Die Zukunft von Hartz IV

[Slowking]

Die Frage in diesme Fall ist nur wer genau "unsere Wirtschaft" ist. Also wem genau ein lockerer bis kein Kündigungsschutz gut tun würde. Ihr könnt davon ausgehen, dass es nicht die Arbeiter sind.

[ChronoWerx]

Im Ernst: Das ist ein altbekannter Fakt und jeder weiß dass unserer Wirtschaft ein lockerer Kündigungsschutz guttun würde.

Na, nicht getraut dein allzugeliebtes Wiki hier zu zitieren?
Steht ja schließlich auch was anderes drin zum Thema Kündigungsschutz.
Erbärmlich, dieses neoliberale Geschwätz..........

Den einzigen denen ein noch weiter gelockertes Gesetz was bringt, sind die Arbeitgeber.
Mehr Arbeitsstellen sind allerdings ein Wunschtraum,
der nur von liberalen Vollpfosten propagiert wird.

[Logan5]

Im Ernst: Das ist ein altbekannter Fakt und jeder weiß dass unserer Wirtschaft ein lockerer Kündigungsschutz guttun würde.

Von Anderen verlangst du aber hoffentlich weiterhin für alle Sachen, die jeder weiß detaillierte Quellen und Belege, bevor du dich herablässt, darüber zu diskutieren, oder?

[maestro]

Eine prima Gelegenheit für uns Sci-Fi-Nerds, über weasel words nachzudenken. Wikipedia:Vermeide hohle Phrasen ? Wikipedia

[Gast]

Hier übrigens mal der Wikipedia-Artikel zum Kündigungsschutz: Kündigungsschutz ? Wikipedia

Auch mit schicken weiterführenden Quellen ausgestattet. Es ist auf jeden Fall klar, dass keineswegs "jeder weiß", dass ein schwächerer Kündigungsschutz "unserer Wirtschaft guttun würde".

[Logan5]

Eine prima Gelegenheit für uns Sci-Fi-Nerds, über weasel words nachzudenken. Wikipedia:Vermeide hohle Phrasen ? Wikipedia

Oder über Sci-Fi-Nerds daselbst, die - wie ja alle wissen - kategorisch über einen Kamm zu ziehen sind und alle über gleiche - selbstverständlich niedrige - Qualifikationen und Bildungsgrade verfügen. Ausgenommen natürlich V-o-l-k-e-r selbst. Du bist keiner, denn du hast ja hier als einziger studiert, die Weisheit mit Löffeln gefressen und stehst in all deiner Wirtschaftsaffinität weit über dem gewöhnlichen Pöbel, der in seiner unendlichen Unbildung und Dummheit einfach nicht weiß, wie toll die Lockerung des Kündigungsschutzes, Mindestlöhne und Ein-Euro-Jobs sind - zumindest für deinesgleichen .

[Harmakhis]

Selbst, wenn es richtig wäre, dass ein lockerer Kündigungsschutz gut für die Wirtschaft ist, dann wäre das kein Grund den Kündigungsschutz zu lockern.

"Die Wirtschaft" ist kein Selbstzweck - sie ist ein Werkzeug der Gesellschaft, um Versorgung mit Gütern zu sichern. Fassbare Güter, wie auch Dienstleistungen.

Ziel der Wirtschaft ist nicht (!) für sich selbst einfach nur Profite zu produzieren. Wenn eine Maßnahme nicht der Mehrheit der Bevölkerung zu Gute kommt, dann ist sie falsch.

Lockerer Kündigungsschutz schafft nachweislich keine sicheren Arbeitsplätze von denen Menschen gut leben können, ergo: lockerer Kündigungsschutz ist schlecht.

[Valdorian]

Man muss sich aber auch über eines im klaren sein: Ein Kündigungsschutz hat immer zwei Seiten. Er schützt die die drinnen sind, aber er hält auch die raus, die draußen sind. Z.b. ist es für ältere Menschen in Deutschland deshalb so schwer, einen Job zu finden, weil im Falle betriebsbedingter Kündigungen immer eine Sozialauswahl stattfindet. In dieser Sozialauswahl haben ältere Menschen nur aufgrund ihres Alters einen Vorteil, so dass viele Unternehmen zögern, alte Menschen einzustellen, weil sie sie im Extremfall nicht wieder loswerden und statt dessen junge und engagierte Mitarbeiter entlassen müssen.
Außerdem gibt es auch Staaten, die es schaffen hohe soziale Absicherung ohne Kündigungschutz hinzubekommen. Zum Beispiel Dänemark, in dem es keinen Kündigungschutz gibt, Arbeitslose aber besser abgesichert sind, besser qualifiziert werden und schneller wieder Jobs bekommen.

[Logan5]

Zum Beispiel Dänemark, in dem es keinen Kündigungschutz gibt, Arbeitslose aber besser abgesichert sind, besser qualifiziert werden und schneller wieder Jobs bekommen.

Dänemark ist ohnehin ein ganz anderes Pflaster, auch wenn man angesichts der Größenunterschiede natürlich nicht alles 1:1 auf Deutschland übertragen kann. Grundlegend muss man aber sagen, dass dort ein anderes Menschenbild vorzuherrschen scheint, als es bei uns der Fall ist. Die Integrität der Bürger - vor allem der Kinder - spielt dort eine weitaus größere Rolle als wirtschaftliche Überlegungen.

