Katastrophe am Pazifik [Erdbeben vom 11.03.2011 in Japan] - SciFi-Forum

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Katastrophe am Pazifik [Erdbeben vom 11.03.2011 in Japan]

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  • Kristian
    antwortet
    @endar

    Aber das eine widerspricht doch nicht dem anderen. Die Medien berichten in der Tat zu wenig über Fukushima, weil es laut Popularitätsskala zu wenig interessante Dinge darüber zu melden gibt. Zumindest gibt es keine neuen Bilder von Explosionen und sonstiges.

    Jetzt ist z.B. vor einigen Tagen bekannt geworden, dass es bereits kurz nach dem Erdbeben eine Kernschmelze gegeben hat. So langsam, mit einer Woche Verspätung trudeln diese News in den täglichen Nachrichtenprogrammen ein. Die Medien erfüllen somit nicht mehr primär die Aufgabe als aktuelle Informationsquelle sondern als reines Unterhaltungsmedium. Wenns eine "nette" Explosion gegeben hätte, könnte man die Leute wieder etwas damit unterhalten und gute Werbepausen einblenden. Dann noch ein Bericht über Oma Ingrid und was sie so darüber denkt und das Tagesprogramm wäre ausgefüllt.

    Ich möchte von Nachrichtensendern/programmen primär infomiert werden und dann erst, wenn bissl Zeit dafür ist, kann das ja alles nett verpackt werden.

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  • endar
    antwortet
    Was soll eigentlich immer diese Medienschelte? Dem einen berichten die Medien nicht genug über das Thema und der nächste klagt, sie sollten nicht so überdramatisieren und würden sich gar über die Katastrophe freuen.

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  • Kristian
    antwortet
    Die Medien warten doch nur darauf, dass einer der Reaktoren endlich in die Luft fliegt. Es muss ohnehin eine große Enttäuschung für die Medien gewesen sein, dass da "nur" zwei Explosionen stattfanden. Auf N24 wurden sogar zeitweise gefälscht Bilder von 3 explodierten Reaktoren gezeigt, bis jedoch leider leider die Nachricht eintrudelte, dass es doch nur 2 waren.

    Aber hooooffentlich fliegt das Ding erst im Sommer hoch, denn dann hat man wenigstens einen Lückenfüller. Die große Scheisserei aktuell in Nord-West-Deutschland will nicht so wirklich bei den Menschen fruchten (3000 Infizierte bei einer Bevölkerung von 80 Millionen... waaaaahnsinn, ALLAAARM!!!).

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  • Fiesel
    antwortet
    Also, wie sieht mittlerweile das mögliche worst-case-Szenario aus? 30% von Japan verstrahlt für 200 Jahre? Schlimmer? Besser?

    Zitat von Veena Beitrag anzeigen
    Schon Wahnsinn, was da in Japan mit dem AKW Fukushima passiert ist! Am krassesten fand ich die Meldung gleich zu Anfang, kurz nach Tsunami und erstem Zwischenfall, dass die Regierung zur Besänftigung der Bevölkerung Beruhigungsmittel verteilt hat, getreu dem Motto: "Hier ist ein bisschen Baldrian, wenn ihr euch den reingezogen habt, sieht die Welt gleich wieder ganz anders aus." Fand das einfach nur krass. Genauso gut hätten sie Marihuana oder sonstwas ausgeben können, damit die Leute high werden und das Ausmaß der Katastrophe nicht mehr wahrnehmen. Darüber kann ich nur den Kopf schütteln, denn der SuperGAU ist dadurch nicht mehr rückgängig zu machen.
    Naja, Massenpaniken oder stressbedingte Zusammenbrüche hätten nichts verbessert, aber höchstwahrscheinlich mehr Opfer gebracht. Und wenn sich jeder aussuchen kann, ob er was einnimmt oder nicht, finde ich die Sache eher vorbildlich als brüskierend.

