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Evolutionstheorie der Menschheit

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Na, da gibt es keine männerdominierten Jagdtrupps, die durch die Landschaft streifen, während die Weibchen daheim die Jungen versorgen.
    Über die Besiedlung Alaskas habe ich mal etwas interessantes gelesen. Und zwar sollen die ersten Menschen in Alaska sich eher von Kleinwild ernährt haben. Sie hatten gar keine Waffen, mit denen sie große Tiere töten konnten. Erst als sich der nordwestliche Eisschild auflöste, kamen aus dem Inneren des Kontinents (Gebiet Kanada/USA) Gruppen nach Alaska, welche die Mammutjagd mitbrachten.

    Es scheint so, als ob die Jagd auf große Tiere zumindest mancherorts erst sehr spät entwickelt wurde.

    Aber so oder so mussten die Menschen der Eiszeit sich die Arbeiten teilen, um zu überleben.

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  • Noir
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Na, da gibt es keine männerdominierten Jagdtrupps, die durch die Landschaft streifen, während die Weibchen daheim die Jungen versorgen.
    ...und mit Sammeln von Früchten, Wurzeln und Samen, sowie dem Fischen und Erjagen von Kleinsäugern den Großteil der Nahrung besorgen, hast Du (und wohl auch einige Feministinnen) vergessen zu erwähnen.

    Man kann's mit dem Feminismus auch übertreiben, finde ich.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Na, da gibt es keine männerdominierten Jagdtrupps, die durch die Landschaft streifen, während die Weibchen daheim die Jungen versorgen.
    Genau... Männer und Frauen stürzen sich gemeinsam in die Fluten, um Fische zu fangen und Muscheln zu suchen, während die Kinder am Strand zurück bleiben und von den Hyänen gefressen werden.

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  • Dannyboy
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Mir ist noch schleierhaft, was an der Wasseraffentheorie so spezifisch feministisch sein soll. Entweder es gibt Fakten, die diese Theorie stützen oder nicht.
    Na, da gibt es keine männerdominierten Jagdtrupps, die durch die Landschaft streifen, während die Weibchen daheim die Jungen versorgen.


    In PloS Genetics findet sich jetzt eine Arbeit, die die Vermischung von Neandertaler und H. sapiens auf 37.000 bis 86.000 Jahren datiert, wobei die größte Wahrscheinlichkeit bei 47.000 bis 65.000 Jahren liegt.
    PLOS Genetics: The Date of Interbreeding between Neandertals and Modern Humans

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von berg-ulme Beitrag anzeigen
    Beim Suchen im internet stieß ich dann auf Aussagen, die behaupten, dass Morgans Bemühungen um die Wasser-Affen-Theorie politisch-feministisch motiviert waren.
    Mir ist noch schleierhaft, was an der Wasseraffentheorie so spezifisch feministisch sein soll. Entweder es gibt Fakten, die diese Theorie stützen oder nicht.

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  • Dannyboy
    antwortet
    Zitat von berg-ulme Beitrag anzeigen
    Ich habe vor kurzem einen Ted talk zur "Wasser-Affen-Theorie" gesehen.
    Elaine Morgan says we evolved from aquatic apes - YouTube

    Ich fand den Beitrag ganz interessant. Die Rednerin Morgan lässt sich über das Für- und Wieder der Theorie aus. Vorallem darüber, wie die anscheinend vorgefertigte Meinung der meisten Wissenschaftler, die die Wasser-Affen-Theorie als Unsinn abtaten.
    Die Vorwürfe sind oft berechtigt. Aber wenn von 100.000 Theorien, die als Unsinn abgetan, vielleicht 1000 darunter sind, die vorschnell abgekanzelt wurden und die sich dann doch als Überlegen erweisen, dann ist das für die Minderheit natürlich doof.
    Aber andererseits wäre es auch eine gewaltige Zeitverschwendung, alle 100.000 Theorien auf Herz und Nieren zu testen.
    "Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht".

    Wie Lio sagt, mangelt es an überzeugenden Funden.
    Persönlich kann ich der Wasser-Affen-Hypothese zwar einiges abgewinnen.
    Aber das Hauptproblem das ich sehe, ist der menschliche Schweiß. Im Vergleich zu anderen Menschenaffen produzieren Menschen einen sehr wässrigen Schweiß. Das ist gut für die Thermoregulation in heißer und trockener Umgebung.
    Aber ein Wasseraffe braucht das nicht. Er kann leicht zwischen Schatten und Wasser wechseln, um sich Kühlung zu verschaffen.
    Ein Wasseraffe braucht einen öligen Schweiß. Dann müsste der Wasseraffe auch nicht sein Fell verlieren.

