Star Trek Comic-Reihe ab September 2011 - SciFi-Forum

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Star Trek Comic-Reihe ab September 2011

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  • MFB
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    Mit einer 6teiligen Miniserie namens "I.D.I.C." ging nun nach 18 Ausgaben die "Boldy go"-Reihe zu Ende, die die Aufgabe übernommen hat, die Abenteuer der Enterprise-Crew vor der Indienststellung der Enterprise-A zu erzählen. "I.D.I.C." konzentriert sich dem vulkanischen Motto der "unendlichen Mannigfaltigkeit in unendlichen Kombinationen" folgend auf Ereignisse in unterschiedlichsten Zeitlinien, die sich innerhalb einer mysteriösen Anomalie überschneiden. Zum großen Finale der "Boldly go"-Reihe wird zudem gelungen der Bogen zurück an den Anfang vorangegangenen "Ongoing"-Reihe gespannt.

    Insgesamt habe ich dem 6-Teiler 5/6 Sternen verliehen. Im Gegensatz zu früheren mehrteiligen Comics habe ich von "I.D.I.C." jede Ausgabe einzeln auf meinem Blog rezensiert.
    Die Rezensionen ab Teil 2 enthalten zwangsläufig Spoiler zu den jeweils vorangegangenen Ereignissen in der Miniserie.

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  • irony
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    Zitat von MFB Beitrag anzeigen
    Nach dem eher schwachen in die absurde Ecke des Star Trek-Universums bedienende "Parallel Lives", geht der nächste Comic-Zweiteiler der Ongoing-Reihe in eine ganz andere Richtung.

    Hier meine Rezension zum Comic "I, Enterprise", in dem der mysteriöse Wissenschaftsoffizier 0718 aus "Star Trek Into Darkness" im Mittelpunkt steht:
    Die Geschichte finde ich besser als die nachfolgende, "Apollo". Eine Planet wie eine perfekte Kugel, ein gigantischer mit Sonnenenergie gespeister Computer, in den die Bewusstseine einer ganzen Zivilisation integriert sind, die die Enterprisebesatzung als Verunreinigung betrachten. Das ist eine Abwandlung einer bekannten Geschichte, Star Trek The Motion Picture kommt mir in den Sinn, wobei es natürlich ein paar Unterschiede gibt. Hier kommt nicht eine fremde Sonde ins Sonnensystem, sondern die Enterprise trifft auf einen Planeten, aber einige Parallelen gibt es doch, z.B. das Interface in menschlicher Gestalt. Hier ist es der Wissenschaftsoffizier 0718, der nach einer kompletten Bewusstseinslöschung von Spock einen "Ersatz" für das Verlorene bekommt.


    "Apollo" gefiel mir nicht. Simple Story, langweilig rübergebracht. "Behemoth" war etwas besser, aber auch nicht wirklich interessant, "Eurydice" hat deutlich mehr Spaß gemacht. Immerhin wurde mit "Eurydice" auch die vorherige Episode fortgesetzt. Die Beschaffung von Dilithium ist natürlich schon ein Problem, wenn man irgendwo im Deltaquadranten gestrandet ist. Das wurde gut in eine Geschichte umgesetzt.

    "Qs Schachzug" muss ich noch nachholen. Das sah schon sehr gut aus. Leider hinterlassen die bisher gelesenen Einzelepisoden wie "Parallel-Leben", "Ich, Enterprise", "Apollo" und "Behemoth" das Gefühl, dass es diese Comics nicht gebraucht hätte.


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  • irony
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    Zitat von MFB Beitrag anzeigen
    Kurz zusammengefasst: Die zweiteilige Story "Parallel Lives" geht nicht nur ein wenig ins Absurde, aber das auch durchaus gewollt, folgt damit der Tradition einiger Star Trek-Folgen, wobei im Franchise solche Surrealitäten gerne als Begleiterscheinung das von mir nicht gerade geliebte Technobabble haben. Auch davor bleibt "Parallel Lives" nicht gänzlich verschont. Und wenngleich es in zweiten Hälfte einige lustige Stellen gibt und der Unterhaltungswert hier absolut gegeben ist, ist die erste Hälfte der Geschichte aber etwas langatmig - mit Ausnahme der planetaren Erkundung am Beginn, die ein wenig an die Nibiru-Sequenz des 12. Kinofilms erinnert. Erwähnenswert ist an diesem Comic der sehr passend zur unernsten Story gewählte Zeichenstil und die beiden Cover, die mir sehr gut gefallen.
    Im Nachhinein finde ich den Zeichenstil, der mir zuerst nicht gefiel, der Geschichte angemessen, die Geschichte selbst zwar humorvoll, aber nicht besonders unterhaltsam. Es ist eine sehr nette Idee, eine Crew mit umgekehrten Geschlechtern auf die Originalcrew treffen zu lassen. Die Charaktere treffen in dieser Anomalie aufeinander, aber mehr passiert dann leider nicht, wenn man davon absieht, dass plötzlich drei Klingonen in TOS-Sternenflottenuniform (in allen drei Farben: Gold, Blau, Rot) auftauchen und mit Phasern schießen, weil sie Eindringlinge vermuten. Aber es scheint so, als wäre den Comic-Zeichnern Star Trek TAS nicht unbekannt gewesen.

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  • irony
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    Zitat von MFB Beitrag anzeigen
    Mit den Ausgaben #59 und #60 und der Geschichte "Connection" endet die Ongoing-Reihe (wird ab Oktober ersetzt durch die Reihe "Boldly go", die an "Star Trek Beyond" anschließt) mit einer Story, die ganz klar vom 50-Jahr-Jubiläum von "Star Trek" geprägt ist.
    Anscheinend kommen da noch sehr viele Ongoings.

    Bisher habe ich folgende Bände:

    Cross Cult Band 11: Ongoing 25-28, Die neue Zeit 6: Der Khitomer-Konflikt
    Cross Cult Band 12: Ongoing 29-34, Die neue Zeit 7: Parallel-Leben, Ich - Enterprise, Apollo
    Cross Cult Band 13: Keine Ahnung, was das war.
    Cross Cult Band 14: Ongoing 35-40, Die neue Zeit 8: Qs Schachzug

    Dann bald auch:

    Cross Cult Band 15: Ongoing 41-45, Die neue Zeit 9: Behemoth, Eurydice
    Cross Cult Band 16: Ongoing 46-49, Die neue Zeit 10: The Tholian Webs, Deity

    Und dann geht es vermutlich weiter mit:

    Cross Cult Band 17: Ongoing 50-54, Die neue Zeit 11: Live, Reunion
    Cross Cult Band 18: Ongoing 55-60, Die neue Zeit 12: Legacy of Mr. Spock, Connection

    Das dauert dann wohl noch 1,5-2 Jahre, bis das alles raus ist und Boldly Go beginnt. Ich weiß nicht, ob ich da wirklich auf Cross Cult warten soll.

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  • irony
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    Zitat von MFB Beitrag anzeigen
    Rezension: Comic – Ongoing #25 bis # 28 "The Khitomer Conflict"

    Meine Rezension zum wirklich gelungenen 4-Teiler "The Khitomer Conflict" kann nun auf meinem Blog nachgelesen werden:

    Rezension: Comic - Ongoing #25 bis #28 "The Khitomer Conflict" |

    Die Story ist wirklich der bisherige Höhepunkt der Ongoing-Reihe. Es gibt schon seit den frühen Ausgaben der Reihe einige Andeutungen und offene Handlungsstränge und der Großteil davon kumuliert nun im Khitomer-Konflikt.
    Ich bin mit diesem Band jetzt mal in die Comic-Reihe eingestiegen. Spielt ja anscheinend im Anschluss an Star Trek Into Darkness, und Sektion 31 zieht alle Register, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen. Ich fand das sehr beeindruckend, wie Sektion 31 Romulaner und Klingonen gegeneinander ausspielt. Kirk und seine Leute dürfen zwar mitmischen, aber Sektion 31 hält das Heft fest in der Hand. Gefällt mir. Moralisch ist das natürlich alles in einer düsteren Grauzone zu verorten. Der letzte Rest Rote Materie dürfte allerdings tatsächlich seinen Zweck besser als Abschreckungsmittel erfüllen als wenn er eingesetzt worden wäre. Klingonen, die nichts mehr zu verlieren haben, dürften sehr gefährlich sein.

