Fachkräftemangel und goldene Zeiten für Arbeitnehmer - SciFi-Forum

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Fachkräftemangel und goldene Zeiten für Arbeitnehmer

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  • B. Spiner
    antwortet
    Der Staat sollte mal mehr in die Aus und Weiterbildung inverstirien und mal Perspektiven für die Jugend zu schaffen, die dadurch dass ihnen eine Perspektivlosigkeit vermittelt wird zur Zeit nicht den Sinn hinter langen Aus- und Fortbildungszeiten sieht.
    Dies fängt schon damit an das es Studiengebühren gibt und Bildung(im Bezug auf Fachliche Qualifikation) immer mehr zum Luxusgut wird.

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  • Seether
    antwortet
    Zitat von Cordess Beitrag anzeigen
    Also das habe ich mal anders gelesen.
    Hast du dazu eine Quelle?

    Ich würde gerne, aber kann leider keine angeben, da dies damals ein Offline Medium war.
    Ich vermute mal, dass googeln hier helfen wird. Vielleicht machst dus mal.
    Ich habs allerdings selber aus einer offline-Quelle von 2007 gelesen. Da war Deutschland bei Getreide, Kartoffeln, Zucker, Käse und RINDFLEISCH bei weit über 100% Autarkie.
    Ich glaube es hat lediglich bei Butter gemangelt (allerdings eine Folge der miesen Milchpreise durch AUslandskonkurrenz und nicht durch "Anbauprobleme") sowie bei Schweine- und Geflügelfleisch (was aber sowieso nicht ins Gewicht fällt, wenn massive Überschüsse bei Rind vorhanden sind; und Schwein braucht eh keiner.)

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  • Chloe
    antwortet
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Ich warte immer noch auf einen Vorschlag, wie sich Menschen verhalten sollen, um Deiner Ansicht nach die Anforderungen der Betriebe bedienen zu können.
    Warum soll ich dir einen Vorschlag zu einer Frage machen, die mit dem Thema rein gar nichts zu tun hat? Es geht hier darum, dass für bestimmte Berufe Fachkräftemangel besteht. Den kann man nur beheben, indem man mehr Leuten eine hochqualifizierte Ausbildung verschafft, nicht dadurch, dass sie sich "anders verhalten".

    Ich spreche nicht davon, die Stelle eines Augenarztes mit einem Soziologen oder einem Quantenmathematiker zu besetzen. Aber es gibt bei vielen Stellen die Möglichkeit auch andere als die formell vorgesehenen Berufe einzusetzen. Zum Beispiel kommen im Bereich empirischer Sozialforschung häufig gleichzeitig Volkswirte, Mathematiker oder Soziologen zum Einsatz. In der Regel führt das zu zufriedenstellenderen Ergebnissen, als wenn z.B. empirische ÖkonomInnen unter sich bleiben und im eigenen Saft braten.
    Natürlich kann man das, und es wird ja auch gemacht. Du widerlegst doch grade deine eigene Behauptung, dass Betriebe das angeblich nicht tun.

    Wenn ist behaupte, dass es in Deutschland noch nie so viele Akdemiker gegeben hat wie zuvor, dann ist es völlig irrelevant für die Richtigkeit dieser These, dass es auch Länder mit noch höheren Akademikerquoten gibt. Und natürlich suggerierst Du damit, dass meine These falsch ist. Ich bin schon zu lange in Diskussionsforen unterwegs – ich kenne inzwischen die "Tricks".
    Die Anforderungen sind gestiegen, und deshalb werden mehr Akademiker benötigt. Wenn die Zahl der Stellen, auf denen hochqualifiziertes Personal benötigt wird, stärker steigt, als die Zahl der Akademiker, dann kommt es zu einem Fachkräftemangel, das ist doch logisch. Insofern ist nicht deine Aussage falsch, es gäbe mehr Akademiker, sondern die Schlussfolgerung daraus, es könne deshalb keinen Fachkräftemangel geben.

