Zitat von cowboy bebop
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Zu 1.:
Da was immer als Umsatz angegeben wird, also "Film XY hat so und so viele Millionen eingespielt" ist immer das Gesamtergebnis aus Kinobesuchern mal aktuellem, durchschnittlichem Ticketpreis. Davon muss man dann erst den Einbehalt der Kinoketten abziehen, denn die Lichtspielhäuser wollen ja auch verdienen. Grob gesagt kann man hiervon schon einmal gut 50 Prozent rausrechnen, was bei den Kinos hängen bleibt.
Zu 2.:
Beim Marketing läppern sich die Kosten zusammen. Ein Fernsehspot mag eventuell nur einige tausend Dollar kosten, aber wenn man das weltweit hochrechnet, ist man schnell bei mehreren Millionen allein für die TV-Spots. Ein weiterer großer Posten sind die Werbetouren der Hauptdarsteller, die meist vor einem großen Film durch Talkshows tingeln und zu Premieren fahren und dafür auch bezahlt werden wollten - sofern nicht bereits Teil der Verträge. Dann natürlich noch Plakate, virales Marketing, etc. Das alles kostet und summiert sich schnell auf.
Zu 3.:
In Hollywood macht man einen Film primär zum Geldverdienen, doch dafür muss der einen gut unterhalten und sein Publikum finden. Und man muss den Leuten auch irgendwie vermitteln,,warum sie genau diesen Film sehen sollten. Bei Star Wars war das nach dem ersten Teil bisher leicht, denn jeder, der den ersten Film gesehen hat oder später zum Fan wurde, wollte wissen, wie es weitergeht. Auch bei Rogue One konnte man noch gut vermitteln, dass man hier dem klassischen Star Wars zuarbeitet und die Vorgeschichte zu Episode IV erzählt. Bei Solo war das aber offenbar recht schwierig - und man konnte außer den Fans nur wenig Laufkundschaft in die Kinos locken. Ich denke, wir können uns Stand heute darauf einigen, dass das Konzept der Anthology-Filme mit dem Fokus auf einen Charakter nicht unbedingt funktioniert, sofern man nicht auch im Hintergrund den Film in ein größeres Narrativ einbettet. Klar, Solo erzählt die Vorgeschichte von Han Solo, aber trotz der großen Beliebtheit der Figur hat das offenkundig nicht gereicht, um genug Leute in die Kinos zu locken. Dabei sind knapp 350 Millionen an Einnahmen nicht einmal so schlecht - der Film war (auch durch die ganzen Nachdrehs) halt nur so teuer, dass dieser Betrag nicht ausreicht, um die Kosten zu decken.
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