    Bedenkt man, wie selten die Star Trek Filme kommen, sind die Comics eigentlich unverzichtbar, um die Lücken auszumalen, und das scheint ihnen sehr gut zu gelingen!

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  • MFB
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    Boldly go #11 + #12

    Schon die Comics der "Ongoing"-Reihe griffen - vor allem in ihren ersten Geschichten - hin und wieder auf Abenteuer aus der klassischen Star Trek-Serie zurück und Autor Mike Johnson adaptierte sie dann in neuer Form für die Kelvin-Zeitlinie. Auch die "Ongoing"-Nachfolgeserie "Boldly go" tat dies bereits einmal mit der TOS-Folge "Reise nach Babel" in den Ausgaben #7 und #8 und erneut ist es diesmal eine zweiteilige Story, die ihre Wurzeln ganz klar in der klassischen Star Trek-Serie hat.
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    In der Folge "Wen die Götter zerstören" aus der dritten Staffel der klassischen Serie haben wir Captain Garth von Izar kennengelernt, einen einst gefeierten aber mittlerweile in Ungnade gefallenen Sternenflottenoffizier. "Boldly go #11" erzählt uns in Episoden Garth' Vorgeschichte: Es beginnt damit, dass er zehn Jahre vor den aktuellen Ereignissen als Kommandant der U.S.S. Heisenberg im Orbit des Planeten Axanar durch ein herausragendes Manöver einen klingonischen Schlachtkreuzer vernichten kann. Drei Jahre später referiert er über die Schlacht und darüber, dass ihr glücklicherweise kein Krieg gefolgt ist. Bei dieser Gelegenheit wird Garth von Captain Pike ein Kadett namens James T. Kirk vorgestellt. Weitere vier Jahre später ist die U.S.S. Heisenberg im Orbit des Planeten Antos IV und da es die Bewohner nur einem einzigen Repräsentanten der Föderation gestatten, ihren Planeten zu betreten, beamt Captain Garth alleine hinunter. Und so geschieht das, was das Schicksal wohl in jeder Zeitlinie für Garth vorgesehen hat: Es kommt zu einer schrecklichen Transporter-Fehlfunktion und der deformierte, leblose Körper des Captains materialisiert auf dem Planeten.

    Zeitsprung in die Gegenwart: Nach ihrem Abstecher nach Babel hat die U.S.S. Endeavour unter Captain Kirks Kommando ihre Forschungsmission wieder aufgenommen - die jedoch abrupt gestört wird, als sich ein kleines Raumschiff nähert, das von einem Kind namens Thalia gesteuert wird und Kirk nur allzu gut bekannt ist. Denn in einem früheren Abenteuer ("Ongoing"-Ausgaben #43 bis #45) war Kirk ihrer Mutter - der Weltraumpiratin Eurydice - begegnet. Eurydice ist auf dem Planeten Antos IV spurlos verschwunden und so ist Thalia ihren Anweisungen für einen solchen Fall gefolgt und bittet Captain Kirk um Hilfe. Da er und Eurydice damals offenbar im Guten auseinander gegangen sind (Anmerkung: Ich selbst habe diese drei "Ongoing"-Comics nicht gelesen, mutmaße hier also nur), lässt Captain Kirk Kurs auf Antos setzen, wo er nach kurzer Verhandlung mit einem Regierungsvertreter erwirkt, zusammen mit Thalia auf den Planeten beamen zu dürfen um nach Eurydice zu suchen.

    Erstaunlicherweise finden sie die Piratin beinahe genau an jener Stelle, wo Thalia sie zuletzt gesehen hatte. Kirk ist anfangs zufrieden damit, wie leicht sich dieses Problem lösen ließ, doch anstatt zu ihrer Mutter zu laufen, wendet sich Thalia erschrocken ab mit der Behauptung, dies sei nicht ihre Mutter und rennt fort. Kirk und Eurydice folgen ihr, doch zu Kirks Überraschung führt die Piratin ihn in eine dunkle Gasse, wo sie ihn ohne Vorwarnung niederschießt. Und doch materialisiert der Captain nur kurz darauf im Transporterraum der Endeavour, berichtet von einer reibungslosen Familienzusammenführung und lässt Kurs auf die U.S.S. Heisenberg setzen ...

    Fazit: Für Kenner der Vorlage ist es natürlich keine große Überraschung, dass sich nicht Captain Kirk zurück auf die Endeavour gebeamt hat, sondern Captain Garth, der dank einer antosianischen Regenerationstherapie nicht nur den Transporterunfall überlebt hat, sondern dank der Therapie auch die Fähigkeit erlangt hat, andere Gestalten anzunehmen. So konnte er zuerst Eurydice und dann Kirk imitieren. Überraschender ist vielleicht, dass trotz des starken Fokus auf Thalia und Eurydice es gar nicht notwendig ist, die zweeinhalb Jahre zuvor erschienenen drei "Ongoing"-Comics über die beiden zu lesen. Ich habe sie wie erwähnt auch noch nicht nachgeholt, aber auch wenn es in diesem "Boldly go"-Zweiteiler keine ausführlichen Information darüber gibt, was damals geschehen ist, ist der Umgang zwischen Kirk, Eurydice und Thalia wirklich selbsterklärend. Eurydice mag ein bisschen ruppig sein, aber Kirk hegt eindeutig große Sympathie für das unabhängige Mutter-Tochter-Gespann. Das wird von Anfang an klar (und somit lange Zeit vor den mehr als eindeutigen letzten Panels des Comics ;-) ) und weckt auch mein Interesse, dies Vorgeschichte demnächst mal zu lesen.

    Die vorab durch die TOS-Folge "Wen die Götter zerstören" bekannten Ereignisse rund um Captain Garth vermeintlichen Tod und seine Umwandlung spielen hingegen eine deutlich vordergründigere Rolle. Zuerst dachte ich ja, die Geschichte des Comics würde wesentlich anders ablaufen als das, was die TOS-Folge implizierte. Immerhin war in der Serie die Rede davon, dass Garth in einem Wahn nach seiner Rettung die Antosianer auslöschen wollte. Im Comic hingegen jagt er zuerst der Crew der Heisenberg hinterher um sich dafür zu rächen, dass man ihn vermeintlich tot auf Antos zurückließ. Anderseits könnte es durchaus sein, dass im Prime-Universum die Geschehnisse gar nicht so anders abgelaufen sind, lediglich die Endeavour die Rolle der Heisenberg übernommen haben könnte, es sich in der ursprünglichen Zeitlinie somit für Garth erübrigt hätte, der Heisenberg nachzujagen. Aber unabhängig von der Zeitlinie landet Garth am Schluss jedenfalls auf Elba II in einer Einrichtung für geistig abnorme Rechtsbrecher. Zusammen mit Andorianern, Tellariten und einer Orionerin. Die Anspielungen auf die klassische Star Trek-Folge sind erstaunlich vielfältig in diesem Comic. Sogar der Schachzug wird untergebracht.

