Wie seid ihr zu Babylon 5 gekommen? - SciFi-Forum

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  • garakvsneelix
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    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Und genau das stört mich, es hätte für mich beiläufiger sein müssen. B5 ist für mich fast wie ein großartiger Zaubertrick, nur mit dem Problem, dass ich ihn von vornherein verstehe.
    Das ist halt der Fluch, wenn man sich mit Erzähltechniken auskennt. Allerdings muss man dazu sagen, dass JMS, wenn ich es so überschaue, tatsächlich sein Ziel erreicht hat: Er meinte, in einer guten Show müssten 50 Prozent der Leute die Hinweise auf später richtig interpretieren, die anderen 50 Prozent nicht. Doof ist es, wenn man zu jener Gruppe gehört, zu der man eigentlich nicht gehören möchte.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ja das Treffen, überhaupt die letzte Folge war schön. Auch und gerade, dass Zack Sheridan auf der Station verabschiedet fand ich passend. Nur warum dieser Dialog? Hätter er ihn nicht eingeladen und trifft ihn dort wäre es absolut ok gewesen, weil er eben nicht einer seiner Top 5 Freunde war. Dass er diesen Brief abgeschickt hat und Zack nicht finden konnte ist Blödsinn. Auch dass Sheridan nichts von der Sprengung der Station weiß und dann in der letzten Szene alle seine Freunde ebendieser beiwohnen stört mich.
    Na ja, das mit Zack ist tatsächlich etwas komisch, aber bei der Sprengung der Station kann ich mir schon vorstellen, dass es einfach niemand Sheridan sagen wollte. Schon dem Stationskommandanten, der Sheridan gar nicht kannte, war es sichtlich unangenehm und das, obwohl er gar nicht wusste, dass Sheridan bald sterben würde.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Den Satz, dass er nichts von der Sprengung wusste hätte er nicht sagen müssen.
    Diese Winzigkeiten stören mich dann schon. Die Folge ist gut und sie ist ein schöner Abschluss. Aber ich frage mich wirklich warum die Dialoge keiner gegenliest und solche Klopper streicht.
    Na ja, das hängt mit den Produktionsbedingungen zusammen:
    - Anders als z. B. bei Star Trek war JMS lange Zeit (quasi von Staffel 3 bis Staffel 5) sein eigenes Autorenteam. Es gab ansonsten eigentlich niemanden, der "gegenlesen" konnte
    - Gegenlesen braucht seine Zeit. Das ist häufig eine Zeit, die man im Serienbusiness nicht hat.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Danke! Das ist genau das was ich wissen wollte. Marcus' Tod schien mir deshalb so sinnlos, weil er weniger dramatisch war als ein Tod von Susan es gewesen wäre. Dass JMS das andersrum sieht wundert mich ich.
    Na ja, innerhalb von JMS' Dramaturgieverständnis, das ich übrigens durchaus teile, ist der Unterschied schon klar, den Marcus' Tod mit sich bringt.

    Susans Tod wäre das Szenario "Person stirbt zufällig und alle anderen sind traurig". Im Falle von Marcus' Tod ist das Szenario aber ein ganz anderes. "Person A erhebt sich noch einmal, zeigt seinen eigenen Willen und seinen Heldenmut und rettet Person B vor dem Tod, indem Person A sich opfert. Alle sind traurig, aber Person B ist noch trauriger, bedauert die Vergangenheit und erhebt sich am Ende dennoch, um in die Zukunft zu schauen".

    Der dramaturgische Wert des letzten, insbesondere in einem Werk, dessen Aussage ohnehin ist, dass der Mensch über sich selbst hinauswachsen kann, ist da schon höher. Nicht, dass ich was gegen zufällige Tode habe - LOST und "Serenity" haben sie zur Perfektion gebracht -, aber die Variante, die Marcus' Tod eröffnet hat, macht innerhalb der Aussage von B5 einfach mehr Sinn.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ich mag unsere Sprache nicht. Deshalb habe ich auch mein Germanistikstudium geschmissen. Ich finde deutsch nicht schön. Aber ich kenne mehr von Schiller als mir lieb ist. Ich finde seine Dramen vom Aufbau her kunstfertiger als die von Shakespeare und sie sind halt weniger plakativ als B5.
    Abgebrochenes Germanistikstudium? Okay, dann kann ich noch genauer werden. Was hast du vom "klassischen" Schiller gelesen, also Weimarer Klassik? Ich gehe nicht davon aus, dass JMS die Werke der Weimarer Klassik kennt bzw. kannte, als er B5 schrieb, aber von der Konzeption her sehe ich da wahnsinnig viele Parallelen.