    Soldaten kriegen vor Kampfeinsätzen ja auch Beruhigungsmittel, damit sie auch unter enormem Stress noch einigermaßen vernünftige Entscheidungen treffen können. (auch wenn dieser Vergleich natürlich massiv hinkt, entscheident ist die vernünftige Entscheidung)

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  • Veena
    antwortet
    Schon Wahnsinn, was da in Japan mit dem AKW Fukushima passiert ist! Am krassesten fand ich die Meldung gleich zu Anfang, kurz nach Tsunami und erstem Zwischenfall, dass die Regierung zur Besänftigung der Bevölkerung Beruhigungsmittel verteilt hat, getreu dem Motto: "Hier ist ein bisschen Baldrian, wenn ihr euch den reingezogen habt, sieht die Welt gleich wieder ganz anders aus." Fand das einfach nur krass. Genauso gut hätten sie Marihuana oder sonstwas ausgeben können, damit die Leute high werden und das Ausmaß der Katastrophe nicht mehr wahrnehmen. Darüber kann ich nur den Kopf schütteln, denn der SuperGAU ist dadurch nicht mehr rückgängig zu machen.

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  • Astrofan80
    antwortet
    Was? Neuigkeiten aus Fukushima? Wenn man von der Berichterstattung der Medien ausgehen würde, würde ja schon längst alles paletti sein.

    Der Peak in der sog. Supresssion Chamber ist wirklich beunruhigend - falls es sich nicht um eine Fehlfunktion des Sensors im Containment handelt. Wir hatten ja schon mal so einen ähnlichen Peak vor längerer Zeit (ich glaube in einem anderen Reaktorblock).

    Die 200 Sv/h deuten jedenfalls darauf hin, dass sich die radioaktive Soße durch den Reaktordruckbehälter gefressen hat und nun im Drywell gelandet ist und munter vor sich hinköchelt (Kritikalität). Dummerweise haben die Reaktoren in Fukushima keinen Corecatcher (dieser wurde ja in Tschernobyl nach dem Super-Gau noch nachträglich gebaut, um das Corium abzuhalten, ins Grundwasser vordringen). Ich weiß ja nicht, wie lange Beton einer Temperatur von über 2000°C aushält (falls das Corium nicht gekühlt wird - übrigens müsste ja eigentlich das Kühlwasser eine erneute Kettenreaktion fördern, da Wasser ja als Moderator [Stichwort langsame Neutronen für die Kettenreaktion] eingesetzt wird).

    Zu befürchten ist jedenfalls eine Dampfexplosion, wenn das Corium das Grundwasser erreicht und dieses Wasser schlagartig verdampft wird. Dann haben wir jedenfalls den Salat - was viele befürchtet haben - und uns fliegt der Reaktor um die Ohren mit einer wunderbaren Verteilung der Radioaktivität.

    Warum kann eigentlich von einer deutschen IP-Adresse, die Webcam nicht mehr abgerufen werden?


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Astrofan80 schrieb nach 4 Stunden, 8 Minuten und 35 Sekunden:

    Tja, wäre hätte das gedacht? Die Salami wird langsam immer kürzer.

    Tokio - Die Brennstäbe in zwei weiteren Reaktoren des havarierten japanischen Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi sind wahrscheinlich größtenteils geschmolzen. Das teilte Kraftwerksbetreiber Tepco an diesem Dienstag mit. Unternehmenssprecher Aya Omura sagte, das Unternehmen gehe davon aus, dass bereits in den Tagen nach dem verheerenden Erdbeben die meisten Brennstäbe in den Reaktoren geschmolzen seien.