    Es wäre noch sehr interessant gewesen zu erfahren, wie es dazu kam, dass Garth Leichnam auf Antos verblieb und die Antosianer es der Sternenflotten nicht mitteilten, dass sie Garth zu heilen vermochten. Aber ich kann den Zeitsprung nach vorne aus dramaturgischer Sicht ganz gut verstehen. Ich hätte mir die Antosianer allerdings etwas verschlossener vorgestellt und auch wenn sie nur immer einen Vertreter einer außerirdischen Delegation auf ihrem Planeten erlauben, kommt mir ihr Marktplatz etwas zu kosmopolitisch bevölkert vor.
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    Zeichnerin Megan Levens steuert nach dem Babel-Zweiteiler wieder die Grafiken bei. Ihr Stil wirkt sehr einfach und wie ich schon mal erwähnte "verniedlicht" sie die Charaktere ein wenig, sie bleiben aber auf jeden Fall absolut erkennbar. Und eine gewisse Niedlichkeit ist vor allem bei Thalia nicht verkehrt. Vor allem wenn die Kleine am Beginn von Ausgabe #12 ihren großen Auftritt hat. :-D Die U.S.S. Endeavour hätte Levens aber etwas besser treffen können. Man merkt, dass sie sich zu sehr an der Enterprise als Vorlage orientierte, aber die Endeavour unterscheidet sich in mancher Hinsicht doch deutlich von der Enterprise. Das war ein bisschen schlampig. Sogar die Cover der beiden Comics zeigen die Enterprise.

    Bewertung: Der Zeitsprung und die folgende Darstellung von Antos wirft ein paar Fragen auf, aber sicher keine unerklärbaren. Ansonsten gefiel mir die Geschichte erstaunlich gut, denn ich war zuerst skeptisch, eine "Fortsetzung" zu lesen, ohne deren Ursprung zu kennen. Aber zum Glück benötigte zumindest ich keine Vorkenntnisse, um die beiden Gastcharaktere Eurydice und Thalia zu mögen. Und Captain Garth' Vorgeschichte vor seinem Unfall war ganz mitreißend erzählt und bei der Darstellung der Fehlfunktion brilliert auch Zeichnerin Levens, die verdeutlicht, welch Horror Garth erlebt hat. Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten, die Story war zwar teilweise schon bekannt, aber die Anspielungen auf TOS gefielen mir ebenso wie der Humor, den vor allem Thalia reingebracht hat. 5 von 6 Sterne!

    Anmerkungen:

    Die Darstellung der Rückblicke ist wirklich sehr gut gemacht mit großer Rücksicht auf die Designs der jeweiligen Zeit. So trägt die Crew der U.S.S. Heisenberg während der Schlacht von Axanar noch jene blauen Uniformen, die wir von der U.S.S. Kelvin kennen. Ein paar Jahre später auf der Akademie entsprechen die Darstellungen ebenfalls der Zeit mit passenden Unformen und auch Schauplätzen. Mit dem Sprung in die Gegenwart nach "Beyond" ist dann die Palette der Dienstuniformen der neuen Zeitlinie komplett!

    Da "Discovery" im Prime-Universum angesiedelt ist und nicht in der Kelvin-Zeitlinie, sollte man nicht unbedingt Parallelen nach dem Universumssplit suchen, aber mir fiel doch auf, dass die U.S.S. Heisenberg zumindest an der Oberseite der U.S.S. Europa aus dem "Discovery"-Pilotfilm etwas ähnelt. Vermutlich aber nur ein Zufall.

    Ohne das Buch empfehlen zu wollen, möchte ich zumindest darauf hinweisen, dass es auch einen Roman gibt, der die TOS-Folge "Wen die Götter zerstören" fortsetzt. Im Jahr 2013 habe ich den "Garth of Izar" rezensiert, der mich allerdings nicht zu beeindrucken vermochte.



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    Diese und weitere Rezensionen zu Star Trek-Comics und -Romanen wie auch meine eigenen Fan-Fiction-Romane findet ihr auf meinem Blog:
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  • Gast
    Ein Gast antwortete
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    Boldy go #5

    Nach dem vierteiligen Auftakt der neuen „Boldly go“-Comicreihe, die nach den Ereignissen von „Star Trek Beyond“ ansetzt, folgt nun eine kürzere, sehr persönliche Geschichte über einen sehr beliebten Charakter, der im Kinofilm erstmals auftrat: die tapfere Jaylah, die jahrelang auf sich allein gestellt auf dem Planeten Altamid – voller Plünderer und einer militärischen Macht – überlebte, ehe sie auch dank der Enterprise-Crew dieses Kapitel ihres Lebens abschließen konnte.

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    Was auch aufgrund der Kürze eine sehr schlichte biographische Geschichte hätte werden können, ist vor allem stilistisch bemerkenswert. Zum einen, wird Jaylahs Geschichte chronologisch rückwärts in Auszügen erzählt. Die Geschichte beginnt mit dem Wort „davor“ und zeigt Jaylah bei ihrer Entdeckung des Wracks eines Sternenflottenschiffes. Sie ist allein, im Dunkeln geht sie auf die Knie, bricht in Tränen aus und schreit sich die Wut von der Seele. Eine Szene ohne Dialog, auch nicht der Schrei in der Dunkelheit wird illustriert und gerade das Minimalistische an dieser Szene lässt den Leser Jaylahs Verzweiflung spüren und das kleine Bisschen Hoffnung, als sie mit ihrer Hand über eine vertraut wirkende Wandtafel streicht.

    Davor: Die Geschichte springt zeitlich etwas zurück, man sieht Jaylah, wie sie mit ihrem Vater aus den Gefangenenlager Kralls auf dem Planeten Altamid entflieht und wie ihr Vater – eine wahrhaftiger Bär von einem Mann, der beeindruckend gezeichnet ist – dabei getötet wird. Erneut davor erleben wir, wir Jaylahs Schwester von Krall und seinem Handlanger geholt wird. Davor ist das Leben noch in Ordnung, wir sehen Jaylah mit Vater und Schwester auf einem interessant gestalteten Raumschiff und wir erfahren, dass ihre Familie Handel betrieb und stets auf sich gestellt nach neuen Geschäftspartnern Ausschau hielt. Die Unabhängigkeit führte aber auch dazu, dass sie lernen mussten, wie sie sich selbst verteidigen können, doch dem Schwarm, dem sie im Orbit Altamids begegnen, sind auch sie nicht gewachsen. Davor erleben wir, wie Jaylah von ihrer älteren Schwester den Umgang mit dem Kampfstock erlernen soll, Jaylah allerdings ihr technisches Talent nutzt und ihre Schwester mit Holografie-Technik zu täuschen versteht. Die folgenden beiden Rückblicke zeigen Jaylah beim Tod ihrer Mutter an Bord des Schiffes und schließlich Jaylahs Geburt, ehe der letzte Abschnitt der Geschichte mit dem Wort „jetzt“ beginnt. Nach Jaylahs Geburt zeigt dieser Abschnitt in einem einzigen großformatigen Panel den Beginn von Jaylahs neuem Leben … an der Sternenflottenakademie.

    Fazit: Ich hoffe, ich konnte in der kurzen Inhaltsangabe bereits transportieren, wie sehr mir diese Ausgabe von „Boldly go“ gefiel. Es war die richtige Wahl, sich gegen eine chronologische Erzählung von Jaylahs Lebensgeschichte zu entscheiden. So beginnt man am Punkt größter Verzweiflung und endet am Beginn von etwas Neuem und für diesen Beginn kann man gar nicht anders, als Jaylah am Schluss der Geschichte nur alles Gute für die Zukunft wünschen zu wollen.