    Du machst immer wieder den Fehler, im Studium erworbene Kenntnisse überzubewerten. In der Stellenbesetzungspraxis ist dies eher zweit oder drittrangig.
    Das ist doch eine völlig verallgemeinernde Aussage, die so überhaupt nicht haltbar ist. Natürlich brauchst du im Vertrieb eine völlig andere Persönlichkeit als in der Wissenschaft. Also wenn du allen Ernstes der Meinung bist, dass eine Statistik-Grundvorlesung ausreicht, um auf einer wissenschaftlichen Stelle zu arbeiten, dann weiß ich auch nicht mehr, was ich dazu sagen soll, außer dass du ganz offensichtlich noch nie eine wissenschaftliche empirische Arbeit gelesen hast, geschweige an einem solchen Projekt gearbeitet hast.

    Es war bei uns ein ungeschriebenes Gesetz, dass Hiwi-Stellen von den Dozenten auf Mensa-Partys vergeben wurden. Wer an solchen gesellschaftlichen Ereignissen nicht teilgenommen hat, brauchte sich keine Hoffnung auf eine Hiwi-Stelle zu machen. Nicht selten bedeutet aber so eine Hiwi-Stelle den Eintritt in eine wissenschaftliche Karriere. Eine Korrelation zwischen Klausurergebnissen bzw. Qualität von Hausarbeiten einerseits und Erhalt einer Hiwi-Stelle war nicht zu identifizieren.
    Hiwi-Stellen! Wir reden doch hier nicht von Hiwi-Stellen! Wir reden von wissenschaftlichen Stellen in der Marktforschung, in Banken, in Forschungseinrichtungen und ja, auch auf dem Bundesamt. Erzähl mir doch nichts über die Anforderungen von wissenschaftlichen Stellen in der Praxis! Ich arbeite seit mehr als 10 Jahren wissenschaftlich in der Praxis. Wie glaubst du denn, dass auf dem Bundesamt beispielsweise das Zahlenmaterial für die Sachverständigenrat-Gutachten erstelllt wird? Wie die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe konzipiert und hochgerechnet wird? Mit deskriptiven Methoden aus der Grundvorlesung Statistik 1?

    Was glaubst du denn, wie Banken heutzutage Finanzmarkt-Prognosen erstellen oder Marktforschungsinstitute Nachfrageverhalten schätzen? Mit dem OLS-Schätzer? Hast du die Methoden, die dort angewendet werden, überhaupt mal gesehen? Wenn jemand nichtmal einfachste Logit-Modelle und Zeitreihenökonometrie beherrscht, nützt ein sympathisches Auftreten und gute Präsentationsfähigkeit auch nichts. Das ist akademisches Fachwissen, das Jahre benötigt und nicht mal eben in ein paar Wochen nebenher in einem Betrieb vermittelt werden kann.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    @Cordess
    Es geht darum, dass die Schüler ihre Fächer so wählen, dass sie möglichst einfach und bei guten "Durchschnitt" ihr Abi schaffen. Allerdings steht dann am Ende die Erkenntnis, dass es eine ziemlich blöde Idee ist, in der Oberstufe Physik abzuwählen und sich dann für ein Ingenieur-Studium zu entscheiden. Das ist dann nicht mehr wirtschaftlich, sondern dämlich.

    Es gibt auch aktuellere Artikel:
    Studienanfänger: Ein Drittel zu dumm? - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - UniSPIEGEL

    @Largo
    Dass die heutige Generation „dümmer“ ist, habe ich persönlich gar nicht behauptet. Es ist nun aber mal so, dass bei steigender Quantität die Qualität oft auf der Strecke bleibt.

    Altere Arbeitnehmer werden übrigens oft genug von jüngeren Chefs abgelehnt, die ihrerseits glauben, dass heute alles besser ist.

    succo

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  • Largo
    antwortet
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Das ist nichts als eine Unterstellung von dir. Nicht ausreichend für eine bestimmte Stelle qualifiziert sein hat nichts mit "Blödheit" zu tun. Wer hat hier ein negatives Menschenbild?
    Ich warte immer noch auf einen Vorschlag, wie sich Menschen verhalten sollen, um Deiner Ansicht nach die Anforderungen der Betriebe bedienen zu können. Ich möchte darauf hinaus, dass es infolge immer weiterer Ausdifferenzierungen des Wissenschaftsbetriebs bei gleichzeitigen Informationsdefiziten im Hinblick auf die zukünftig nachgefragten Qualifikationen immer unwahrscheinlicher wird, dass Betriebe Personal bekommen, welches zu 100% auf die Stelle passt. Es ist unausweichlich, dass die Betriebe den Bewerbern auch die Fähigkeit zum Lernen zugestehen und auch auf älteres Personal zurückgreifen oder auf junge (potentiell von Schwangerschaft bedrohte) Frauen oder andere Problemgruppen (z.B. schüchterne Menschen). Da, wo Fachkräftemangel herrschen sollte, wird das auch praktiziert werden. Die bloße Existenz von Assessment-Centern ist jedenfalls ein Beleg dafür, dass es eben keinen Fachkräftemangel gibt.

