Schulsystem / Wie findet ihr Schule? -
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Ja, Tibo ...
In der Schule wird natürlich Wissen vermittelt, worauf teilweise aufgebaut wird, was aber nicht unbedingt später noch gänzlich abrufbar ist.
Hier...
"Bildung ist das, was in der Schule vermittelt wird"
...war das Wort Bildung eigentlich ironisch gemeint gewesen.
Die Bildung ist nicht nur Wissen, habe ich doch auch bisher nicht anders geschrieben. Das Wissen, das während der Schulzeit vermittelt wird, muss verarbeitet/verstanden werden, damit es umgesetzt werden kann.
Also du hast das geschrieben:
Bildung ist das, was in der Schule vermittelt wird - Wissen ist das, was hängen bleibt.
Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Du mir mal erklärst was du mit "das was in der Schule vermittelt wird" meinst. Was genau ist denn nun Bildung für dich.
Ich weiß grad nicht mehr wer das alles war, aber hier setzt man permanent Wissen und Bildung gleich bzw. ist nicht in der Lage diese Begriff sauber zu trennen.
Da hatte Xanrof z.B. über Bildung und deren positive Auswirkungen auf die Zukunftschancen eines Menschen geschrieben. Und als Replik kam "Wissen allein reicht nicht, man muss es auch anwenden können". Solche dummen Antworten machen halt klar, dass der Autor sich weder mit dem Bildungsbegriff noch mit den Ausführungen seines Gegenüber auseinandersetzen kann bzw. mag. Denn Bildung beinhaltet selbstredend das Erlernen und sich aneignen angemessener Methoden zur Anwendung und zum Erwerb von Wissen.
Man hätte es nur schwerlich schlechter zusammenfassen können.
Bildung ist im Geiste Comenius', Fichtes, Schleiermachers und Humboldts eben nicht nur Wissen,
Die Bildung ist nicht nur Wissen, habe ich doch auch bisher nicht anders geschrieben. Das Wissen, das während der Schulzeit vermittelt wird, muss verarbeitet/verstanden werden, damit es umgesetzt werden kann.
Wissen kann sich ein intelligenter Mensch immer aneignen, wenn die Möglichkeit und der Wille vorhanden sind.
Was ist Bildung? Das, was in den Zeugnissen steht? Und dass man sich gut verkaufen kann?
Ist jemand, der ohne Zeugnisse einen Job bekommt, der geistige Anforderungen stellt, noch ungebildet?
Bildung ist das, was in der Schule vermittelt wird - Wissen ist das, was hängen bleibt.
Man hätte es nur schwerlich schlechter zusammenfassen können.
Bildung ist im Geiste Comenius', Fichtes, Schleiermachers und Humboldts eben nicht nur Wissen,
„Den Unterschied der Dinge kennen und jedes mit seinem Namen bezeichnen können.“ sondern eben auch ein sich abarbeiten an, mit und in der Welt, wie Fichte sagt „Das Ich als Werk meiner Selbst“. Bildung hat im deutschen Idealismus als Ziel, die Genese einer vollkommenen Persönlichkeit. Vollkommen ist eine Person, wenn eine Harmonie zwischen „Herz, Geist und Hand“ besteht. Das kann man bei allen deutschprachigen Bildungstheorien so in etwa nachlesen. Gerad seit Humboldt steht eben das Subjekt und das Erlernen von Fähigkeiten (Metakompetenzen) und das Ausleben von Individualität im Zentrum von Bildung. Auch bei den anderen genannten aber auch Korczak, Pestalozzi Erasmus... kann man das so lesen.
... und dennoch ist die Arbeitslosigkeit unter Akademikern am geringsten. Per Definition herrscht Vollbeschäftigung.
Natürlich ist Bildung der ausschlaggebende Faktor.
Absolut richtig. Gute Bildung ist ausschlaggebend für die Zukunftschancen.
Natürlich ist Bildung der ausschlaggebende Faktor.
Nicht wirklich!
Das Wissen alleine reicht nicht. Ausschlaggebend ist, ob man erwarten kann, dass Betreffender sein Wissen auch ein- und umsetzen kann! DAS ist ein sehr wichtiges Kriterium bei der Personalwahl!
Fazit: nicht das Wissen ist entscheidend, sondern das Können!
Letzteres wird in der Schule leider nicht gefördert!