    Wässriger Schweiß macht Sinn, wenn man große, schnelle Beutetiere in der Mittagshitze, während die Löwen ruhen, bis zur Erschöpfung hetzen will.
    Ein Mensch kann nicht schneller rennen, als eine Antilope, aber er kann länger rennen.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von berg-ulme Beitrag anzeigen
    Hat jemand da mehr Einsicht. Mit mehr Information über die Zeit, in der Theorie geboren wurde, und wie die restliche wissenschaftliche Gesellschaft aussah, kann man eine Theorie besser beurteilen.
    Zumindest die Fossilienfunde unterstützen diese Theorie nicht. Die ältesten Funde der Australopithecinen, Homo habilis und Homo erectus stammen alle aus Wald- und Savannenlandschaften. Manche fand man sogar in den Höhlen von Säbelzahnkatzen, zusammen mit den Resten der anderen Beutetiere der Katzen. Für den Australopithecus deuten die Begleitfunde darauf hin, dass diese Wesen in der Übergangszone vom Wald zur Savanne lebten. Er profitierte dann vom Rückzug der Wälder, weil durch die Fragmentierung mehr Waldrand und damit mehr Lebensraum für ihn entstand.

    Allerdings gibt es für den frühen Homo sapiens durchaus Anhaltspunkte, dass er sich zu einem großen Teil entlang der Küsten über die Welt verbreitet hat. Das waren dann aber schon echte Menschen und keine Affen mehr.

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  • berg-ulme
    antwortet
    Ich habe vor kurzem einen Ted talk zur "Wasser-Affen-Theorie" gesehen.
    Elaine Morgan says we evolved from aquatic apes - YouTube

    Ich fand den Beitrag ganz interessant. Die Rednerin Morgan lässt sich über das Für- und Wieder der Theorie aus. Vorallem darüber, wie die anscheinend vorgefertigte Meinung der meisten Wissenschaftler, die die Wasser-Affen-Theorie als Unsinn abtaten.
    Da klingt an sich pausible, besonders wenn man nur Morgans Ted-Vortrag kennt. Beim Suchen im internet stieß ich dann auf Aussagen, die behaupten, dass Morgans Bemühungen um die Wasser-Affen-Theorie politisch-feministisch motiviert waren.

    Ich habe nihcts gegen Wasser- oder Steppenaffen, noch habe ich etwas gegen Feministen, im Gegenteil. Allerdings Politik und Wissenschaft immer ein heikeles Thema. Nur weil die Wasser-Affen-Theorie der Underdog ist, heißt es nicht, daß sie stimmt. Und Feministen haben nicht automatisch Recht, nur weil sie Feministen sind.

    Hat jemand da mehr Einsicht. Mit mehr Information über die Zeit, in der Theorie geboren wurde, und wie die restliche wissenschaftliche Gesellschaft aussah, kann man eine Theorie besser beurteilen.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    PLOS ONE hat eine Arbeit veröffentlicht, in der interessante Erkenntnisse zur Evolution des Homo sapiens zum Vorschein kommen.
    PLOS ONE: Adaptive Evolution of the FADS Gene Cluster within Africa
    Anscheinend kann eine Genmutation, die die Bildung der essenziellen Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) aus pflanzlichen, ungesättigten Fettsäuren ermöglicht, auf die Zeit vor 85.000 Jahren datiert werden. DHA ist unerlässlich für Neuronen und natürliche Quellen sind rar. Reichlich ist es in Meeresfrüchten und Fisch enthalten.
    Vor 60 - 80.000 Jahren breitete sich Homo sapiens aus seinem ursprünglichen zentralafrikanischen Siedlungsgebieten über die Welt aus.
    Also Homo maritimus.

    Interessant ist die Situation vor allem in Australien. Dort gibt es menschliche Artefakte, die auf 170.000 Jahre datiert werden. Zwar hat man in Australien bisher nur Knochen von Homo sapiens gefunden, jedoch lassen sich zwei verschiedene Typen erkennen: einen archaischen Typus, mit Überaugenwülsten und einem Schädelkamm, und einen modernen Typus.

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  • Dannyboy
    antwortet
    PLOS ONE hat eine Arbeit veröffentlicht, in der interessante Erkenntnisse zur Evolution des Homo sapiens zum Vorschein kommen.
    PLOS ONE: Adaptive Evolution of the FADS Gene Cluster within Africa
    Anscheinend kann eine Genmutation, die die Bildung der essenziellen Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) aus pflanzlichen, ungesättigten Fettsäuren ermöglicht, auf die Zeit vor 85.000 Jahren datiert werden. DHA ist unerlässlich für Neuronen und natürliche Quellen sind rar. Reichlich ist es in Meeresfrüchten und Fisch enthalten.
    Vor 60 - 80.000 Jahren breitete sich Homo sapiens aus seinem ursprünglichen zentralafrikanischen Siedlungsgebieten über die Welt aus.

