Inwiefern würde es denn das Szenario beeinflussen, wenn nun statt des Asteroiden ein Komet eingeschlagen wäre?
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Ich glaube, das muss man anders herum lesen. Also nicht: "Die Vögel scheinen überlebt zu haben", sondern: Nur die Vögel scheinen überlebt zu haben. Mit anderen Worten: alle nicht-Vogel-Dinosaurier scheinen ausgestorben zu sein. Das "scheinbar" wohl darum, weil es ja ab und an Berichte von (nicht-Vogel-)Dinosaurierknochen im frühesten Paläogen gab. Ich könnte mir durchaus denken, dass ein paar Dinosaurier die Katastrophe überlebt haben und erst später eingingen - aber einen wirklich belastbaren Beleg dafür gibt es ja bisher nicht.
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Zitat von Spocky Beitrag anzeigenWar der sogenannte "Dino-Killer" vielleicht doch kein Asteroid sondern ein Komet?
A comet, not an asteroid, may have killed the dinosaurs, experts propose
Only those dinosaurs related to birds appear to have survived.
Inwiefern würde es denn das Szenario beeinflussen, wenn nun statt des Asteroiden ein Komet eingeschlagen wäre?
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War der sogenannte "Dino-Killer" vielleicht doch kein Asteroid sondern ein Komet?
A comet, not an asteroid, may have killed the dinosaurs, experts propose
Davon geht zumindest eine neue Studie vom Dartmouth-College aus. Offensichtlich wird darin auch das Ausmaß der Iridium-Anomalie (auch unter Betrachtung von Osmium) angezweifelt, weil die Konzentration vor allem in marinen Ablagerungen doch sehr stark schwanke, wobei vor allem Minerale eine Rolle spielen sollen, die Ir bevorzugt einbauen.
Zudem gehen die Forscher davon aus, dass es sich bei Kometen nicht um schmutzige Schneebälle sondern um vereiste Schmutzbälle handele.
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Zitat von xanrof Beitrag anzeigenAbgesehen davon: wenn deine Quellen etwas von ''mehreren Millionen Erdaltern'' schreiben, scheinen sie ja nicht sehr serioes zu sein...
Wie breit wäre ein solche Blitz eigentlich noch bei uns? Ich weiß, dass der sehr stark gebündelt verläuft, aber das ist ja auch bei einem Laser der Fall und selbst ein Laser verbreitert sich merklich zwischen Erde und Mond. Wenn 6000 LJ die Grenze sind, bis zu der ein solches Ereignis tödlich ist, dann geh ich mal davon aus, dass sich die Energie danach schon auf eine zu breite Fläche aufgefächert hat...
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Zitat von Degra Beitrag anzeigenGegen den Gammablitz spricht die Unwahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses. Es gibt hier mehrere Angaben, beginnend bei höchstens einmal innerhalb der gesamten Existenz der Erde bis zu mehreren Millionen Erdaltern. In jedem Fall erfordert die extreme Folge, dass ein Stern in einer Entfernung von höchstens 3000 Lichtjahren um die Erde implodiert, der die nötige Masse besitzt den Blitz zu erzeugen und dessen Pol im Moment der Implosion genau auf die Erde gerichtet ist.
Nur weil etwas unwahrscheinlich ist, heißt das zwar nicht, dass es nicht passiert, aber m.E. gibt es zuviele andere und wesentlich wahrscheinlichere Ursachen für das Massenaussterben.
Aber so selten (''höchstens einmal innerhalb der gesamten Existenz der Erde'') scheint es auch nicht zu sein.
Die Quellen geben einen Radius von 6000 LJ um die Erde an.
[astro-ph/0309415] Did a gamma-ray burst initiate the late Ordovician mass extinction?
oder
Gamma-Ray Burst Caused Mass Extinction?
und ganz aktuell:
A gamma-ray burst - the most powerful explosion known in the Universe - may have hit the Earth in the 8th Century, a study suggests.
Abgesehen davon: wenn deine Quellen etwas von ''mehreren Millionen Erdaltern'' schreiben, scheinen sie ja nicht sehr serioes zu sein...
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Gegen den Gammablitz spricht die Unwahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses. Es gibt hier mehrere Angaben, beginnend bei höchstens einmal innerhalb der gesamten Existenz der Erde bis zu mehreren Millionen Erdaltern. In jedem Fall erfordert die extreme Folge, dass ein Stern in einer Entfernung von höchstens 3000 Lichtjahren um die Erde implodiert, der die nötige Masse besitzt den Blitz zu erzeugen und dessen Pol im Moment der Implosion genau auf die Erde gerichtet ist.
Nur weil etwas unwahrscheinlich ist, heißt das zwar nicht, dass es nicht passiert, aber m.E. gibt es zuviele andere und wesentlich wahrscheinlichere Ursachen für das Massenaussterben.
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Natürlich bedeutet km in diesem Fall klassische millionenjahre
Ihr habt mich ja zumindest verstanden
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Aber das Devon endete vor 360 Millionen Jahren. Rätsel über Rätsel.
Hast du deinen Beitrag editiert?
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Naja, 360 km koennte vielleicht auch hinkommen
Der Krater hat oft das 15-25-fache des Impaktordurchmessers
(ja, ich habe gelesen, dass hier das Alter gemeint war)
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Meinst du nicht eher 360 my? km ist keine mir bekannte Altersangabe.