    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Eierlegende Wollmilchsäue liefern selten in hochspezialisierten Gebieten hervorragende Ergebnisse ab. Es gibt Stellen, die Generalisten brauchen, und es gibt Stellen, die Spezialisten brauchen.
    Ich spreche nicht davon, die Stelle eines Augenarztes mit einem Soziologen oder einem Quantenmathematiker zu besetzen. Aber es gibt bei vielen Stellen die Möglichkeit auch andere als die formell vorgesehenen Berufe einzusetzen. Zum Beispiel kommen im Bereich empirischer Sozialforschung häufig gleichzeitig Volkswirte, Mathematiker oder Soziologen zum Einsatz. In der Regel führt das zu zufriedenstellenderen Ergebnissen, als wenn z.B. empirische ÖkonomInnen unter sich bleiben und im eigenen Saft braten.

    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Ich suggeriere gar nichts, außer dass relativ zum OECD-Durchschnitt die Akademikerquote in Deutschland gesunken ist. Du kennst den Unterschied zwischen absoluten und relativen Größen, hoffe ich?
    Wenn ist behaupte, dass es in Deutschland noch nie so viele Akdemiker gegeben hat wie zuvor, dann ist es völlig irrelevant für die Richtigkeit dieser These, dass es auch Länder mit noch höheren Akademikerquoten gibt. Und natürlich suggerierst Du damit, dass meine These falsch ist. Ich bin schon zu lange in Diskussionsforen unterwegs – ich kenne inzwischen die "Tricks".

    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Der Grund ist nicht, dass es ein so großes Überangebot an qualifizierten Leuten gibt, sondern dass die Aufgaben anspruchsvoller geworden sind.
    Du machst immer wieder den Fehler, im Studium erworbene Kenntnisse überzubewerten. In der Stellenbesetzungspraxis ist dies eher zweit oder drittrangig. Es kommt vor allem darauf an, sich richtig zu präsentieren und auch auf die zwischenmenschliche Chemie, was auch jeder Personalchef bestätigen wird. Im übrigen gilt das auch für Stellen in der Bastion der Wissenschaft, den Universitäten. Es war bei uns ein ungeschriebenes Gesetz, dass Hiwi-Stellen von den Dozenten auf Mensa-Partys vergeben wurden. Wer an solchen gesellschaftlichen Ereignissen nicht teilgenommen hat, brauchte sich keine Hoffnung auf eine Hiwi-Stelle zu machen. Nicht selten bedeutet aber so eine Hiwi-Stelle den Eintritt in eine wissenschaftliche Karriere. Eine Korrelation zwischen Klausurergebnissen bzw. Qualität von Hausarbeiten einerseits und Erhalt einer Hiwi-Stelle war nicht zu identifizieren.

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  • Chloe
    antwortet
    Zitat von Cordess Beitrag anzeigen
    Also bei folgendem Text aus dem Link (mal abgesehen davon, daß der Artikel uralt ist)

    komme ich zu folgender Schlußfolgerung:

    Die Schüler sind intelligenter und schlauer geworden, sie handeln rational und wirtschaftlich und das wirft man ihnen jetzt vor? Lächerlich!

    Übrigens, der Focus ist sowieso das letzte Schundblatt, weswegen er hier kaum ernsthaft herangezogen werden sollte. Da könnte man auch genausogut die Bildzeitung zitieren.
    Entschuldigung, aber würdest du mir freundlicherweise mal erklären, was du eigentlich sagen willst? Der Post ist ja völlig konfus.

    - Der Artikel ist uralt
    - Aufgrund des Artikels kommst du zu der Schlussfolgerung, die Schüler sind intelligenter oder schlauer geworden
    - Der Focus ist das letzte Schundblatt, das man nicht ernsthaft heranziehen kann,

    Also was jetzt? Ziehst du den Artikel heran, oder nicht?