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  • Dannyboy
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Was du hier aber vorschlägst ist überspitzt formuliert folgendes: Manche Menschen und manche Schimpansen biden zusammen eine Ethnie, der andere Menschen nicht angehören. Ethnien werden durch die Entstehung der Art nicht weggewischt, aber es entstehen neue.
    Nein, sie bilden natürlich nicht zusammen eine Ethnie
    Es bleiben nur Spuren älterer Ethnien zufällig erhalten.
    Aber über so lange Zeiträume wie bei H.s. und P.t. wäre es wohl kaum zu erwarten.

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Aber es geht nicht um Konvergenz. Du sagst, dass Ethnien entstehen, von der Anagenese weggewischt werden und dann vollkommen neue Ethnien entstehen. Das ist nicht plausibel.
    Was du hier aber vorschlägst ist überspitzt formuliert folgendes: Manche Menschen und manche Schimpansen biden zusammen eine Ethnie, der andere Menschen nicht angehören. Ethnien werden durch die Entstehung der Art nicht weggewischt, aber es entstehen neue.


    Ja, vollkommen richtig. Der Punkt ist, dass nicht alle (genetischen) Merkmale arteigen sind und daher auch nicht in der Population allgemein verbreitet sein müssen. Hier geht es gerade um nicht-artspezifische Merkmale, daher hat es auch nichts mit dem Wolpoff-Modell zutun.
    Hier geht es um neutrale Merkmale, die keiner Selektion unterliegen und nicht artspezifisch sind. Sie erscheinen nur so, weil sie zufällig in der Teilpopulation erhalten geblieben sind, die sich zum H.n. entwickelte.
    Es sieht dann eben so aus, als wären sie für den Neandertaler artspezifisch und weil sie auch in Teilpopulationen von H.s. zu finden sind, könnte man fälschlich auf Hybridisierung schließen.
    Na gut, welche Allele neandertalerspezifisch kann man wirklich nicht wissen, dazu müsste man alle Genome aller bisher vorgekommenen Arten kennen


    Was mich ja immer noch brennend interessiert: Wann in der menschlichen Evolution kam die Reduktion von 48 Chromosomen auf 46? Ich denke, dass damit wirklich eine Grenze überschritten wurde, die eine fertile Mischung mit den Verwandten zumindest sehr erschwerte.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Noir Beitrag anzeigen
    Bei Laien ist die Vorstellung, dass der Neandertaler im Homo Sapiens "aufgegangen" sei, weit verbreitet. Wie sieht das eigentlich in der Wissenschaftsgemeinde aus?
    Eine Vermischung ist zumindest nicht ausgeschlossen. Wie der Artikel aber auch deutlich schreibt, sind für eine eindeutige Aussage noch mehr Daten erforderlich:

    Neanderthal genome reveals interbreeding with humans - life - 06 May 2010 - New Scientist

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  • Dannyboy
    antwortet
    Zitat von Noir Beitrag anzeigen
    Ich war noch nie ein Freund der Theorie, dass sich Homo sapiens und Neandertaler vermischen konnten/vermischt haben. Und selbst wenn sie es konnten/haben, käme - meiner laienhaften Meinung nach - nur ein fortpflanzungsunfähiges Lebewesen dabei heraus (wie z.B. bei Schiegen oder Maultieren)
    Das kann man so nicht sagen. Hybride sind nicht automatisch unfruchtbar oder weniger fruchtbar.
    Aber wenn keine Fortpflanzungsbarriere besteht, verschmelzen die Spezies miteinander.

    Bei Laien ist die Vorstellung, dass der Neandertaler im Homo Sapiens "aufgegangen" sei, weit verbreitet. Wie sieht das eigentlich in der Wissenschaftsgemeinde aus?
    Überwiegend wohl, das der Neandertaler langsam von H.s. an den Rand gedrängt wurde. Die Zahl der Neandertaler war nie hoch.

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  • Noir
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Es sieht dann eben so aus, als wären sie für den Neandertaler artspezifisch und weil sie auch in Teilpopulationen von H.s. zu finden sind, könnte man fälschlich auf Hybridisierung schließen.
    Ich war noch nie ein Freund der Theorie, dass sich Homo sapiens und Neandertaler vermischen konnten/vermischt haben. Und selbst wenn sie es konnten/haben, käme - meiner laienhaften Meinung nach - nur ein fortpflanzungsunfähiges Lebewesen dabei heraus (wie z.B. bei Schiegen oder Maultieren)

    Bei Laien ist die Vorstellung, dass der Neandertaler im Homo Sapiens "aufgegangen" sei, weit verbreitet. Wie sieht das eigentlich in der Wissenschaftsgemeinde aus?

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