Interstellar - Neuer Film von Christopher & Jonathan Nolan - SciFi-Forum

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Interstellar - Neuer Film von Christopher & Jonathan Nolan

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  • Agent Scullie
    antwortet
    Zitat von Redphone Beitrag anzeigen
    Die kommen im Film lustig mit diversen Kleinflugzeugen von Planetenoberflächen in den Orbit - einer dieser Planeten hat angeblich sogar 130% der Erdanziehung. Und das haut halt mit einem Rückstoss-Antrieb (den Gravitationsantrieb wollen sie im Film ja erst erfinden) und den Gesetzen der Physik hinten und vorne nicht hin.
    Wenn dieser Rückstoßantrieb kein chemischer Antrieb ist, sondern z.B. ein nuklearer, dann kann das durchaus hinhauen.

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  • Redphone
    antwortet
    Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
    Actio = Reactio? Wo wird das denn im Film verletzt?
    Die kommen im Film lustig mit diversen Kleinflugzeugen von Planetenoberflächen in den Orbit - einer dieser Planeten hat angeblich sogar 130% der Erdanziehung. Und das haut halt mit einem Rückstoss-Antrieb (den Gravitationsantrieb wollen sie im Film ja erst erfinden) und den Gesetzen der Physik hinten und vorne nicht hin.

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  • Agent Scullie
    antwortet
    Zitat von Redphone Beitrag anzeigen
    Ich finde es ja schade, dass man die ART anscheinend akkurat umsetzen kann, aber dann an Newtons drittem Gesetz scheitert (und dann dem Zuschauer dieses Stichwort auch noch entgegenschleudert).
    Actio = Reactio? Wo wird das denn im Film verletzt?

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  • Redphone
    antwortet
    Ich finde es ja schade, dass man die ART anscheinend akkurat umsetzen kann, aber dann an Newtons drittem Gesetz scheitert (und dann dem Zuschauer dieses Stichwort auch noch entgegenschleudert).

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  • Rommie's Greatest Fan
    antwortet
    Im Film wurde auch gesagt das die Daten die vom Eisplaneten gesendet wurden von Dr. Mann gefälscht wurden. Auch gab es ja die Szene wo Dr. Mann dies gestand.

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  • quest
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Die Zeitdilatation auf den Planeten ergibt keinen Sinn. Warum sollte nur der Planet dem unterliegen, nicht aber die Schiffe im Orbit?
    Das Schiff ist nicht wirklich in einen Orbit eingetreten, hat also keine Umlaufbahn eingenommen, sondern ist bewegungslos an einem Punkt stehen geblieben, dessen Entfernung weit genug weg war.

    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen

    Überhaupt erscheinen die Planeten sehr unwirklich. Wie sollten Menschen, die auf der Erde nicht überleben können, das auf einem Eisplaneten schaffen?
    Ähm...hätten sie auch nicht...darum ging's doch.

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  • Dannyboy
    antwortet
    Die Zeitdilatation auf den Planeten ergibt keinen Sinn. Warum sollte nur der Planet dem unterliegen, nicht aber die Schiffe im Orbit? Überhaupt erscheinen die Planeten sehr unwirklich. Wie sollten Menschen, die auf der Erde nicht überleben können, das auf einem Eisplaneten schaffen?

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  • berg-ulme
    antwortet
    Ich bin mit großen Erwartungen ins Kino gegangen. Ich dachte, ich bekomme "Hard Scifi" zu sehen.

    Die positiven Dinge zuerst:
    Musik und Ausstattung des Films sind wirklich gut. Der Film vermittelt das Gefühl der unglaublichen Riesenhaftigkeit des Weltraums. Die Raumschiffe wirken wie Papierboote in einem riesigem Storm.
    Sehr gut waren auch die Andeutungen über die "Apokalypse". Wir bekommen nicht gesagt, was genau passiert ist, doch wir wissen das ein Großteil der Menschenheit gestorben ist. Wir befinden uns in einer organisierten Gesellschaft. Das ist anders als all die "Mad Max"-Szenarien, die einem sonst geboten werden.
    Die Roboter waren super. "Minecraft"-Optik und ein Humor-Programm. Sehr gut.