    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ich mag manchmal einfache, schlichte Dramaturgien mit eindeutiger Struktur. Zum Beispiel ein Hundertmeterlauf. Ich mag auch komplizierte Dramaturgien mit vielen verwobenen und undurchsichtigen Handlungssträngen. Wie die Dramen von Shakespeare (Mb ausgenommen). B5 ist eine kunstvoll ausgearbeitete Geschichte aber so plakativ wie ein Stopschild. Das verstört mich einfach Es nimmt den Zauber.
    Ich bin mir nicht sicher, was du mit "plakativ" meinst. Romeo und Julia ist ja vielleicht die plakativste Liebesgeschichte aller Zeiten. Dass sich aber hinter den eindeutig erkennbaren Kernaussagen auch noch viele andere Kleinigkeiten tummeln, ist dennoch klar. Der Unterschied liegt dann aber vielleicht in der Wahrnehmung des Mediums. Du sagst ja selbst, dass du Serien eher wenig bewusst schaust. Bei Büchern ist das schon ganz anders, denn da widmet man sich dem einzelnen Satz schon länger als beim Schauen einer Serie.
    Zuletzt geändert von garakvsneelix; 18.08.2013, 13:56. Grund: Goethe statt Schiller geschrieben, aber Tibo scheint es auch überlesen zu haben :D

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  • textor
    antwortet
    Die ersten 2 Staffeln wurden damals (90er) im ORF ausgestrahlt. B5 hat mir immer schon gefallen, vor ein paar Jahren hab ich dann auf E-Bay die erste Staffel ersteigert und habe mir dann gleich alle anderen inkl. der Filme und Crusade gekauft. Wobei ich B5 nur OV gucke, bei Star Trek ist es umgekehrt.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Ich finde Sheridan eigentlich bis zum Ende der dritten Staffel als Charakter ganz okay. Ab dann wird's mir aber mit dem Messiahs-Getue zu sehr übertrieben.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen



    Überlege mal, ob es auch ästhetische Programme geben kann, bei denen deine fett eingetragenen "muss" eher "darf nicht" heißen könnten. Wenn man den Anspruch einer "realistischen" Erzählweise hat, dann gehört an die jeweilige Stelle tatsächlich ein "muss", aber diesen Anspruch hatte B5 eigentlich nie. Dafür war es von Anfang zu konstruiert.
    Und genau das stört mich, es hätte für mich beiläufiger sein müssen. B5 ist für mich fast wie ein großartiger Zaubertrick, nur mit dem Problem, dass ich ihn von vornherein verstehe.


    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Na ja, ich kann mir schon vorstellen, dass Sheridan mit der B5-Crew immer recht guten Kontakt wahrte, mit dem einen mehr, mit dem anderen weniger. Ob sie wirklich, wirklich enge Freunde waren? Puh, habe ich nie darüber nachgedacht. Aber ich fand ihr Treffen auf Babylon 5 sehr schön, zumal es eine der letzten finalen Auflösungen des Kosh-Traums umschließt.
    Ja das Treffen, überhaupt die letzte Folge war schön. Auch und gerade, dass Zack Sheridan auf der Station verabschiedet fand ich passend. Nur warum dieser Dialog? Hätter er ihn nicht eingeladen und trifft ihn dort wäre es absolut ok gewesen, weil er eben nicht einer seiner Top 5 Freunde war. Dass er diesen Brief abgeschickt hat und Zack nicht finden konnte ist Blödsinn. Auch dass Sheridan nichts von der Sprengung der Station weiß und dann in der letzten Szene alle seine Freunde ebendieser beiwohnen stört mich.
    Den Satz, dass er nichts von der Sprengung wusste hätte er nicht sagen müssen.
    Diese Winzigkeiten stören mich dann schon. Die Folge ist gut und sie ist ein schöner Abschluss. Aber ich frage mich wirklich warum die Dialoge keiner gegenliest und solche Klopper streicht.