    Damit hätte es in drei der insgesamt sechs Reaktorblöcke des AKW Fukushima Daiichi eine Kernschmelze gegeben. Die Anlage am Pazifik war am 11. März durch ein schweres Beben und einen anschließenden Tsunami stark beschädigt worden. Das Kühlsystem fiel aus. Seither tritt Radioaktivität aus. Noch immer versuchen Arbeiter, die Strahlenlecks zu schließen und die Kontrolle wiederzuerlangen. Bisher war Tepco offiziell davon ausgegangen, dass sich lediglich in Reaktor 1 die Brennstäbe größtenteils verflüssigt hätten und sich die Masse nun am Boden des Reaktordruckbehälters befinde. Atomexperten hatten schon früher vermutet, dass es auch in den anderen Reaktorblöcken eine teilweise Kernschmelze gegeben habe.
    AKW Fukushima: Tepco meldet Kernschmelze in Reaktor 2 und 3 - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Panorama

    Fukushima: Kerne in Block 2 und 3 auch geschmolzen | Suite101.de
    Zuletzt geändert von Astrofan80; 24.05.2011, 09:34. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • prince
    antwortet
    Aktuell liegt die Strahlung in Reaktor 1 bei 200 Sievert..pro Stunde

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  • Astrofan80
    antwortet
    Ich liebe ja Tepcos Salamitaktik. Es wird wirklich immer besser was hier nach und nach ans Licht kommt: Demnach haben Techniker nach dem Erdbeben manuell das Notkühlsystem für 3h runtergefahren. Der Druck im Reaktor sank und man befürchtete, dass er dadurch beschädigt werden würde.

    Back-up cooling systems at Fukushima failed
    The operator of the Fukushima Daiichi nuclear power plant has admitted that the reactors' back-up cooling systems failed to function after the March 11th earthquake and tsunami.

    Tokyo Electric Power Company on Monday revealed the plant's operation records for the period following the disaster on March 11th.

    An emergency condenser system at the Number 1 reactor functioned for less than 10 minutes after the earthquake. The failure lasted for 3 hours.

    The utility suspects that workers manually shut down the system as pressure inside the reactor became so low that they were afraid of damage.

    Another type of back-up cooling system at the No. 1 and 2 reactors lost power when the tsunami engulfed batteries.

    TEPCO is still analyzing the data to assess the failure's impact on fuel rods
    .

    Quelle: NHK WORLD English

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  • Slowking
    antwortet
    Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
    Ich frage mich nun... ist nun der geschmolzene Klumpen ins Erdreich gedrungen oder nicht? Nach 2 Monaten dürfte wohl jede Auffangplatte durchgefressen sein. Blei kann man nicht reinwerfen, da man nicht nah genug rankommt und Wasser verdampft bevor es den Klumpen berührt.
    Blöd dass es in diesem Kraftwerk erst gar keine Auffangbehälter gab. Da gibts also nix zum durchfressen.

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  • Kristian
    antwortet
    @Astrofan80

    Vermuten konnte man das schon vorher, denn das erklärt auch, warum man sich nicht um einen Ersatzgenerator gekümmert hat. Zu diesem Zeitpunkt, als Reaktor 1 außer Kontrolle geriet, hatte man sich auch nur auf Reaktor 1 konzentriert und liess die anderen Kühlungen zunächst über Batterien laufen. Man kann davon ausgehen, dass zusätzlich die Arbeiter (hauptsächlich schlecht bezahlt und nicht ausgebildet) sofort von der Anlage geflohen sind, denn wer will sich schon freiwillig verstrahlen lassen. Die Anlage war also von Anfang an sich selbst überlassen, da alles danach aussah, dass das Ding eh nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen war.

    Ich frage mich nun... ist nun der geschmolzene Klumpen ins Erdreich gedrungen oder nicht? Nach 2 Monaten dürfte wohl jede Auffangplatte durchgefressen sein. Blei kann man nicht reinwerfen, da man nicht nah genug rankommt und Wasser verdampft bevor es den Klumpen berührt.

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  • Astrofan80
    antwortet
    Lage in Fukushima schlimmer als befürchtet

    Was die TV- und Rundfunkmedien immer noch "verschwiegen" ist, dass die Lage in Fukushima wohl doch ernster ist als angenommen.

    Bedrohliche Entwicklung im Kernkraftwerk Fukushima: In Block 1 hat sich ein geschmolzener Uranklumpen durch den Stahlboden gefressen. Bei Kontakt mit Wasser gäbe es eine verheerende radioaktive Explosion.

