Können 6000 Menschen eine neue Zivilisation erschaffen? - SciFi-Forum

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Können 6000 Menschen eine neue Zivilisation erschaffen?

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  • Rarehero
    antwortet
    Fortschritt bedeutet nicht, in einer gegebenen Umgebung überleben zu können, auch wenn diese Fähigkeit mit Fortschritt einher gehen kann. Was du beschreibst ist Anpassung, nicht Fortschritt. Ist ein Fisch fortschrittlicher, weil er nach wie vor in den Ozeanen leben kann, während die Menschen ziemlich blöd aus der Wäsche schauen und schließlich absaufen würde, würde man ihnen den festen Boden unter den Füßen weg nehmen?

    Tipp: Lass dich nicht von kruder Öko-Esotherik in die Irre leiten.

    wo ständen wir heute wenn wir nue ne milliarde menschen hätten ? und diese milliarden übern planeten verteilt macht eher kleine siedlungen mit bauern - villeicht würden wir heut noch im mittelalter stecken
    Um 1800 hatten wir eine Milliarde Menschen auf der Erde. Haben wir damals ausschließlich oder überwiegend in Dörfern gelebt? Und warum haben wir heute sieben Milliarden Menschen? Weil die Industrialisierung ein Bevölkerungswachstum ermöglicht hat. Die Weltbevölkerung wird übrigens bis 2100 wieder auf vielleicht sechs bis sieben Milliarden Menschen schrumpfen.

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  • Bakkad Baran
    antwortet
    wer lebt denn jetzt fortschrittlicher ?

    der der mit der hacke ein feld bestellt und sich selbst versorgen kann oder der der nen PC in der hütte hat und im internet bestellt?

    fakt ist: ist der strom aus und die technik kaputt geht die angeblich fortschrittliche rasse unter während die einfach lebenden weiterhin ihre felder bestellen.

    fortschritt heist nicht unbedingt nen computer bauen zu können oder ins all zu fliegen - selbst wir die täglich mit computern zu tun haben haben eigentlich von der technik keine ahnung - wir wissen wie mans ein und ausschaltet - einige könn noch selbst programmieren oder reparieren und basteln

    im grunde sind wir dennoch alle nur in der lage felder zu bestellen.
    wissen kommt auch durch die vielfalt der menschen - je mehr es gibt umso schneller wird ihr wissen wachsen, da viel mehr menschen neue ideen haben und diese umsetzten.

    wo ständen wir heute wenn wir nue ne milliarde menschen hätten ? und diese milliarden übern planeten verteilt macht eher kleine siedlungen mit bauern - villeicht würden wir heut noch im mittelalter stecken


    aber wo wir grad von bevölkerung sprechen, die folge von DS9 wo die defiant bruchlandet und eine kleine kolonie gründet - da muss worf oder sein nachfahre ja ganz schön rudelbum... veranstalltet haben und seine kinder schlecht erzogen haben wenn die so wild rumhüpfen - immerhin konnte worf sich auch immer benehmen *g*

    wenn 40 mann von der defiant also ausreichen dann reichen auch 6000

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Doch, werden sie. Sobald Land frei ist, werden sie sich ausbreiten.
    Es ist nicht garantiert, dass sie ihren Lebensstil anpassen werden. Dann stellen sie vielleicht fest, dass die Stadtlandschaft öde für ihre Viehherden ist und ziehen weiter...

    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Es ging nicht völlig ungesteuert und chaotisch vonstatten. Es gab bereits eine funktionierende Hierarchie, es gab bereits Erfahrungen im Anbau von Getreide, es gab bereits Viehzucht und gute Jäger in der Sippe. Also all das, was unseren 6.000 Überlebenden fehlt.
    Ich halte es immer noch nicht für sicher, dass sie bereits Viehzucht betrieben.
    Es wäre durchaus möglich, dass sich beides zumindest teilweise getrennt entwickelt hat.

    Zitat von Admiral Ahmose
    Mag sein. Aber was davon kann man denn wirklich nutzen? Wer hat schon mal ein Feld angelegt? Ein Tier gejagt? Nahrung gesammelt? Theoretisches Wissen ist ja schön und gut, aber was man dann braucht ist praktische Erfahrung und die hat so gut wie niemand.
    Ich kann mir vorstellen, dass viele Kleingärtner bereits einige Kenntnisse über das bestellen von Feldern usw. haben. Auch werden viele Leute das Säen und Ernten auf den Land zumindest mal gesehen haben.