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  • burpie
    antwortet
    Zitat von succo Beitrag anzeigen
    Was Du auch immer herleitest. Gestiegen ist lediglich die Quantität, nicht die Qualität. Das sieht man schon bei den Abiturienten. In Ostdeutschland hat sich die Zahl der Abiturienten seit der Wende fast vervierfacht.
    Hat ganz einfach auch damit zu tun, dass vor der Wende, jedem 14-16jährigen Schulabgänger in der DDR eine Lehrstelle garantiert war und er nicht noch Extrarunde um Extrarunde drehen musste, um vlt irgendwann mal tatsächlich eine Ausbildung zu bekommen. "Damals" haben ausschließlich die Jugendlichen Abitur gemacht, die danach studieren wollten. Alle anderen sind ganz einfach arbeiten gegangen. Natürlich mussten die Abiturienten eine gewisse überdurchschnittliche Qualifikation vorweisen, ansonsten ging's in die Betriebe...

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  • Cordess
    antwortet
    Zitat von succo Beitrag anzeigen
    Was Du auch immer herleitest. Gestiegen ist lediglich die Quantität, nicht die Qualität. Das sieht man schon bei den Abiturienten. In Ostdeutschland hat sich die Zahl der Abiturienten seit der Wende fast vervierfacht. Die Leistungsfähigkeit hat aber höflich gesprochen stark abgenommen. Dieser Artikel ist zwar schon etwas älter, geändert hat sich aber herzlich wenig:

    SCHULE: Das Abitur ist durchgefallen - Deutschland - FOCUS Online

    succo
    Also bei folgendem Text aus dem Link (mal abgesehen davon, daß der Artikel uralt ist)

    Additur statt Abitur? „Das jetzige System prämiiert das Ausweichen“, resümiert Martin Fischer, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Oberstudiendirektoren. Die Schüler wählen strategisch: Ein „hartes“ Fach werde durch ein „weiches“ ersetzt, um möglichst viele Punkte zu sammeln und einen besseren Notendurchschnitt zu erlangen.
    komme ich zu folgender Schlußfolgerung:

    Die Schüler sind intelligenter und schlauer geworden, sie handeln rational und wirtschaftlich und das wirft man ihnen jetzt vor? Lächerlich!


    Übrigens, der Focus ist sowieso das letzte Schundblatt, weswegen er hier kaum ernsthaft herangezogen werden sollte. Da könnte man auch genausogut die Bildzeitung zitieren.

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  • Largo
    antwortet
    Zitat von succo Beitrag anzeigen
    Was Du auch immer herleitest. Gestiegen ist lediglich die Quantität, nicht die Qualität. Das sieht man schon bei den Abiturienten. In Ostdeutschland hat sich die Zahl der Abiturienten seit der Wende fast vervierfacht. Die Leistungsfähigkeit hat aber höflich gesprochen stark abgenommen. Dieser Artikel ist zwar schon etwas älter, geändert hat sich aber herzlich wenig:

    SCHULE: Das Abitur ist durchgefallen - Deutschland - FOCUS Online
    Ja, so etwas liest man oft. Man sollte jedoch nicht unter den Teppich kehren, dass solche Aussagen nicht unumstritten sind. Es gibt auch Stimmen, die dem widersprechen:
    "Die Schüler sind nicht dümmer als früher" DiePresse.com
    Keine Belege für Dummheits-Trend: Schulabgänger sind nicht dümmer als früher | RP ONLINE
    Scheinbar ändern sich hier nur die Begrifflichkeiten: was man früher heute einen Gammler nannte, ist heute ein Alternativer.

    Davon abgesehen: Wenn früher alles besser war, wie erklärst Du Dir dann die Diskriminierung älterer Arbeitnehmer bzw. alterer Arbeitsloser?

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  • Chloe
    antwortet
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Naja, Du wirfst den Bewerbern vor, sie seien zu blöd.
    Das ist nichts als eine Unterstellung von dir. Nicht ausreichend für eine bestimmte Stelle qualifiziert sein hat nichts mit "Blödheit" zu tun. Wer hat hier ein negatives Menschenbild?

    Ich habe zwischenzeitlich mitbekommen, dass Du ein sehr negatives Menschenbild hast, aber ob Du es glaubst oder nicht: Menschen können sich auch weiterentwickeln.
    Ah, der Herr fängt an, persönlich zu werden Wenn jemand persönlich wird, ist es stets ein Zeichen, dass die Argumente ausgehen.

