Ein guter Einstieg in die Serie.
Die wichtigsten Charaktere werden eingeführt, ihre jeweiligen Eigenheiten treten hervor und tragen sogar zur Entwicklung der Ereignisse bei. Die Charaktere sind zum Teil skurill, aber alle sind interessant.
Dass man O'Brien zum Hauptcharakter gemacht hatfinde ich sehr gut, in TNG mochte ich ihn. Odo als geheimnisvoller Formwandler ist eine ungewöhnliche Figur, dessen Streben nach Wissen über seine Herkunft eine interessante Facette an seiner Persöhnlichkeit ist. Kira, die resolute Bajoranerin, verspricht Konfliktpotenzial mit den Kardassianern, aber auch mit den Sternenflottenleuten. Jadzia Dax, ein Jahrhunderte alter Symbiont im Körper einer jungen Frau ist hochintelligent und der ideale Wissenschaftsoffizier. Bashier hatte noch nicht genug Screentime, aber trotz seiner Intelligenz scheint der neue Mediziner noch recht naiv zu sein. Der Ferengi Quark als Anführer der Geschäftsleute der Station ist ein gewitztes Schlitzohr. Schließlich Sisko als neuer Commander ist ein interessanter Charakter voller Zwiespalt. Zum einem ein liebevoller Vater, ist er zum anderen voller Verbitterung über den Tod seiner Frau.
Also eine interessante und spannende Gruppe an Personen, die trotz ihre Gegensätzlichkeiten, Spannende Storys versprechen.
Zur eigentlichen Folge: Vom dramatischen Beginn mit dem Borg-Angriff über Siskos turbulenten Amtsantritt, über die religiösität der Bajoraner, über die seltsamen Ereignisse im Wurmloch, bis hin zum Konflikt mit den Cardassianern entfaltet der Pilot einen ordentlich Spannungsbogen, alle Elemente der Story haben einen angemessenen Spielraum.
Der Höhepunkt ist die philosophische Diskussion zwischen Sisko und den Wurmlochwesen über Zeit, Existenz und Vergänglichkeit.
Alles in allem ein guter Einstand der neuen Crew, (schwache) fünf Sterne!
Da dies mein erster vollständiger DS9-Run ist, wird die zweite Hälfte der ersten Staffel (und der Rest natührlich) für mich eine Premiere sein, worauf ich mich schon freue.
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[001/002]"Der Abgesandte"/"Emissary"
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Die Pilotfolge ist eine gute Mischung aus Philosophie und Action. Alle Figuren werden in Szene gesetzt, man erkennt sofort Funktion und Charakter.
Sehr stark ist Gul Dukat als charismatischer Gegenspieler mit seinen freundlich vorgetragenen Drohungen.
Für Bashier gilt: Willkommen in der Wildnis!
Kira muss noch erkennen, dass Föderierte keine Cardassianer sind.
Lediglich Quark kann ich noch nicht so richtig einschätzen.
Die Figurenkonstellation ist eine andere als bei TNG. Dort war die Gruppe homogen mit Picard an der Spitze der Hierarchie; quasi war es eine Familie. Nettsein war Trumpf.
Hier in DS9 ist die Gruppe heterogen und hat unterschiedliche Interessen. Während Sisko, Dax, O’Brien und Bashier die Föderation vertreten, ist Kira Bajoranerin, Odo ein Wesen von unbekannter Herkunft, Quark und die Ferengi sind unabhängig, die Cardassianer mischen auch mit und trauern verlorener Macht nach.
Es sind also viele Kulturen an einem Ort. So entsteht ein großes Potenzial an möglichen Konflikten, die politische Situation ist ständig brisant.
Eine solch uneinheitliche Gruppe an Figuren ist nötig, da Deep Space Nine eine ortsfeste Raumstation ist und kein Schiff, welches ständig von Planet zu Planet fliegt. Das heißt, bei TNG fliegt die Enterprise zu den Brennpunkten, hier kommen die Konflikte zu DS9.
Die Szene im Wurmloch ist der Höhepunkt und zugleich ein geschickter Kniff. In ihrem Denken fremdartige Wesen stellen sich vor, zugleich erfährt der Zuschauer Vieles über Siskos Vergangenheit, besonders das Verhältnis zu seiner verstorbenen Frau.
Die häufigste Frage lautet: Was ist das?