    Zitat von Admiral Ahmose
    Aber die 6.000 Leute sollen ja keinen Mythen anhängen und keine Schamanen werden, sondern die Zivilisation erhalten.
    Genau. Und auch dafür haben sie am Lagerfeuer viel, viel Zeit.

    Zitat von Admiral Ahmose
    Das geht nicht mit Höhlenmalereien und auch nicht mit Geschichtenerzählen am Lagerfeuer. Dazu benötigt man minimal Papier (sehr, sehr viel Papier) und Leute die genug Zeit haben das Wissen unserer Zeit niederzuschreiben (sehr viele Leute mit sehr viel Zeit).
    Es gab in der Vergangenheit auch Kulturen, die keine Schrift hervorbrachten oder die sich mit Knoten auf Seile aushalfen (Inka) etc.

    Und ich glaube auch nicht, dass es einen Unterschied macht, ob man eine Anleitung für ein bestimmtes Thema an eine Höhle oder auf ein Stück Papier schreibt. Das dürfte in der Praxis kein wichtiger Unterschied sein.

    Zitat von Admiral Ahmose
    Ein zentral gelenktes Bildungs- und Erziehungssystem müsste etabliert werden.
    Was soll das bedeuten? Sowas gab es über lange Zeiten in der Geschichte auch nicht und trotzdem konnte Wissen weitergegeben werden.
    Und auch heute noch werden einige Leute mit Homeschooling etc. ausgebildet. Ein einfaches Bildungssystem zu organisieren wäre wahrscheinlich schon möglich. Nur würden zu einigen Themen bestimmt Experten fehlen.

    Zitat von Admiral Ahmose
    Wer soll das tun? Wer soll so viel aufschreiben? Wer soll darüber wachen, das die Gesetze, Rituale und Moralvorstellungen unserer Zivilisation weiterhin eingehalten werden?
    Wahrscheinlich werden die sich sowieso ändern. Allerdings dürfte das wohl eine der größten Probleme für die 6000 sein.

    Zitat von Admiral Ahmose
    Aber das können wir ja getrost ignorieren, denn unsere 6.000 Leute müssen sich ja nicht mit anderen Überlebenden herumschlagen.
    Das war nur ein Beispiel dafür, dass Ackerbau und Viehzucht keineswegs zwangsläufig zusammen auftreten müssen.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    DragoMuseveni schrieb nach 1 Minute und 38 Sekunden:

    Zitat von Eja Beitrag anzeigen
    Noch dazu ist das meiste Saatgut heutzutage steril, damit es jährlich neu von den Herstellern gekauft werden muss. Sprich, man kann davon vielleicht eine Ernte bekommen, auch als Theoretiker, aber man kann aus der Ernte kein erneutes Saatgut abzweigen.
    Das dürften wirklich ernsthafte Probleme für die überlebenden sein. Da kann ich dir nicht widersprechen.
    Zuletzt geändert von DragoMuseveni; 03.08.2012, 16:25. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Wenn sie in einem "Schlaraffenland" aufwachen werden sie natürlich überleben und sicher auch ihre Zivilisation erhalten können. ...
    Ein Kraftwerk und eine Anlage zur Erzeugung von Phytoplankton sind noch längst kein Schlaraffenland. Die Frage ist, was 6000 Menschen als Minimum benötigen, um die Zivilisation aufrechterhalten zu können. 500 Bauernhöfe, 50 Handwerksbetriebe und 1 Bibliothek werden nur für das Nötigste zum Überleben auf dem Niveau des Mittelalters reichen.

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  • Eja
    antwortet
    Noch dazu ist das meiste Saatgut heutzutage steril, damit es jährlich neu von den Herstellern gekauft werden muss. Sprich, man kann davon vielleicht eine Ernte bekommen, auch als Theoretiker, aber man kann aus der Ernte kein erneutes Saatgut abzweigen. Ähnlich ist es mit dem überzüchteten Vieh, das ist ohne Powerfutter und schnellstmöglicher Schlachtung gar nicht lebensfähig. Es wäre die Frage, ob man außerhalb von Zoos überhaupt noch Rinder, Geflügel und co.finden würde, welches sich von Heu und Gras alleine ernähren ließe, sich selbstständig fortpflanzen könnte und so eine langfristige Versorgung mit allen tierischen Produkten sicher stellen könnte.