    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Er musste sterben, weil ein Sieg ohne Verluste dramaturgisch nur halb so wertvoll ist. Vielleicht wusstest du es ja bisher noch nicht, aber während der vierten Staffel wusste noch niemand, dass es auch eine fünfte geben würde. JMS meinte hinterher, dass wenn er gewusst hätte, dass Claudia Christian in der fünften Staffel nicht mitmachen würde, er Susan und nicht Marcus hätte sterben lassen. Zu dem Zeitpunkt, als er es schrieb, fand er Marcus' Tod aber dramaturgisch noch etwas besser (und da gab ich ihm dann auch recht).
    Danke! Das ist genau das was ich wissen wollte. Marcus' Tod schien mir deshalb so sinnlos, weil er weniger dramatisch war als ein Tod von Susan es gewesen wäre. Dass JMS das andersrum sieht wundert mich ich. Aber es erklärt zumindest warum er ausscheidet. Ich dachte aber immer diese Folge sei gedreht worden als klar war das Susan aussteigt.

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen

    Magst du auch Schiller? Schiller hat sehr viel von dem, was ich an B5 schätze.
    Ich mag unsere Sprache nicht. Deshalb habe ich auch mein Germanistikstudium geschmissen. Ich finde deutsch nicht schön. Aber ich kenne mehr von Schiller als mir lieb ist. Ich finde seine Dramen vom Aufbau her kunstfertiger als die von Shakespeare und sie sind halt weniger plakativ als B5.
    Ich mag manchmal einfache, schlichte Dramaturgien mit eindeutiger Struktur. Zum Beispiel ein Hundertmeterlauf. Ich mag auch komplizierte Dramaturgien mit vielen verwobenen und undurchsichtigen Handlungssträngen. Wie die Dramen von Shakespeare (Mb ausgenommen). B5 ist eine kunstvoll ausgearbeitete Geschichte aber so plakativ wie ein Stopschild. Das verstört mich einfach Es nimmt den Zauber.

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Spätestens die Trickserei am Anfang der letzten Staffel macht klar, dass er eben nicht der strahlende Held ist. Ich meine wie viele Leute sind wegen seiner Befehle bzw. seiner Befehlsverweigerung gestorben. Wenn er nen gescheiten Neuanfang will muss er sich den (Militär)Gerichten der Erdallianz stellen. Ich fand das arm und eines Helden unwürdig.
    Na ja, aber so sind sehr viele Helden. Nehmen wir den SciFi-Cowboy schlechthin: James T. Kirk. Der Klau eines Raumschiffs inklusive einer selbstgewählten Mission, die auch gut zum Ausbruch eines Krieges mit den Klingonen hätte führen können, wird damit bestraft, dass Kirk endlich wieder das sein darf, was er schon immer sein wollte. Klar, ein paar Macken hat Sheridan, aber er ist schon deutlich erkennbar als Strahlemann inszeniert.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Den Nightwatch Handlungsbogen fand ich deswegen ziemlich dämlich. Das muss ne Organisation sein, die subtil arbeitet. Ist sie aber nicht. Zack ist Polizist der muss wissen, dass er seien Zweifel nicht gegenüber dem obersten Nightwatcher äußern darf, tut er aber doch. Der Oberste Nightwatcher muss wissen, das er dem ständigen Zweifler nicht trauen darf, tut er aber doch und wird verraten.
    Überlege mal, ob es auch ästhetische Programme geben kann, bei denen deine fett eingetragenen "muss" eher "darf nicht" heißen könnten. Wenn man den Anspruch einer "realistischen" Erzählweise hat, dann gehört an die jeweilige Stelle tatsächlich ein "muss", aber diesen Anspruch hatte B5 eigentlich nie. Dafür war es von Anfang zu konstruiert.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Was mich dann bei der Abschlussfolge störte war, das Zack wieder für die Erde auf B5 arbeitet aber Sheridan das nicht rauskriegen konnte obwohl Zack (auf einmal in dieser Folge) einer seiner engsten Freunde war.
    Na ja, ich kann mir schon vorstellen, dass Sheridan mit der B5-Crew immer recht guten Kontakt wahrte, mit dem einen mehr, mit dem anderen weniger. Ob sie wirklich, wirklich enge Freunde waren? Puh, habe ich nie darüber nachgedacht. Aber ich fand ihr Treffen auf Babylon 5 sehr schön, zumal es eine der letzten finalen Auflösungen des Kosh-Traums umschließt.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Weißt du eigentlich warum der Marcus sterben musste? Wollte der Schauspieler aussteigen? Ich mochte den Charakter nachdem ich mich daran gewöhnt hatte das 300 Jahre nach HDR die Waldläufer bzw. Ranger immer noch aussehen wie Aragorn nur halt in sauber.
    Daher hat mich der Tod seines Charakters schon gestört, starb er nur um Ivanovas Versetzung plausibler zu machen?
    Er musste sterben, weil ein Sieg ohne Verluste dramaturgisch nur halb so wertvoll ist. Vielleicht wusstest du es ja bisher noch nicht, aber während der vierten Staffel wusste noch niemand, dass es auch eine fünfte geben würde. JMS meinte hinterher, dass wenn er gewusst hätte, dass Claudia Christian in der fünften Staffel nicht mitmachen würde, er Susan und nicht Marcus hätte sterben lassen. Zu dem Zeitpunkt, als er es schrieb, fand er Marcus' Tod aber dramaturgisch noch etwas besser (und da gab ich ihm dann auch recht).