So fragen die Wurmlochwesen. Sisko erklärt ihnen Begriffe wie Erfahrungen, Lineare Zeit, Freude, Baseball. Anhand des letzten Begriffes erklärt Sisko einen Kern menschlichen Daseins, nämlich die Unberechenbarkeit, das Leben ist nicht vorherbestimmt. Schön ist, wie Sisko das Menschsein beschreibt.
Grimmiger Humor ist es, wenn ausgerechnet ein Wesen vom Aussehen Jennifers wissen will, was "verloren" ist.
Die Figur des Sisko ist noch schwer einzuordnen. Sisko ist mal traurig, weinend sogar, dann patzig gegenüber Picard, hart und selbstsicher gegenüber Dukat, philosophisch bei den Wurmlochwesen, gelassen gegenüber seinem Sohn Jake, mal ist er verbissen, mal witzig.
"Der Abgesandte" ist als Pilotfilm wesentlich überzeugender als der von TNG und ein gelungener Auftakt der Serie.
Ich gebe dieser Folge 5 Sterne.
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Danke für die detailreiche Antwort!
Zitat von MFB Beitrag anzeigenDenn ruhig und gemächlich ging es eigentlich von der 1. Staffel weg schon nicht auf der Station zu.
Aber ansonsten hast du natürlich Recht: Rein optisch passt die spätere Titelsequenz sehr gut zu den Veränderungen innerhalb der Serie. Und ich finde diese Sequenz auch gar nicht wirklich schlecht. Nur eben keinesfalls so gut wie die aus den ersten paar Staffeln.
Zitat von MFB Beitrag anzeigenIch habe es sicher in mehrere Büchern gelesen, aber jetzt mal schnell im "großen Star Trek Buch" was gefunden, dass zumindest Rene Auberjonois sehr spät gecastet wurde und deshalb sein Make-up nicht mehr ausgetestet war und deshalb am Anfang der Serie noch unfertig aussah.
Ist jetzt zugegeben keine Aussage über die Konzeption der Figur Odo selbst. Aber hätte es das Konzept gegeben, so denke ich mir zumindest, hätte man das Make-up an einem Licht-Double wohl vorab schon ausgetestet.
Zitat von MFB Beitrag anzeigenNach dem Lesen des Transcripts zum Heraussuchen des Zitats muss ich zugeben, dass ich mich da wohl verhört hatte. In hatte in Erinnerung, dass zwei Kinder, als sie über die Vererbung von Trill-Flecken sprechen, auch erwähnen, dass dies genetisch sei, wie bei den Stirnhöckern von "Tobin". Da hatte ich natürlich angenommen, es sei Tobin Dax gemeint.
Im Transcript habe ich aber eben gelesen, dass sie über jemanden namens "Torvin" reden. Da auf dem Planeten auch Nachfahren von Worf leben, könnte einer seiner Nachfahren gemeint sein, wenngleich wir auch keinem Klingonen namens Torvin in dieser Folge sehen, er wird lediglich erwähnt.
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Zitat von Xon Beitrag anzeigenInteressante Frage. So wie ich das in Erinnerung habe, lässt "The Best of Both Worlds" es eher wie zwei Tage erscheinen. Ich müsste mir die Episoden mal wieder ansehen, um das genauer sagen zu können.
Ganz genau kann man es wohl aufgrund fehlender Zeitangaben in der zweiten Hälfte des zweiten Teils von "Best of both worlds" nicht sagen, aber 2 bis 3 Tage wirken nachvollziehbarer als 6 Tage.
Wirklich? Ist wahrscheinlich Geschmackssache, aber ich werde die ursprüngliche Titlesequenz immer der späteren Version vorziehen. Visuell wirkt die Station einfach viel majestätischer, wenn sie allein in der Schwärze des Alls schwebt und akustisch empfinde ich die Titelmusik ab der vierten Staffel einfach als "zu schnell". Das ganze klingt irgendwie falsch, als hätte man die Geschwindigkeit bei der Originalvariante einfach hochgedreht.
Nicht ganz richtig. In der deutschen Synchro hört man das Wurmloch, stimmt. Im Original allerdings ist der Soundeffekt (genauso wie der Spezialeffekt) nicht zu vernehmen.
Interessant. Das lese ich hier zum ersten Mal. Weißt du noch, wo du das her hast? Würde mich sehr interessieren, da Genaueres zu erfahren.
