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Gläubig? - Ansichten zu Religionen

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    Zitat von Valdorian
    Also meiner bescheidenen Meinung nach sind Leute, die nicht fanatisch sind, auch nicht wirklich religiös.
    Kurze Zwischenfrage, nur mal für mich zum Verständnis: Ab wann gilt ein Mensch für dich denn als religiös?
    Ich zum Beispiel bezeichne mich selbst als Christen, glaube an die Existenz Gottes und Jesu Christi.
    Aber ich halte die Bibel nicht für ein unfehlbares Dokument, noch denke ich dass auch nur irgendetwas Besonderes an den Worten des Papstes zu finden ist.
    Bin ich jetzt in deinen Augen religiös?
    And if you keep fighting other peoples demons, they will eventually become your own

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      Zitat von Ace Azzameen
      Kurze Zwischenfrage, nur mal für mich zum Verständnis: Ab wann gilt ein Mensch für dich denn als religiös?
      Ich zum Beispiel bezeichne mich selbst als Christen, glaube an die Existenz Gottes und Jesu Christi.
      Aber ich halte die Bibel nicht für ein unfehlbares Dokument, noch denke ich dass auch nur irgendetwas Besonderes an den Worten des Papstes zu finden ist.
      Bin ich jetzt in deinen Augen religiös?
      Eigentlich eher weniger. Natürlich kenne ich dich zuwenig, um das wirklich zu beurteilen, aber ich gehe mal davon aus, dass du selten bis gar nicht in die Kirche gehst, religiöse Feiertage dir nichts bedeuten außer das man Geschenke bekommst etc. Damit wärst du eigentlich der klassische Fall eines Menschen, den man als potentiellen Atheisten bezeichnen könnte. Du bezeichnest dich selbst zwar als gläubig, de fakto spielt Religion aber keine oder nur sehr gerine Rolle in deinem Leben. Da dir die Lehren der Kirche nichts mehr bedeuten, hast du eigentlich schon erkannt, dass Religion Unsinn ist, aber dir fehlt noch der letzte innere Schritt, zu sagen und vor allem zu erkennen, dass du eigentlich gar nicht mehr glaubst. Aber wie gesagt, ich kenne dich zuwenig, um das wirklich zu beurteilen. Meiner Meinung nach sind die überwiegende Mehrzahl der Gläubigen in Europa solche potentiellen Atheisten, aber beweisen kann ich es natürlich nicht.
      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
      -Cpt. Jean-Luc Picard

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        Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
        ... Meiner Meinung nach sind die überwiegende Mehrzahl der Gläubigen in Europa solche potentiellen Atheisten, aber beweisen kann ich es natürlich nicht.
        Möglich. Aber wahrscheinlich sind die meisten Gläubigen eben keine fanatisierten Frömmler, die ihre Glauben aktiv verbreiten wollen. Die meisten Gläubigen, ob nun Christen oder Muslime oder sonstwas, haben ein ziemlich entspanntes und lockeres Verhältnis zu Kirche, Papst und Gott. Wir leben eben in modernen Zeiten. Zumindest wir hier in Europa.
        "Vittoria agli Assassini!"

        - Caterina Sforza, Rom, 1503

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          Denke auch die meisten Christen in Deutschland sind eher Traditionschristen als Menschen die sich bewusst dafür entschieden haben.
          Man wächst halt (leider) damit auf, das ist "normal", es gibt wohl einen Gott, man geht vielleicht ab und an in die Kirche und gut ist.
          Aus der Bibel pickt man sich dann die Stellen heraus die man gut findet, und ist auf dem Papier ein "Christ"
          Naja, Gott sei dank hat die Kirche ja hier noch ihre praktische Indoktrinationsmaschine, Taufe meist bei der Geburt, konfessioneller Religionsunterricht, usw.
          Wäre bestimmt mal interessant zu sehen, wie die Gläubigenverteilung wäre, wenn man bis zum 18. Lebensjahr ohne religiöse Einflüsse aufwachsen würde.
          Nothing in this world that's worth having comes easy.
          Carl Sagan - The dragon in my garage

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            Zitat von Admiral Ahmose
            Möglich. Aber wahrscheinlich sind die meisten Gläubigen eben keine fanatisierten Frömmler, die ihre Glauben aktiv verbreiten wollen. Die meisten Gläubigen, ob nun Christen oder Muslime oder sonstwas, haben ein ziemlich entspanntes und lockeres Verhältnis zu Kirche, Papst und Gott. Wir leben eben in modernen Zeiten. Zumindest wir hier in Europa.
            Eben genau deswegen sind die meisten "Gläubigen" in Europa in Wirklichkeit auch keine Gläubigen.
            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
            -Cpt. Jean-Luc Picard

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              Wann ist ein Mensch wahhaft glaubig?

              Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
              Eben genau deswegen sind die meisten "Gläubigen" in Europa in Wirklichkeit auch keine Gläubigen.
              Im Vergleich zu den Urchristen des ersten Jahrhunderts hast Du sicher recht. In der Bibel z. B. wird dem Glauben eine zentrale Bedeutung beigemessen:, wie man in Hebräer Kapitel 11 lesen kann:
              1 Der Glaube aber ist eine Wirklichkeit dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht. ...
              Startseite :: Bibleserver.com - Ihre Bibel im Netz

              Dieser fester Glaube, der Menschen antreibt, Taten zu vollbringen ist den Menschen im Abendland weitgehend fremd geworden. Das liegt zum Teil an der Aufklärung, der Philosophie und der Wissenschaft, aber auch daran, dass im Namen des Glaubens über die Jahrhunderte sehr viele Untaten vollbracht wurden.

              Wie grenzt Du einen wahrhaft religiösen Menschen von einen nicht-religiösen ab?

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                Zitat von Halman
                Wie grenzt Du einen wahrhaft religiösen Menschen von einen nicht-religiösen ab?
                Tja, sehr gute Frage. Ich glaube nicht, dass man da eine Definition finden kann, die exakt ist. Das ist eine graduelle Frage, aber je geringer die Rolle ist, die die Religion im Leben eines Menschen abnimmt, und je kleiner die Zeitmenge, die ein Mensch in die Ausübung seiner Religion investiert, desto weniger religiös ist er.

                In diesem Sinne sind die meisten Europäer wenig bis gar nicht religiös. Denn wieviele Menschen, die auf dem Papier und ihrer eigenen Aussage nach noch Christen sind, gehen überhaupt in die Kirche? Wieviele beten noch regelmäßig? Wer liest regelmäßig die Bibel? Wer macht sich auch nur einmal am Tag Gedanken über seinen Glauben und Gott? Ich glaube, dass das nur noch eine zu vernachlässigende Minderheit ist, und all dieses Leute sind meines Erachtens nicht religiös, auch wenn sie selbst vielleicht noch sagen, dass sie es sind.
                "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                -Cpt. Jean-Luc Picard

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                  Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                  Tja, sehr gute Frage. Ich glaube nicht, dass man da eine Definition finden kann, die exakt ist. Das ist eine graduelle Frage, aber je geringer die Rolle ist, die die Religion im Leben eines Menschen abnimmt, und je kleiner die Zeitmenge, die ein Mensch in die Ausübung seiner Religion investiert, desto weniger religiös ist er. ...
                  Schwer zu sagen. Aber so einfach wie du würde ich es mir nicht machen. Ob der "Glaube" wirklich fest ist, also "echt" ist, merkt man eh erst in Krisenzeiten. Ob ein Mensch also "wirklich" an Gott glaubt, kann man meiner Meinung nach nicht an der Anzahl seiner Kirchenbesuche festmachen.

                  Nach deiner Definition gäbe es ja praktisch keine Christen (und auch keine Muslime, Buddhisten, usw), denn bei 90 oder mehr Prozent aller Menschen besteht das Leben nun mal zu 90 oder mehr Prozent aus "Alltag".
                  "Vittoria agli Assassini!"

                  - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                    Zitat von Admiral Ahmose
                    Nach deiner Definition gäbe es ja praktisch keine Christen (und auch keine Muslime, Buddhisten, usw), denn bei 90 oder mehr Prozent aller Menschen besteht das Leben nun mal zu 90 oder mehr Prozent aus "Alltag".
                    Genauso sehe ich das auch. Und jeder der ehrlich ist, wird auch zugeben, dass man überall da, wo es so ist, besser leben kann, als wenn die Menschen "wahre Gläubige" sind.
                    "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                    -Cpt. Jean-Luc Picard

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                      Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                      Genauso sehe ich das auch. Und jeder der ehrlich ist, wird auch zugeben, dass man überall da, wo es so ist, besser leben kann, als wenn die Menschen "wahre Gläubige" sind.
                      Das ist ohne Zweifel so. Fanatiker machen ihre Mitmenschen immer das Leben schwer. Leider werden die Fanatiker nicht verschwinden bzw es wird immer wieder welche geben.
                      "Vittoria agli Assassini!"

                      - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                        Nicht jeder tief gläubige Mensch ist ein gefährlicher Fanatiker

                        Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                        Genauso sehe ich das auch. Und jeder der ehrlich ist, wird auch zugeben, dass man überall da, wo es so ist, besser leben kann, als wenn die Menschen "wahre Gläubige" sind.
                        Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                        Das ist ohne Zweifel so. Fanatiker machen ihre Mitmenschen immer das Leben schwer. Leider werden die Fanatiker nicht verschwinden bzw es wird immer wieder welche geben.
                        Ja, leider neigt der Mensch dazu ins Extreme zu gehen. Fanatiker sind in der Tat ein großes Problem die nur unnötiges Leid verursachen.