Sehr gute Idee! Viele die gerne eine höhere schulische Ausbildung gemacht hätten, haben sich einfach nicht getraut den Schritt zu wagen. Innerhalb einer Einrichtung zu wechseln ist sicher eine geringere Hürde.
Ist nicht meine Idee. Das ist das Konzept integrierter Gesamtschulen. Eines der Probleme unseres Bildungssystems ist, die Durchlässigkeit nach oben, sie ist zu gering.
Mal Vorweg, ich bin auch Handwerker und ich behaupte ich habe auch einen recht guten Einblick in die Nichtakademische Welt! (Nur damit hier manches nicht evtl. falsch aufgefasst wird!)
Manche Handwerkberufe sind in ihrer Komplexität in Theorie und Praxis weitaus komplizierter als mancher Bürojob. Der Bürojob gilt aber "schicker". Und das ist eben das, woran meiner Meinung nach unser ganzes Wertesystem und eben auch diese Diskussion hier krankt.
Mit deiner Aussage untergräbst du völlig die Kompetenzen, die "Büroleute" gegenüber "Arbeitern" voraus haben. Nur weil etwas nicht kompliziert oder technisch ist, heisst das nicht, das es einfacher oder von Jedermann gemacht werden kann.
Und ich verstehe auch nicht, wie ein Handwerker, das heisst jemand der eine Berufsausbildung abgeschlossen hat, als einer der niedrigsten Bildungschicht angesehen werden kann? Das stimmt einfach nicht.
Nur reicht eben für den ANTRITT solch einer Berufsausbildung der niedrigste Bildungsstand.
Zitat von Tibo
Der große Gebäudekomplex den du vorschlägst ist doch viel klüger einzusetzen. Alle Schüler können dort in eine Schule gehen und werden dort entsprechend ihren Interessen gefördert. Für alle Fächer bietet man A B C Kurse an. Wenn man 7 A Kurse hat kann man sich zur Hauptschulabschlussprüfung in diesem Fach anmelden, bei Kurs 10 B oder C zum Realschulabschluss und wenn man 13 C gepackt hat kann man sich ans Abi wagen. Wer länger braucht, braucht länger wer mag macht in einem Jahr Deutsch 1c, 2c und 3c. Schule sollte flexibler werden.
Sehr gute Idee! Viele die gerne eine höhere schulische Ausbildung gemacht hätten, haben sich einfach nicht getraut den Schritt zu wagen. Innerhalb einer Einrichtung zu wechseln ist sicher eine geringere Hürde.
Zitat von John Connor
Ihr redet immer von Qualifikation und Wichtigkeit der Schule...
Es gibt Akademiker die Taxi fahren, Ärzte die Hartz4 beziehen und und und...
Die Bildung alleine macht es nicht, und die der Schule erst recht nicht !!!
Ich verstehe nicht ganz was du damit sagen möchtest?
Hier wird über das Schulsystem diskutiert und daher wird auch zurecht die Wichtigkeit der Schule/Bildung/Qualifikation betont.
Damit wird ja nicht behauptet Bildung sei alles.
Es gibt Akademiker die Taxi fahren, Ärzte die Hartz4 beziehen und und und...
Die Bildung alleine macht es nicht, und die der Schule erst recht nicht !!!
... und dennoch ist die Arbeitslosigkeit unter Akademikern am geringsten. Per Definition herrscht Vollbeschäftigung.
Natürlich ist Bildung der ausschlaggebende Faktor.
Die Arbeitslosenquote unter Akademikern beträgt demnach trotz eines geringen Anstiegs nur 2,4 Prozent. Für ungelernte Arbeitskräfte liege der Wert dagegen bei fast 20 Prozent.
.... die einfachen Arbeiter gehören oft genug dem niedrigsten Bildungsstandard an.
...und können diese "einfachen Arbeiter" auch immer eine abgeschlossene Berufsausbildung nachweisen? Ich habe selbst schon auf den Bau gearbeitet und ...Tusch...ich bin kein Baufacharbeiter. Dem Facharbeiter müsste man ja auch in der Regel Tarif zahlen.
Ich verwies ja in meinem Beitrag auf qualifizierte Menschen, Menschen mit Berufsausbildung und nicht auf Hilfsarbeiter und hier wurde einfach schon viel so sehr verallgemeinert von wegen Hauptschule für das Handwerk, Real für Kaufleute usw.. Manche Handwerkberufe sind in ihrer Komplexität in Theorie und Praxis weitaus komplizierter als mancher Bürojob. Der Bürojob gilt aber "schicker". Und das ist eben das, woran meiner Meinung nach unser ganzes Wertesystem und eben auch diese Diskussion hier krankt. Würde man Mauer oder Baufacharbeiter in "Walldesigner" umbenennen, wären diese Beruf sicher wesentlich angesehener.