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  • Admiral Ahmose
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    ... Wir können nur spekulieren, was genau die Menschen dazu trieb mit den Ackerbau anzufangen, aber wir können davon ausgehen, dass sie das nicht gemacht haben, um eine auf Ackerbau aufbauende Zivilisation zu begründen. ...
    Sicher gab es keinen Masterplan. Aber es gab größere Sippen die sich geschlossen niederließen. Es ging nicht völlig ungesteuert und chaotisch vonstatten. Es gab bereits eine funktionierende Hierarchie, es gab bereits Erfahrungen im Anbau von Getreide, es gab bereits Viehzucht und gute Jäger in der Sippe. Also all das, was unseren 6.000 Überlebenden fehlt.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    ... Unsere 6000 Menschen dagegen würde prinzipiell wissen, wozu man die Landwirtschaft einsetzen kann und deshalb die Entwicklung mehr fördern. ...
    Mag sein. Aber was davon kann man denn wirklich nutzen? Wer hat schon mal ein Feld angelegt? Ein Tier gejagt? Nahrung gesammelt? Theoretisches Wissen ist ja schön und gut, aber was man dann braucht ist praktische Erfahrung und die hat so gut wie niemand.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    ... Das ist natürlich richtig, aber heute lägen grundsätzlich schon sehr viele Informationen über Pflanzenzucht und Landwirtschaftstechniken vor, auf die man aufbauen kann.
    Unsere Kulturpflanzen verschwinden ja nicht spontan. ...
    Unsere heutige Landwirtschaft und Tierzucht ist aber eher ungeeignet. Was man braucht sind sogenannte Kleinbauern. Aber selbst das greift zu kurz, denn die Überlebenden wollen/sollen ja keine Tomaten und Paprika im Garten anbauen sondern Weizen oder anderes Getreide auf einem Feld. Auch da fehlen die Erfahrungswerte, denn so etwas macht der Mensch schon lange nicht mehr.

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    ... Das ist falsch, wie altsteinzeitliche Höhlenmalereien oder die ältesten Mythen beweisen. Auch die Namen der meisten Sternzeichen sollen noch aus dieser Epoche stammen.

    Auch in heutigen nicht-sesshaften Gesellschaften beobachten wir, dass es Personen(gruppen) gibt, die "müssigen" Tätigkeiten nachgehen, wie Medizinmänner und ähnliche. Man kann natürlich Beobachtungen dieser Gesellschaften nicht notwendigerweise auf die aus der Zeit vor der Neolithischen Revolution verallgemeinern, da viele heutige Nomaden in Gegenden leben, in denen sich Landwirtschaft nicht besonders anbietet und sie oft auch domestizierte Tiere halten.

    Außerdem hatten die Leute damals nach der Jagt oder nach dem Sammeln von Früchten wahrscheinlich viel mehr Freizeit als wir heute und somit mehr Gelegenheit, sich hobbymäßig den Erzählen von Mythen oder ähnlichen zu widmen.
    Aber die 6.000 Leute sollen ja keinen Mythen anhängen und keine Schamanen werden, sondern die Zivilisation erhalten. Das geht nicht mit Höhlenmalereien und auch nicht mit Geschichtenerzählen am Lagerfeuer. Dazu benötigt man minimal Papier (sehr, sehr viel Papier) und Leute die genug Zeit haben das Wissen unserer Zeit niederzuschreiben (sehr viele Leute mit sehr viel Zeit).

    Und selbst dann wäre es nur theoretisches Wissen. Es müsste dann noch für die Aufrechterhaltung der Ziviliation, also eines bestimmten Lebens- und Gesellschaftssystems mit allem Drum und Dran gesorgt werden. Ein zentral gelenktes Bildungs- und Erziehungssystem müsste etabliert werden. Wer soll das tun? Wer soll so viel aufschreiben? Wer soll darüber wachen, das die Gesetze, Rituale und Moralvorstellungen unserer Zivilisation weiterhin eingehalten werden?