    Ein Romanist besitzt z.B. durchaus die Fähigkeiten, um in einer Personalabteilung leitende Funktionen wahrnehmen zu können. Ein Politologe kann anspruchsvolle geistige Tätigkeiten in der Statistik ausüben, auch wenn er noch nie zuvor etwas von Clusteranalyse gehört hat. Da, wo Fachkräftemangel herrscht, wird so etwas auch mit Erfolg praktiziert werden.
    Ich habe einen Politologen erlebt, einen sehr gescheiten Mann, den ich sehr schätze, beim Versuch, statistische Analysen zu unternehmen. Let's just say, die Ergebnisse waren ... nunja.

    Ich würde mir als empirische Ökonomin auch nicht anmaßen, politologische Gutachten zu verfassen.

    Eierlegende Wollmilchsäue liefern selten in hochspezialisierten Gebieten hervorragende Ergebnisse ab. Es gibt Stellen, die Generalisten brauchen, und es gibt Stellen, die Spezialisten brauchen.

    Damit suggerierst Du, die Akademikerquote sei in Deutschland gesunken. Das ist falsch.
    Ich suggeriere gar nichts, außer dass relativ zum OECD-Durchschnitt die Akademikerquote in Deutschland gesunken ist. Du kennst den Unterschied zwischen absoluten und relativen Größen, hoffe ich?

    Beim nächsten Mal vorher besser recherchieren.
    Beim nächsten Mal besser lesen.

    Die Aussage dahinter ist: Wenn weniger gebildete Jahrgänge der Vergangenheit geeignet sind, um das Statistische Bundesamt am Laufen zu halten, so sind die aktuellen, weitaus gebildeteren Jahrgänge erst recht in der Lage dazu. Es muss also andere Gründe als die Qualifikation der Bewerber geben, warum 49 von 50 Bewerbungen abgelehnt werden.
    Du geht dabei davon aus, dass die Anforderungen die gleichen geblieben sind, und die amtliche Statistik - nicht zu reden von anderen Einrichtungen, die Statistiker benötigen - auf demselben Niveau stagniert ist und auch in Zukunft zu stagnieren gedenkt wie vor 5, 10, 20, 30 Jahren. Dem ist nicht so, wie ich dir versichern darf. Die Methoden, mit denen dort gearbeitet wird, sind heute ganz andere als vor 20 Jahren. Nun, über die Landesämter will ich lieber nicht reden Auch die Wissenschaft hat nicht stagniert. Vor 20 Jahren konnte man noch ohne Habilitation und ohne nennenswerte Veröffentlichungen Universitätsprofessor werden. Heute ist das nicht mehr der Fall. Selbiges gilt für andere Bereiche. Und das ist auch gut so. Der Grund ist nicht, dass es ein so großes Überangebot an qualifizierten Leuten gibt, sondern dass die Aufgaben anspruchsvoller geworden sind.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Das Gegenteil ist richtig und man kann es logisch auch sehr einfach herleiten:
    1. These: Historisch gesehen, gibt es heute so viele Akademiker (auch empirische Sozialforscher) wie nie zuvor. Die Ausbildung ist so umfassend und so gut wie nie zuvor.
    Was Du auch immer herleitest. Gestiegen ist lediglich die Quantität, nicht die Qualität. Das sieht man schon bei den Abiturienten. In Ostdeutschland hat sich die Zahl der Abiturienten seit der Wende fast vervierfacht. Die Leistungsfähigkeit hat aber höflich gesprochen stark abgenommen. Dieser Artikel ist zwar schon etwas älter, geändert hat sich aber herzlich wenig:

    SCHULE: Das Abitur ist durchgefallen - Deutschland - FOCUS Online

    succo

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  • Largo
    antwortet
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Was bitte hat das mit dem Thema hier zu tun, dass gegenwärtig in bestimmten Bereichen Fachkräftemangel herrscht?
    Naja, Du wirfst den Bewerbern vor, sie seien zu blöd. Mich würde eine Empfehlung von Deiner Seite interessieren, um Blödheit vorzubeugen.