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Diese Larger than Life Reden stören mich nicht das mag ich sogar gerne. Bin wie gesagt großer Freund der Dramen von Shakespeare.
    Magst du auch Schiller? Schiller hat sehr viel von dem, was ich an B5 schätze.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Fandest du Sheridan wirklich so grau?
    Japp fand ich, ich hatte sogar gehofft, dass Garibaldi nicht beeinflusst wurde und tatsächlich sieht, dass Sheridan sich zu viel anmaßt. Tatsächlich mag ich Sheridan nicht, er und Delenn sind Leute mit denen ich nur gegen hohe Bezahlung was trinken gehen würde. Spätestens die Trickserei am Anfang der letzten Staffel macht klar, dass er eben nicht der strahlende Held ist. Ich meine wie viele Leute sind wegen seiner Befehle bzw. seiner Befehlsverweigerung gestorben. Wenn er nen gescheiten Neuanfang will muss er sich den (Militär)Gerichten der Erdallianz stellen. Ich fand das arm und eines Helden unwürdig.

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Die ganze Nightwatch-Sache z. B. ist so, wie sie erzählt wird, genaugenommen nicht realistisch, einige würden sagen "plakativ". Das ist aber so, damit man als Zuschauer Distanz bewahrt, zwar nachvollziehen kann, wie Zack auf Nightwatch hereinfällt, es aber schon vom ersten Augenblick an besser weiß.
    Den Nightwatch Handlungsbogen fand ich deswegen ziemlich dämlich. Das muss ne Organisation sein, die subtil arbeitet. Ist sie aber nicht. Zack ist Polizist der muss wissen, dass er seien Zweifel nicht gegenüber dem obersten Nightwatcher äußern darf, tut er aber doch. Der Oberste Nightwatcher muss wissen, das er dem ständigen Zweifler nicht trauen darf, tut er aber doch und wird verraten. Dann bleiben ein paar Nightwatcher auf der Station werden aber nie mehr erwähnt. Was sollte das Ganze?
    Was mich dann bei der Abschlussfolge störte war, das Zack wieder für die Erde auf B5 arbeitet aber Sheridan das nicht rauskriegen konnte obwohl Zack (auf einmal in dieser Folge) einer seiner engsten Freunde war.
    Weißt du eigentlich warum der Marcus sterben musste? Wollte der Schauspieler aussteigen? Ich mochte den Charakter nachdem ich mich daran gewöhnt hatte das 300 Jahre nach HDR die Waldläufer bzw. Ranger immer noch aussehen wie Aragorn nur halt in sauber.
    Daher hat mich der Tod seines Charakters schon gestört, starb er nur um Ivanovas Versetzung plausibler zu machen?
    Auch bei emotionalen Ausbrüchen der Charaktere ist es ähnlich: Es gibt sie immer wieder und wenn man sie ganz nüchtern auf Realismus hin überprüft, sind sie meist total over the top. G'Kars Rede vor dem Rat, als er diesen verlassen muss, ist ein großartiger Moment, aber eigentlich weiß man, dass er "zu" groß ist. Man akzeptiert das voll und ganz, da man sich der Fiktion bewusst ist - aber diese wurde einem eben wieder bewusst gemacht. nBSG z. B. funktioniert da ganz anders: Kameraführung, Erzählweisen usw. wollen einen immer wieder vergessen lassen, dass man da gerade eine "Fiktion" sieht. Ich finde diese erzeugte Distanz sehr angenehm, aber sie kann erschwerend sein, wenn man es gewohnt ist, von Minute eins an andauernd mit den Charakteren tatsächlich zu "leben", wie man es im Grunde bei nBSG tut.
    Diese Larger than Life Reden stören mich nicht das mag ich sogar gerne. Bin wie gesagt großer Freund der Dramen von Shakespeare.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen

    2. Sachverstand? Bei Skeletor vielleicht, der wohl irgendwas mit Filmwissenschaft zu tun hat, aber ich z. B. weise jeden Sachverstand von mir ab. Klar, über gewisse Erzählweisen weiß ich von paar Germanistik-Seminaren Bescheid, aber eigentlich baue ich mir da so meine eigenen Theorien auf, wie Filme wohl funktionieren und wie sie für mich am besten funktionieren. Das kann eigentlich jeder.
    Ich meinte mehr Sachverstand als ich, wenn du das abstreitest beschämst du uns beide.
    Zuletzt geändert von Tibo; 16.08.2013, 12:32.

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ich hab jetzt mal deine Beispielfragen rausgelöscht. Die sind ja recht zahlreich. Ich gucke Serien weniger bewusst als Du. Wenn ich sie mag und das was du hier schreibst erst beim wiederholten Male sehe freue ich mich durchaus. Ich finde es schön was sie bei DS9 gemacht haben (z.B. nach"The die is cast" und all den Julius Caesar Anspielungen die Rubikon einzuführen). Das Problem ist, ich werde mir B5 nicht wieder als ganzes Ansehen. Von daher hätte ich immer das Gefühl ich würde Dir Zeit stehlen wenn Du Dir die Mühe machst mir Deine Begeisterung zu erklären.
    Na ja, ich habe ja einige Reviews geschrieben. Wenn du dir die durchliest, wirst du auch schon eine ganze Menge davon mitbekommen, was mich an B5 so sehr begeistert, nur halt nicht ganz so komprimiert. Wenn es dich also immer noch "interessiert", was z. B. ich an dieser Serie finde, kann ich die Reviews immer am ehesten empfehlen. Wobei seither auch noch viele Erkenntnisse dazugekommen sind (ich glaube etwa nicht, dass ich die künstliche Distanz, die immer wieder aufgebaut wird, damals schon analysiert habe - denn das kommt auch zum Teil durch die Sprache).

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Vielleicht hat aber das Zeichnen aller Protagonisten in einem Grau dazu geführt, dass ich die Serie als wenig begeisternd empfinde.
    Fandest du Sheridan wirklich so grau? Habe ich nie so empfunden. Franklin, Garibaldi, Susan, Lochley, Zack, im Grunde auch G'Kar... empfand ich alle nie wirklich "grau". Und dann gibt es solche wie Delenn, die zwar Dreck am Stecken haben, aber letztlich auch sehr positiv besetzte Figuren sind. Da machen es einem andere Serien schon deutlich schwerer mit den Grautönen als B5, wo die Bösen gerade in den Einzelfolgen schon sehr erkennbar waren.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ich konsumiere die Serien weniger analytisch als die meisten von Euch. Wenn ich mich mit Dir und GvN vergleiche liegt das aber natürlich nicht zuletzt an mangelndem Sachverstand meinerseits. Eure Reviews bzw. Analysen faszinieren mich immer wieder. An dieser Stelle mal Danke dafür, ist immer wieder spannend was von euch zu lesen. Ich finde es auch angenehm, dass man Euch beide fragen kann wenn man was nicht versteht und dann ne nette und verständliche Antwort erhält.
    Zunächst vielen Dank für das Lob. Und dann noch ein paar Dinge:

    1. Ich bin mir auch der Tatsache bewusst, dass ich manches Mal dann wieder zuuu analytisch gucke. Ich finde jede Sichtweise, die man auf einen Film haben kann, egal, ob analytisch oder nicht, wichtig und richtig - außer natürlich, sie kommt im völlig falschen Ton daher und ist vollkommen argumentslos. Aber was das angeht, ist dieses Forum hier noch sehr niveauvoll.

    2. Sachverstand? Bei Skeletor vielleicht, der wohl irgendwas mit Filmwissenschaft zu tun hat, aber ich z. B. weise jeden Sachverstand von mir ab. Klar, über gewisse Erzählweisen weiß ich von paar Germanistik-Seminaren Bescheid, aber eigentlich baue ich mir da so meine eigenen Theorien auf, wie Filme wohl funktionieren und wie sie für mich am besten funktionieren. Das kann eigentlich jeder.