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    ... Mit den Viehzüchtern wäre ich mir vielleicht nicht so sicher. Es gibt sogar Hinweise auf einen frühgeschichtlichen Gegensatz zwischen Viehzüchtern und Ackerbauern.
    Viehzucht bedingte, dass man mit seinen Herden oft die Wohngegend wechseln musste, damit sie etwas frisches zu fressen haben. Der Ackerbau dagegen erzwang die Sesshaftigkeit und machte wahrscheinlich auch erste Aufteilungen des Landes notwendig. ...
    Spätere Nomaden waren für die ersten Ackerbauern sicher manchmal eine Plage und andersherum machten sie den Nomaden Teile der Weiden und Ackerflächen streitig. Auch gewalttätige Konfrontationen blieben nicht aus. Aber das können wir ja getrost ignorieren, denn unsere 6.000 Leute müssen sich ja nicht mit anderen Überlebenden herumschlagen.

    Zitat von irony Beitrag anzeigen
    Im günstigsten Fall haben die 6000 Überlebenden ein Kernkraftwerk, das mit den eingelagerten Vorräten über Jahrzehnte Strom liefert, und eine fortgeschrittene Biotechnologie, die eine Art Phytoplankton als Nahrung liefert, eine Art Soylent Green, das in dem Sonnenlicht ausgesetzten Tanks produziert wird und in der Nahrungskette keinen Umweg mehr geht, also direkt vom Menschen verbraucht wird. Dieses Phytoplankton müsste gentechnisch so verändert sein, dass es alle ernährungsphysiologischen Bedingungen erfülllt. Theoretisch ist das möglich.
    Wenn sie in einem "Schlaraffenland" aufwachen werden sie natürlich überleben und sicher auch ihre Zivilisation erhalten können. ...

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  • Dannyboy
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen

    Naja, aber diese Kulturen haben sich oft auf ihre jeweiligen Lebensumstände spezialisiert und werden wohl nicht Ausgangspunkt für einen Wiederaufbau der Zivilisation.
    Doch, werden sie. Sobald Land frei ist, werden sie sich ausbreiten.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Auch wenn der Laborkomplex in einer landwirtschaftlich genutzten Zone liegen würde, dann würde das kaum einen Unterschied ausmachen.
    Im günstigsten Fall haben die 6000 Überlebenden ein Kernkraftwerk, das mit den eingelagerten Vorräten über Jahrzehnte Strom liefert, und eine fortgeschrittene Biotechnologie, die eine Art Phytoplankton als Nahrung liefert, eine Art Soylent Green, das in dem Sonnenlicht ausgesetzten Tanks produziert wird und in der Nahrungskette keinen Umweg mehr geht, also direkt vom Menschen verbraucht wird. Dieses Phytoplankton müsste gentechnisch so verändert sein, dass es alle ernährungsphysiologischen Bedingungen erfülllt. Theoretisch ist das möglich.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Der Mensch, also unsere Vorfahren, haben es eben nicht "irgendwie" geschafft. Es war ein langer und mühevoller Weg bis zur ersten Ackerbaukultur und von dort noch einmal ein sehr langer und ebenso mühevoller Weg bis zur Gegenwart.
    Naja, ob der Weg wirklich so lang und mühevoll war. Es ist durchaus plausibel, dass die erste Domestizierung oder die ersten Formen von Ackerbau eher zufällig entstanden sind oder aus anderen als ökonomisch-rationalen Gründen.
    Zum Beispiel weil die frühen Bauern beobachtet haben, dass (beispielsweise) Weinpflanzen dort wachsen, wo man vorher seine Körner ausspuckt. Vielleicht war es auch teil eines religiösen Rituals, in dem man den Samen der Pflanze symbolisch der Erde wiedergeben wollte.

