ISIS - Islamischer Staat in Irak und (Groß-)Syrien - SciFi-Forum

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ISIS - Islamischer Staat in Irak und (Groß-)Syrien

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    Ich denke es wäre besser die Gefühle des Unbehagens auszuhalten anstatt sie durch solche Handlungen zu lindern. Wir gehen eh zu schnell über Leid hinweg, da würde ich nicht noch Beschleuniger einsetzen.
    Nebenbei war meine Erwiderung nicht weniger ausführlich als deine Aussage.
    Kannst du die denn ausführen? Also warum ist es jetzt angemessen sich besser zu fühlen? Ist der Zustand der Welt denn ein besserer geworden?

    Kennst du den Film "La Haine"?

    https://www.youtube.com/watch?v=d6bZlPhtX6g
    C’est l’histoire d’un homme qui tombe d’un immeuble de cinquante étages. Le mec, au fur et à mesure de sa chute se répète sans cesse pour se rassurer : jusqu’ici tout va bien, jusqu’ici tout va bien, jusqu’ici tout va bien.
    Mais l'important n’est pas la chute, c’est l’atterrissage
    So kommen mir die Menschen mit den blauweißroten Profilbildern vor.
    Das Unrecht verschwindet nicht von selbst wenn gute Menschen wie du und Noir sich gut fühlen. Es verschwindet wenn ihr Leid mitfühlt bis ihr es nicht mehr aushaltet und dann aufsteht und das Leid durch Taten mindert.
    Wer Solidarität mit Opfern von Terror zeigen will, kann sich in den Zeltstädten das "Sicherbesserfühlen" verdienen.
    Zuletzt geändert von Tibo; 18.11.2015, 12:20.

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      Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
      Ich habe nicht gesagt, daß man das so machen sollte. Das war lediglich eine Reaktion auf spidey, der eine Anerkennung des IS als nur mit negativen Folgen verbunden darstellte
      Moment mal, das hab ich so nicht gesagt. Natürlich gäbe das auch Vorteile aber die sind mir in dem Fall egal. Gegen die vorgehen kann man auch so. Ist halt nur schwieriger zu deichseln.
      Mit dem Friedensplan von Wien scheint das in Zukunft aber auch einfacher zu werden. Da ziehen ja endlich mal alle an einem Strang.

      Kommentar


        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        Ich denke es wäre besser die Gefühle des Unbehagens auszuhalten anstatt sie durch solche Handlungen zu lindern. Wir gehen eh zu schnell über Leid hinweg, da würde ich nicht noch Beschleuniger einsetzen.
        (...)

        Das Unrecht verschwindet nicht von selbst wenn gute Menschen wie du und Noir sich gut fühlen. Es verschwindet wenn ihr Leid mitfühlt bis ihr es nicht mehr aushaltet und dann aufsteht und das Leid durch Taten mindert.
        Wer Solidarität mit Opfern von Terror zeigen will, kann sich in den Zeltstädten das "Sicherbesserfühlen" verdienen.
        Mal abgesehen von ganz praktischen Problemen, dass viele nicht in der Nähe eines Zeltlagers wohnen u/o sonst keine Möglichkeit oder Zeit haben, aktiv zu helfen:

        Du erwartest ernsthaft, dass Menschen sich dafür rechtfertigen (oder gar zurückhalten) sollen, wenn sie einen Weg suchen, ihr persönliches Leidgefühl etwas zu lindern?

        Du willst ernshaft Regeln aufstellen, wie zu trauern ist (X ist erlaubt, Y sei unmoralisch -weil es nicht weit genug geht, das Leid nicht signifikant lindert)?

        Und in allen Fällen ignorierst du damit die Individualität, nämlich dass jeder Mensch den eigenen Weg finden muss, um mit Trauer und Leid umzugehen. Sich da einzumischen und "Vorschriften" zu machen, empfinde ich als sehr anmaßend.
        Wir reden hier von kleinen Gesten (Noir hat auch das Beispiel eines schwarzen Streifens an der Antenne gebracht). Solche symbolischen Akte hindern niemanden daran, AUCH in weitergehender Weise zu helfen. Aber das muss schon jeder Mensch selbst entscheiden können.
        .