    Autor Mike Johnsons emotionale Achterbahnfahrt wird hervorragend unterstützt durch Tony Shasteens Zeichnungen. Hier und da findet man – wie bei den meisten Star Trek-Comics – kolorierte Fotos als Grundlage für Hintergründe, aber das stört nicht weiter. Es gibt genügend Panels, in denen der Planet Altamid, Jaylahs ungewöhnliches Heimatschiff, die Charaktere, die Schlacht im Orbit und das All, das das Schiff davor durchstreifte, toll dargestellt werden. Am besten gefielen mir aber eindeutig Anfang und Ende; zuerst die verzweifelte Jaylah im dunklen Wrack und eine entschlossen dreinblickende Jalyah in Kadettenuniform auf dem in Sonnenlicht gebadeten Campus der Akademie.

    Bewertung: Ausgabe #5 von „Boldly go“ ist ein kleines Gesamtkunstwerk, dem man die Kürze bzw. Reduzierung auf einen einzelnen Band gar nicht negativ ankreiden kann – auch wenn ich selbst lieber längere Geschichten lese. Und hier muss ich auch anmerken, dass #5 gar nicht so viel Dialog zum Lesen anbietet, aber in den stillen Passagen liegt dank den Zeichnungen so viel emotionale Aussagekraft, dass auch hier kein Manko ensteht. Also ich bin wirklich sehr begeistert von diesem Comic und hoffe, dass die Reihe hin und wieder zu Jaylah zurückkehren wird und wir erleben, wie sie an der Akademie zurechtkommt. Immerhin wissen wir dank Ausgabe #1 ja, dass auch Scotty nun an der Akademie unterrichtet. Auch dies wäre ein guter Grund, diesen Schauplatz erneut aufzusuchen. Ausgabe #5 erhält von mir eindeutig 6 Sterne. Die Geschichte und ihre Umsetzung drückt bei mir genau die richtigen Knöpfe.
    Ich kann mich der Rezension voll anschließen! Fand die Geschichte auch sehr, sehr gut! Hoffe, Jaylah bleibt uns noch lange erhalten ...

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  • MFB
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    Boldy go #10

    Am Beginn von "Star Trek Beyond" sahen wir Captain Kirk bei einem vergeblichen Versuch, Frieden zwischen den Teenaxi und den Fibonern herzustellen. Die übermäßig misstrauischen und trotz ihrer geringen Größe sehr aggressiven Teenaxi schlugen Kirk in die Flucht, doch dabei gelang es zwei von ihnen, an Bord der Enterprise zu gelangen und einen von ihnen sieht man auch später im Film noch an Bord der Sternenbasis Yorktown. Die weitere Geschichte dieses Teenaxi – der Kevin genannt wird, weil sein eigentlicher Name für die meisten humanoiden Zungen unaussprechlich ist – erzählt Ausgabe #10 der "Boldly go"-Comicreihe.
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    Nachdem Kevin dem Leser Kirks Besuch auf seiner Heimatwelt aus der sehr ungewöhnlichen Perspektive eines Teenaxi nacherzählt hat, beginnt er mit der Schilderung neuer Eindrücke, die seine frühere Einstellung zu Fremden überdenken lassen. Neugierig geworden holte er bei seinem Volk die Erlaubnis ein, eine Weile auf der neuen Sternenbasis zu bleiben und da sich Kevin durch technisches Geschick auszeichnet, darf er auch als eine Art ziviler Experte beim Zusammenbau der Enterprise mithelfen. Daran beteiligt sich auch Montgomery Scott, der mit seinen Kadetten noch immer auf Exkursion ist (siehe Ausgaben #7 und #8) und auf dem Weg zurück nach San Francisco einen Zwischenstopp auf Yorktown einlegt, um zu sehen wie die Arbeiten vorangehen.

    Genau zu jenem Zeitpunkt wird auch eine diplomatische Delegation der Teenaxi auf der Sternenbasis erwartet und bedenkt man den Ausgang von Kirks Mission, verläuft diese halbwegs glimpflich … bis nach Abreise der Delegation nicht nur Kevin unauffindbar ist, sondern auch ein Bauteil der neuen Enterprise.

    Fazit: Diese Geschichte erinnert am Beginn vage an "Ongoing #14". Dieser Comic stellte uns den ebenfalls handwerklich sehr geschickten Keenser vor und wie er in die Sternenflotte eintrat. So weit geht Kevin nicht und tatsächlich hat es der kleine Teenaxi in dieser Geschichte mit einem schwierigen Loyalitätenkonflikt zu tun. Einerseits fühlt er sich noch immer seinem Volk verpflichtet und anderseits hat er die Föderation zu schätzen und zu mögen gelernt. Der Geschichte wirklich zugute halten muss man, dass die Sichtweise der Teenaxi wirklich fremdartig ist und dadurch wieder ähnlich gelagerte Missverständnisse entstehen wie bei Kirks Mission am Beginn von "Star Trek Beyond". Denn die einzige Absicht, die die Teenaxi-Delegation auf Yorktown verfolgt ist der Diebstahl des "Machtzentrums" der Enterprise mit der Absicht das modernste Schiff der Sternenflotte außer Gefecht zu setzen und sich so eine bessere Ausgangslage für zukünftige Verhandlungen mit der Föderation zu schaffen. Dass das entwendete "Machtzentrum" für die Enterprise gar nicht dermaßen wichtig ist, fällt den Teenaxi aufgrund ihrer besonderer Sichtweise auf die Dinge nicht gerade leicht.

    Die Geschichte ist sehr humorvoll, die Eigenheiten der Teenaxi-Kultur, die daraus entstehenden Situationen und Scotty sorgen für einiges an Witz. Seine Kadetten, die uns inzwischen ja schon recht gut bekannt sind ("Starfleet Academy"-Miniserie), sind aber eher ein Anhängsel. Es ist nett, sie wiederzusehen und sie haben durchaus die nicht unwichtige Funktion, Scotty als Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen. (Der einsilbige Keenser ist in dieser Hinsicht ja etwas weniger gut geeignet. ;-)) Aber letztlich sind sie in dieser Geschichte nur Scottys Befehlsempfänger und müssen dem Chefingenieur und Kevin das Rampenlicht überlassen.

    Die Zeichnungen zu Mike Johnsons Story steuerte abermals der routinierte Tony Shasteen in gewohnter Qualität bei. Das eindrucksvollste Bild in diesem Comic ist gewiss die Nahaufnahme von Kevins Gesicht, mit all den Runzeln, Schatten, Details in den Augen. Wenn man so will ist Shasteen aber zumindest ein Faux-pas unterlaufen: Auf einem Computerdisplay ist noch der Grundriss der vorherigen Enterprise-Variante zu sehen. Denkt man allerdings zurück an die ganz frühen "Ongoing"-Comics, die munter anachronistische Designs aus der "Next Generation"-Ära reingemischt haben, ist dieses Versehen von Shasteen kaum der Rede wert.
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    Bewertung: Ausgabe #10 erzählt abermals eine kleinere, persönlichere Geschichte aus dem neuen Star Trek-Universum, die beinahe durchgängig gut unterhält. Problematisch wird es meiner Meinung nach aber am Schluss, gerade dann, als die Handlung relevanter wird. Ich will nicht zu viel verraten, aber für meinen Geschmack kommt Kevin aus dem vorhin erwähnten Loyalitätenkonflikt etwas zu glimpflich raus. Ebenfalls zu glimpflich kommt er zur Yorktown-Basis zurück. Daher gebe ich nur 3 von 6 Sterne.


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  • MFB
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    Boldy go #9

    Nach den Abenteuern der U.S.S. Endeavour in den vergangenen drei Ausgaben der "Boldly go"-Comicreihe, konzentriert sich Ausagbe #9 nun wieder auf persönliche Erlebnisse bekannter Charaktere. Diesmal im Mittelpunkt stehen Uhura und Spock.
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    Die Enterprise wird noch auf Stenrnenbasis Yorktown zusammengebaut - ein Vorgang, der laut Information aus diesem Comic noch mehrere Monate andauern wird - und so gönnen sich Uhura und Spock eine Auszeit von der Sternenflotte, die sie auf Neu-Vulkan verbringen. Uhura unterrichtet an der Wissenschaftsakademie irdische Geschichte und Kultur während sich Spock einer Expedition anschließt, die ihn in eine abgelegene Gegend des noch relativ unerforschten Planeten führt. Dort soll eine radioaktive Substanz abgebaut werden, die dabei helfen soll, die neue Heimatwelt der Vulkanier energieautark zu machen.