    Wir können nur spekulieren, was genau die Menschen dazu trieb mit den Ackerbau anzufangen, aber wir können davon ausgehen, dass sie das nicht gemacht haben, um eine auf Ackerbau aufbauende Zivilisation zu begründen. Das wäre wahrscheinlich außerhalb ihrer "Planungsmöglichkeiten" gewesen. Sowas wie geschichtliche Aufzeichnungen gab es ja nicht und deshalb konnten sie im Zweifelsfall nicht mal beurteilen, ob sich ihre Gesellschaft im Laufe der Generationen wesentlich geändert hat. Man konnte also auch Unterschiede im Lebensstandard höchstens durch Vergleiche mit Berichten der unmittelbaren Vorfahren ausmachen oder durch alte Überlieferungen. Vielleicht ist es denn Bauern der Neolithischen Revolution kaum aufgefallen, dass sie etwas an ihrer Lebensweise grundlegend geändert haben, weil sich der Prozess so allmählich abgespielt hat.

    Unsere 6000 Menschen dagegen würde prinzipiell wissen, wozu man die Landwirtschaft einsetzen kann und deshalb die Entwicklung mehr fördern.

    Zitat von Admiral Ahmose
    Der Weg vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern war ein langer, nicht immer geradliniger und nicht immer erfolgreicher Prozess. Die ersten Ackerbaukulturen entstanden über Jahrhunderte hinweg.
    Das ist natürlich richtig, aber heute lägen grundsätzlich schon sehr viele Informationen über Pflanzenzucht und Landwirtschaftstechniken vor, auf die man aufbauen kann.
    Unsere Kulturpflanzen verschwinden ja nicht spontan.

    Zitat von Admiral Ahmose
    Und selbst wenn der Prozess der Sesshaftwerdung abgeschlossen ist, dann erwirtschaftet diese Gesellschaft noch lange keinen Überschuss.
    Das wissen wir nicht.
    Aber zumindest mit heutigen Mitteln dürfte ein Überschuss recht schnell zustande kommen.

    Zitat von Admiral Ahmose
    Dazu kommt es erst viel später. Und erst dann können sich einige Menschen anderen Dingen widmen (Kunst, Wissenschaft, usw).
    Das ist falsch, wie altsteinzeitliche Höhlenmalereien oder die ältesten Mythen beweisen. Auch die Namen der meisten Sternzeichen sollen noch aus dieser Epoche stammen.

    Auch in heutigen nicht-sesshaften Gesellschaften beobachten wir, dass es Personen(gruppen) gibt, die "müssigen" Tätigkeiten nachgehen, wie Medizinmänner und ähnliche. Man kann natürlich Beobachtungen dieser Gesellschaften nicht notwendigerweise auf die aus der Zeit vor der Neolithischen Revolution verallgemeinern, da viele heutige Nomaden in Gegenden leben, in denen sich Landwirtschaft nicht besonders anbietet und sie oft auch domestizierte Tiere halten.

    Außerdem hatten die Leute damals nach der Jagt oder nach dem Sammeln von Früchten wahrscheinlich viel mehr Freizeit als wir heute und somit mehr Gelegenheit, sich hobbymäßig den Erzählen von Mythen oder ähnlichen zu widmen.

    Zitat von Admiral Ahmose
    Die sesshaft werdenden Nomaden waren bereits sehr erfolgreiche Jäger und Tierzüchter die ihr Land bereits sehr gut kannten. Ihre zugegebenermaßen primitiven Werkzeuge waren erprobt.
    Mit den Viehzüchtern wäre ich mir vielleicht nicht so sicher. Es gibt sogar Hinweise auf einen frühgeschichtlichen Gegensatz zwischen Viehzüchtern und Ackerbauern.
    Viehzucht bedingte, dass man mit seinen Herden oft die Wohngegend wechseln musste, damit sie etwas frisches zu fressen haben. Der Ackerbau dagegen erzwang die Sesshaftigkeit und machte wahrscheinlich auch erste Aufteilungen des Landes notwendig.

    Zitat von Admiral Ahmose
    Nun unsere 6.000 Leutchen: Die haben keine Ahnung, haben keine Alternative wie die Nomaden (die jagten ja nebenbei) und müssen sich auf Gedeih und Verderb auf ihr rein theoretisches Wissen verlassen. Das soll gutgehen? Völlig unmöglich.
    Das mit den mangelnden Alternativen wäre wirklich ein Problem. In dem Fall müssten sie sich auf irgendwelche Vorräte verlassen.

