Wie ich das 1. und 2. Jhr. nennen würde? Stagnation ohne bedeutende technische Fortschritte. Dagegen wurden im Mittelalter massenweise Fortschritte gemacht. Windmühlen, mechanische Uhren, Brillen, Buchdruck, richtige Bücher, Papierherstellung, Bankwesen, doppelte Buchführung, magnetischer Kompass, hochseetüchtige Schiffe. Genauso ist die ständig wiederhohlte Behauptung, die Bevölkerung hätte erst gegen Ende des Mittelalters wieder römisches Niveau erreicht, schlicht und einfach falsch. Schon im Jahr 1000 wurde die römische Bevölkerung übertroffen, was von einer fortgeschritteneren und produktiveren Landwirtschaft ermöglicht wurde (z.B. Dreifelderwirtschaft, effektivere Pflüge, Windmühlen)
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Das Mittelalter - war es wirklich finster?
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Zitat von Valdorian Beitrag anzeigenJa? Zum Beispiel wie in Cordoba, das als Zentrum des maurischen Spaniens im 9. und 10. Jhr. geschätzt eine halbe Millionen bis eine Millionen Einwohner hatte und damit an das antike Rom heranreichte? ...
Cordoba und einige andere Städte widerstanden zwar dem Niedergang, aber das heißt nicht, das es in Spanien unter den Westgoten und später den Muslimen nicht doch abwärts ging. Sicherlich weniger als anderswo in Europa, aber halt doch.
Zitat von Valdorian Beitrag anzeigenAußerdem, wann endet für Dich eigentlich das Mittelalter? Das, was Du anführst, mag für das Frühmittelalter ja noch zutreffen, aber eine Periode raschen gesellschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Fortschritts wie das Spätmittelalter als "Dunkle Zeit" zu bezeichnen, betrachte ich ein wenig als fragwürdig.
Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigenIch sehe hier ehrlich gesagt niemanden, der das Mittelalter irgendwie verklärt oder als goldenes Zeitalter hochstilisiert. Aber es war eben auch nicht alles so finster und grausam, wie die Intellektuellen des 19. Jahrhunderts uns weismachen wollten.
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Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigenMan sollte bei aller Begeisterung fürs Mittelalter nicht die Relationen außer Acht lassen. Im Mittelalter wurde immer auf Sparflamme gekocht, außer ganz am Ende, weswegen das Mittelalter dann ja auch endete.
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Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigenMan sollte bei aller Begeisterung fürs Mittelalter nicht die Relationen außer Acht lassen. Im Mittelalter wurde immer auf Sparflamme gekocht, außer ganz am Ende, weswegen das Mittelalter dann ja auch endete.
Außerdem, wann endet für Dich eigentlich das Mittelalter? Das, was Du anführst, mag für das Frühmittelalter ja noch zutreffen, aber eine Periode raschen gesellschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Fortschritts wie das Spätmittelalter als "Dunkle Zeit" zu bezeichnen, betrachte ich ein wenig als fragwürdig.
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Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigenDie beiden großen Rodungsphasen in Mitteleuropa waren von ca. 500-800 und von 1100-1300n.Chr. Da ist noch reichlich Abstand zum Ende des Mittelalters.
Und diese Rohrungen und Urbanisierungen halten natürlich keinem Vergleich zu den Ackerbau-Projekten die es vorher und nachher gab aus. Dagegen ist das dann doch sehr bescheiden. Neulandgewinnung dieses Ausmaßes konnten die alten Ägypter oder Römer noch in wenigen Jahren vollbringen. Und später, während des 16. oder 17. Jahrhunderts, wars auch schneller möglich.
Man sollte bei aller Begeisterung fürs Mittelalter nicht die Relationen außer Acht lassen. Im Mittelalter wurde immer auf Sparflamme gekocht, außer ganz am Ende, weswegen das Mittelalter dann ja auch endete.
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Der Autor, übrigens einer der ersten, der als seinen Beruf Journalist angab, wird übrigens als links-liberal bis links-extrem angesehen.