    3. Ob man einen Film analytisch betrachtet oder nicht, ist wie gesagt eigentlich recht egal. Wenn man aber seine Meinung zu einem Film gemacht hat, kann man damit zufrieden sein oder aber versuchen, andere Meinungen dennoch auch nachzuvollziehen. Das fordert aber natürlich eine gewisse Distanz von der eigenen Bewertung - das führt dann zur nüchternen Analyse. Die Dinge, die du als Negativpunkte anführst, sehe ich beispielsweise auch, da muss man nur mal die Augen aufmachen. Aber sie nehmen in meiner Bewertung nicht denselben Stellenwert ein wie in deiner.

    4. Eine Eigenart von B5 ist es dann aber tatsächlich, etwas stärker zur nüchternen Analyse einzuladen als viele andere Serien. Das ist so gewollt, denn so ist B5 konstruiert. Die ganze Nightwatch-Sache z. B. ist so, wie sie erzählt wird, genaugenommen nicht realistisch, einige würden sagen "plakativ". Das ist aber so, damit man als Zuschauer Distanz bewahrt, zwar nachvollziehen kann, wie Zack auf Nightwatch hereinfällt, es aber schon vom ersten Augenblick an besser weiß. Auch bei emotionalen Ausbrüchen der Charaktere ist es ähnlich: Es gibt sie immer wieder und wenn man sie ganz nüchtern auf Realismus hin überprüft, sind sie meist total over the top. G'Kars Rede vor dem Rat, als er diesen verlassen muss, ist ein großartiger Moment, aber eigentlich weiß man, dass er "zu" groß ist. Man akzeptiert das voll und ganz, da man sich der Fiktion bewusst ist - aber diese wurde einem eben wieder bewusst gemacht. nBSG z. B. funktioniert da ganz anders: Kameraführung, Erzählweisen usw. wollen einen immer wieder vergessen lassen, dass man da gerade eine "Fiktion" sieht. Ich finde diese erzeugte Distanz sehr angenehm, aber sie kann erschwerend sein, wenn man es gewohnt ist, von Minute eins an andauernd mit den Charakteren tatsächlich zu "leben", wie man es im Grunde bei nBSG tut.

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  • Vash Carter
    antwortet
    Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
    Picard hat zudem ja durchaus etwas väterliches an sich. Ernst Meinckes Stimme klingt sehr viel mehr danach als Rolf Schults.
    In dem Punkt stimme ich dir zu, sie klingt eindeutig sehr väterlich. Aber für mich ist eine noch hervostechendere Eigenschaft als die Väterlichkeit von Picard seine Intelligenz - und warum auch immer, irgendwie klingt für mich die erste Stimme 'intelligenter'... Vielleicht gerade, weil sie 'schneidender' klingt, mehr von geistiger Überlegenheit als von Fürsorge zeugend.

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  • ChrisArcher
    antwortet
    Zitat von Vash Carter Beitrag anzeigen
    Nee, im Ernst jetzt?? Oh... Und welche kanntest du als erstes? Jetzt nur der Klarheit halber, weil es manchmal auch damit zusammenhängt.
    Die erste, also die von Rolf Schult.

    Zitat von Vash Carter Beitrag anzeigen
    Die Stimmen sind sich ja schon ein bisschen ähnlich vom Grundton, darauf wird ja auch immer geachtet, aber die erste hatte solche höheren Nuancen drin, wo die zweite dann tiefere hat und für mich klingt die zweite auch immer so, als presst Picard seine Befehle voll autoritär raus. Die erste Stimme hat für mich viel mehr seine Einstellung, die diplomatischen und philosophischen Aspekte des Charas unterstützt und herausgehoben...
    Eben das fand ich bei der zweiten Stimme wesentlich mehr als bei der ersten. Picard hat zudem ja durchaus etwas väterliches an sich. Ernst Meinckes Stimme klingt sehr viel mehr danach als Rolf Schults.

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  • Vash Carter
    antwortet
    Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
    Ich persönlich finde die zweite Synchronstimme von Picard (Ernst Meincke) wesentlich angenehmer als die erste (Rolf Schult).
    Nee, im Ernst jetzt?? Oh... Und welche kanntest du als erstes? Jetzt nur der Klarheit halber, weil es manchmal auch damit zusammenhängt.

