Mit Beschleunigung meinte ich den Unterschied im Zeitraum von vor 400 Mio Jahren (ein Tag 21,9h) und 310 Mio Jahren (ein Tag 20h).
Als interessierter Laie hatte ich bisher angenommen, dass sich die Erdrotation permanent, wenn auch nicht gleichförmig verlangsamt hat und nicht zwischendurch noch mal beschleunigt hat.
Danke für die Informationen!
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Der Erdmond und die Mondmissionen
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Geht man denn davon aus, dass die Übergabe des Drehimpulses der Erde an den Mond langfristig (hier mal angenommen: 5Mrd Jahre) konstant bleibt?
Diese Beschleunigung der Erdrotation ist, falls wirklich nachweisbar, wirklich beachtlich.
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Geht man denn davon aus, dass die Übergabe des Drehimpulses der Erde an den Mond langfristig (hier mal angenommen: 5Mrd Jahre) konstant bleibt?
Bei den gegenwärtigen Werten gäbe es dann für die, mal probeweise ausgerechneten, nächsten 5 Mrd Jahre folgendes Szenario:
Wenn der Mond sich weiterhin um durchschnittlich 3,8cm/a entfernt, ist er dann 190.000 + 384.403 = durchschnittlich 574.403km von der Erde entfernt.
Man geht von einer Verlängerung des Tages um 17µs/a aus, wobei die Gezeitenreibung + 23µs/a bewirkt und der Pirouetteneffekt -6µs/a bewirkt. Damit würde sich der Erdentag um 85.000s oder 23h 36' 40" in den nächsten 5 Mrd Jahren verlängern.
Wären Drehimpuls der Erde und Gezeitenwirkung des Mondes dann noch stark genug, damit sich der Mond weiter entfernt und sich die Erdrotation weiter verlangsamt?
Im Wiki-Artikel zur Erdrotation steht, dass der Erdentag vor 4 Mrd Jahren 6-7 Stunden dauerte, es gibt aber auch Annahmen er wäre schon 14 Stunden lang gewesen.
Dann gibt es die Angabe, der Erdentag hätte sich vor 400 Mio Jahren schon auf immerhin 21,9 Stunden verlangsamt. Vor 310 Mio Jahre soll der Tag dann aber nur noch 20 Stunden gedauert haben.
Diese Beschleunigung der Erdrotation ist, falls wirklich nachweisbar, wirklich beachtlich.
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Zitat von TRWDer Mond entfernt sich, seitdem man das Messen kann (Apollo 11 1969), im Schnitt um 3,8cm pro Jahr von der Erde
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Siehe mein #66
Der Mond entfernt sich, seitdem man das Messen kann (Apollo 11 1969), im Schnitt um 3,8cm pro Jahr von der Erde
3,8cm * 29,3Mrd Jahre = 1.116.000km +384.000km = 1,5 Mio Km.
7 Mrd Jahre, wieder was gelernt! Danke!
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Der Mond ist in 29,3 Mrd Jahren in einer Entfernung von ~1,5 Mio Km
PS: Es reden alle immer von "5 Milliarden Jahren" - tatsächlich ist das eine grobe Näherung, die irgendwie Eingang ins "Alltagswissen" gefunden hat, aber nicht wirklich richtig ist. Praktisch alle Modelle setzen für die Sonne ein Ende in gut 7 Mrd Jahren an. Deshalb erwähne ich das wo immer möglich, um das falsche Mem zu verdrängen.
Siehe z.B. hier: Lecture 40: The Once and Future Sun
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In meiner Ausgangsfrage war mir schon bewußt, dass es (ob in 5 oder 7 Mrd Jahren ist für das Problem nebensächlich) lange vor dem Erreichen des Mondes von L2 (in meiner Rechnung in 29,3 Mrd Jahren) das innere Sonnensystem in der jetzigen Form nicht mehr gibt.
Gut, also neue Hypothese:
Der Mond ist in 29,3 Mrd Jahren in einer Entfernung von ~1,5 Mio Km, nähert sich also bei einem Erdumlauf L2 und die Synchronisation von Erde und Mond erfolgt erst ~10,7 Mrd Jahre später.
