stimmt. Du weißt. Blöd nur, dass das, was die meisten Wissenschaftler wissen (definition Produktionsmittel, und das, was Du unter Implikation verstehst) und das was du zu wissen behauptest nicht übereinstimmen. Da würde ich mir an deiner Stelle mal Gedanken drüber machen. Denn da ist deine Ideologie nicht ganz unschuldig.

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