    Die Stimmen sind sich ja schon ein bisschen ähnlich vom Grundton, darauf wird ja auch immer geachtet, aber die erste hatte solche höheren Nuancen drin, wo die zweite dann tiefere hat und für mich klingt die zweite auch immer so, als presst Picard seine Befehle voll autoritär raus. Die erste Stimme hat für mich viel mehr seine Einstellung, die diplomatischen und philosophischen Aspekte des Charas unterstützt und herausgehoben...

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  • ChrisArcher
    antwortet
    Ich persönlich finde die zweite Synchronstimme von Picard (Ernst Meincke) wesentlich angenehmer als die erste (Rolf Schult).

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  • Vash Carter
    antwortet
    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Achso, hätte ja sein können. Die Doppelbesetzung von Synchronstimmen ist ja nicht ungewöhnlich und in der Regel sollte man auch damit klar kommen. Ist aber manchmal nicht ideal, besonders wenn immer die gleichen Sprecher aktiv ist.
    Wisst ihr, was ich viel schlimmer finde? Wenn ein Charakter lange eine echt passende Stimme hatte und man auch schon total dran gewöhnt ist - und dann wird sie plötzlich ausgetauscht durch eine andere Synchronstimme... Bei Babylon 5 war das zwar zum Glück nicht, aber bei Picard bin ich da z.B. nie richtig mit warm geworden, also mit der zweiten deutschen Stimme.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Na ja, ich könnte versuchen, es zu erklären. Die Frage ist: Willst du das?[...]
    Das sind alles Fragen, über die es sich IMO bei B5 mal nachzudenken lohnt.
    Ich hab jetzt mal deine Beispielfragen rausgelöscht. Die sind ja recht zahlreich. Ich gucke Serien weniger bewusst als Du. Wenn ich sie mag und das was du hier schreibst erst beim wiederholten Male sehe freue ich mich durchaus. Ich finde es schön was sie bei DS9 gemacht haben (z.B. nach"The die is cast" und all den Julius Caesar Anspielungen die Rubikon einzuführen). Das Problem ist, ich werde mir B5 nicht wieder als ganzes Ansehen. Von daher hätte ich immer das Gefühl ich würde Dir Zeit stehlen wenn Du Dir die Mühe machst mir Deine Begeisterung zu erklären.
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Zumindest steigst du dann vielleicht etwas mehr dahinter, was MICH bei B5 so fasziniert, aber für die meisten ist es wohl vor allem der Punkt "Vorausplanung", der viele anspricht (mich natürlich auch, aber auch daneben gibt es da einfach sehr viel).
    Ich fand, dass vieles nach Stückwerk aussah, Marcus' Tod, der Austausch von Sinclair gegen Sheridan, der Weggang von Ivanova. Dann war mir manches an "Foreshadowing" zu plump ich wusste seit der ersten Folge, dass G'Kar und Londo Freunde würden. Wie es dann dazu kam war allerdings schon interessant. Der gezielte Einsatz der Sprache ging aber an mir vorbei. Sinclair habe ich allerdings fast nur auf deutsch gesehen. G'Kar fand ich zu blumig aber seine Sprache hatte ne gewisse Ästhetik. Beim Rest konnte ich keine gezielten Einsatz von Sprache entdecken.
    Dann gab es aber auch einfach Schnitzer, die nicht vorkommen dürfen wenn man tatsächlich so groß im Voraus plant. Sinclair kommt auf die Station und lobt, dass es dort Orangen gibt. Später kann man dort nicht mal Eier kaufen, das wird nicht auf ne Krise oder so was zurückgeführt. Warum verdammt nochmal kann man da keine Hühner halten? Das ist einfach dumm, Hühner kann man wohl sogar auf nem Schiff halten. Mir sind am Ende des Tages mehr solche Klopper als Geniestreiche aufgefallen.
    Generell fand ich aber auch störend, dass B5 so viel und so offen aus der Bibel und dem Herr der Ringe übernommen hat.
    Ich mag die zahlreichen Shakespeare-Anleihen bei ST. Aber bei B5 ist mir das zu plump.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Aber es ist auch klar, dass eben nicht immer alles jedem gefallen musst. Wäre schlimm, wenn es so wäre.
    Ja, ich finde die Serie auch nicht schlecht, ich find's ok. "Gequält" ist zu viel gesagt "genossen" aber auch. Ich werd mir aber in Zukunft lieber ne alte DS9 Folge zum x-ten mal ansehen als ne alte B5 Folge. Wenn B5 aber mal im TV liefe würde ich beim Zappen wohl hängen bleiben bis was besseres kommt.
    Vielleicht hat aber das Zeichnen aller Protagonisten in einem Grau dazu geführt, dass ich die Serie als wenig begeisternd empfinde. Ich mag zum Beispiel GoT recht gerne, aber ich hab da keine Helden und fiebere mit niemandem mit. Auch die Serie läuft bei mir zum Einschlafen dann guck ich eine Folge halt an drei oder vier aufeinanderfolgenden Nächten bis ich weitergehe. Das alles meine ich aber nicht abwertend und möchte keinem von Euch die Serien madig machen. Ich konsumiere die Serien weniger analytisch als die meisten von Euch. Wenn ich mich mit Dir und GvN vergleiche liegt das aber natürlich nicht zuletzt an mangelndem Sachverstand meinerseits. Eure Reviews bzw. Analysen faszinieren mich immer wieder. An dieser Stelle mal Danke dafür, ist immer wieder spannend was von euch zu lesen. Ich finde es auch angenehm, dass man Euch beide fragen kann wenn man was nicht versteht und dann ne nette und verständliche Antwort erhält.