@ succo: Es gibt natürlich Handwerksberufe, die einiges an Intelligenz abverlangen, keine Frage, aber wie schaut denn die Realität aus? Ich bin Baugrundgutachter und von den Leuten, die in Deutschland im Bauhandwerk beschäftigt sind, können verdammt viele noch nicht mal deutsch und da soll man von ihnen auch noch englisch verlangen? Das Problem ist doch heutzutage, dass alles von GUs gemacht wird, die dann irgendwelche Subunternehmer beschäftigen, die nicht zum Bauhauptgewerbe zählen und die deshalb auch nicht die Mindestlöhne zahlen müssen. Viele Baufirmen haben doch heute nicht mal mehr eigene Lkw-Fahrer, weil die, wenn sie in einer Baufirma beschäftigt sind, ebenfalls den Mindestlohn kriegen müssen. Da nimmt man dann irgendwelche Leute von außenstehenden Billiglohnfirmen und lässt die für einen Bruchteil dasselbe machen.
Was glaubst du, wie oft ich es schon miterlebt hab, dass der Bauleiter sich nicht mal direkt mit den Leuten, die eigentlich unter ihm arbeiten unterhalten kann? Da muss er deren Chef anrufen, der dann abwechselnd mit Bauleiter und Arbeiter spricht, um das eigentliche Gespräch zu dolmetschen.
Dass die Meister mehr auf dem Kasten haben ist schon klar, die Bauleiter ja sowieso, die haben in der Regel ja auch studiert, aber die einfachen Arbeiter gehören oft genug dem niedrigsten Bildungsstandard an.
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Ein Gast antwortete
Hauptschule für Handwerker?
An alle, die es angeht...
Ehrlich gesagt, ich finde diese latente Arroganz, mit der hier immer so getan wird, dass für einen handwerklichen Beruf der niedrigste Bildungsstand reicht, recht befremdlich. Vielleicht sollten sich hier einige erst mal mit diesen Berufsgruppen beschäftigen und sich klar machen, dass wir nicht mehr im 19 Jh. leben.
Kein Handwerksberuf kommt heute ohne EDV aus. Werkstoffe haben zudem auch physikalische Eigenschaften, die man begreifen muss. Auch Englisch ist wichtig, schließlich arbeiten auch Handwerker oft international. Dazu kommen ja auch noch Traditionen wie z. B. die weltweite Wanderschaft zünftiger Gesellen (Walz). Apropos Tradition…Dass das Handwerk auch eine intellektuelle Tradition hat, kann man z.B. am Kunsthandwerk sehen.
Handwerksberufe haben sich zudem auch stark weiter entwickelt. „Schornsteinfeger ist heute z. B. ein echter „High-Tech“ Beruf.
Zumindest aber sollte man erst einmal die Bandbreite der Handwerksberufe erfassen, bevor man irgendwelches dummes Zeug schreibt. Dass nicht jeder „Dödel“ Flugzeugmechaniker, Restaurator oder Optiker werden kann, ist doch gar nicht zu schwer zu begreifen, oder?
Die Art wie hier teilweise diskutiert wird, zeigt vor allem zwei Mankos der Gymnasien - die Praxisferne und die viel zu frühe Selektion. So richtig Ahnung von allem nichtakademischen, scheinen hier viele nicht zu haben.
Schließlich sollte man auch nicht vergessen, dass auch BerufsausBILDUNG BILDUNG ist. Man muss darüber diskutieren, inwieweit es überhaupt Sinn macht, nach einer dreijährigen Ausbildung genötigt zu werden, praxisferne Schulabschlüsse nachzuholen, wenn man sich auf seinem Fachgebiet weiter qualifizieren möchte. Diesbezüglich hat sich hierzulande ja schon etwas getan.
Zum Schluss sollte man noch bedenken, dass der deutschsprachige Raum mit seinem gegliederten Schulsystem eine große Ausnahme weltweit darstellt. Dieses krampfhafte daran Festhalten, ist in etwa mit dem Geisterfahrer zu vergleichen, der davon überzeugt ist, dass außer ihm alle in die falsche Richtung fahren.
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