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          Zitat von Karl Ranseier
          Da reihst du dich mit dieser Haltung nahtlos ein. Feiglinge und Waschlappen geben ihre Prinzipien - so sie ausser ihrem Selbsterhaltungstrieb je welche hatten - ansgesichts von Gefahr immer als erstes auf; das macht einen guten Wendehals aus.
          Oh, Du fühltest Dich anscheinend angesprochen. Deshalb hast Du meinen Beitrag auch nicht mit Verstand gelesen, sondern einfach mal drauf los getippt. Aber kein Thema, ich vergeb Dir.

          Zunächst mal seh ich mich nicht als einer der Deutschen die aktuell noch recht stark in unserer Gesellschaft repräsentiert sind.
          Und wo hab ich meine Prinzipien aufgegeben? Ich hab mich ja noch nicht mal eindeutig positioniert, sondern lediglich gesagt dass das Thema Bürgerrechte vs. Sicherheit sorgfältig abgewogen werden muss. Aber das Spektrum ist riesig, da gibt's nicht nur schwarz und weiß. Zwischen "Alle Geheimdienste abschaffen" und einem "1984"(das ist ein Roman) -Szenario existieren zig Grautöne.

          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          Überhaupt liest man herzlich wenig über vereitelte Anschläge.
          Tja, nach den Anschlägen auf Charlie Hebdo hat man auch fast ausschließlich davon gelesen und nicht von den ca. 2000 Menschen die Boko Haram zwei Tage vorher in Nigeria abgeschlachtet hat. Also das sollte schon jedem mündigen Bürger bewusst sein dass unsere Medienlandschaft und Informationsflut heutzutage mit Vorsicht zu genießen ist (bei allen Vorteilen die sie natürlich hat).

          Und ich kann mich schon erinnern dass immer mal wieder in den Medien von vereitelten Anschlägen in Deutschland die Rede war. Zum Beispiel (erster Link den ich auf die Schnelle gefunden hab):
          Chronologie: Anschläge in Deutschland fast immer vereitelt - Politik - Tagesspiegel

          Zitat von xanrof
          Ist deine Argumentationslage so schlecht, dass du falsches Zitieren nötig hast?
          Zitiert hab ich Dich doch richtig (der Text in der "Sprechblase")!

          Aber ja, in meinem Text hab ich die Reihenfolge auf den ersten Blick etwas umgekehrt. Warum auf den ersten Blick? Na weil man auch sagen könnte dass Du Deutschland gar nicht genannt hast. Du hast Europa genannt und in Klammern (!) dann eine Abkürzung (!), die wohl für Deutschland steht, eingebaut. Das ist jetzt auch gar nicht so sehr als Kritik an Dir gemeint, denn es entspricht ja der Realität. Nur sollte das meines Erachtens nicht so ablaufen. Für unseren engsten Verbündeten in Europa (evtl. auch weltweit) sollten wir schon etwas mehr tun.

          Und ja, ich fühle mich tatsächlich etwas besser.
          Zitat von Noir
          Ich mich auch.
          Und wenn Ihr über dieses Gefühl reflektiert, kommen Euch da keine Zweifel?

          Mitgefühl per Mausklick, nichts selbst geleistet, noch dazu stur den Medien nachgelaufen (Oder wo ist die Nigeriaflagge? Die Russlandflagge? Mexikoflagge?),...!
          Hört sich für mich in der Tat wie Katastrophentourismus an. Wie die Leute die auf der Autobahn extra langsam fahren wenn irgendwo an der Seite ein Unfall passiert ist.

          Ich finde das schrecklich und ich hoffe ich kann meinen Kindern mal einen anderen Umgang mit den Medien beibringen.