    Doch jetzt zu den negativen Dingen:
    1) Leider hat dieser Film keine Charaktere, sondern lediglich Pathos-Vehikel.
    Was in anderen Nolan-Filmen schon auffiel, zeigt sich hier in seiner Reinform. Fast alle Dialoge bestehen aus einer philosophysichen Diskussion. So reden normale Menschen nicht. Nicht die ganze Zeit.

    2) Natürlich ist die Mutter tot.
    Väter können ja keinen Einfluss auf Kinder haben, wenn Mütter noch leben...
    Das mag vielleicht kleinlich erscheinen, aber als Motivator für andere Charaktere müssen Frauen in Hollywood am besten tot sein... Denkt mal drüber nach.

    3) Zwei Pläne - Beide funktioneren am Ende.
    Trotz aller Widerstände und Probleme gelingt es den Astronauten beide Pläne zur Rettung der Menschheit wahr zu machen. Das ist nicht konsequent. Der Plot baut ein Risiko auf, das hinterher aufgehelbt wird. Alle Opfer, die zu erreichen von Plan B gegenüber Plan A gebracht wurden, werde unbedeutsam, wenn am Ende beide funktioneren.

    4) Glaube, Liebe, Hoffung?
    Das ist der Hauptpunkt meiner Verstimmung. Ich dachte ich bekomme Hard Scifi. Gut, das war vielleicht mein Fehler. Und der Film hat ja auch viele interessante Ansätze.
    Doch am Ende hängt das Überleben der Menschheit nicht an ihrem eigenen Können, sondern a pseudo-wissenschaftlichem Mumbo-Jumbo von Zukunfts-Mensch-Aliens? Bullshit!
    Liebe und Gravitation bewegen sich durch die Zeit? Daran denke ich, wenn ich das nächste Mal mit dem Gesicht in den Dreck falle.
    Liebe als Naturgewalt wie Gravitation?
    Nennt mich unromantisch, aber Liebe findet immer noch im Gehirn statt. Und wenn Psychologie und Neurologen etwas rausgekommen haben, dann wie fehlbar das Gehirn ist.

    "Interstellar" ist nicht so schlau wie es tut.

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  • Rommie's Greatest Fan
    antwortet
    Besonders gut gefallen am Film hat mir die musikalische Untermalung, diese paßte in etlichen Szenen hervorragen und trug einiges dazu bei das die lange Laufzeit in Vergessenheit geriet. Die optischen Eindrücke fand ich auch ganz in Ordnung und es gab einige Szenen welche mir sehr gut gefallen haben, wie zum Beispiel das schwarze Loch oder der Teil auf dem Eisplaneten. Die schauspielerischen Leistungen fand ich ganz in Ordnung, da der Großteil der Darsteller ihre Rollen überzeugend spielten. Die Handlung war im Großen und Ganzen gut, jedoch muß ich leider zugeben das mir das Ende nicht so gut gefallen hat. Das Murphy gerade zu dem Zeitpunkt die Botschaft entziffert, als die Welt unterzugehen droht, fand ich nicht wirklich glaubhaft. Auch ahnte ich schon ganz am Anfang das der "Geist" in Murphy Zimmer nichts anderes ist als eine Nachricht der Menschen der Zukunft. Weiters fand ich es total unglaubwürdig das auf der gesamten Erde kein Militär mehr existierte. Auch hätte ich mir ein wenig mehr Szenen und Hintergründe der sterbenden Erde gewünscht.
    Alles in allem konnte der Film aber trotz der sehr langen Laufzeit gut unterhalten, deswegen vergebe ich vier von sechs Sterne für diesen.

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  • Nightdancer
    antwortet
    Hab mal mit einem Kollegen gesprochen, der den Film auch gesehen hat.

    Er meint, dass die ganz alte Version der Tochter bei der Schlußszene ihm gesagt hätte, dass die Anne Hathaway alleine auf Planet 3 herumlungert.
    Aber selbst WENN dem so ist: woher weiß sie das? Hatten sie Kontakt? Wird nie erwähnt.