    Atomkraft: Soufflé mit Kruste - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft
    Tja, so köchelt das Corium inm RDB wohl immer noch munter vor sich hin, ohne dass man wirklich was daran ändern könnte.

    Übrigens wurde der Ausfall des Kühlsystems angeblich nicht erst durch den Tsunami, sondern schon durch das Erdbeben verursacht.

    Fukushima-Insider: Nicht Tsunami, sondern*Beben soll AKW ruiniert haben - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft

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  • Astrofan80
    antwortet
    Mensch, das muss jetzt aber langsam eine Meldung wert sein:

    heise online - Tepco: Brennstäbe waren kurz nach Erdbeben geschmolzen

    Jetzt wird der Unfall wohl auch offiziell auf die höchste Stufe der INES-Skala eingestuft.

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  • Chloe
    antwortet
    Zitat von Astrofan80 Beitrag anzeigen
    Tepco hat bekannt gegeben, dass die Kernschmelze in Reaktor #1 16 Stunden nach dem Erdbeben am 11. März auftrat.
    Diesem Artikel nach
    Fukushima: Kernschmelze hat Reaktorkessel zerfressen | Panorama | Dnews.de | Nachrichten auf einen Blick

    begannen die Brennstäbe bereits am 11. Mai um 19:30 Uhr zu schmelzen, am nächsten Morgen waren sie fast vollständig durchgeschmolzen. Die Schmelze hat Löcher in den Reaktorkessel gefressen. Weiteres Kühlen durch Flutung des Reaktorkerns dürfe nicht mehr erfolgen, so die Regierung.

    Die Einschätzungen von Greenpeace am Abend des 11. waren völlig korrekt.

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  • Astrofan80
    antwortet
    TEPCO Pressemitteilung zur Kernschmelze im Reaktor 1:

    Regarding the accident of Fukushima Daiichi Nuclear Power Station caused by the Tohoku-Chihou-Taiheiyou-Oki Earthquake which occurred on March 11, 2011, we, Tokyo Electric Power Company, have been developing the immediate roadmap to restore the situation, and have taken all measures for this purpose at the moment. Along with these efforts, we have been organizing the past work progress record as well as the plant data after the earthquake. In this task, we have decided to conduct the analysis of the reactor core status based on the currently available records and on the hypothesis led from such records. As a result, we estimate that ¡Èregarding the Unit 1, nuclear fuel pellets have melted, falling to the bottom of the reactor pressure vessel at a relatively early stage after the tsunami reached the station.¡É Meanwhile, regarding the reactor core status of Unit 1, because the fuel has been cooled stably by water injection, we believe that there would not be likely the further situation transition, e.g. to the situation where we need to release a large amount of radioactive materials. Because the current analyses are not always able to utilize every necessary information, which means that the analyses result are provisional, we will make effort to have more accurate status of the reactor core through further investigation. For the Unit 2 and 3, we will also conduct the similar analyses.
    TEPCO : Press Release | The Reactor Core Status of Fukushima Daiichi Nuclear Power Station Unit 1

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  • Chloe
    antwortet
    Zitat von Astrofan80 Beitrag anzeigen
    War ja klar, dass so ne Grütze mal wieder von der Atomlobby kommt. Schaufel in die Hand gedrückt und ab geht's nach Fukushima!
    Werden ja sehen, wie weit sie kommen. Nicht alle Politiker sind da so verständnisvoll wie die Union.

    Stuttgart: SPD-Fraktionschef droht EnBW-Chef mit Rauswurf - Nachrichten :: Baden-Württemberg | SWR.de

    SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel hat dem Chef des Energieriesen EnBW, Hans-Peter Villis, mangelnden Willen zur Energiewende vorgeworfen und ihm drastische Konsequenzen angedroht. Sollte sich Villis dem neuen Kurs hin zu erneuerbaren Energien verschließen, dann müsse er gehen.

    Bei manchen Äußerungen könne man den Eindruck haben, in Villis' Hinterkopf sei noch der Glaube, dass es mit der Atomkraft schon irgendwie weitergehen werde, kritisierte Schmiedel in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

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