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  • Skeletor
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ich habs dann irgendwann englisch geschaut. Ich fand das mit der Synchro wirklich extrem störend. Franklin mit Rikers Stimme und Lenier mit der von Daniel Jackson hat mich sehr irritiert. Bei Franklin hätte das Studio nicht die Stimme von nem anderen SciFi Helden nehmen dürfen.
    Achso, hätte ja sein können. Die Doppelbesetzung von Synchronstimmen ist ja nicht ungewöhnlich und in der Regel sollte man auch damit klar kommen. Ist aber manchmal nicht ideal, besonders wenn immer die gleichen Sprecher aktiv ist.

    Ansonsten hängt es auch immer davon ab, in welcher Verfassung man so etwas guckt. Wenn du dich sowieso nur durchquälst oder eben auch ständig einschläfst dann hat eine Serie natürlich schon verloren. Dann kommt man auch nicht mehr so richtig rein. Ich habe das auch schon so oft gehabt, dass mir etwas erst so gar nicht gefallen hat, weil ich aus irgendeinem Grund qausi durchgeprügelt wurde oder ich unaufmerksam oder nicht Stimmung für etwas gewesen bin. Und irgendwann später habe ich es noch einmal gesehen wo ich anders drauf war und plötzlich hat es funktioniert.

    Firefly war so ein Fall und Babylon 5 gehörte bei mir zuerst auch dazu. Ich hätte die Serie nie weiter verfolgt, wenn ich die erste Staffel nicht hätte für einen Kumpel aufzeichnen sollen und dadurch qausi gezwungen wurde die Serie auch dabei zu schauen. Die absolute Begeisterung für die Serie hat sich bei mir auch erst eingestellt, als die ersten Staffeln der Serie irgendwann täglich wiederholt wurden bevor dann die letzten zwei Staffeln gestartet sind. Oder eben als ich die Serie dann nach und nach auf DVD noch einmal für mich entdeckt habe und erstmals die Zusammenhänge richtig verstanden habe.

    Aber es ist auch klar, dass eben nicht immer alles jedem gefallen musst. Wäre schlimm, wenn es so wäre.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Ich denke damit ist vor allem das Ende von Staffel 3 gemeint. Dort wo Sheridan in den Abrund springt. Das gehört zumindest bei mir zu den prägensten Cliffhangern die ich jemals erleben durfte. Das hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Ich weiß noch, dass mich der Cliffhanger mehrere Tage oder sogar Wochen nicht mehr losgelassen hat, weil ich es wohl damals für absolut möglich hielt, dass Sheridan tatsächlich gestorben sein könnte bzw. ich überhaupt nicht sicher war, ob die Serie zu dem Zeitpunkt überhaupt fortgesetzt werden würde.
    OK das erklärt es, ich wusste ja, dass er überlebt. Daher hat es mich wohl nicht geschockt. Zudem konnte ich ja einfach die nächste Folge gucken. Ich weiß noch als bei DS9 die Station aufgegeben wurde, ohne das typische "to be continued..." da ging es mir wohl so wie Dir bei der B5 Szene.

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