    Während sich Spock weit entfernt von der Hauptstadt aufhält, genießt Uhura ihre neue Aufgabe in der Wissenschaftsakademie, wird von ihren jungen Schülern wie auch ihren vulkanischen Kollegen sehr geschätzt - ebenso von Spocks Vater Sarek, dessen unterschwellige Botschaft, sie und Spock mögen doch auch mal an Heirat denken, ihr nicht entgeht Ein Subtext, den Spock für gewöhnlich nicht wahrnimmt.

    Sareks Andeutungen sind jedoch nicht die einzigen Botschaften, die Uhura auffängt. Plötzlich wird Uhura von sonderbaren, warnenden Visionen geplagt und irgendwie scheinen diese in Zusammenhang mit der Expedition zu stehen, an der Spock teilnimmt ...

    Fazit: Band #9 erzählt eine abgeschlossene Geschichte, die aufgrund ihrer Kürze die Protagonisten vor kein ausschweifendes Rätsel stellen und auch nicht emotional so mitreißend ist wie die großartige Ausgabe #5 über Jaylah. Aber die Charaktere sind schön getroffen, die Dialoge sehr passend und das Wiedersehen mit Sarek ist höchst erfreulich. In diesem Comic darf er sich wieder von seiner zuvorkommenderen Seite zeigen. Ebenfalls ein Wiedersehen gibt es im Rahmen einer Vision mit Uhuras Eltern und - besonders eindrucksvoll gezeichnet - mit ihrem Onkel Raheem. Sie alle haben wir bereits in Band #18 der "Ongoing"-Reihe kennengelernt, auf dessen Handlung Raheems Erscheinen auch direkt anspielt. (Wenngleich Raheem seit seinem letzten Auftritt ein "e" abhanden gekommen ist. In diesem Band wird er "Rahem" genannt.)

    Thematisch verbindet die Geschichte sehr gut die Themen von Kommunikation und Emotionen, insofern ist Uhura - als einzige nicht-vulkanische Spezialistin für Kommunikation auf Neu-Vulkan - sehr gut in die Geschichte eingewoben, die Interessantes über die neue vulkanische Heimatwelt offenbart.
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    Visuell hervorragend dargestellt wurde Neu-Vulkan von Tony Shasteen. Nachdem die letzten paar Ausgaben der "Boldly go"-Reihe von neuen Zeichnen illustriert worden waren - mit sehr unterschiedlichem Erfolg meiner Meinung nach - kehrte also diesmal wieder ein Star Trek-Veteran ans Zeichenbrett zurück. Landschaften stellt Shasteen sehr beeindruckend dar, Charaktere bleiben den Originalen treu und Seite 14 entlockt einem wirklich ein lautes "Wow!".

    Bewertung: Eine nette kleine Geschichte, die thematisch sehr gut konstruiert ist und mit einem unaufgeregtem Finale aufwartet sowie mit einigen schönen Charaktermomenten. Ich weiß, dass nicht jeder ein Fan der Uhura/Spock-Beziehung ist, die im elften Kinofilm eingeführt wurde. Ich selbst fand es aber absolut legitim, dass die Drehbuchschreiber hier subtile Andeutungen aus den frühen Folgen der klassischen Serie aufgenommen haben (aus "Das Letzte seiner Art" und "Der Fall Charlie"), die die Zuneigung der beiden zueinander andeuten. Eigentlich ein ideales Thema, um in einer neuen, abweichenden Zeitlinie behandelt zu werden und "Boldly go"-Ausgabe #9 geht das Thema noch dazu ohne Kitsch an. Diese Ausgabe liefert damit eine gute Geschichte für Zwischendurch, der ich 4 von 6 Sterne geben kann.


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  • MFB
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    Boldy go #7 + #8

    In dieser zweiteiligen Geschichte stoßen die aus der Miniserie „Starfleet Academy“ bekannten Kadetten zur Crew der U.S.S. Endeavour. Captain Kirk & Co nehmen an einer Konferenz auf dem Planeten Babel teil, zu der als Reaktion auf die Vorfälle am Beginn der „Boldly go“-Reihe auch eine romulanische Delegation eingeladen wurde.

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    Unnötig zu erwähnen, dass die diplomatischen Spannungen spürbar sind. Der hitzköpfige andorianische Kadett Shev, der bei einem Empfang einen Streit mit dem romulanischen Botschafter vom Zaun bricht, trägt auch nicht dazu bei, die Stimmung zu verbessern und als der Botschafter kurze Zeit später mitten in seiner Ansprache tot zusammenbricht und Doktor McCoy Gift nachweisen kann, wird aus dem Kadetten sogar ein Mordverdächtiger. Selbstverständlich sind seine Freunde – einschließlich Jaylah, die erst seit kurzem die Akademie besucht – von Shevs Unschuld überzeugt und auch Captain Kirk folgt einer anderen Spur, nämlich einem mit hoher Geschwindigkeit von Babel flüchtendem Raumschiff, das sich von der Endeavour in einem Asteroidengürtel versteckt.

    Fazit: Die Geschichte bezieht ihre Inspiration vor allem aus der klassischen Star Trek-Folge „Reise nach Babel“ und auch ein wenig aus dem 6. Kinofilm „Das unentdeckte Land„. Auch im 7. und 8. Band der „Boldly go“-Reihe wird der Versuch unternommen, eine diplomatische Einigungen durch einen Mordanschlag zu sabotieren und unsere Helden sind gefordert, ein Krimi-Rätsel zu lösen und den wahren Verantwortlichen ausfindig zu machen. Dieses Schema ist sicher nicht das originellste, aber sehr gut geeignet, eine spannende Geschichte zu erzählen und nicht umsonst zählen die erwähnte Folge und der erwähnte Film zu den Favoriten der Fans.

    Noch eine weitere Parallele zu „Reise nach Babel“ gibt es im Comic: Auch hier treffen wir einen Botschafter, der nicht gerade begeistert von der Berufswahl seines Sohnes ist. Wenn ihr dachtet, die Beziehung zwischen Spock und Sarek in „Reise nach Babel“ sei zerüttet gewesen, dann solltet ihr mal sehen, wie hart der andorianische Botschaft mit seinem Sohn Shev ins Gericht geht. Ansonsten kann man sagen, dass die Charaktere sehr gut getroffen wurden, in der zweiten Hälfte gibt es auch ein paar gelungene humorvolle Einlagen. Jedoch stehen nur wenige Charaktere im Vordergrund. Die Kadetten plus Neuzugang Jaylah, die Endeavour-Crew rund um Kirk sowie Spock und Uhura, die Sarek zur Konferenz begleitet haben … Sie nehmen sich gegenseitig Platz weg. So taucht Scotty, der die Kadetten als Ausbilder nach Babel begleitet, zwar ganz am Anfang auf, ist später aber gar nicht mehr zu sehen. Auch Uhura hat nicht viel zu tun. Jaylah darf sich auch nur einmal richtig in Szene setzen – wobei es gefällt, dass die Autoren Johnson und Parrot ihren Faible für Holo-Technik gut untergebracht haben. Ansonsten ist die Geschichte aber mit Figuren überladen und ein weiteres Manko bildet auch die Auflösung des Kriminalfalls. Diese fällt zwar überraschend aus, nicht so wie ich erwartet hatte, aber doch nicht zufriedenstellend. Ich erkenne ehrlich gesagt keine Möglichkeit, wie man als Leser die Identität des Mörders vor der Auflösung herausfinden könnte.