    Und überhaupt: da verzehrt sich die Tochter den ganzen Film lang über Dad und hadert verzweifelt damit, dass er sie verlassen hat. Und dann kommt er endlich von den Totgeglaubten zurück und was macht sie: "Alles gut, Du kannst jetzt eh gehen". What the...
    An dem Punkt hatte ich kein Popcorn mehr, sonst hätte ich damit geworfen.

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  • Synti
    antwortet
    Ich hab nicht verstanden warum er zur Hathaway zurückfliegt.

    Hab ich die epische Liebesgeschichte die sich hier in 3 Stunden entwickelt hat verpasst? Sollte der Lover von unserer Hathaway nicht eventuelle auf dem Planeten noch leben? Was wollte der Bauernastronaut dann dort veranstalten wenn er ankommt und sowohl sie als auch ihr Freund leben? Nen flotten Dreier?

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  • Nightdancer
    antwortet
    Ich habe den Film gestern im Kino gesehen. Hat er mir gefallen? In Details: ja. Im Gesamtpaket: ... nun... ich bin mir noch nicht sicher. Nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen und ein wenig Gelegenheit gehabt habe, mir darüber Gedanken zu machen, finde ich ihn als Gesamtwerk nicht so schlecht. Ich brauchte diese Zeit aber erstmal, um mich an das eher abstrakte Ende des Films zu gewöhnen.

    Ein paar Worte zum Schauspiel:
    Eher eine Anmerkung denn eine Kritik: Michael Caine sah selbst in seiner „jüngsten“ zu sehenden Version sehr müde aus. Bin mir in seinem Fall nicht sicher, ob das nur Schauspiel war. Anne Hathaway hat mir schauspielerisch viel zu wenig geleistet. Matt Damon als Überraschungsgast war wirklich nett. Hatte wohl schon für seinen neuen Film "The Martian" geprobt . Wer wirklich alle an die Wand gespielt hat war der Matthew. Eine der menschlich stärksten Szenen im Film war meiner Meinung nach, als Cooper sich die gesammelten Aufzeichnungen der Videobotschaften ansieht, nachdem er nach mehr als 23 Jahren aus dem Einflussbereich von Gargantua zurückkehrt und er mitansehen muss, wie seine Kinder vor seinen Augen quasi im Zeitraffer erwachsen werden und wiederum eigene Kinder kriegen und die älteren Generationen wegsterben. Der Rest der Schauspieler war solide, inklusive der Tochter Cooper.


    Dinge, die mich persönlich gestört haben:

    • Kein Militär mehr: da würden die Regierungen wohl eher ALLE verfügbaren Mittel dem Militär zur Verfügung stellen, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen und sich ggf. fremde Ressourcen nötigenfalls mit Gewalt anzueignen, um das eigene Überleben zu sichern.
    • Zwölf Starts innerhalb etlicher Jahre, jeweils mit einer riesigen Trägerrakete, die an die Saturn V erinnert. Wenn das Ding abhebt, ist das meilenweit zu hören und zu sehen. Und das hat niemand mitgekriegt? Selbst wenn sich der Startkomplex bei Norad im Cheyenne Mountain und damit recht abgeschieden befindet… Es hätte wohl nur einen Beobachter gebraucht. Verbreitet hätte sich das dann, denn soweit ich das mitbekommen habe, gab es immer noch Internet. Aber okay, es ist wirklich eine einsame Gegend. KANN also möglich sein.
    • Wozu brauchte man diese Trägerraketen überhaupt? Die Shuttles alleine haben auf jedem der gezeigten Planeten später im Film vollkommen ausgereicht, um die Endurance zu erreichen. Selbst auf der einen Welt auf der 130% der Erdschwerkraft herrschten. Also wegen dem Treibstoffverbrauch? Da wäre es einfacher gewesen, man hätte das Shuttle im Orbit vor dem Start aus dem Erdorbit nochmal aufgetankt.
    • Auf der anderen Seite des Wurmlochs sieht man sich 3 Planeten an, die sich auf unterschiedlich hohen aber STABILEN Orbits um das schwarze Loch Gargantua bewegen. Da das Loch eine Akkretionsscheibe hat, kann man davon ausgehen, dass es Material aus der Umgebung frisst. Und bei dem ganzen Mist, der daurch zwangsläufig in der Gegend herumfliegen muss, wurden die Bahnen der Planeten niemals gestört? Und wenn man bedenkt, dass es in der Umgebung des Lochs durch die Akkretionsscheibe ein permanent hohes Strahlungsniveau gibt, da die gefangene Materie in der Scheibe sich durch Reibung und Geschwindigkeit erhitzt und bis auf Gamma-Niveau strahlt... Spätestens, wenn das Loch einen größeren Brocken frisst, würde es auch immer wieder starke Strahlungsausbrüche geben bzw. immer wieder gegeben haben. Die Planeten sollten durch diese Strahlung eigentlich vollkommen sterilisiert worden und zumindest längerfristig nicht bewohnbar sein. Insofern kam mir der Besuch auf dem ersten, dem Wasserplaneten, eher vor wie der Versuch, mit dem Vorschlaghammer dem Publikum zu zeigen, wie die Zeitdilatation in der Nähe eines Schwarzen Loches funktioniert, ohne darauf einzugehen, dass die unmittelbare Umgebung eines aktiven schwarzen Lochs die wohl lebensfeindlichste Umgebung ist, die man sich vorstellen kann.
    • Weil wir gerade beim schwarzen Loch sind: zum einen wird erwähnt, dass es keine „nackte Singularität“ geben kann. RICHTIG! Dass ALLES, was den Ereignishorizont überquert, für alle Zeit verloren ist und nicht mal Licht entkommen kann. WIEDER RICHTIG! Und dann macht zum anderen einer der Physiker später im Film den Vorschlag, eine Sonde auf eine ganz „spezielle Weise“ in das schwarze Loch zu schießen, um die fehlenden Daten für die Vollendung von Prof. Brands Quantengravitationstheorie zu gewinnen. Denn wenn man es auf DIESE SPEZIELLE Weise macht, dann kann man die Daten von außen sammeln. Ja, eh… Es hat schon einen Grund, warum der Ereignishorizont so abgrundtief schwarz ist. Denn es dringt keine wie auch immer geartete Information aus dem inneren. Aber wenn man das mit der Sonde SO macht, wie im Film beschrieben, dann geht das schon? Was für ein Bullshit…
    • Dann kommen ja auch solche navigatorischen Meisterleistungen und Vorschläge, bei denen es mich sehr zusammengekrampft hat. Cooper macht eher in der Mitte des Films so eine Bemerkung, dass er ja mal eben ein Swing By um „diesen Neutronenstern da“ machen könnte. Die Strahlung und die enormen Magnetkräfte in der Nähe eines Neutronensterns sind ja auch völlig vernachlässigbar. Genauso der Flug der beschädigten Endurance entlang der Akkretionsscheibe von Gargantua. Ist ja auch absolut keine hochenergetische Röntgen- und Gammastrahlung zu erwarten in dieser Umgebung. Oder noch besser: die lediglich millimeterdicke Aluminiumhülle des Schiffes (wegen der sich einer der Wissenschaftler zu Beginn der Reise sehr sorgt) wird den extremen Bedingungen in der unmittelbaren Nähe eines Schwarzen Loches sicher standhalten. Ganz bestimmt.
    • Der gute Cooper fliegt gegen Ende des Films auf direktem Weg INS schwarze Loch! Das war der Punkt, an dem ich als Physikinteressierter Mensch ausgestiegen bin. Nicht nur, dass das Schiff nicht ausgesprochen schnell spaghettifiziert wurde, nein, Cooper ÜBERLEBT das auch noch! Das hielt ich ja zunächst für den allergrößten Blödsinn, der je in einem Sci-Fi Film gezeigt wurde, WENN… ja, wenn da nicht die SEHR VIEL weiterentwickelte Menschheit wäre, die sich nun zu einer 5-dimensionalen Spezies evolutioniert hat und in der Lage ist, in der Zeit zu reisen, die Gravitation zu manipulieren, das Wurmloch in der Nähe des Saturn platziert hat und auch in der Lage war, diesen Tesserakt im Inneren von Gargantua zu errichten. Was soll ich sagen? Das kann man nur so hinnehmen. Coop überlebt also seinen Stunt, er telefoniert mittels Manipulation der Gravitation nach Hause und sein Körper wird von der 5-dimensionalen Menschheit auf-welche-Weise-auch-immer (wahrscheinlich mit Hilfe des Wurmloches) in den Orbit um Saturn platziert, wo er von einer Art Raumpatrouille gefunden und zur Station Cooper gebracht wird. Ohne diese deus ex machina, ohne diese göttliche Hand, ohne diesen Kunstkniff hätte der Film wohl in seiner Gesamtheit nicht funktioniert. Hier hört allerdings die Science auf und tritt endgültig ins Reich der Mystery-Fiction über. Wie gesagt, kann man nur so hinnehmen.
    • WER bzw. welche Bevölkerung hat die Katastrophe auf der Erde eigentlich überlebt? Man hat den ganzen Film über die amerikanische Flagge wehen sehen. Heißt das jetzt, dass lediglich US-Amerikaner überlebt haben? Die ganze verbliebene Menschheit besteht aus US-Amerikanern? Was für ein schrecklicher Gedanke aus kultureller Sicht Aber im Ernst: mir wird das Ende des Films ein wenig zu schnell abgehandelt. Man hätte diesbezüglich nach der wundersamen Errettung ruhig ein paar Szenen oder Wörter mehr aufwenden können. Bei der Laufzeit von fast drei Stunden wäre das doch nun auch nicht mehr so ins Gewicht gefallen.
    • Die weiterentwickelte, 5-dimensionale Menschheit wird quasi nur in einem Nebensatz abgehandelt. Dass es diese überhaupt gibt, hängt meiner Meinung nach völlig in der Luft. Genauso gut hätte man wieder sagen können: „Gott wars“. Oder der Erich von Däniken hätte irgendwelche wohlwollenden Außerirdischen verdächtigt. Aber kurz mal angenommen, es ist so, wie Cooper es im Tesserakt sagt und es handelt sich wirklich um die extrem weiterentwickelte Menschheit, die sich nach Belieben in der Zeit fortbewegen kann und in der 5. Dimension zu Hause ist: diese haben ja die junge Menschheit vor dem sicherem Tod errettet, in dem sie bestimmte Schlüsselpersonen aus der (aus deren Sicht) Vergangenheit manipuliert und so die eigene Geschichte verändert haben. Okay, so schließt sich der Kreis. ABER: wenn die Menschheit sich NUR auf DIESE Art und Weise selbst wie Münchhausen an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen konnte, dann haben wir im Film ein handfestes Paradoxon. Denn zumindest EIN MAL muss der ursprüngliche Plan der Menschen funktioniert und sie sich aus eigener Kraft gerettet haben. Denn sonst hätte es fortan keine Menschen mehr gegeben, die sich – wahrscheinlich im Laufe von tausenden, wenn nicht millionen Jahren der Evolution – zu diesen 5-dimensionalen Wesen hätten weiterentwickeln können, die sich in weiterer Folge um die Rettung der jungen Menschheit gekümmert und damit das eigene Fortbestehen gesichert hat. Was war zuerst da? Die Henne oder das Ei? Es ist das alte Spiel. Ohne ein handfestes Paradoxon lässt sich dieser Punkt im Film nicht erklären. Oder war es letztlich doch etwas anderes? War es doch Gott oder eine wohlwollende Rasse von Außerirdischen, die uns letztendlich gerettet hat. Aber welche Motivation hätte dahinter gesteckt? Die Menschheit zu retten, damit sie eine weitere Welt verderben können? Oder um mal bei der Bibel zu bleiben: ist es eine moderne Erzählung von Noah und seiner Arche? Mitsamt göttlichem Eingreifen und abstrakter spiritueller Führung, auf dass die Menschheit (mal wieder) neu beginnen kann? Wir werden es wohl nie erklärt bekommen.