    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
    Natürlich kann man auch auf diesen Niveau Papier herstellen, allerdings nicht aus Holz (dafür brauchst man eine Industrie), sondern hier wohl eher aus Flachs oder Hanf. Das ist eine recht mühsame Handarbeit, man muss den Rohstoff anbauen, ernten, die Fasern zerstampfen, kochen und wässern. Anschließend die einzelnen Lagen mit einem Sieb abschöpfen, trocknen, pressen und glätten. Wie viele Personen werden die 6000 die größtenteils Landwirtschaft betreiben, wohl dafür erübrigen können?
    Auch im Mittelalter haben die Bauern noch Zeit für Spinnen oder Fronarbeit gefunden. Außerhalb der Sä- und Erntezeiten werden die Bauern sich wohl der Aufrechterhaltung ihrer Infrastruktur gewidmet haben und danach hatten sie Freizeit. Diese "Freizeit" hat in Übrigen bei den Ägyptern sogar zum Bau von Pyramiden gereicht.

    Bei den alten Römern soll es üblich gewesen sein, dass die Leute ihr Brot selbst machen.

    Zitat von Enas Yorl
    Das ganze aufgezeichnete Wissen bringt einen nichts, wenn die Gesellschaft beschließt diese teuflische Hinterlassenschaft entweder zu vernichten oder für die nächsten tausend Jahre wegzusperren. Wenn Aberglauben und Religion die Regeln einer Gesellschaft bestimmen können, werden Wissen und kritisches Denken nicht mehr wohlgelitten sein. In so einer Gesellschaft tut man sich schwer Wissen anzuwenden, oder gar neues zu entdecken.
    Ich denke, dass ist so nicht richtig. Der Neolithischen Revolution zum Beispiel wird auch kein "Zeitalter der Aufklärung" vorangegangen sein, in dem die Leute ihren Aberglauben ablegten.

    Es ist auch nicht richtig, dass Aberglaube und Religion der Entwicklung und Verbreitung von Wissen immer entgegen gewirkt haben. In alten Gesellschaften werden die Priester wohl die gesellschaftliche Gruppe gewesen sein, die sich über ihre Umwelt Gedanken gemacht und Informationen gespeichert und (möglicherweise mystisch verklärt) weitergegeben haben. Auch die mathematische Forschung der Pythagoräer war eingebettet in einen mehr "mystischen" Zusammenhang.
    Noch Kepler war ein Astrologe und Newton hat sich nach heutigen Maßstäben auch mit Esoterik beschäftigt. Darwin studierte Theologie und es gibt noch viele andere Beispiele.

    In Übrigen halte ich es für falsch, die mystische Darstellung von Erkenntnissen generell abwertend zu betrachten. Grade wenn es nicht gelingt, Bücher mit Faktenwissen aufzubewahren ist es vielleicht notwendig, unsere heutigen Erkenntnisse so zu verpacken. Es ist bekannt, dass es Menschen leichter fällt sich Informationen zu merken, wenn sie sie emotional berühren und/oder sie sich stark auf sie konzentrieren müssen. Sollten sie assoziativ oder sogar überraschend sind, hilft das auch um sie sich zu merken. Wenn man also eine Information möglichst lange mündlich weitergeben will, dann ist es wohl gut, sie in eine möglichst aufregende und faszinierende Geschichte zu verpacken.
    Eine bestimmte Metrik hilft sicherlich auch dabei, dass nicht bestimmte Aspekte verloren gehen.
    Das geht sogar soweit, dass viele alte Mythen uns heute wie Merkhilfen für astronomische (oder astrologische ) Zusammenhänge erscheinen.

    Zitat von Enas Yorl
    Wahrscheinlich werden diese Überlebenden, der alten Zivilisation und ihren Hinterlassenschaften die Schuld für ihre Misere geben. Was den Leuten die das teuflische Wissen der alten Zivilisation am liebsten vernichten würden, wohl eine starke Lobby verschaffen wird.
    Das Risiko besteht. Aber dagegen kann man wohl nichts machen.
    Es wird aber jedenfalls schwerer sein, Geheimbibliotheken zu zerstören oder Wissen, dass in alte Geschichten verpackt ist zu vergessen als eine "kritische und wissenschaftliche Denkhaltung" abzulegen.