                        Aber ich würde wahre Gläubige und Fanatiker nicht als Synonyme verwenden. Bei genauerer Betrachtung sind religiöse Fanatiker Leute, die eine Religion verzerren und so den Sinn entstellen (z.B. in den Kreuzzügen).
                        Mattäus 26
                        51 Und siehe, einer von denen, die mit Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab.
                        52 Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen.
                        Mutter Teresa, Mohandas Karamchand Gandhi und Jesus Christus waren tief religiös, aber sicher keine Fanatiker.

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                          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                          ... Mutter Teresa, Mohandas Karamchand Gandhi und Jesus Christus waren tief religiös, aber sicher keine Fanatiker.
                          Im gewissen Sinn waren sie schon Fanatiker. Allerdings nicht im zerstörerischen Sinn. Nur "normal" waren diese Leute nicht. Ein gewisser Fanatismus war schon notwendig, denn sonst hätten sie nicht einmal ansatzweise vollbringen können, was sie sie vollbracht haben.

                          Im allgemeinen Sprachgebrauch bezieht sich "Fanatiker" aber auf die negativen Aspekte, daher hast du sicher recht.
                          "Vittoria agli Assassini!"

                          - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                            Zitat von Halman
                            Aber ich würde wahre Gläubige und Fanatiker nicht als Synonyme verwenden. Bei genauerer Betrachtung sind religiöse Fanatiker Leute, die eine Religion verzerren und so den Sinn entstellen (z.B. in den Kreuzzügen).
                            Ich finde, eine Trennung in wahre Gläubige, die den Sinn einer Religion achten, und Fanatiker, die den Sinn einer Religion entstellen, kann man nicht vornehmen. In den jeweiligen heiligen Büchern der Religionen findet man in der Regel alles, was man braucht, um Gewalt gegen Andersdenkende zu rechtfertigen, zumindest bei den monothistischen Religionen. Selbstverständlich kann man auch friedliches Verhalten mit den heiligen Texten einer Religion rechtfertigen, wenn man will. Das liegt schlicht und einfach daran, dass es sich um willkürliche Sammlungen von verschiedenen Texten handelt, die eigentlich nicht zusammen passen.
                            In dem Sinne ist der muslimische Selbstmordattentärer und der fundamentalistische Abtreibungsgegner, der Ärzte ermordet, natürlich genauso ein wahrer Gläubiger wie Mutter Theresa oder Ghandi.Welche Stelle sollte auch darüber richten, wer ein wahrer Gläubiger ist? Das könnte ja nur Gott sein, aber ich bezweifle, dass es sich in der nächsten Zeit zu dem Thema äußern wird.
                            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                            -Cpt. Jean-Luc Picard

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                              Mutter Theresa ist ein gutes Beispiel.
                              Die Frau hat Kranken keine Schmerzmittel gegeben, da sie dadurch Jesus in seinem Leiden näher wären.
                              Lebensrettende Maßnahmen wurden abgelehnt, statt dessen wurden die Sterbenden schnell noch missioniert, vermutlich damit sie nicht in die Hölle kommen.
                              Die Spendengelder an sie gingen auch zu einem guten Teil zum Vatikan.
                              Ach ja, und Abtreibung und Verhütung sind natürlich ein schreckliches Übel, hat sie selbst bei der Verleihung ihres Friedensnobelpreises erzählt.

                              Ist sie nicht selig, der "Todesengel von Kalkutta" ?

                              (Sorry für den harschen Ton, aber bei einigen Stichworten sprudelts halt so heraus)
                              Nothing in this world that's worth having comes easy.
                              Carl Sagan - The dragon in my garage

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                                Zitat von Ascy
                                Mutter Theresa ist ein gutes Beispiel.
                                Die Frau hat Kranken keine Schmerzmittel gegeben, da sie dadurch Jesus in seinem Leiden näher wären.
                                Lebensrettende Maßnahmen wurden abgelehnt, statt dessen wurden die Sterbenden schnell noch missioniert, vermutlich damit sie nicht in die Hölle kommen.
                                Die Spendengelder an sie gingen auch zu einem guten Teil zum Vatikan.
                                Ach ja, und Abtreibung und Verhütung sind natürlich ein schreckliches Übel, hat sie selbst bei der Verleihung ihres Friedensnobelpreises erzählt.

                                Ist sie nicht selig, der "Todesengel von Kalkutta" ?
                                Ich kann dich vollauf verstehen. Mutter Theresa wird immer als Beispiel für einen guten religiösen Menschen gebracht, aber in letzter Konsequenz ist sie ein religiöser Fanatiker gewesen, der andere wegen den eigenen Überzeugungen leiden lässt. Diese Verehrung, die ihr entgegen gebracht wird, ist völlig unangebracht.
                                "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                                -Cpt. Jean-Luc Picard

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