    Gut fand ich folgendes im Film:
    • Die Roboter. Die waren wirklich genial und hat man in der Form noch nie gesehen. Und witzig waren sie obendrein.
    • Das Fehlen jeglicher Geräusche im luftleeren Raum bzw. die gedämpften Außengeräusche, die man quasi über den Raumanzug ans Ohr geleitet bekommt. Sehr schön! Ähnlich wie bei Gravity. Wurde aber auch schon in älteren Filmen gut dargestellt und ist somit kein Novum.
    • Zumindest die OPTISCHE Darstellung der Weltraumphänomene war nach letzten Erkenntnissen WEITGEHEND korrekt. In diesem Punkt rede ich allerdings NUR von der Optik. Schön war das Wurmloch dargestellt und aus Sicht des Piloten die massive Schwierigkeit, aufgrund der zunehmenden Verzerrung spätestens beim Eintauchen nicht die Orientierung zu verlieren. Auch das Schwarze Loch wurde toll gemacht. Die Akkretionsscheibe und wie das Loch das davon ausgehende Licht UM SICH HERUM leitet, sodass der Ereignishorizont sich als schwarze Kugel darstellt, umkränzt vom Licht der eigenen strahlenden Akkretionsscheibe. Doch gerade bei der Akkretionsscheibe habe ich leichte Kritik. Das Material darin kreist umso schneller um den Ereignishorizont, je näher es sich an diesem befindet. Ganz innen reden wir schon von relativistischen Geschwindigkeiten. Dementsprechend hätte der Teil der Scheibe, der sich aufgrund der Rotation gerade auf die Kamera zubewegt, blauverschoben sein müssen, wohingegen der sich von der Kamera wegbewegende Teil analog dazu rotverschoben dazu hätte dargestellt werden müssen. Auf diese Weise hat man in der Realität ja auch schon mal eine echte Akkretionsscheibe vermessen und damit indirekt auf die Extrembedingungen der Umgebung. Wobei: das ist Jammern auf hohem Niveau, wäre aber schön gewesen. Auf mich hat das ganze den Eindruck gemacht, als ob Kip S. Thorne nicht generell in beratender Funktion und sogar als einer der ausführenden Produzenten dabei gewesen wäre, sondern als ob er nur den Special Effects Artists gesagt hätte, wie diese Phänomene aussehen würden. Dabei hat man aber dann offenbar auf alle anderen physikalischen Hintergründe gepfiffen. Sehr schade.