    Die Zeichnungen dieser beiden Ausgaben stammen von Megan Levens. Wie Chris Mooneyham in der Ausgabe #6 feiert sie ein Star Trek-Debüt und ihr Stil gefällt mir bedeutend besser als jener von Mooneyham, stellt eigentlich fast das Gegenteil davon dar. Levens Stil zeichnet sich durch sehr klare Linien aus, die Koloration durch Sarah Stern ist kräftig, ebenfalls schön abgegrenzt. Die Klarheit des Stils erinnert vielleicht bewusst an die „Starfleet Academy“-Miniserie, Levens‘ Figuren wirken aber stärker „verniedlicht“. Ein Stil, wie man ihn eher in Comics für eine jüngere Zielgruppe findet. Nichtsdestotrotz ist es ein effektiver Stil, der nie Zweifel aufkommen lässt, welche Charaktere man gerade sieht.

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    Bewertung: Die Bewertung ist in diesem Fall etwas schwierig. Eigentlich wurde ich durchgehend gut unterhalten, aber die Auflösung ist bei einem Krimi natürlich sehr wichtig und hierbei überzeugt die Geschichte leider nicht. Was die Überfrachtung mit Personen angeht, hätte eine Verlängerung auf eine dritte Ausgabe der Story gut getan. Aber dafür, dass die Figuren bei ihren teilweise sehr kurzen Auftritten so gut getroffen wurden und weil mich die Gags im zweiten Teil der Geschichte sehr amüsiert haben, gebe ich doch noch eine leicht überdurchschnittliche Wertung: 4 von 6 Sterne!

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    Starfleet Academy - Miniserie


    Die Abenteuer der Kadetten der Sternenflottenakademie werden schon über lange Zeit regelmäßig in der Star Trek-Literatur thematisiert. Vor allem in den 90er-Jahren gab es so einige Spin-Offs mit dem Titel "Starfleet Academy", zum Beispiel eine dreiteilige Romanreihe über Spock, McCoy und Kirk und auch über die TNG-Ära-Charaktere. Auch Comics von Marvel und DC beschäftigten sich mit den Kadetten der Sternenflotte. William Shatner und das Autorenduo Reeves-Stevens verfassten ebenfalls den (leider nie fortgesetzten) Beginn einer neuen Romanreihe namens "Academy". Infolge des 11. Kinofilms von 2009 erschienen dann weitere vier "Starfleet Academy"-Romane. Und schließlich Anfang 2015/Ende 2016 nahm sich auch der aktuelle Star Trek-Comicverlag IDW dieses Themas an und veröffentlichte eine neue, fünfteilige Miniserie namens "Starfleet Academy", deren Handlung ebenfalls in der neuen Zeitlinie angesiedelt ist.

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    Abwechselnd erzählt die Miniserie von Erlebnissen zweier Gruppen von Kadetten. 2258 möchte Kadettin Nyota Uhura zu einem sonderbaren Signal Nachforschungen betreiben, das sie während ihrer Studien im Langstreckenkommunikationslabor der Akademie auffängt. Doch die Weigerung ihrer Vorgesetzten - drunter Ausbilder Spock - sie dabei zu unterstützten, lässt sie auf eigene Faust handeln. Doch dazu benötigt sie die Hilfe durch weitere Kadetten. Kadett Chekov gelingt es, den Ausgangspunkt des Signals herauszufinden: das Sonnensystem Wagner-219. Doch um die aus unerklärlichen Gründen als geheim eingestuften Informationen über dieses System abzurufen, benötigt Uhura die Hilfe eines anderen Kadetten, der es mit den Vorschriften etwas weniger genau nimmt als Chekov ...

    2261 steht das 100-Jahr-Jubiläum der Akademiegründung an, was für die vulkanische Kadettin T'Laan jedoch von keinem großen Interesse ist, hat sie doch entschieden, ihr Studium abzubrechen und nach Neu-Vulkan zu gehen, um dabei zu helfen, die neue Kolonie aufzubauen. Einer ihrer Professoren überredet T'Laan jedoch dazu, ihre Entscheidung noch etwas aufzuschieben und an einem zum Jubiläum ausgetragenen Wettbewerb teilzunehmen, an dem Studenten verschiedenster Schulen der Föderation teilnehmen. Der Professor hofft, dass T'Laan vom Teamgeist angesteckt wird und einige neue, interessanten Facetten des Akademielebens kennen lernt. Tatsächlich verläuft der Wettbewerb sehr abwechslungsreich und mit einigen Überraschungen, wofür auch T'Laans Teamkameraden sorgen: das wandelnde Lexikon Lucia Gonzales, der andorianische Heißsporn Shev, die Pilotin Grace Chen und der Medizinstudent Vel K'Bentayr vom Planeten Monchezke. Aus dem Wettbewerb wird jedoch ein Ernstfall, als das Team mit einem Shuttle in den Randbereich des Sonnensystem Wagner-219 gerät und dort das selbe Signal auffängt, wie einst Kadettin Uhura ...

    Fazit: Die Miniserie überzeugt mit zwei sehr interessanten, zeitlich getrennten aber parallel erzählten Handlungssträngen, wenngleich das "Geheimnis", was es mit dem Signal auf sich hat und wohin die Geschichte schließlich führen wird, schon sehr früh gelüftet wird. Das hätte man geschickter verstecken können. Dennoch ist auch der Weg hin zum Ziel die Lektüre wert. Die Charaktere - von denen es nicht gerade wenige gibt - sind mehr als ausreichend bis sehr gut definiert. Vor allem T'Laan und Lucia kommen sehr sympathisch rüber und die Canon-Charaktere im 2258er-Handlungsstrang sind durch die Bank hervorragend getroffen. Durch die ganze Geschichte zieht sich ein toller Wortwitz, die Dialoge zwischen Kirk und Uhura folgen ganz dem Stil ihrer verbalen Auseinandersetzungen im Kinofilm. Auch Vel K'Bentayr sorgt für viel Humor mit seiner Eigenart, Offensichtliches auszusprechen, da verbale Kommunikation für ihn noch neu ist. Inhaltlich ist mir sonst nur ein kleiner - aber unwesentlicher Fehler - aufgefallen: Eine bestimmte Zeitspanne wird einmal mit 47 Tagen angegeben, etwas später mit 61 Tagen.

    Die Zeichnungen von Derek Charm sind sehr interessant. Vorweg sei festgehalten, dass Charm zuvor noch keinen Star Trek-Comic illustriert hatte, nur eine handvoll alternative Cover für die "Ongoing"-Reihe beigesteuert hat. Sein Stil ist also für den Star Trek-Comic-Leser etwas Neues, aber man gewöhnt sich schnell daran. Ich kann auch nicht genau sagen, woran es liegt, aber seine Zeichnungen vermitteln zur selben Zeit den Eindruck, "einfach" gehalten zu sein, aber sind doch vollgestopft mit Details. Ich glaube, er legt einfach sehr bewusst den Fokus auf das Vordergründige und belässt es bei Hintergründen oft bei Formen, Farben und einigen besonderen Highlights. Ein interessanter Stil, der aber das Wiedererkennen von Personen und Schauplätzen in keinster Weise behindert. Im Gegenteil erkennt man sofort jeden Charakter, jede Spezies und jeden Schauplatz aus den Star Trek-Serien und -Filmen sofort wieder, trotz mancher Vereinfachung. Die gewählten Motive sind in der gesamten Miniserie sehr stimmig gewählt, ich konnte hier - anders als bei einigen der frühen "Ongoing"-Comics - kein "Entleihen" von unpassenden Elementen erkennen.