Ist jetzt zugegeben keine Aussage über die Konzeption der Figur Odo selbst. Aber hätte es das Konzept gegeben, so denke ich mir zumindest, hätte man das Make-up an einem Licht-Double wohl vorab schon ausgetestet.
Was genau wird denn in "Kinder der Zeit" angesprochen?
Im Transcript habe ich aber eben gelesen, dass sie über jemanden namens "Torvin" reden. Da auf dem Planeten auch Nachfahren von Worf leben, könnte einer seiner Nachfahren gemeint sein, wenngleich wir auch keinem Klingonen namens Torvin in dieser Folge sehen, er wird lediglich erwähnt.
Ich glaube, du übersiehst bei deiner Betrachtungsweise das, was die Sequenz tatsächlich beinhaltet. Es wird eben nicht nur gesagt, dass Sisko seine tote Frau vermisst. Nein, die Szene, in der wir erfahren, dass Sisko gedanklich und emotional in der Vergangenheit festhängt, bildet den Endpunkt und die Auflösung seines character arcs im Pilotfilm. Ist er sich ursprünglich nicht einmal sicher, ob er auf Deep Space Nine bleiben will, so wird ihm in diesem Augenblick durch die Konversation mit den Propheten klar, dass es weitergehen muss. Dass er weitergehen muss. Wenn er den Wurmlochwesen die Natur linearen Zeitempfindens erklärt (dass wir Menschen immer wieder neue Momente erleben wollen und müssen und dass das Leben für uns gerade durch das Einlassen auf das Neue und Unbekannte lebenswert wird), so macht er sich im Grunde eigentlich selbst bewusst, dass er aufhören muss, in der Vergangenheit zu leben.
Auf was genau beziehst du dich damit?Zwei Monate und über 100 JAG-und Eureka-Folgen später lässt mich meine Erinnerung in dieser Hinsicht leider im Stich.
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Zitat von MFB Beitrag anzeigen(Aber dauerte Picards Entführung wirklich sechs Tage?)
Zitat von MFB Beitrag anzeigenDer Vorspann ist eher langweilig geraten, ab Staffel 4 gefällt mir der veränderte Vospann deutlich besser.
Zitat von MFB Beitrag anzeigenErwähnenswert ist, dass im Pilotfilm im Vorspann das sich öffnende Wurmloch nicht gezeigt wird. (Man hört es aber)
Zitat von MFB Beitrag anzeigenIch glaube, er wurde erst sehr spät in den Pilotfilm hineingeschrieben, noch ohne genaueres Konzept.
Zitat von MFB Beitrag anzeigenDie Visionsszenen dienen ziemlich offenkundig dazu, etwas über die Vergangenheit der Charaktere zu erzählen. Viel mehr ist es nicht. Da haben es sich die Autoren ein wenig einfach gemacht, als sie die 'magische' Fähigkeit des Drehkörpers wählten.
Zitat von MFB Beitrag anzeigenOptisch natürlich (was in 'Kinder der Zeit' angesprochen wird) aber auch am Verhalten.
Zitat von MFB Beitrag anzeigenAm Ende dauert die Wurmloch-Sequenzen für meinen Geschmack etwas zu lang und abgesehen von Essentiellem (wie die Unfähigkeit der Propheten, das lineare vergehen von Zeit wahrzunehmen) erfährt man sonst nur, dass Sisko seine Frau vermisst. Ach, wirklich?
Zitat von MFB Beitrag anzeigen(vor allem wenn sternenflottige Klischees breitgetreten werden).
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Zitat von Namenlos Beitrag anzeigen(hoffentlich funkt das zitieren)
bei voy war es ja noch schlimmer, dass viel mehr konfliktpotentila versprochen wurde, als gehalten. hier stellt sich jetzt nicht ganz schnell der friede ein und es bleibt am anfang mehr zusammenarbeit als freundschaft...
kira kommt im pilotfilm super herüber, o'brien auch... mit der geschichte um siskos frau hätte man ein bisschen warten können, vielleicht wäre die rückblende spannender, wenn man ihn schon kennt...
Wäre das im Pilotfilm noch ausgeblendet worden, wäre es ja zu 100% Friede-Freude-Eierkuchen gewesen.
