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  • Bynaus
    antwortet
    Ich glaube, das muss man anders herum lesen. Also nicht: "Die Vögel scheinen überlebt zu haben", sondern: Nur die Vögel scheinen überlebt zu haben. Mit anderen Worten: alle nicht-Vogel-Dinosaurier scheinen ausgestorben zu sein. Das "scheinbar" wohl darum, weil es ja ab und an Berichte von (nicht-Vogel-)Dinosaurierknochen im frühesten Paläogen gab. Ich könnte mir durchaus denken, dass ein paar Dinosaurier die Katastrophe überlebt haben und erst später eingingen - aber einen wirklich belastbaren Beleg dafür gibt es ja bisher nicht.

    Inwiefern würde es denn das Szenario beeinflussen, wenn nun statt des Asteroiden ein Komet eingeschlagen wäre?
    Nun, es würde zumindest erfordern, dass wir den relativen Anteil der Gefahr durch Kometeneinschläge neu bewerten müssten. Die Gefahr durch Asteroideneinschläge ist wohlbekannt, jene durch Kometen nicht so gut. Weiter könnte man sich fragen, ob ein Komet "effizienter" darin ist, ein Massenaussterben auszulösen, als ein gleich grosser (gleich energetischer) Asteroid. Schliesslich ist das K/T-Aussterben das einzige wirklich grosse Massenaussterben, das klar mit einem Einschlag assoziiert ist.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    War der sogenannte "Dino-Killer" vielleicht doch kein Asteroid sondern ein Komet?

    A comet, not an asteroid, may have killed the dinosaurs, experts propose
    Der Artikel zeugt von großer Kompetenz des Autors:

    Only those dinosaurs related to birds appear to have survived.
    Überlebt haben echte Vögel und auch von denen nur ganz wenige Arten. Die Vogelwelt der Spätkreide, die inzwischen eigentlich ganz gut dokumentiert ist, wurde fast vollständig ausgelöscht. Die damals so vielfältigen Arten der zahntragenden Vögel und der Enantiornithes wurden danach nie wieder gesehen. Auch dies ist ein Hinweis auf die globale und katastrophenartige Natur dieses Aussterbeereignisses.

    Inwiefern würde es denn das Szenario beeinflussen, wenn nun statt des Asteroiden ein Komet eingeschlagen wäre?

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  • Spocky
    antwortet
    War der sogenannte "Dino-Killer" vielleicht doch kein Asteroid sondern ein Komet?

    A comet, not an asteroid, may have killed the dinosaurs, experts propose

    Davon geht zumindest eine neue Studie vom Dartmouth-College aus. Offensichtlich wird darin auch das Ausmaß der Iridium-Anomalie (auch unter Betrachtung von Osmium) angezweifelt, weil die Konzentration vor allem in marinen Ablagerungen doch sehr stark schwanke, wobei vor allem Minerale eine Rolle spielen sollen, die Ir bevorzugt einbauen.

    Zudem gehen die Forscher davon aus, dass es sich bei Kometen nicht um schmutzige Schneebälle sondern um vereiste Schmutzbälle handele.

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Abgesehen davon: wenn deine Quellen etwas von ''mehreren Millionen Erdaltern'' schreiben, scheinen sie ja nicht sehr serioes zu sein...
    Sind vielleicht kreationistische Seiten

    Wie breit wäre ein solche Blitz eigentlich noch bei uns? Ich weiß, dass der sehr stark gebündelt verläuft, aber das ist ja auch bei einem Laser der Fall und selbst ein Laser verbreitert sich merklich zwischen Erde und Mond. Wenn 6000 LJ die Grenze sind, bis zu der ein solches Ereignis tödlich ist, dann geh ich mal davon aus, dass sich die Energie danach schon auf eine zu breite Fläche aufgefächert hat...

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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von Degra Beitrag anzeigen
    Gegen den Gammablitz spricht die Unwahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses. Es gibt hier mehrere Angaben, beginnend bei höchstens einmal innerhalb der gesamten Existenz der Erde bis zu mehreren Millionen Erdaltern. In jedem Fall erfordert die extreme Folge, dass ein Stern in einer Entfernung von höchstens 3000 Lichtjahren um die Erde implodiert, der die nötige Masse besitzt den Blitz zu erzeugen und dessen Pol im Moment der Implosion genau auf die Erde gerichtet ist.