          Hier mal ein guter Artikel von einem Kabarettisten den ich sehr schätze:
          Anschläge in Paris: Der große Tross der Katastrophentouristen
          "Und so wird man mit jedem Ereignis unempfindlicher und unsere Aufmerksamkeit vergänglicher. Es entsteht eine Währung der Gleichgültigkeit. Einhundert tote Afrikaner im Schlauchboot sind gleich ein toter Europäer, geteilt durch zwei Attentate in einem Jahr, macht fünf Minuten echt betroffen! Grauenhaft. Schnell wegschalten – oder Augen zu?"

          Zitat von xanrof
          Mal abgesehen von ganz praktischen Problemen, dass viele nicht in der Nähe eines Zeltlagers wohnen u/o sonst keine Möglichkeit oder Zeit haben, aktiv zu helfen:
          - Keine Möglichkeit? - Ich denke wir sind uns doch einig dass es schon so einige Möglichkeiten gibt auf diesem Planeten was Gutes zu tun?
          - Keine Zeit? - Jeder Mensch hat 24 Stunden am Tag. "Keine Zeit" heißt lediglich dass was anderes wichtiger ist. Das ist ok und muss jeder selbst für sich entscheiden. Manch einem ist der gemütliche Abend vorm Fernseher halt wichtiger als alles andere. Aber dann sollten diese Menschen auch ehrlich zu sich selbst sein und nicht von Mitgefühl sprechen.

          Du erwartest ernsthaft, dass Menschen sich dafür rechtfertigen (oder gar zurückhalten) sollen, wenn sie einen Weg suchen, ihr persönliches Leidgefühl etwas zu lindern?
          Gegen ehrliches Mitgefühl ist nichts einzuwenden, gegen Heuchelei schon.

          Kommentar


            Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
            Mitgefühl per Mausklick, nichts selbst geleistet,
            Genau darum geht es:
            Woher willst wissen, dass die Leute sonst nichts leisten? Woher die Anmaßung(!) zu glauben, dass Leute, die ihr Mitgefühl durch eine kleine Geste sichtbar machen, sonst nichts leisten?


            "Keine Zeit" heißt lediglich dass was anderes wichtiger ist. Das ist ok und muss jeder selbst für sich entscheiden. Manch einem ist der gemütliche Abend vorm Fernseher halt wichtiger als alles andere. Aber dann sollten diese Menschen auch ehrlich zu sich selbst sein und nicht von Mitgefühl sprechen.
            (...)
            Gegen ehrliches Mitgefühl ist nichts einzuwenden, gegen Heuchelei schon.
            Bitte? Wir reden hier die ganze Zeit von einem kleinen, symbolischen Akt des Mitgefühls und der Solidarität. Es geht einzig darum, die eigenen Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
            Wie kann man nur so anmaßend und kalt sein, Menschen vorzuschreiben, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen und diese ausdrücken sollen - und dann noch Heuchelei zu unterstellen, wenn die gewählte Art dem "Gefühlsdiktator" nicht passt?

            Wenn du einen sehr konkreten Fall kennst, wo du genau und ohne Zweifel weißt, dass die Person heuchlerisch ist, dann darfst du das dieser Person gerne vorhalten.

            Aber ein Rundumschlag gegen alle Menschen, die ihr Gefühl mit einer kleinen Geste zum Ausdruck bringen, ist anmaßend.
            .

            Kommentar


              Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
              ....Zunächst mal seh ich mich nicht als einer der Deutschen die aktuell noch recht stark in unserer Gesellschaft repräsentiert sind....
              Bei dem, was du hier so absonderst und was das an Rückschlüssen zulässt, hoffe ich inständig, daß du damit mal Recht hast


              Und wo hab ich meine Prinzipien aufgegeben?
              Entweder genau hier:

              Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
              ....Und ganz ehrlich: Bevor auch nur IRGENDEINEM von mir geliebten Menschen durch eine terroristischen Anschlag etwa zustößt, kann mich der Verfassungsschutz bis auf die Unterhose durchleuchten....
              oder du meinst und meintest das hier:

              ....lediglich gesagt dass das Thema Bürgerrechte vs. Sicherheit sorgfältig abgewogen werden muss....
              nie ernst. Eine sorgfältige Abwägung von Bürgerrechten schließt ein kategorisch rückgratloses Einknicken in einer Angstsituation, wie von dir oben beschrieben, einfach aus.