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Ich empfinde die Folge generell als besten Pilotfilm den eine Star Trek Serie hat, weil sie es wunderbar schafft die Charaktere vorzustellen und besondere bei Sisko, die Persönlichkeit gut zu analysieren, und gleichzeitig den Grundton der Serie zeigt, der düsterer ist und wo es auch mal Gegner gibt die sich nicht mit einer Tasse Tee beruhigen lassen. Faszinieren,d das die Föderation hier durchaus mal in der Defensive sind.
Am besten gefallen hat mir die Sequenz mit Sisko und den Wurmloch Wesen, die Erklärung wie ein Mensch im Innersten funktioniert fand ich super, und der Moralhammer kam in dem Fall sanft wie eine Feder. Was mir generell nicht gefällt ist das Design der Runaboats, aber damit muss ich wohl leben.
Gut gefallen, hat mir auch die Außeinandersetzung mit Picard und deren Ende, wenn Sisko es schafft loszulassen.
An der Episode gibt es im Grunde nichts auszusetzen, und da es dazu noch der mMn beste ST Pilotfilm ist gibt es volle Punktzahl meinerseits.
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Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigenHier herrscht keine "Friede-Freude-Eigerkuchen", zwischen der Crew knistert und brodelt es. Leider Gottes wurde diese "interfamiliäre" Spannung schon kurz nach Staffel beginn wieder fallen gelassen ... die kollegiale Routine stellte sich meines erachtens viel zu schnell ein.
E
bei voy war es ja noch schlimmer, dass viel mehr konfliktpotentila versprochen wurde, als gehalten. hier stellt sich jetzt nicht ganz schnell der friede ein und es bleibt am anfang mehr zusammenarbeit als freundschaft...
kira kommt im pilotfilm super herüber, o'brien auch... mit der geschichte um siskos frau hätte man ein bisschen warten können, vielleicht wäre die rückblende spannender, wenn man ihn schon kennt...
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Der abgesandte is einfach der beste Pilotfilm von ner ST Serie. Gut dass picard mit macht und auch sonst ein schöner anfang den die serie zu näcsht nicht fortsetzen konnte!
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So, als Abschluss meines ausführlichen TNG-Review-Marathons nehme ich mir noch den Pilotfilm von DS9 vor. Warum? Einfach deshalb, weil DS9 nicht nur eine Fortsetzung, sondern ein echter 'Ableger' von TNG ist, bedient sich DS9 ja in TNG eingeführten Themen, ganz speziell im Pilotfilm. Mit O'Brien wird ein regelmäßiger Gast bei TNG zu einem Hauptcharakter, zudem spielen Picard/Locutus eine wichtige Rolle und die Enterprise-D ist einer der Schauplätze der Handlung. Außerdem muss ich gestehen, dass, als DS9 erstmals lief, ich gar nicht gewusst hatte, dass dem Pilotfilm eine ganze Serie folgen sollte. Ich hielt den Film eher für ein Serien-Special von TNG und war damals regelrecht enttäuscht, dass von der Enterprise und deren Crew so wenig zu sehen war.Nun, jetzt weiß ich es ja besser.
Also, dann DVD eingelegt und los geht's ...
... gleich mal mit TNG!Konnte man mir bei den ersten Szenen des Pilotfilms wirklich verübeln, dass ich DS9 für ein TNG-Special hielt? Ein Lauftext beschreibt die Geschehnisse aus dem Borg-Zweiteiler und wir sehen kurz darauf die Schlacht bei Wolf 359. Einen Pilotfilm mit einem Lauftext zu beginnen, fand ich jetzt nicht berauschend. Wurde aber bei VOY ebenfalls eingesetzt, um Grundlagen zu erklären. (Aber dauerte Picards Entführung wirklich sechs Tage?)
Mit der Schlacht beginnt die Folge schon mal sehr dynamisch, für TV-Verhältnisse war das gar nicht schlecht. Aber ein bisschen Dynamik und Dramatik fehlte mir. Die Crew der Saratoge erschien mir bis zum fatalen Treffer etwas zu entspannt. Ein vulkanischer Captain ist da auch nicht gerade dienlich. Bevor der Verlust des ganzen Schiffes zu betrauern ist, verliert Lieutenant Commander Sisko seine Frau, kann seinen Sohn aber noch retten. (Zivilisten sind also nicht nur Schiffen der Galaxy-Klasse an Bord.)