    Insgesamt war es eine moderne Version von der Arche Noah, Arthur C. Clarks Roman „Space Odyssey“ und Stanley Kubrick’s Verfilmung davon. Arthur C Clarke hatte seine Handlung ja tatsächlich ursprünglich um Saturn angelegt, wohingegen im Film dann plötzlich der Jupiter herhalten musste. Der Monolith wurde einfach ersetzt durch das Wurmloch. Grade mal, dass Cooper nicht ergriffen flüstert „Mein Gott, es ist voller Sterne“, als er ins schwarze Loch fliegt. Gepasst hätte es Auch das Eingreifen der zukünftigen 5-dimensionalen Menschheit am Ende als Deus ex machina erinnert sehr an die unsichtbar bleibende außerirdische Kraft der späteren Space Odyssey Romane. An sich ein schöner Film, wenn man sich erst Mal an das Ende gewöhnt hat, aber mit einem sehr schalen Beigeschmack, wenn man physikalisch interessiert ist und die Hintergründe und Zusammenhänge auch nur ETWAS begreift. Bei einem Film, an dem ein Astrophysiker vom Kaliber eines Kip Thorne mitarbeitet, hätte ich mir aus physikalischer Hinsicht wesentlich mehr erwartet. So war es aber halt leider ein weiterer Science Fiction Film - mit Betonung auf Fiction - mit Mysteryelementen, die manchmal schon fast ins esoterische Abrutschen. Wenn man wie bei vielen anderen Blockbustern nicht zu sehr über die Handlung nachdenkt, bekommt man durchaus einen schmackhaften und sehenswerten Film geboten. Schauspieler sind Okay bis Sehr Gut, die Musik ist Hammer (was anderes bin ich von Hans Zimmer aber eh nicht gewöhnt), Optik ist wirklich Spitze bis teilweise Atemberaubend. Über die Handling kann man vortrefflich diskutieren. Ich persönlich aber habe halt den Fehler gemacht und habe mir im Vorfeld von der „Physical Correctness“ in diesem Fall wesentlich mehr erwartet.