    Inhaltlich ist wirklich alles stimmig, eindeutig ein Spin-Off zum neuen Star Trek-Universum und doch gibt es viele Elemente in diesem Comic, die aus den anderen Serien und Filmen stammen und doch einfach perfekt in die Szenerie passen. Ich würde sogar so weit gehen und den Comic "Starfleet Academy" als Suchbildrätsel für langjährige Trekkies bezeichnen. Als solcher findet man jede Menge kleine Gimmicks: Kadett Kirk trägt beispielsweise in der Trainingshalle am Handgelenk ein Gerät, das genauso aussieht wie die Handgelenkskommunikatoren in „Star Trek – Der Film“. Ebenfalls aus dem ersten Film stammen die "Rüstungen" der Sicherheitswächter. In seiner Freizeit trägt Kirk dieselbe Jacke wie sein Prime-Universum-Gegenstück in „Star Trek III – Auf der Suche nach Mister Spock“. Viele außerirdische Spezies aus den diversen Star Trek-Filmen säumen den Campus der Akademie und in einer Bar – wo sonst? – sehen wir einen Lurianer sitzen, womöglich ein Vorfahre von Morn aus „Deep Space Nine“. Und sogar Phylosianer und Kzinti aus der Zeichentrickserie treten in Erscheinung. Aus „Enteprise“ sehen wir ebenfalls einige Spezies – Denobulaner, Rigelianer, Coridaniten etc. – und ab einem Rückblick in die Anfangszeit der Sternenflotte stellt Zeichner Derek Charm die von mir auch optisch sehr gemochte "Enterprise"-Ära umfassend dar. Hier fällt jedoch ein Zeichenfehler auf: Die Crew des NX-Klasse-Schiffs Slayton hat auf ihren Overalls dort, wo das Schiffsabzeichen sein sollten, nur einen weißen Kreis. Als ob diese Stelle freigehalten worden wäre, um ein Abzeichen einzufügen, dies aber vergessen worden wäre.

    Bewertung: Was Geschichten über die Kadetten der Sternenflotteakademie angeht, war ich sehr lange Zeit skeptisch, konnte mir nicht vorstellen, dass so etwas interessant wäre. Geprägt wurde meine Einstellung bestimmt durch zwei enorm schwache TNG-Kadetten-Romane, die ich den 90er-Jahren gelesen habe. Doch seit dem Kinofilm von 2009 ist das ganz anders und genau hier setzt auch die Comic-Miniserie an. Visuell wie auch von der vermittelten Stimmung her. Dass auch die "Enteprise"-Ära in die Story verwoben wurde, ist ein zusätzlicher Pluspunkt. "Starfleet Academy" unterhielt mich wirklich hervorragend, vor allem dank des hohen Humorgehalts, aber auch mit einer klassischen Abenteuerstory, deren Offenbarung aber ein wenig zu früh vorweg genommen wurde. An den Zeichenstil gewöhnt man sich wie gesagt schnell und die vielen keinen und großen visuellen Anspielungen sind eine tolle Sache für Fans. Ich geben der Miniserie gute 5 von 6 Sterne!

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    Boldy go #6


    Konzentrierte sich die 5. Ausgabe der „Boldly go“-Reihe ganz auf Jaylahs Werdegang, richtet sich der Fokus der Handlung nun wieder auf die Abenteuer von Captain Kirk an Bord der U.S.S. Endeavour. Nach den Ereignissen des vierteiligen Auftakts der Reihe, muss Captain Kirk Ersatz für seine Erste Offizierin Valas finden und bietet Sulu den Posten an, der diesen akzeptiert.
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    Einen Monat später hat sich Sulu bereits an Bord eingelebt und die Endeavour nimmt die Erkundung einer bislang nur als theoretisch angenommen Raumanomalie – eines „weißen Loches“ – vor. Die Crew ist fasziniert von den Möglichkeiten, mehr darüber herauszufinden und bereitet eine Raumsonde vor. Die Vorbereitungen werden jedoch abrupt unterbrochen, als ein Mitglied der Crew – eine Andorianerin namens Hila – Sabotage betreibt. Nach ihrer Gefangennahme behauptet sie lediglich, zum Wohle der Crew gehandelt zu haben, die sich der Gefahr der Anomalie nicht bewusst sei. Da sie nicht preisgeben will, woher sie ihre Informationen hat, beschließt Kirk die Erforschung fortzusetzen, doch schon bald beginnt das Weiße Loch Aktivität zu entfalten, die zwar anfangs nicht gefährlich wirkt, aber angesichts von Hilas Behauptungen doch für Beunruhigung sorgt …

    Fazit: Nach dem sehr guten Auftakt-Vierteiler und der meiner Meinung nach großartigen Jaylah-Story liefert die neue "Boldy go"-Reihe in der sechsten Ausgabe die erste deutlich schlechtere Geschichte ab. Die Intention mag zwar gut gemeint gewesen sein: Immerhin werden Kirk & Co hier erstmals "Opfer" einer Art Obersten Direktive, die sie selbst gegenüber anderen schon angewendet haben. Die Ironie kommt aber nicht so recht zu tragen, was wohl daran liegt, dass der Crew der Endeavour Informationen vorenthalten werden und sie im Grunde nur Beobachter sind, wenn sich Hila auf eigene Faust aufmacht, gegen die durch die Anomalie auftretende Gefahr vorzugehen. In dieser Geschichte agiert Kirk für meinen Geschmack auch etwas zu naiv. Klar, von ihm stammen die Worte "Risiko ist unser Geschäft", aber nach den ersten Auffälligkeiten wäre ein Rückzug auf eine etwas sicherere Distanz zum Weißen Loch doch angebracht gewesen, wenn man ohnehin eine Sonde hineinschicken will. Dramaturgisch gelingt es nicht so recht, die Bedrohlichkeit der Anomalie darzustellen. Tatsächlich ist es so, dass eigentlich die wahre Gefahr eingedämmt wird, kaum dass sie auftritt.

    Geschmackssache ist bestimmt der Zeichenstil von Chris Mooneyham. Ich glaube, "Boldly go #6" ist sein erster Star Trek-Comic, den er illustrierte und wenngleich er sich bei seinen Interpretationen der Umgebungen nicht sehr weit von den restlichen neueren Star Trek-Comics der neuen Zeitlinie entfernt, sind die Personen doch ein wenig ... sonderbar dargestellt. Es hat eine Weile gedauert, bis ich Captain Kirk erkannt habe.
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    Die Figuren wirken ... voluminös, mit breiten Oberkörpern, sehr kräftig. Konturen und Schatten werden durch eine enorm auffällige Schraffur hervorgehoben, das ganze Bild wirkt ein wenig schmutzig. Das ganze erinnert etwas an Frank Millers Batman. Nicht falsch verstehen: Ich liebe Millers „Die Rückkehr des Dunklen Ritters“, aber diesen Stil in einem Star Trek-Comic zu sehen ... ist etwas sonderbar. Vor allem da die Star Trek-Charaktere keine Superheldenkostüme tragen und dadurch leicht erkennbar wären. À propos Superhelden: Wenn ich so an den Ausgang der Story denke und wie die Ereignisse illustriert werden, dann hat diese Geschichte doch ein bisschen was von einem Superhelden-Comic. Schwer zu sagen, ob Chris Mooneyham deshalb einen solchen Stil verwendet hat oder ob dies generell seine Art ist. Ich persönlich war mit dem Stil von Tony Shashteen sehr zufrieden, der auch für Ausgabe #7 der Reihe leider nicht zum Zug kam.

    Mal sehen, wie sich Megan Levens schlägt, die ebenfalls noch keinen Star Trek-Comic gezeichnet hat und die Zeichnungen zur 7. Ausgabe beisteuern wird. Wie der Epilog von #6 andeutet, scheint in #7 eine Rückkehr nach Romulus bevorzustehen.