    Nur weil etwas unwahrscheinlich ist, heißt das zwar nicht, dass es nicht passiert, aber m.E. gibt es zuviele andere und wesentlich wahrscheinlichere Ursachen für das Massenaussterben.
    Ja, es gibt andere, wahrscheinlichere Ursachen.
    Aber so selten (''höchstens einmal innerhalb der gesamten Existenz der Erde'') scheint es auch nicht zu sein.
    Die Quellen geben einen Radius von 6000 LJ um die Erde an.
    [astro-ph/0309415] Did a gamma-ray burst initiate the late Ordovician mass extinction?
    oder
    Gamma-Ray Burst Caused Mass Extinction?
    und ganz aktuell:
    A gamma-ray burst - the most powerful explosion known in the Universe - may have hit the Earth in the 8th Century, a study suggests.


    Abgesehen davon: wenn deine Quellen etwas von ''mehreren Millionen Erdaltern'' schreiben, scheinen sie ja nicht sehr serioes zu sein...

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  • Degra
    antwortet
    Gegen den Gammablitz spricht die Unwahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses. Es gibt hier mehrere Angaben, beginnend bei höchstens einmal innerhalb der gesamten Existenz der Erde bis zu mehreren Millionen Erdaltern. In jedem Fall erfordert die extreme Folge, dass ein Stern in einer Entfernung von höchstens 3000 Lichtjahren um die Erde implodiert, der die nötige Masse besitzt den Blitz zu erzeugen und dessen Pol im Moment der Implosion genau auf die Erde gerichtet ist.

    Nur weil etwas unwahrscheinlich ist, heißt das zwar nicht, dass es nicht passiert, aber m.E. gibt es zuviele andere und wesentlich wahrscheinlichere Ursachen für das Massenaussterben.

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  • Spocky
    antwortet


    Natürlich bedeutet km in diesem Fall klassische millionenjahre

    Ihr habt mich ja zumindest verstanden

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  • xanrof
    antwortet
    wenn du mich meinst: ja.
    Hatte zuerst Mist geschrieben

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  • Dannyboy
    antwortet
    Aber das Devon endete vor 360 Millionen Jahren. Rätsel über Rätsel.

    Hast du deinen Beitrag editiert?

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  • xanrof
    antwortet
    Naja, 360 km koennte vielleicht auch hinkommen
    Der Krater hat oft das 15-25-fache des Impaktordurchmessers

    (ja, ich habe gelesen, dass hier das Alter gemeint war )

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  • Dannyboy
    antwortet
    Meinst du nicht eher 360 my? km ist keine mir bekannte Altersangabe.

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  • Spocky
    antwortet
    Es wurde jetzt in Australien ein Krater entdeckt, der wohl von einem 20 km Brocken erzeugt wurde und ein Alter von ca. 360 km hat, was ihn zum drittgrößten bisher gefundenen überhaupt und - iirc - zum größten im Phanerozoikum macht.

    Somit passt er auch relativ in die Aussterbeereignisse Ende Devon, Anfang Karbon, so dass sicher auch über diesen Impakt als ein Teil der Gründe für die damaligen Vorgänge zu diskutieren sein wird.

    Asteroid impact zone found (Science Alert)

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Noir Beitrag anzeigen
    9 Meter hohe Pilzwälder! DAS würde mir gefallen! Hab ein wenig gegoogelt (unter anderem hier - nettes Bild ), weil diese Erkenntnis bisher völlig an mir vorbei gegangen ist, obwohl ich mir eigentlich Wissenschaftssendungen über Paläoantologie bzw - botanik immer ansehe.
    Es war die inzwischen verstorbene Jane Gray, die eine Präsenz terrestrischer Sporen im Ordovizium fast im Alleingang etabliert hat. Manche dieser Sporen stammen wahrscheinlich von Moosen, bei anderen ist man sich nicht sicher. Es wäre dann eine sehr eigenartige Liliputwelt gewesen, mit höchstens ein paar kleinen Gliederfüßern als tierische Bewohner, falls überhaupt.




    Zitat von Noir Beitrag anzeigen
    Aber war das oberirdische Teil (also der "Stamm" ) dann der Pilz selbst, oder nur der Fruchtkörper? Und wenn Fruchtkörper - wie lange braucht der, bis der 9m hoch geworden ist? Der Energie- und Nährstoffverbrauch müsste doch gewaltig gewesen sein! - Also vielleicht doch eine Flechte?
    Fruchtkörper sind auch Teil des Pilzes, so wie der Tank zum Auto gehört.