    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Glücklicherweise gibt es ja noch einige "rückständige Kulturen" auf der Welt.
    Naja, aber diese Kulturen haben sich oft auf ihre jeweiligen Lebensumstände spezialisiert und werden wohl nicht Ausgangspunkt für einen Wiederaufbau der Zivilisation.

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  • Dannyboy
    antwortet
    Glücklicherweise gibt es ja noch einige "rückständige Kulturen" auf der Welt.

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Wenn das Szenario inmitten einer zerstörten Zivilisation stattfindet, kann man sich höchstens noch mit dem, was man findet, weiterbringen: Nahrungsmittelkonserven, Wohnungen, Bücher über das Barbarenleben, eventuell Kraftstoff, Infrastruktur, nützliche Maschinen.

    Wenn diese Dinge da sind, kann mithilfe einer gut organisierten Führung einiges bewerkstelligt werden, besonders, wenn man in Zonen lebt, wo der Winter nicht all zu hart wird.

    Idealerweise sind sie dann sogar gegen die gebräuchlichen Krankheiten geimpft und können die Impfungen auffrischen.

    Da sehe ich keine Probleme.


    Bei einem Neuanfang würde vermutlich die Hälfte verrecken, bevor sich etwas ergibt.

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  • Admiral Ahmose
    antwortet
    In dem Fall haben die 6.000 Leute eine Infrastruktur zur Erforschung von Krankheiten. Sie brauchen aber eine Infrastruktur zum Ackerbau, zur Forstwirtschaft und allgemein zum Überleben. Genau das haben sie dann ja nicht.

    Gerade bei deinem Beispiel müssten sie ja von Null anfangen. So ziemlich alles, was sie vorfinden ist nutzlos. Was sie brauchen sind Gehöfte, Saatgut, Nutztiere, Werkzeuge, usw. Sie brauchen keine Labore und Supercomputer, keine Kliniken und Fahrzeughallen.

    Auch wenn der Laborkomplex in einer landwirtschaftlich genutzten Zone liegen würde, dann würde das kaum einen Unterschied ausmachen. Heute werden riesige Flächen mit Maschinen bearbeitet, Tierhaltung findet in ebenso riesigen Hallen statt. Auch damit könnten die Überlebenden nichts anfangen.

    Was sie brauchen sind kleine, funktionierende Bauernhöfe und genau die gibts ja nicht mehr. Oder nur noch vereinzelt über das ganze Land verstreut, was dann auch nix nutzt.

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  • Pyromancer
    antwortet
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Nach einer globalen Katastrophe wären die 6.000 Leutchen erst mal aufgeschmissen. Was soll ihnen denn die radioaktiv verseuchte Ruine eines Wolkenkratzers oder auch einer Autowerkstatt bringen? Nach so einer Katastrophe müssten sich die 6.000 Leute erstmal finden. Daran würde es wohl schon scheitern. Manche müssten hunderte oder tausende Kilometer zurücklegen und nicht jeder würde den Marsch überleben. Dazu kommen Krankheiten, die man nicht mehr ordentlich behandeln kann, Unfälle, Verbrechen, Naturkatastrophen, kalte Winter, heiße Sommer, durch die Katastrophe verseuchte Gebiete (chemisch, radioaktiv, usw).
    Das kommt halt darauf an, wie die Randbedingungen sind.
    Nehmen wir eine Pandemie, ein Super-Virus, dass die Menschen dahinrafft. Um ein Gegenmittel zu erforschen werden alle immunen Menschen, die man findent, in ein großes Forschungszentrum gebracht. Leider sterben die ganzen Forscher (und alle anderen Menschen auch), bevor sie ein Heilmittel entwickeln konnten, und übrig bleiben die 6000 Immunen, alle an einem Fleck, und die Infrastruktur ist weitestgehend intakt.