Sprung drei Jahre nach vorn, ungefähr zur Zeit kurz nach Beginn der sechsten TNG-Staffel. Die Siskos kommen auf DS9 an, der erste Blick auf die Station vor der blauen Welt Bajors ist wirklich eine schöne Einführungsaufnahme.
Der Vorspann ist eher langweilig geraten, ab Staffel 4 gefällt mir der veränderte Vospann deutlich besser. Erwähnenswert ist, dass im Pilotfilm im Vorspann das sich öffnende Wurmloch nicht gezeigt wird. (Man hört es aber)
Das Set von DS9 ist wirklich ziemlich groß, eigentlich jedes Bestandteil ist ausufernd groß. Mir gefällt, dass es auch viele Ebenen gibt. Dadurch entstehen ganz Winkel, aus denen Aufgenommen wersen kann. Im Pilotfilm wird das noch wenig genutzt. In TNG auf der Brücke kam das auch zu kurz.
Die Sets sind schon ziemlich fertig und extrem detailreich, die größten Änderungen werden die Bildschirme (hier noch oval bis rund mit teils eher untypischen Grafiken) und Odos Büro betreffen.
Nach und nach werden die neuen Charaktere eingeführt, wobei Sisko sich gleich nach seiner Ankunft unbeliebt macht, indem er sich bei Sisko beschwert, warum noch keiner aufgeräumt hat. Kira wird als sehr streitlustig eingeführt, Odo gleich einmal über seine Eigenschaften wie auch Quark. Am Make-up wird sich zukünftig noch was tun, vor allem bei Odo. (Ich glaube, er wurde erst sehr spät in den Pilotfilm hineingeschrieben, noch ohne genaueres Konzept. Deshalb dürfte auch sein Büro noch so unfertig gewirkt haben.)
Im Aufeinandertreffen von Sisko und Picard wird klar, dass Sisko im Enterprise-Captain noch immer zumindest zum Teil Locutus sieht und entsprechend respektlos agiert. In diesem Gespräch wird auch starker Bezug auf TNG 'Fähnrich Ro' genommen, indem die politische Lage auf Bajor recht genau beschrieben wird. Etwas, das Kira kurz darauf nicht sonderlich positiv sieht. Nach der plakativ streitsüchtigen Einführung wird sie schnell zu einem erfrischend ehrlichen Charakter. Kann gut verstehen, dass Ro Laren für Kira Vorbild stand.
Danach steht Sisko eine weitere ungewöhnliche Begegnung bevor: mit der Religion der Bajoraner in Form von Kai Opaka und der Träne der Propheten. Die Visionsszenen dienen ziemlich offenkundig dazu, etwas über die Vergangenheit der Charaktere zu erzählen. Viel mehr ist es nicht. Da haben es sich die Autoren ein wenig einfach gemacht, als sie die 'magische' Fähigkeit des Drehkörpers wählten. Eher relevant fü Sisko als 'Abgesandten' ist mehr der direkte Auftrag Opakas an Sisko. Im Endeffekt war's dann doch sie, die Sisko zum Abgesandten machte. Gut gefiel mir am Besuch, das es im Kloster Holo-Technik gab. Schöne Auffassung von moderner Religion. Sieht man später nicht mehr, oder?
Auch das Matte Painting des verwüsteten Bajor sah toll aus und wird aufpoliert ja auch das wiederhergestellte Bajor repräsentieren.
Mit Jadzia und Bashir kommt der nächste Schwung neuer Charaktere an Bord. Julian verhält sich unbeholfen (rückblickend muss man sagen, dass er wohl nur geschauspielert hat) Un die Trill haben sich seit 'Odan' extrem verändert. Optisch natürlich (was in 'Kinder der Zeit' angesprochen wird) aber auch am Verhalten. Was man später von der Symbiose-Kommission so erfährt, hätten diese einen so parasitären Symbionten wie Odan eher bei erstbester Gelegenheit aus dem Verkehr gezogen. Oder haben die dann Speziell für Odan Wirte mit geringstmöglichem Selbsbewusstsein und Hang zur Selbstaufgabe ausgesucht?
In der Fassung als getrennter 2-Teiler im TV fehlt immer die Szene, in der sich Picard von O'Brien verabschiedet. Gut, so besonders war die Szene nicht. Seltsam ist aber, dass O'Brien hier nur für die kurze Rückkehr auf die Enterprise die Schiffsuniform trägt.