Ich habe mich mal recht intensiv mit deren Schulsystem beschäftigt und man muss wirklich staunen, wie viel die Dänen in die Erziehung und Ausbildung ihrer Kinder investieren. Vor allem die, wie ich finde typisch deutsche Neigung, bestimmte Bevölkerungsgruppen an den Rand zu drängen oder auszugrenzen, sucht man dort vergeblich. So gibt es beispielsweise keine Sonderschulen. Statt dessen verfügen die Regelschulen über ausreichend sonderpädagogische und psychologisch ausgebildete Kräfte, um wirklich integrativ arbeiten zu können. Oberstes Gebot ist zudem der Respekt vor der Persönlichkeit des Schülers und deren Entfaltung.

In Deutschland investiert man statt dessen gerade einmal die Hälfte des OECD-Standards in Erziehung und Bildung, packt auffällige Schüler in Sondereinrichtungen, wo sie auch nur von anderen Sonderschülern lernen können (und Kinder lernen nun einmal am Besten von anderen Kindern), lässt Kinder mit Migrationshintergrund in schöner Regelmäßigkeit durchrasseln, weil man kaum Möglichkeiten an die Hand bekommt, sie ihren Bedürfnissen gemäß zu fördern und betreibt soziale Selektion bereits im Kindergartenalter. In kaum einem anderen Land sind die Aufstiegsmöglichkeiten für Kinder unterer sozialer Schichten so gering, wie bei uns.

Wir investieren statt dessen in Banken und egoistische Schmeißfliegen, die durch eine als Naturgesetz propagierte freie Marktwirtschaft eine Ellenbogengesellschaft etablieren wollen, in der Leistung und Gewinn über alles gehen. Dabei werden täglich Kindern bereits am Beginn ihres Lebens gleiche Aufstiegschancen verwehrt und hinterher hat man noch die bodenlose Unverfrorenheit, sich über die auf diese Weise selbst hochgezüchteten Bildungsverlierer und Arbeitslose zu beschweren, die dem Staat, der bis dahin nichts für sie getan hat, außer ihnen Steine in den Weg zu legen, auf der fetten Tasche liegen würden.

[Halman]

@Logan5
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!!!

"Die Wirtschaft" ist kein Selbstzweck - sie ist ein Werkzeug der Gesellschaft, um Versorgung mit Gütern zu sichern. Fassbare Güter, wie auch Dienstleistungen.

Ich stimme Dir zu.
Aber aus Sicht der großen Konzerne ist die Wirtschaft ein Werkzeug zur Gewinnmaximierung. Unsere Wünsche in Form von "Bedürfnissen" sind ihnen egal, für den Markt zählt nur der "Bedarf" - also alle Bedürfnisse, die von den Nachfragern auch finanziert werden können (da sollte eigentlich ein Interesse bestehen unsere Kaufkraft zu steigern, aber die deutsche Wirtschaft setzt ja schwerpunktmäßig auf den Export).

Ziel der Wirtschaft ist nicht (!) für sich selbst einfach nur Profite zu produzieren. Wenn eine Maßnahme nicht der Mehrheit der Bevölkerung zu Gute kommt, dann ist sie falsch.

Darum wird uns ja auch über die üblichen Medien immer wieder erzählt, dass es alles so notwendig für das Allgemeinwohl sei (z.B. die Lockerung des Kündigungschutzes).
Damit sich die Bonzen besser durchsetzen können, werden verschiedene Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausgespielt - Geringverdiender gegen Arbeitsose usw. - und wenn dann die Mehrheit der Bevölkerung endlich "überzeugt" ist und ins "Horn der Bonzen" bläst, dann kann man auch endlich die Wirtschaft weiter "reformieren", zwecks Gewinnmaximierung der Konzerne.
Genau das erwarten die hohen Vertreter der Wirtschaft mit Nachdruck von den Politikern, die wiederrum denen näher sind, als uns.

Was die Informationensquellen in Form der TV-Medien betrifft, so sehe ich das Problem, dass es sich entweder um staatliche Sender oder um große Konzerne wie RTL handelt, die sicher nicht die Interessen der "kleinen Leute" im Sinn haben, wenn sie uns mal wieder über die Wirtschaft "aufklären".

[Halman]

Brief an Westerwelle

Das habe ich eben im Internet gefunden

K L A R T E X T • Thema anzeigen - Brief an Westerwelle

Aber ich schätze, dass dieser Brief unseren Vizekanzler kalt lässt.

[Seether]

Warum sollte er das ernst nehmen? In seinen Augen sieht er sich nur bestätigt - denn diese "endgültige Fassung" strotzt noch immer vor orthograpischen Fehlern.

[Imperialist]

Hier mal ein ganz interessantes Interview:

"Deutschlands Eliten haben sich radikalisiert"

Die Frage, ob Hartz-IV-Empfänger Sozialschmarotzer sind oder nicht, lenkt davon ab, was am anderen Ende der Gesellschaft passiert, meint Michael Hartmann. Der Soziologe spricht im Interview über die Hartz-IV-Debatten, Mittelschichten und die reicher werdenden Reichen.

Quelle: "Deutschlands Eliten haben sich radikalisiert"

[ChronoWerx]

K L A R T E X T • Thema anzeigen - Brief an Westerwelle

Aber ich schätze, dass dieser Brief unseren Vizekanzler kalt lässt.

Wird es auch, da Westerwelle diesen nicht mal zu sehen bekommen wird.
Irgendein Lakai wird diesen mit abgedroschenen Textbausteinen beantworten lassen und das war´s dann auch.

Hier mal ein ganz interessantes Interview:

Quelle: "Deutschlands Eliten haben sich radikalisiert"

In der Tat sehr interessant.
Vor allem bestätigend.

[Königin der Nacht]

Der Brief ist gut geschrieben und spricht mir ebenfalls aus dem Herzen aber lesen wird Westerwelle den sowieso nicht sondern sein Sekretär und der schickt eine schon vorgeschriebene Antwort zurück.