Entfernt sich der Mond dann noch -ich schätze mal- ~500.000 km oder bleibt er bei L2, evtl in einem Lissajous Orbit?
Hm, dann wäre 1 Monat gleichzeitig 1 Erd- und 1 Mond-Jahr es wäre auf dem Mond immer die gleiche Tageszeit.
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Der Mond wird nie auch nur im L2 ankommen, denn, wie du selbst geschrieben hast:
In wiki wird davon ausgegangen, dass die Entfernung konstant bleibt, wenn die Erdrotation sich soweit verlangsamt hat, dass das System Erde-Mond doppelt gebunden rotiert.
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Hab gerade noch mal rumgegooglet.
Die Satelliten befinden sich nicht direkt im L2, sondern in
Lissajous orbit - Wikipedia, the free encyclopedia in z.B. 280.000 bzw 400.000km Entfernung des Punktes und diese Orbits sind instabil
"in practice, any orbit around ... L1, L2 or L3 is dynamically unstable", was ja auch einleuchtet, da, wie in der Grafik im link gut zu sehen, die Entfernung zum Schwerkraftzentrum Erde-Sonne permanent schwankt.
Interessanterweise macht die Exzentrizität des Mondorbits um die Erde alle L-Punkte des Sonne-Erde-Systems unstabil,weshalb die Wolken in L4 und L5 ziemlich unbedeutend sind.
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Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigenDass sich der Mond bis zu L4 oder L5 entfernt ist wohl ziemlich unwahrscheinlich. Ca 60° Entfernung dürften etwa 1 AE entsprechen.
Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigenDer Begriff Trojaner dürfte wohl Objekten in L4 und L5 vorbehalten sein.
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Dass sich der Mond bis zu L4 oder L5 entfernt ist wohl ziemlich unwahrscheinlich. Ca 60° Entfernung dürften etwa 1 AE entsprechen.
Der Begriff Trojaner dürfte wohl Objekten in L4 und L5 vorbehalten sein.
Der Mond in L2 wäre ein permanenter Vollmond, bzw dauerhaft verfinstert.
Die Entfernungen würden dann zufälligerweise für totale Sonnenfinsternisse auf dem Mond gerade noch ausreichen.
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Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigenWürde der Mond dann dort stationär werden, wie einige dorthin gestartete Satelliten und ab ca 2020 Euclid (durch den ich auf diese Frage kam), oder sich durch seine Bewegungsenergie noch weiter entfernen?
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Ich habe eine hypothetische Frage, da der Zeitraum von ca 29,3 Milliarden (sic!) Jahren für das Bestehen des inneren Sonnensystems zu lang ist.
Der Mond entfernt sich ja jährlich um 3,8 cm von der Erde (selbst wenn es irgendwann 10cm oder mehr wären, würde dies am gigantischen Zeitraum nichts wesentliches änderen).
In o.g. Zeitraum würde sich der Erdmond von derzeit durchschnittlich 384.403 km bis zum Lagrange-Punkt L2, 1.500.000 km "hinter" der Erde entfernen.
Würde der Mond dann dort stationär werden, wie einige dorthin gestartete Satelliten und ab ca 2020 Euclid (durch den ich auf diese Frage kam), oder sich durch seine Bewegungsenergie noch weiter entfernen?
In wiki wird davon ausgegangen, dass die Entfernung konstant bleibt, wenn die Erdrotation sich soweit verlangsamt hat, dass das System Erde-Mond doppelt gebunden rotiert.Zuletzt geändert von Thomas W. Riker; 24.06.2012, 14:09.
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Dachte nur, dass LHB und Mondentstehung zusammenhingen.
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Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigenWovon dann wohl auch die meisten heute sichtbaren Krater auf dem Mond sind, richtig?
Allerdings werden die großen Ringgebirge Copernicus, Kepler und Tycho nur auf ein Alter von ~800 Mio Jahre datiert..
btw: Laut wiki kann man die Enstehung von Kratern gut mit Grießbrei simulieren.
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