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  • helo
    antwortet
    Zitat von textor Beitrag anzeigen
    SPOILER Der grösste Schwachsinn ist natürlich die Amerikanische Flagge, es geht um die Rettung der Menschheit und dann wieder diese nationalistische Schei**e, die einzige Flagge die "Sinn" machen würde wäre die Chinesische…;-)
    Wobei der Film sich ja genaugenommen um die Beantwortung der Frage "wer wurde alles gerettet" elegant herumdrückt (indem die Thematik halt ignoriert wird).

    Man muss sich halt schon fragen wieviele Leute man bei so einer Aktion wirklich "mitnehmen" kann. Größenordnungsmäßig würde ich "Millionen" schon für sehr ambitioniert halten. Milliarden? Eher nicht.

    Durchaus möglich das die "Flaggen"-Sache durchaus ein Indikator dafür ist, welcher Teil der Menschheit am Ende des Films zu den Sternen aufbricht...

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  • textor
    antwortet
    So, jetzt hab ichs auch endlich geschafft! War gestern in der Spätvorstellung (22.30), was gut gepasst hat.
    Grundsätzlich war es ein bisschen wie erwartet, tolles Blockbuster Kino, aber halt auch nicht der "grosse Wurf". Nolan geht in den entscheidenden Momente halt doch auf Nummer sicher bzw. Hollywood. Da fehlt dann einfach der Mut eines Cuaron oder Blomkamp. Um zeitlose Klassiker zu erschaffen muss man eben was riskieren und eventuell baden gehen. Nolan tut dies diesmal nicht, im Gegensatz zu Inception.
    Hervorragend ist die Kameraarbeit, auch ohne Wally Pfister, Hans Zimmers Score ist mMn grandios und die schauspielerischen Leistungen freilich bei der Besetzung über jeden Zweifel erhaben, einzig A.Hathaway fand ich enttäuschend.
    SPOILER Der grösste Schwachsinn ist natürlich die Amerikanische Flagge, es geht um die Rettung der Menschheit und dann wieder diese nationalistische Schei**e, die einzige Flagge die "Sinn" machen würde wäre die Chinesische…;-)
    Dennoch gibt's von mir eine recht hohe Wertung, da er absolut gelungen ist, nur hätte er eben noch Potential nach oben gehabt.

    Somit vergebe ich 8,5 von 10 Wurmlöchern.

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  • quest
    antwortet
    Zitat von Redphone Beitrag anzeigen
    Dein verlinkter Artikel gefällt mir nicht. Im Titel heißt es, Nolan würde physikalische Ungereimtheiten verteidigen. Im Artikel ist davon gar nicht die Rede (da es ja offenbar de facto nicht so viele gibt), sondern es geht darum, dass die Darstellung der physikalischen Dinge natürlich Spekulation sind...und das hat mit physikalischen Ungereimtheiten nichts zu tun, sondern damit, dass es sich in den gezeigten wissenschaftlichen Dingen im Film allesamt nur um Theorien (logischerweise!) handelt, die daher natürlich nur Spekulation bleiben können. Natürlich weiß keiner genau, wie ein Wurmloch aussieht geschweige denn ob man eines durchfliegen könne. Aber bei der Darstellung desselbigen hat sich der Film an nachvollziehbare, physikalische Theorien gehalten.

    Ferner reißt der Artikel einen Tweet von deGrasse völlig aus dem Kontext (ich habe seine komplette Meinung in meinem Beitrag ja verlinkt). Er schreibt nämlich vorher "Wenn du die Physik nicht verstanden hast, dann lies Kip Thornes überaus lesenswertes Buch The Science of Interstellar"...und daraufhin dann erst "Wenn du den Plot nicht verstanden hast, es gibt kein Buch, was dir hilft".

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