              Aber an deiner Aussage ist natürlich auch was positives: Wenn du sooooooo einverstanden mit einer Durchleuchtung vom Verfassungsschutz bist, besteht immerhin wenig Gefahr, daß du katholischer Fundamentalist im Kampf für einen bayrischen Gottesstaat bist


              Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke.... wenn die an der Grenze Frankens aufhöre, würde ich für so eine Gruppe glatt spenden
              Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

              "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

              Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                Mal abgesehen von ganz praktischen Problemen, dass viele nicht in der Nähe eines Zeltlagers wohnen u/o sonst keine Möglichkeit oder Zeit haben, aktiv zu helfen:
                Was schätzt du wie viele Menschen in Deutschland weder finanziell noch mit Zeit/Arbeitskraft oder Sachspenden helfen können?
                Bei den gesunden Erwachsenen dürften das keine fünf Leute sein.

                Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                Du erwartest ernsthaft, dass Menschen sich dafür rechtfertigen (oder gar zurückhalten) sollen, wenn sie einen Weg suchen, ihr persönliches Leidgefühl etwas zu lindern?
                Nein. Ich habe niemanden um eine Rechtfertigung gebeten.
                Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                Du willst ernshaft Regeln aufstellen, wie zu trauern ist (X ist erlaubt, Y sei unmoralisch -weil es nicht weit genug geht, das Leid nicht signifikant lindert)?
                Nein. Das sind alberne Fragen.
                Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                Und in allen Fällen ignorierst du damit die Individualität, nämlich dass jeder Mensch den eigenen Weg finden muss, um mit Trauer und Leid umzugehen. Sich da einzumischen und "Vorschriften" zu machen, empfinde ich als sehr anmaßend.
                Niemand hat irgendwem Vorschriften gemacht.
                Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                Wir reden hier von kleinen Gesten (Noir hat auch das Beispiel eines schwarzen Streifens an der Antenne gebracht). Solche symbolischen Akte hindern niemanden daran, AUCH in weitergehender Weise zu helfen. Aber das muss schon jeder Mensch selbst entscheiden können.
                Weißt du Xanrof, dieses Land hat über 50 Jahre Wehrpflicht und noch länger Zwangspay TV verkraftet. Beides sind größere Übel als es einen Zwang zur Hilfe bei sozialen Tätigkeiten wäre, den ich übrigens nicht fordere noch gut hieße.
                Der Satz, den ich dir da fettmarkiert habe, ist trotzdem falsch. Es gibt Menschen, die das nicht selbst entscheiden können und auch nicht selbst entscheiden können müssen.
                Ich bin außerdem nicht sicher, dass diese kleinen Gesten niemanden hindern weitergehend zu helfen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass diese kleinen Gesten das Gewissen so weit beruhigen, dass Menschen nicht weitergehend helfen, obwohl sie ein schlechtes Gewissen dazu antreiben würde. Kannst du deine Behauptung irgendwie belegen?

                - - - Aktualisiert - - -

                Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                - Keine Möglichkeit? - Ich denke wir sind uns doch einig dass es schon so einige Möglichkeiten gibt auf diesem Planeten was Gutes zu tun?
                - Keine Zeit? - Jeder Mensch hat 24 Stunden am Tag. "Keine Zeit" heißt lediglich dass was anderes wichtiger ist. Das ist ok und muss jeder selbst für sich entscheiden. Manch einem ist der gemütliche Abend vorm Fernseher halt wichtiger als alles andere.
                Da bin ich deiner Ansicht. Nicht selten ist ein "Keine Zeit" nur die konfliktscheue bzw. selbstbetrügerische Version von "Keine Lust".
                Hätte ich das Essen was ich gestern im Restaurant gelassen habe spenden können?
                Ja, ich wollte es aber lieber für mich ausgeben. Ich könnte locker auf vieles verzichten was ich habe und tue es nur mir zu liebe nicht. Ich denke vielen Menschen geht es da nicht anders.