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Es wurde jetzt in Australien ein Krater entdeckt, der wohl von einem 20 km Brocken erzeugt wurde und ein Alter von ca. 360 km hat, was ihn zum drittgrößten bisher gefundenen überhaupt und - iirc - zum größten im Phanerozoikum macht.
Somit passt er auch relativ in die Aussterbeereignisse Ende Devon, Anfang Karbon, so dass sicher auch über diesen Impakt als ein Teil der Gründe für die damaligen Vorgänge zu diskutieren sein wird.
Asteroid impact zone found (Science Alert)
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Zitat von Noir Beitrag anzeigen9 Meter hohe Pilzwälder! DAS würde mir gefallen!Hab ein wenig gegoogelt (unter anderem hier - nettes Bild ), weil diese Erkenntnis bisher völlig an mir vorbei gegangen ist, obwohl ich mir eigentlich Wissenschaftssendungen über Paläoantologie bzw - botanik immer ansehe.
Zitat von Noir Beitrag anzeigenAber war das oberirdische Teil (also der "Stamm" ) dann der Pilz selbst, oder nur der Fruchtkörper? Und wenn Fruchtkörper - wie lange braucht der, bis der 9m hoch geworden ist? Der Energie- und Nährstoffverbrauch müsste doch gewaltig gewesen sein! - Also vielleicht doch eine Flechte?
Was man bei den Stämmen von Prototaxites im Querschnitt sieht, ist ein unspezialisiertes und ungeordnetes Hyphengeflecht, so wie man es auch im Stiel eines modernen Pilzfruchtkörpers findet (Pilze haben bis auf ganz wenige Ausnahmen keine echten Gewebe, im Gegensatz zu Pflanzen).
Wie lange er bis zur vollen Größe gewachsen ist, lässt sich schwer sagen. Ohne Gewebe gibt es nämlich auch keine Jahresringe.Zuletzt geändert von Liopleurodon; 11.09.2012, 19:02.
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Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenDie einzigen Hinweise aus Landpflanzen im Ordovizium sind Sporen in terrestrischen Sedimenten. Allerdings ist es bis heute nicht geglückt, diese Sporen irgendeiner bekannten Pflanzengruppe zuzuordnen. Stattdessen sehen sie eher aus wie.... Pilzsporen. Kombiniert mit der Erkenntnis, dass die aus späteren Schichten als "Prototaxites" bekannten versteinerten Stämme nicht von Pflanzen, sondern von baumgroßen Pilzen stammen entstand daraus die Idee, dass die ersten "Wälder" der Erde möglicherweise aus Pilzen bestanden haben.Hab ein wenig gegoogelt (unter anderem hier - nettes Bild ), weil diese Erkenntnis bisher völlig an mir vorbei gegangen ist, obwohl ich mir eigentlich Wissenschaftssendungen über Paläoantologie bzw - botanik immer ansehe.
Aber war das oberirdische Teil (also der "Stamm" ) dann der Pilz selbst, oder nur der Fruchtkörper? Und wenn Fruchtkörper - wie lange braucht der, bis der 9m hoch geworden ist? Der Energie- und Nährstoffverbrauch müsste doch gewaltig gewesen sein! - Also vielleicht doch eine Flechte?
Aber ich glaube, ich bin jetzt hier in falschen Thread für diese Fragen....Zuletzt geändert von Noir; 07.09.2012, 20:03.
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Dinge, die so weit in der Vergangenheit liegen, sind nun mal einfach grundsätzlich schwer zu rekonstruieren.
Das heisst, man muss mit einem offenen Geist an die Frage herantreten, und sich alle Optionen offenhalten, so lange sie nicht klar widerlegt werden oder die eine Option eindeutige, messbare Vorhersagen macht, die sich dann bestätigen.
Ich würde deshalb auch nicht sagen, dass man "sehr umstritten" mit "extrem weit hergeholt" übersetzen sollte. Es ist halt einfach so, dass das eine Idee ist, die zumindest mehr oder weniger als mögliche Erklärung zu funktionieren scheint. Soweit ich mich erinnere, rechnet man damit, dass die Erde etwa einmal pro Milliarde Jahre von einem GRB getroffen wird. Die Intensität eines GRB ist wohl in etwa stark genug, um das Ozon zu zerstören und die Stickoxide zu produzieren, die für diese Eiszeit nötig sind. Anderseits ist es einfach auch nur ein Vorschlag - viele weitere Wissenschaftler werden der Hypothese ihre Zeit und Kreativität widmen müssen, bevor sie an einen Punkt gelangt, bei dem man entscheiden kann, ob sie wirklich realistisch ist oder nicht. Dieser (schon ältere) Artikel bringt es gut auf den Punkt: Did Gamma Rays Cause Ordovician Mass Extinction?
Das Hauptproblem ist die fehlende "Smoking gun" - eben die eindeutigen, messbaren Vorhersagen. Hier hat sich in den letzten Jahren allerdings offenbar etwas getan: So müsste das Aussterben der Lebewesen wegen des fehlenden Ozons wohl von der geografischen Breite abhängen, was offenbar mit den beobachteten Aussterbensraten zusammenpasst. [0809.0899] Late Ordovician geographic patterns of extinction compared with simulations of astrophysical ionizing radiation damage Das neuste zum Thema, das ich finden konnte, ist diese Arbeit hier: Gamma-Ray Bursts and Marine Primary Producers (von einem der Autoren der Idee). Offenbar arbeiten sie immerhin an der "Smoking gun".
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