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  • Admiral Ahmose
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    ... Und nach einer globalen Katastrophe hätten die Menschen ja wohl erst einmal auch Ruinen und Schrott als Rohstoff- und Ersatzteilquellen zur Verfügung. So könnten sie zumindest die ersten Jahrzehnte überstehen, bis ein Minimum an Infrastruktur wieder steht. ...
    Nach einer globalen Katastrophe wären die 6.000 Leutchen erst mal aufgeschmissen. Was soll ihnen denn die radioaktiv verseuchte Ruine eines Wolkenkratzers oder auch einer Autowerkstatt bringen? Nach so einer Katastrophe müssten sich die 6.000 Leute erstmal finden. Daran würde es wohl schon scheitern. Manche müssten hunderte oder tausende Kilometer zurücklegen und nicht jeder würde den Marsch überleben. Dazu kommen Krankheiten, die man nicht mehr ordentlich behandeln kann, Unfälle, Verbrechen, Naturkatastrophen, kalte Winter, heiße Sommer, durch die Katastrophe verseuchte Gebiete (chemisch, radioaktiv, usw).

    Und wer baut denn die Infrastruktur wieder auf? Die Leute wollen Nahrung und ein Dach über dem Kopf. Wer hat denn da noch Zeit die Ruinen zu durchforsten oder gar die Städte wieder aufzubauen?

    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    ... Ich denke, du unterschätzt die Überlebensfähigkeit des Menschen schon arg.

    Irgendwie hat der Mensch es mit einfachsten technischen Mitteln geschafft, fast überall auf diesen Planten zu überleben.
    Der Mensch, also unsere Vorfahren, haben es eben nicht "irgendwie" geschafft. Es war ein langer und mühevoller Weg bis zur ersten Ackerbaukultur und von dort noch einmal ein sehr langer und ebenso mühevoller Weg bis zur Gegenwart.

    Die erste Bauern waren auch keine unwissenden Städter, oder halt moderne Bauern, den man einen Spaten in die eine Hand und in die andere Hand eine Getreidepflanze drückte und sagte: "Nu mach mal."

    Der Weg vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern war ein langer, nicht immer geradliniger und nicht immer erfolgreicher Prozess. Die ersten Ackerbaukulturen entstanden über Jahrhunderte hinweg. Wenn Nomaden oder Halbnomaden sesshaft werden, dann bestehen Ackerbau und Jagd noch einige Zeit nebeneinander. Und selbst wenn der Prozess der Sesshaftwerdung abgeschlossen ist, dann erwirtschaftet diese Gesellschaft noch lange keinen Überschuss. Dazu kommt es erst viel später. Und erst dann können sich einige Menschen anderen Dingen widmen (Kunst, Wissenschaft, usw).

    Die sesshaft werdenden Nomaden waren bereits sehr erfolgreiche Jäger und Tierzüchter die ihr Land bereits sehr gut kannten. Ihre zugegebenermaßen primitiven Werkzeuge waren erprobt. Nichts davon war neu als sie begannen sesshaft zu werden.

    Nun unsere 6.000 Leutchen: Die haben keine Ahnung, haben keine Alternative wie die Nomaden (die jagten ja nebenbei) und müssen sich auf Gedeih und Verderb auf ihr rein theoretisches Wissen verlassen. Das soll gutgehen? Völlig unmöglich.

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  • Hades
    antwortet
    Auch wieder eine Frage der Ausgangsstellung. Genau in dem Szenario des Ausgangspost:

    Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
    Hoffe der Thread ist im richtigen Bereich.

    Inspiriert durch die Enterprise-Folge *Dämmerung* wo ja die Erde zerstört wurde und nur etwa 6000 Menschen überlebt haben stelle ich mir die Frage obs damit war mit der Menschheit oder ob auch die ausreichen würden um eine neue Zivilisation aufzubauen.

    Vor allem interessant für die mögliche zukünftige Besiedelung im Weltall.
    entfallen ein paar der im Moment diskutierten Probleme schon mal. In den Schiffsdatenbanken wird sicher einiges an "Wissen" gespeichert werden können, Werkzeuge und sonstige Technik auf hohem Niveau führt man auch noch mit, klar werden Rückschläge im Lebensstandard nicht vermeid bar sein. Aber mit dem Mittelalter würde ich nicht mehr rechnen.

    Anders wenn man jetzt ein Szenario von wahlloser Auslese nimmt die ausgesetzt wird oder wahllos 6000 Menschen die wie auch immer geartete Katastrophen auf der Erde überleben. Diese müssten sich dann auch erstmal zusammen finden.

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