                Kommentar


                  Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                  Wer Solidarität mit Opfern von Terror zeigen will, kann sich in den Zeltstädten das "Sicherbesserfühlen" verdienen.
                  Klar kann ich zu den Zeltstädten gehe und mithelfen. Und Du passt dann solange auf meine demenzkranke Mutter auf, wäschst sie, säuberst sie von ihrem Kot und wechselst die Windeln, fütterst sie, sorgst Dich um sie und vertreibst ihr die Langeweile, in dem Du ihr zuhörst und versuchst, Dich in ihre Gedankenwelt einzuklinken, damit sie sich nicht ganz so isoliert fühlt? Und Du übernimmst dann auch sicher gleich das Leid, das ich empfinde, wenn ich mitbekomme, wie sie Stück für Stück immer weiter in das Vergessen hineinrutscht und es keinen Weg zurück gibt?

                  Und nein - ich empfinde nicht nur deshalb Mitleid mit den Opfern der Anschläge von Frankreich, weil es jetzt gerade aktuell ist und ich vergesse auch nicht, wenn sich die Medien wieder einem anderen Thema zuwenden. Ich habe keines der Massaker der Vergangenheit, die mich betroffen gemacht haben, vergessen und ich denke auch immer wieder an diese Vorkommnisse - nicht nur wenn ich mit der Nase darauf gestoßen werde (z.B. wenn es gerade mal wieder an der Zeit ist, an das Massaker auf dem "Platz des Himmlischen Friedens" zu denken, oder an das Blutbad in Ruanda.)

                  Und ja - ich empfinde auch Leid für all die Tiere, die unter uns Menschen leiden müssen, oder all die Streuner, die Hunger, Krankheit und Qual erleiden müssen, bis sie endlich sterben können. Aber wenn ich all das Leid um mich herum wirklich lindern möchte, dann komme ich zu gar nichts anderem mehr - nicht mal zum leben oder Luft holen.

                  Und wenn ich dann schon mal einen kleinen Ausdruck gefunden habe, mich mit Anderen zu solidarisieren und den Angehörigen der Opfer duch meine Solidarität eventuell ein bisschen Trost spenden kann, wenn sie sehen, wie viele Menschen an sie denken (aufgrund des Profilbildes), dann ist es auch nicht recht, weil das ein paar Leuten einfach nicht genug ist und sie das auch noch madig machen wollen.

                  Vielen lieben Dank auch.

                  Und ich hab mich trotzdem besser gefühlt.
                  *Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
                  *Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
                  Indianische Weisheiten
                  Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)

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                    Zitat von Noir Beitrag anzeigen
                    Klar kann ich zu den Zeltstädten gehe und mithelfen. Und Du passt dann solange auf meine demenzkranke Mutter auf, wäschst sie, säuberst sie von ihrem Kot und wechselst die Windeln, fütterst sie, sorgst Dich um sie und vertreibst ihr die Langeweile, in dem Du ihr zuhörst und versuchst, Dich in ihre Gedankenwelt einzuklinken, damit sie sich nicht ganz so isoliert fühlt? Und Du übernimmst dann auch sicher gleich das Leid, das ich empfinde, wenn ich mitbekomme, wie sie Stück für Stück immer weiter in das Vergessen hineinrutscht und es keinen Weg zurück gibt?
                    Was willst du mit dieser Darstellung erreichen? Ist da der Vorwurf impliziert, dass Tibo oder Volker nicht auch Mitleid, Empathie und Trauer für den Zustand ihrer eigenen Eltern fühlen können, oder was?
                    Der Unterschied ist wohl eher, dass sie es beide mit einigem Befremden betrachten, wie man sich persönlich "schlecht" fühlen kann, wenn Leute zu Leiden kommen, die man persönlich überhaupt nicht kennt.