    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Wenn ich für die Abteilung Finanzwissenschaft einen empirischen Ökonomen suche, bringt es mir nichts, wenn ich jemanden kriege, der in Operations Research hervorragend ist. Das hat nichts mit "zu blöde" zu tun. Man nennt das "Mismatch". Vielleicht ist dir der Ausdruck schonmal begegnet? In jedem Fall erfüllt er die Anforderungen nicht, egal wie hoch- oder überqualifiziert er auf anderen Gebieten ist.
    Ich habe zwischenzeitlich mitbekommen, dass Du ein sehr negatives Menschenbild hast, aber ob Du es glaubst oder nicht: Menschen können sich auch weiterentwickeln. Ein Romanist besitzt z.B. durchaus die Fähigkeiten, um in einer Personalabteilung leitende Funktionen wahrnehmen zu können. Ein Politologe kann anspruchsvolle geistige Tätigkeiten in der Statistik ausüben, auch wenn er noch nie zuvor etwas von Clusteranalyse gehört hat. Da, wo Fachkräftemangel herrscht, wird so etwas auch mit Erfolg praktiziert werden.

    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    1. Die Akademikerquote in Deutschland ist OECD-weit unterdurchschnittlich.

    Vor fünf Jahren entsprach sie noch dem Durchschnitt.
    Damit suggerierst Du, die Akademikerquote sei in Deutschland gesunken. Das ist falsch. Sie beträgt aktuell 21%. 2000 waren es noch 18% und 1990 12%. Beim nächsten Mal vorher besser recherchieren.
    Meine These bleibt daher richtig: Es gibt so viele Akademiker in Deutschland wie noch nie zuvor.

    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    2. Was in Gottes Namen soll das aussagen, dass die Leute, die bei Destatis arbeiten, die Qualifikationsanforderungen "offenbar" erfüllen?
    Die Aussage dahinter ist: Wenn weniger gebildete Jahrgänge der Vergangenheit geeignet sind, um das Statistische Bundesamt am Laufen zu halten, so sind die aktuellen, weitaus gebildeteren Jahrgänge erst recht in der Lage dazu. Es muss also andere Gründe als die Qualifikation der Bewerber geben, warum 49 von 50 Bewerbungen abgelehnt werden.

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  • Cordess
    antwortet
    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
    Und das ist, leider, absolut nicht richtig. Kunstdünger hin oder her, aber Deutschland ist, was die Grundversorgung seiner Bevölkerung angeht, agrarökonomisch autark, wenn es wirklich darauf ankäme.
    Also das habe ich mal anders gelesen.
    Hast du dazu eine Quelle?

    Ich würde gerne, aber kann leider keine angeben, da dies damals ein Offline Medium war.

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  • Chloe
    antwortet
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Ich bin gespannt auf Deinen Vorschlag, was diejenigen Menschen tun sollen, deren Fähigkeiten nicht exakt auf dem Markt nachgefragt werden
    Was bitte hat das mit dem Thema hier zu tun, dass gegenwärtig in bestimmten Bereichen Fachkräftemangel herrscht?
    Die Bewerber sind zu blöd ... ich kann's nicht mehr hören.
    Und ich kann diese verkürzten Aussagen nicht mehr hören. Hier gehts nicht um "zu blöd sein", sondern um Qualifikationsprofile.

    Wenn ich für die Abteilung Finanzwissenschaft einen empirischen Ökonomen suche, bringt es mir nichts, wenn ich jemanden kriege, der in Operations Research hervorragend ist. Das hat nichts mit "zu blöde" zu tun. Man nennt das "Mismatch". Vielleicht ist dir der Ausdruck schonmal begegnet? In jedem Fall erfüllt er die Anforderungen nicht, egal wie hoch- oder überqualifiziert er auf anderen Gebieten ist.

    Das Gegenteil ist richtig und man kann es logisch auch sehr einfach herleiten:
    1. These: Historisch gesehen, gibt es heute so viele Akademiker (auch empirische Sozialforscher) wie nie zuvor. Die Ausbildung ist so umfassend und so gut wie nie zuvor.
    2. These: Die Menschen, die bereits seit Jahren oder Jahrzehnten im Statistischen Bundesamt arbeiten, erfüllen offenbar die Qualifikationsanforderungen.
    Schlussfolgerung: Die Bewerber auf Stellen im Statistischen Bundesamt sind besser gebildet als die durchschnittlichen Stelleninhaber im Statistischen Bundesamt und daher für die meisten Stellen in diesem Amt geeignet. Es muss andere Gründe geben, dass 49 von 50 Bewerbungen abgelehnt werden.
    Oh Gott. Ich hoffe, du betrachtest das nicht als eine irgendwie empirisch fundierte Argumentation?
    1. Die Akademikerquote in Deutschland ist OECD-weit unterdurchschnittlich.