    Was man bei den Stämmen von Prototaxites im Querschnitt sieht, ist ein unspezialisiertes und ungeordnetes Hyphengeflecht, so wie man es auch im Stiel eines modernen Pilzfruchtkörpers findet (Pilze haben bis auf ganz wenige Ausnahmen keine echten Gewebe, im Gegensatz zu Pflanzen).

    Wie lange er bis zur vollen Größe gewachsen ist, lässt sich schwer sagen. Ohne Gewebe gibt es nämlich auch keine Jahresringe.
    Zuletzt geändert von Liopleurodon; 11.09.2012, 19:02.

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  • Noir
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Die einzigen Hinweise aus Landpflanzen im Ordovizium sind Sporen in terrestrischen Sedimenten. Allerdings ist es bis heute nicht geglückt, diese Sporen irgendeiner bekannten Pflanzengruppe zuzuordnen. Stattdessen sehen sie eher aus wie.... Pilzsporen. Kombiniert mit der Erkenntnis, dass die aus späteren Schichten als "Prototaxites" bekannten versteinerten Stämme nicht von Pflanzen, sondern von baumgroßen Pilzen stammen entstand daraus die Idee, dass die ersten "Wälder" der Erde möglicherweise aus Pilzen bestanden haben.
    9 Meter hohe Pilzwälder! DAS würde mir gefallen! Hab ein wenig gegoogelt (unter anderem hier - nettes Bild ), weil diese Erkenntnis bisher völlig an mir vorbei gegangen ist, obwohl ich mir eigentlich Wissenschaftssendungen über Paläoantologie bzw - botanik immer ansehe.

    Aber war das oberirdische Teil (also der "Stamm" ) dann der Pilz selbst, oder nur der Fruchtkörper? Und wenn Fruchtkörper - wie lange braucht der, bis der 9m hoch geworden ist? Der Energie- und Nährstoffverbrauch müsste doch gewaltig gewesen sein! - Also vielleicht doch eine Flechte?

    Aber ich glaube, ich bin jetzt hier in falschen Thread für diese Fragen....
    Zuletzt geändert von Noir; 07.09.2012, 20:03.

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  • Bynaus
    antwortet
    Dinge, die so weit in der Vergangenheit liegen, sind nun mal einfach grundsätzlich schwer zu rekonstruieren.

    Das heisst, man muss mit einem offenen Geist an die Frage herantreten, und sich alle Optionen offenhalten, so lange sie nicht klar widerlegt werden oder die eine Option eindeutige, messbare Vorhersagen macht, die sich dann bestätigen.

    Ich würde deshalb auch nicht sagen, dass man "sehr umstritten" mit "extrem weit hergeholt" übersetzen sollte. Es ist halt einfach so, dass das eine Idee ist, die zumindest mehr oder weniger als mögliche Erklärung zu funktionieren scheint. Soweit ich mich erinnere, rechnet man damit, dass die Erde etwa einmal pro Milliarde Jahre von einem GRB getroffen wird. Die Intensität eines GRB ist wohl in etwa stark genug, um das Ozon zu zerstören und die Stickoxide zu produzieren, die für diese Eiszeit nötig sind. Anderseits ist es einfach auch nur ein Vorschlag - viele weitere Wissenschaftler werden der Hypothese ihre Zeit und Kreativität widmen müssen, bevor sie an einen Punkt gelangt, bei dem man entscheiden kann, ob sie wirklich realistisch ist oder nicht. Dieser (schon ältere) Artikel bringt es gut auf den Punkt: Did Gamma Rays Cause Ordovician Mass Extinction?

    Das Hauptproblem ist die fehlende "Smoking gun" - eben die eindeutigen, messbaren Vorhersagen. Hier hat sich in den letzten Jahren allerdings offenbar etwas getan: So müsste das Aussterben der Lebewesen wegen des fehlenden Ozons wohl von der geografischen Breite abhängen, was offenbar mit den beobachteten Aussterbensraten zusammenpasst. [0809.0899] Late Ordovician geographic patterns of extinction compared with simulations of astrophysical ionizing radiation damage Das neuste zum Thema, das ich finden konnte, ist diese Arbeit hier: Gamma-Ray Bursts and Marine Primary Producers (von einem der Autoren der Idee). Offenbar arbeiten sie immerhin an der "Smoking gun".

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