Mit der Ankunft des Cardassianischen Schiffes kommt dann auch der letzte Spieler aufs Feld und wir lernen Gul Dukat kennen. Schon erstaunlich, wie viele Charaktere, die noch am Schluss der Serie wichtige Rollen spielen werden, schon im Pilotfilm dabei waren.
Ebenfalls erstaunlich groß ist das Set des cardassianischen Schiffes. Neben der voll ausgebauten Brücke gibt es noch Korridore und eine Art Computerraum zu sehen, in dem Odo die Schiffssysteme manipuliert. Bei keinem dieser Sets handelt es sich um zweckentfremdede Teile der Raumstation.
Als Odos Manipulation Wirkung zeigt, sehen wir erstmals ein Runabout abheben. Die Rio Grande, die es als einziges der drei ursprünglichen Schiffe bis zu Serienfinale aushalten sollte. Die deutsche Synchro haut leider daneben, indem sie Runabout mit Shuttle übersetzt. Grundsätzlich nicht so verkehrt, aber später wird das zu einem kleinen Problem führen. ('Das Paradiesexperiment')
Eine lustige Szene gibt es dann, als O'Brien Odo zurück auf die Ops beamen will. Ein Fußtritt ist es dann schließlich, der das Beamen auslöst.
Beim ersten Trip durch das Wurmloch stellt sich heraus, dass es in den Gamma-Quadranten führt. Der Zielort spielt in dieser Folge noch keine wirkliche Rolle. Das Wurmloch allein ist hier wichtig als 'Himmlischer Tempel'. Vor dem ersten Komtakt mit den Propheten gibt es noch eine weitere lustige Szene, als Sisko und Dax das Runabout verlassen und sich ihnen eine völlig andere Landschaft darbietet. Diese lsutige Szene wandelt sich aber dramatisch, als ein Drehkörper erscheint, die beiden 'angreift' und Dax mit sich nimmt. Dies wird man letztmals sehen, dass die Propheten Drehkörper verwenden, die nicht zu jenen gehören, die sie dem bajoranischen Volk schickten.
Bei den Szenen im Inneren des Wurmlochs, als sich die Propheten in Form von Personen manifestieren, die Sisko kennt, wird man den Stil des Pilotfilms beibehalten. Es entsteht auch schöne Mystery-Stimmung und man hätte hier einen schönen (und v.a. stimmigen) Roten Faden als durchgehendes Mystery-Element schaffen könne. Am Ende dauert die Wurmloch-Sequenzen für meinen Geschmack etwas zu lang und abgesehen von Essentiellem (wie die Unfähigkeit der Propheten, das lineare vergehen von Zeit wahrzunehmen) erfährt man sonst nur, dass Sisko seine Frau vermisst. Ach, wirklich?
Abgesehen von der im Vergleich dazu zu kurz geratenen Konfrontation mit den 3 cardassianischen Schiffen, fehlt es dem Pilotfilm leider an Spannung. Er gehört damit eindeutig in die Kategorie 'Nicht spannend aber interessant'. Typischer 4-Sterne-Kandidat. Allerdings ziehen sich ein paar der interessanten Szenen so lang, dass sie wieder uninteressant werden.Ich gebe dennoch gnädige 4 Sterne. Das Produktionsniveau der Serie ist schon im Pilotfilm auf einem sehr hohen Level. Und wie in ST7 (vom selben Regiesseur) ist in Summe doch sehr viel Gutes im Pilotfilm vorhanden. Dramaturgisch nicht immer gut untergebracht und etwas 'langsam' dargebracht (vor allem wenn sternenflottige Klischees breitgetreten werden).
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Ich finde den Pilotfilm sehr gelungen.
Wie die neuen Charaktere vorgestellt werden, lässt mich schmunzeln z.B. als Kira Sisko anfährt, Sternenflottenoffiziere seien es wohl nicht gewohnt, sich die Hände schmutzig zu machen
Was den Übergang von TNG zu DS9 angeht und die Szenen, die diesen versinnbildlichen, ist mein Fazit gemischt.
Die Verabschiedung Picards von o'Brien fand ich irgendwie... unterkühlt.
Die Zusammensetzung der ganzen Crew mit ihren skurrilen Charakteren ist ein gewagter Schritt gewesen aber im Grunde wächst einem der ganze Haufen innerhalb kürzester Zeit ans Herz.