                    In meinen Augen ist das ein Ausdruck von übertriebener Sensibilität, und das meine ich ohne jeden Vorwurf. Für einen erwachsenen Menschen in der Mitte Europas, der berufstätig ist, seine privaten Angelegenheiten (wie eine demenzkranke Mutter) zu regeln hat und eventuell noch versucht, dem ein oder anderen Hobby nachzugehen, sollte es meiner Meinung nach kein Zustand sein, sich durch das "Liken" auf Facebook oder so nach einem Attentat auf diesem Menschen unbekannte Personen weniger "schlecht" zu fühlen.

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                      Nein, Tibo, ich muss gar nichts.

                      Weder muss ich schätzen wieviel Leute irgendwas leisten können/wollen/dürfen noch muss ich belegen, ob kleine Gesten der Anteilnahme das Hilfsaufkommen der Massen reduzieren oder auch nicht.

                      Ich kritisiere Leute nicht wegen ihrer Art der Anteilnahme. Ich respektiere und toleriere jegliche Form der Anteilnahme und Gefühlsäußerung weil ich der Überzeugung bin, dass gerade eine solche Entscheidung zur Offenlegung ("wie teile ich meine Gefühle mit") mit zu den privatesten Dingen überhaupt gehört.
                      .

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                        Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                        Was willst du mit dieser Darstellung erreichen? Ist da der Vorwurf impliziert, dass Tibo oder Volker nicht auch Mitleid, Empathie und Trauer für den Zustand ihrer eigenen Eltern fühlen können, oder was?
                        Nein. Der Vorwurf ist, dass man pauschal urteilt, als ob jeder Mensch die gleichen Voraussetzungen habe, um zu helfen.
                        Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                        Der Unterschied ist wohl eher, dass sie es beide mit einigem Befremden betrachten, wie man sich persönlich "schlecht" fühlen kann, wenn Leute zu Leiden kommen, die man persönlich überhaupt nicht kennt.
                        Nun gut - für einen Mangel an Empathie kann ich natürlich nichts. Ich für meinen Teil kann mich sehr gut in Leute hineinversetzen und in etwa nachempfinden, was diese Leute durchmachen.
                        Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                        In meinen Augen ist das ein Ausdruck von übertriebener Sensibilität, und das meine ich ohne jeden Vorwurf. Für einen erwachsenen Menschen in der Mitte Europas, der berufstätig ist, seine privaten Angelegenheiten (wie eine demenzkranke Mutter) zu regeln hat und eventuell noch versucht, dem ein oder anderen Hobby nachzugehen, sollte es meiner Meinung nach kein Zustand sein, sich durch das "Liken" auf Facebook oder so nach einem Attentat auf diesem Menschen unbekannte Personen weniger "schlecht" zu fühlen.
                        Das sich besser fühlen ist eigentlich nur ein Nebeneffekt. Primär ging es mir mit dem FB-Profil darum, den Familien der Opfer und den bei den Attetaten Verwundeten zu zeigen, dass man an sie denkt und dass ihr Schicksal der Welt nicht gleichgültig ist.
                        *Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
                        *Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
                        Indianische Weisheiten
                        Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)

                        Kommentar


                          Den Familien der Opfern wird es einen Scheiß bedeuten, wenn Noir aus Deutschland auf Facebook einen Like-Button drückt. Das ist einfach nur naiv und hat auch nichts mit Empathie zu tun.
                          Und ja, ich sage hier "Scheiß", weil diese Menschen die Hölle durchmachen und ihnen eben NICHT geholfen wird, indem die Anonymität des Internets irgendwelche mitleidigen Memes rausposaunt.