    Bewertung: Mike Johnson hat uns schon mal aufregendere Abenteuer spendiert. Die Story wirkt ein bisschen wie aus dem Baukasten, ein typisches "Anomalie-der-Woche"-Phänomen, das auch daran leidet, dass die Hauptcharaktere aus der Problemlösung am Schluss mehr oder weniger herausgehalten werden. Im Grunde reduziert es sich darauf, dass Kirk Sulu am Schluss so viel Vertrauen entgegenbringt, in einer kritischen Situation auf ihn zu hören und trotz der Gefahr die Schutzschilde zu senken. Auf dieses persönliche Vertrauen hätte Johnson besser den Fokus der Story gelegt. Die Sache mit der auf die Endeavour-Crew angewendete Oberste Direktive fand ich zu weit hergeholt. Der von diesem Abenteuer unabhängige Epilog macht aber zumindest Lust auf die nächste Ausgabe, deren Zeichnungen mir vielleicht wieder etwas mehr zusagen werden. Für die #6 von "Boldly go" gebe ich aber nur 2 von 6 Sterne.

    Anmerkung: Das Titelbild von #6 hat nichts mit dem Inhalt der Geschichte zu tun. Eine solche Szene gibt es im Inneren nicht und Dr. McCoy spielt nur eine Nebenrolle.

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    Boldy go #5

    Nach dem vierteiligen Auftakt der neuen „Boldly go“-Comicreihe, die nach den Ereignissen von „Star Trek Beyond“ ansetzt, folgt nun eine kürzere, sehr persönliche Geschichte über einen sehr beliebten Charakter, der im Kinofilm erstmals auftrat: die tapfere Jaylah, die jahrelang auf sich allein gestellt auf dem Planeten Altamid – voller Plünderer und einer militärischen Macht – überlebte, ehe sie auch dank der Enterprise-Crew dieses Kapitel ihres Lebens abschließen konnte.

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    Was auch aufgrund der Kürze eine sehr schlichte biographische Geschichte hätte werden können, ist vor allem stilistisch bemerkenswert. Zum einen, wird Jaylahs Geschichte chronologisch rückwärts in Auszügen erzählt. Die Geschichte beginnt mit dem Wort „davor“ und zeigt Jaylah bei ihrer Entdeckung des Wracks eines Sternenflottenschiffes. Sie ist allein, im Dunkeln geht sie auf die Knie, bricht in Tränen aus und schreit sich die Wut von der Seele. Eine Szene ohne Dialog, auch nicht der Schrei in der Dunkelheit wird illustriert und gerade das Minimalistische an dieser Szene lässt den Leser Jaylahs Verzweiflung spüren und das kleine Bisschen Hoffnung, als sie mit ihrer Hand über eine vertraut wirkende Wandtafel streicht.

    Davor: Die Geschichte springt zeitlich etwas zurück, man sieht Jaylah, wie sie mit ihrem Vater aus den Gefangenenlager Kralls auf dem Planeten Altamid entflieht und wie ihr Vater – eine wahrhaftiger Bär von einem Mann, der beeindruckend gezeichnet ist – dabei getötet wird. Erneut davor erleben wir, wir Jaylahs Schwester von Krall und seinem Handlanger geholt wird. Davor ist das Leben noch in Ordnung, wir sehen Jaylah mit Vater und Schwester auf einem interessant gestalteten Raumschiff und wir erfahren, dass ihre Familie Handel betrieb und stets auf sich gestellt nach neuen Geschäftspartnern Ausschau hielt. Die Unabhängigkeit führte aber auch dazu, dass sie lernen mussten, wie sie sich selbst verteidigen können, doch dem Schwarm, dem sie im Orbit Altamids begegnen, sind auch sie nicht gewachsen. Davor erleben wir, wie Jaylah von ihrer älteren Schwester den Umgang mit dem Kampfstock erlernen soll, Jaylah allerdings ihr technisches Talent nutzt und ihre Schwester mit Holografie-Technik zu täuschen versteht. Die folgenden beiden Rückblicke zeigen Jaylah beim Tod ihrer Mutter an Bord des Schiffes und schließlich Jaylahs Geburt, ehe der letzte Abschnitt der Geschichte mit dem Wort „jetzt“ beginnt. Nach Jaylahs Geburt zeigt dieser Abschnitt in einem einzigen großformatigen Panel den Beginn von Jaylahs neuem Leben … an der Sternenflottenakademie.

    Fazit: Ich hoffe, ich konnte in der kurzen Inhaltsangabe bereits transportieren, wie sehr mir diese Ausgabe von „Boldly go“ gefiel. Es war die richtige Wahl, sich gegen eine chronologische Erzählung von Jaylahs Lebensgeschichte zu entscheiden. So beginnt man am Punkt größter Verzweiflung und endet am Beginn von etwas Neuem und für diesen Beginn kann man gar nicht anders, als Jaylah am Schluss der Geschichte nur alles Gute für die Zukunft wünschen zu wollen.

    Autor Mike Johnsons emotionale Achterbahnfahrt wird hervorragend unterstützt durch Tony Shasteens Zeichnungen. Hier und da findet man – wie bei den meisten Star Trek-Comics – kolorierte Fotos als Grundlage für Hintergründe, aber das stört nicht weiter. Es gibt genügend Panels, in denen der Planet Altamid, Jaylahs ungewöhnliches Heimatschiff, die Charaktere, die Schlacht im Orbit und das All, das das Schiff davor durchstreifte, toll dargestellt werden. Am besten gefielen mir aber eindeutig Anfang und Ende; zuerst die verzweifelte Jaylah im dunklen Wrack und eine entschlossen dreinblickende Jalyah in Kadettenuniform auf dem in Sonnenlicht gebadeten Campus der Akademie.

    Bewertung: Ausgabe #5 von „Boldly go“ ist ein kleines Gesamtkunstwerk, dem man die Kürze bzw. Reduzierung auf einen einzelnen Band gar nicht negativ ankreiden kann – auch wenn ich selbst lieber längere Geschichten lese. Und hier muss ich auch anmerken, dass #5 gar nicht so viel Dialog zum Lesen anbietet, aber in den stillen Passagen liegt dank den Zeichnungen so viel emotionale Aussagekraft, dass auch hier kein Manko ensteht. Also ich bin wirklich sehr begeistert von diesem Comic und hoffe, dass die Reihe hin und wieder zu Jaylah zurückkehren wird und wir erleben, wie sie an der Akademie zurechtkommt. Immerhin wissen wir dank Ausgabe #1 ja, dass auch Scotty nun an der Akademie unterrichtet. Auch dies wäre ein guter Grund, diesen Schauplatz erneut aufzusuchen. Ausgabe #5 erhält von mir eindeutig 6 Sterne. Die Geschichte und ihre Umsetzung drückt bei mir genau die richtigen Knöpfe.
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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Hat noch jemand "Qs Schachzug" gelesen?

    Ich fand die Idee sehr gut und habe den Comic mit großem Interesse geschrieben. Es war auch interessant, wie eine alternative Zeit ohne Föderation aussieht ...

    (Lustig war nur, dass selbst der Crew von Kirk auffiel, das Worf anders aussieht als die Klingonen, die sie vorher kennengelernt haben).

    Am Ende ist ja nur die Frage offen, ob und wie es mit "Q" weitergeht

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von MFB Beitrag anzeigen
    Danke, hab den Link im vorherigen Post ausgebessert.
    Hab das Review gelesen und muss nun überlegen, ob ich mir die Comics antue oder eher nicht.
    Gewisse Personen WILL ich einfach nicht mehr in Star Trek-Geschichten dabei haben. Es wird einfach langweilig ...

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