    Vor fünf Jahren entsprach sie noch dem Durchschnitt.

    2. Was in Gottes Namen soll das aussagen, dass die Leute, die bei Destatis arbeiten, die Qualifikationsanforderungen "offenbar" erfüllen?

    Das ist Quatsch. In den statistischen Ämtern werden in der Regel keine anspruchsvollen statistischen Verfahren angewendet. Das ist auch einleuchtend, weil die statistischen Ämter fast ausschließlich deskriptive Statistik betreiben. Die zählen Mengen aus und berechnen auch mal einen Mittelwert, wenn es hochkommt. Willst Du mir sagen, dass man umfassende Kenntnisse in irgendwelchen multivariaten Verfahren braucht, um deskriptive Statistik betreiben zu können? Ich bitte Dich.
    Zum wiederholten Mal: Ich rede von wissenschaftlichen Stellen. Destatis wendet sehr wohl wissenschaftliche Verfahren an. Ebenso wie Banken, Marktforschungsinstitute, Großunternehmen.

    Dass Sachbearbeiter in Landesämtern das nicht tun brauchen, bestreite ich nicht.

    Warum sie das nicht tun brauchen, ist eine ganz andere Frage. Man könnte den Landesämtern sehr viel qualifiziertere Aufgaben übertragen, wenn sie das entsprechend qualifizierte Personal hätten.

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  • Largo
    antwortet
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Nicht, wenn die Bewerber nicht die Anforderungen der Stellenausschreibung erfüllen.
    Du kannst ja gerne eine Prognose entwickeln, welche Qualifikationen in 10 Jahren nachgefragt werden. Die Betriebe sind dazu nicht in der Lage, also muss man sich aus dem Bauch heraus für ein Bündel von Qualifikationen entscheiden und damit das Risiko eingehen, am Ende keinen Abnehmer für die eigene Arbeitskraft zu finden. Ich bin gespannt auf Deinen Vorschlag, was diejenigen Menschen tun sollen, deren Fähigkeiten nicht exakt auf dem Markt nachgefragt werden.

    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Wer sagt dir denn, dass die Bewerber die Vorstellungen zu mehr als 70 oder 80 Prozent erfüllt haben?
    Die Bewerber sind zu blöd ... ich kann's nicht mehr hören.

    Das Gegenteil ist richtig und man kann es logisch auch sehr einfach herleiten:
    1. These: Historisch gesehen, gibt es heute so viele Akademiker (auch empirische Sozialforscher) wie nie zuvor. Die Ausbildung ist so umfassend und so gut wie nie zuvor.
    2. These: Die Menschen, die bereits seit Jahren oder Jahrzehnten im Statistischen Bundesamt arbeiten, erfüllen offenbar die Qualifikationsanforderungen.
    Schlussfolgerung: Die Bewerber auf Stellen im Statistischen Bundesamt sind besser gebildet als die durchschnittlichen Stelleninhaber im Statistischen Bundesamt und daher für die meisten Stellen in diesem Amt geeignet. Es muss andere Gründe geben, dass 49 von 50 Bewerbungen abgelehnt werden.

    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Da braucht man wesentlich mehr als Grundstudiumswissen über lineare Regression. Lineare Regression habe ich im ersten Semester VWL gelernt. Wenn man nichtmal das beherrscht, braucht man mit wissenschaftlicher Arbeit gar nicht erst anzufangen. Wenn du da "lineare Regression" anbringst, wirst du ausgelacht. Allerdings gibt diese Aussage schon einen Anhaltspunkt, wie es mit der Qualifikation der Bewerbungen bei Destatis ausgesehen hat.
    Das ist Quatsch. In den statistischen Ämtern werden in der Regel keine anspruchsvollen statistischen Verfahren angewendet. Das ist auch einleuchtend, weil die statistischen Ämter fast ausschließlich deskriptive Statistik betreiben. Die zählen Mengen aus und berechnen auch mal einen Mittelwert, wenn es hochkommt. Willst Du mir sagen, dass man umfassende Kenntnisse in irgendwelchen multivariaten Verfahren braucht, um deskriptive Statistik betreiben zu können? Ich bitte Dich.

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