Wilhelm Zimmermann und sein Grosser Deutscher Bauernkrieg
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Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigenWenn es sich um das in Wiki erwähnte Werk von Zimmermann handelt, dann stammt es sogar aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Dass die Bauernkriege in verschiedenen Zeiträumen unterschiedlich bewertet wurden, erscheint mir nicht verwunderlich. In Zeiten, in denen Freiheit als besonderes Gut erkämpft wird oder ideologisch verklärt wird, wird so ein Kampf anders bewertet, als in Zeiten, in denen Disziplin und Einheit unter einem Herrscher gefordert sind.
das Buch hab ich im wahrsten Sinne "eingeflogen".
-- Wilhelm Zimmermann --
Volksausgabe erschienen bei Dietz Verlag
Der Verlag an seine geschätzten Leser:
Die ist ein Nachdruck der von Wilhelm Blos herausgegebenen Volksausgabe,
die 1891 (Neuauflage 1921) im Verlag von J.H.W. Dietz, Stuttgart, erschien.
Jedoch sind zahlreiche Stellen der zweiten Auflage des Werkes (1886) wieder
aufgenommen worden, die Blos in seiner Volksausgabe gestrichen hatte. Auch für die Illustrationen wurde auf eine neue Auswahl der Motive verzichtet, so das der Zeichner auf die Aufgabe beschränkt war, die Bilder der Ausgabe von 1891 zeichnerisch neu zu gestalten.
Der Verlag
Vorwort zur ersten Auflage : Friedrich Engels
2. Auflage 31.-60. Tausend, 792 Seiten, Dietz Verlag Berlin 1953
Meiner Meinung nach ein empfehlenswertes Buch, das Zusammenhänge gut darstellt.
mfg
Prix
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Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigenDas Mittelalter war finster, ja. Das waren Vorgeschichte, Antike und Neuzeit alledings auch. Oder anders fomuliert: Gemessen an unserer Zeit ist jede vorangegangene Epoche eine Finstere.
Und in der Zukunft werden die McCoys unsere Zeit vermutlich gleichfalls undifferenziert als finsteres Mittelalter bezeichnen.
In der Star Trek Ära ist alles vor Cochranes Warpflug mit der Phoenix
finsterste Antike!
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Das Mittelalter war finster, ja. Das waren Vorgeschichte, Antike und Neuzeit alledings auch. Oder anders fomuliert: Gemessen an unserer Zeit ist jede vorangegangene Epoche eine Finstere.
Und in der Zukunft werden die McCoys unsere Zeit vermutlich gleichfalls undifferenziert als finsteres Mittelalter bezeichnen.
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Zitat von 3of5 Beitrag anzeigenNun, in wie vielen Geschichtsbüchern wird Friedrich II. (Preußen) als "Friedrich der Große" bezeichnet. Auch nicht so richtig neutral.
Im Zusammenhang mit dem Bauernkrieg ist es doch IMHO wohl eher ein hinzugefuegtes Adjektiv - und damit eine Wertung.
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Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigenDas geschah zum Ende des Mittelalters und nicht mitten drin. Als es damit richtig voran ging, war das Mittelalter auch schon zu Ende.
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Zitat von xanrof Beitrag anzeigenIch vermute, du meinst den Bauernkrieg zwischen 1523-1526 !?
Aber wenn der Aufstand in dem Buch schon als "GROSSER deutscher Bauernkrieg" bezeichnet wird (was bereits eine Wertung) ist, duerfte es kein neutrales Geschichtsbuch sein.
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Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigenDas geschah zum Ende des Mittelalters und nicht mitten drin. Als es damit richtig voran ging, war das Mittelalter auch schon zu Ende.
Außerdem ist das sowieso viel zu regional betrachtet. Auf ganz Europa gesehen sind während des Mittelalters viel mehr Flächen verödet als urbar gemacht worden.
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Die Dreifelderwirtschaft wurde im Mittelalter entwickelt, eben deswegen, weil die Menschen es ganz genau wussten, warum denn ein Boden unfruchtbar wird.
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