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Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigenMeine Ansicht wegen der FX beschränkte siuch nicht nur auf Odo. Auch die Explosionen der Schiffe, die einfach wie Seifenblasen zerplatzen (puff-weg-sind-sie) statt zu zerbrechen, oder der viel zu schnelle start der Evakuierungsshuttles aus der Saratoga stören mich.
Eine richtig tolle Explosion – für die man auch tatsächlich extra ein Modell baute, um es in die Luft zu jagen – gibt es, meiner Meinung nach, in der Episode "Visionary", als O'Brien die Zerstörung der Station beobachtet ...
Bezüglich der Einstellung mit den Rettungskapseln kann ich dir leider auch nicht ganz zustimmen: Ich finde das hat genau die richtige Geschwindigkeit. Die Dinger werden halt (so wie ich mir das vorstelle), richtig aus das Schiff "herausgeschossen". Und genau so sieht es eigentlich auch aus.
Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigenDer Teufel liegt im Detail, aber wie gesagt, ich werte den Film deshalb nicht ab. Für die damalige Zeit war die FX Top, Also beurteile ich auch das und vergleiche DS9 nicht mit "Avatar".
Für mich persönlich sind Spezialeffekte sowieso nur schmückendes Beiwerk. Ich weiß zu schätzen, wenn sie gut aussehen, aber mich lenkt es auch nur selten von der eigentlichen Geschichte ab, wenn sie schlecht sind.
Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigenDie Wurmlochszene mag gut geschauspielert gewesen sein, aber sie war einfach zu lang ...
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Meine Ansicht wegen der FX beschränkte siuch nicht nur auf Odo. Auch die Explosionen der Schiffe, die einfach wie Seifenblasen zerplatzen (puff-weg-sind-sie) statt zu zerbrechen, oder der viel zu schnelle start der Evakuierungsshuttles aus der Saratoga stören mich. Der Teufel liegt im Detail, aber wie gesagt, ich werte den Film deshalb nicht ab. Für die damalige Zeit war die FX Top, Also beurteile ich auch das und vergleiche DS9 nicht mit "Avatar".
Mein Hauptproblem liegt eher darin, das mich der Film überhaupt nur wärhrend des Mittelteils von Siskos ankuft an Bord bis zur entdeckung des Wurmlochs irgendwie fesseln konnte, weil die ereignisse interessant waren. Die Einführung der Figurenhat spaß gemacht, und DS9 und Bayor sind tolle Handlungsorte.
Die Wurmlochszene mag gut geschauspielert gewesen sein, aber sie war einfach zu lang, angesichts der tatsache, dass man beim ersten auftauchen der Cardassianer wissen konnte, wie der Film enden würde.
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Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigenWas mir nach ENT als erstes in Auge springt, sind die Spezialeffekte. Denn die sind in den ersten Staffeln - nach heutigen Verhälltnissen - natürlich kaum der Rede wert ... wenn Odo Formwandelt, habe ich immer das gefühl, einen Marvel-Cartoon zu sehen. Aber da das dem zeitgeist geschuldet ist, lasse ich diesem Umstand in der Bewertung unberücksichtigt. Für damalige Verhältnisse waren die Effekte top, und das würdige ich nach wie vor.
Aber abgesehen von diesem Effekt braucht sich der Pilotfilm meiner Meinung nach auch heute wirklich nicht verstecken: Die Effekte beim Durchqueren des Wurmlochs beispielsweise sind wunderschön und sehr kreativ; auch heute noch. Oder die Modelleffekte des Runabouts, das am Ende des ersten Teils (bzw. in der Mitte des spielfilmlangen Pilots) aus der Station aufsteigt ... auch hier hat man wunderbare Arbeit geleistet.
Was die Qualität des Pilotfilms an sich betrifft, muss ich bei Gelegenheit noch mal eine ausführliche Rezension schreiben. Nur so viel: Ich liebe "Emissary"! Ich finde es wunderbar, wie Michael Piller alle Charaktere vorstellt und jedem eine Szene gibt, in der er positiv hervortritt. Avery Brooks Schauspiel in den Szenen im Wurmloch berührt mich jedes Mal auf's Neue ("I ... exist here. I don't know if you can understand. I see her like this every time I close my eyes ... in the darkness in the blink of an eye, she's there ... like this ..."). Und ich finde es toll, dass man tatsächlich daran gedacht hat, im ersten Intro der Serie das Wurmloch wegzulassen.
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