                          Kommentar


                            Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                            Den Familien der Opfern wird es einen Scheiß bedeuten, wenn Noir aus Deutschland auf Facebook einen Like-Button drückt. Das ist einfach nur naiv und hat auch nichts mit Empathie zu tun.
                            Und ja, ich sage hier "Scheiß", weil diese Menschen die Hölle durchmachen und ihnen eben NICHT geholfen wird, indem die Anonymität des Internets irgendwelche mitleidigen Memes rausposaunt.
                            Da wäre ich mir nicht so sicher. Sicher - den Schmerz, den die Menschen empfinden, wenn sie ein Familienmitglied verloren haben, verringern kleine Gesten nicht - das tun sie nie (bekommst Du selbst spätestens dann mit, wenn Du einen Angehörigen beerdigen musst). Aber ein wenig Trost können auch kleine Gesten spenden. Davon bin ich überzeugt.

                            Und es ist kein Like-Button. Es war die Veränderung des Profilbildes. Like-Buttons drücke ich eher selten.
                            *Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
                            *Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
                            Indianische Weisheiten
                            Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)

                            Kommentar


                              Und ich bin davon überzeugt, dass kleine Gesten des leichfallenden Mitgefühls, die bequem vom eigenen Sofa aus getätigt werden, nicht helfen, den Tod der eigenen Kinder, Freunde oder Eltern in irgendeiner Weise abzufedern oder einem das Leben in dieser Zeit auch nur erleichtern. Sie dienen der Beruhigung des eigenen Gewissens.

                              Kommentar


                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Die komplette Führungsspitze des IS rekrutiert sich doch aus ehemaligen Saddam-Getreuen. Tolles Beispiel für die totale Sinnlosigkeit ständiger rein militärischer Interventionen, die nur darauf abzielen, den bösen Mann mit dem Schnauzer wegzumachen ohne irgendein Konzept zu haben, wie es langfristig weitergehen soll.
                                Das ist beides richtig, trotzdem hätte es nicht so enden müssen. Die Amerikaner waren im Irak zwischenzeitlich schließlich durchaus erfolgreich, etwa als man sunnitische Stämme dazu gebracht hat, sich am Kampf gegen Al Qaida zu beteiligen. Denn auch wenn die Amerikaner sicher nie beliebt waren, waren sie in diesen sektiererischen Streitigkeiten eben doch weitestgehend neutral und konnten so als Schutzmacht der Minderheiten für Ruhe und Ordnung sorgen. Nur hätte man, wie in Deutschland und Japan, eben sehr viel länger bleiben müssen.

                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Vor allem: Was haben die ganzen tollen Überwachsungsmaßnahmen jetzt eigentlich gebracht? Frankreich hat z.B. mWn eine fette Vorrsatsdatenspeicherung und die Behörden konnten die Anschläge trotzdem nicht verhindern. Überhaupt liest man herzlich wenig über vereitelte Anschläge.
                                Die eigentliche Paradedisziplin der VDS wäre sowieso die Bekämpfung internetbasiertert Kriminalität, denn da kommt man ohne derartige Daten nicht weiter.

                                Wenn es um die Verhinderung von Terroranschlägen geht, bringt die VDS alleine natürlich aber nichts. Hat man keinen Verdächtigen, dessen vergangene Kommunikation man überprüfen will, ist das alles natürlich völlig sinnlos. In der Praxis hilft die VDS dann vermutlich vor allem, wenn es darum geht Beweismittel zu sammeln, nachdem man bereits auf die Täter aufmerksam wurde oder um nach einem Anschlag Unterstützer zu finden, die womöglich irgendwann weitere Anschläge planen.

                                Jetzt waren allerdings wieder ein paar der Attentäter bekannt, nur hatte man wohl verpasst, dass die aus Syrien nach Frankreich/Belgien zurückgekehrt waren. Und auch die Charlie Hebdo Attentäter waren den Geheimdiensten vorher bekannt, man wusste z.B. dass sie im Jemen eine Terror-Ausbildung erhalten hatten, allerdings wurde die Überwachung 2014 dann eingestellt.
                                Mehr Personal, um bekannte Gefährder länger und umfassender überwachen zu können, ist also sicherlich hilfreicher, denn ohne das bringt die VDS am Ende sowieso nicht viel.
                                1966 Star Trek 2005

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