@t'bel
Es ist "faszinierend" wie sehr du dich in eine emotionale Situation eines Menschen hineinversetzen kannst und v.a. wie präzise und klar du dises Situation auch für Menschen, die keine Erfahrung mit solchen Zuständen haben, beschreiben kannst.
Für mich sollte es eigentlich leichter sein eine solche Situation zu beschreiben, weil ich mittlerweile beide Seiten erlebt habe und doch würde ich niemals so klare Worte finden.
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Selbstmord
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@t'bel: Du bist so begabt darin, Worte für Empfindungen zu finden. Mir fehlen die Worte um zum Ausdruck zu bringen, wie sehr ich das an dir schätze.
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wenn ich des Morgens aufstehe, dann - obwohl *Aufstehen* nicht zu meinen bevorzugtesten Tätigkeiten gehört - erfahre ich zu ca 99% die Empfindung:
ich lebe gerne,
ich kann im Leben immer wieder Herausforderndes und Schönes entdecken
ich sehe die Sonne
ich empfinde sehr oft: ich bin eins mit dieser Welt...
auch wenn ich oft ohnmächtige Wut über Ungerechtigkeiten auf dieser meiner Welt erfahre
wenn depressiv kranke Menschen *Aufstehen*, dann sehen sie
schwarz
haben die Empfindung in ein tiefes schwarzes Loch zu fallen
sehen keinen Himmel
sehen keine helfende Hand
sehen Null Ausweg...
sie erleben nur ihr Leid
ich bin unfähig mit diesen Menschen mitzuleiden, weil ich deren Erfahrung nicht teilen kann,
ich kann es mir ungefähr vorstellen, wie das ist immer nur schwarz zu sehen, aber eben nur ungefähr....
ich habe totale Ablehnung noch nie erfahren,
ich kann nicht wirklich mitleiden,
wenn jemand ständig ausgegrenzt wird, wegen seiner Art zu leben..
.weil mir diese Erfahrung fehlt...
eine Vorstellung haben und eine Erfahrung teilen ist was anderes
ich bin ...wenn auch zur Zeit etwas an Grippe erkrankt..im Großen und Ganzen ein von Gesundheit gesegnete Frau, ich weiß nicht wie das ist, wenn ich ständig krank bin, ständig auf fremde Hilfe angewiesen bin, eine Lebenserwartung von ca 3 Monaten habe.... oder stundenlang kotze wegen der Chemotherapie... ich weiß es nicht..
ich bin älter als so mancheR hier im Forum, aber ich weiß nicht wie das ist, wenn die Sehkraft nachläßt, wenn ich mich nicht mehr so bewegen kann wie früher, wenn meine Welt mein Haus wird, weil ich nicht mehr weiter gehen kann, ..... ich weiß nicht, was es heißt *alt* zu sein...
Momentan denk ich mir, nichts aber auch gar nichts kann mir die Freude am Leben nehmen.... doch wer weiß... momentan denk ich so!
hätten sie einen Ausweg gesehen, dann hätten sie sich ja nicht umgebracht....
dies ist eine ganz einfache Rechnung...
deshalb denke ich, dass es ein Verkennen des Leides ist, was so mancheR erfährt, bevor er/sie diesen Schritt setzt...
ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass ich nicht das Recht habe über Menschen zu urteilen, die sich selber umbrachten,
oder es vorhatten oder vorhaben
doch wenn es jemand vorhat und ich erfahre davon, dann nehme ich mir einfach das Recht dies zu verhindern.... so gut ich es vermag...
auch ich scheiterte schon ... nicht einmal...
dreimal las ich dann in der Zeitung, dass mein Versuch zu helfen scheiterte...
oft genug überdachte ich mein Handeln, was ich hätte anders machen können etc.
doch letztendlich muss ich die Entscheidung derjenigen respektieren
ich war vermutlich nur dazu da, um diese Entscheidung zu überdenken, aber getroffen war sie schon.
diese Menschen leben ein stück weit in mir weiter...
vergessen kann und möchte ich sie nie.
leben wir lange und in Frieden
t´bel
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"Verstehen" tut man sowieso nie ganz, wenn man nicht mal selbst in einer ähnlichen Situation war. Ich wollte damals einfach nur meiner Umwelt auch weh tun. Aber ich wollte nicht mein Leben wirklich wegwerfen, das war mir aber nicht von Anfang an klar. Hätte mich meine Grossmutter nicht neugierig auf mein späteres Leben gemacht, hätte ich es wohl getan. Ich hatte ja kaum jemand, der mir gezeigt hat, dass er mich so lieb hat, wie ich eben bin. Trotz meinen schwierigen Seiten. Waren ja meist auch nur Schutzwände.
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Originalnachricht erstellt von Admiral Ross
retten ist relativ.
Wenn jemand da ist, der sich nur noch über seinen Selbstmord nachdenkt und es nach Außen nicht ziegt, will ihm nicht geholfen werden.
Das kann man so nicht sagen. Führen wir mal als Beispiel den durschnittlichen Borderliner an, bei dem ein tragendes Symptom ja die Unfähigkeit sein kann, zwischenmenschliche Beziehungen aufrecht zu erhalten. Versuch einem solchen Borderliner zu helfen, und er wird dir sagen, daß es dich nichts angeht. Halt dich raus und er wird sagen, daß es dich nicht interessiert. Gib ihm Ratschläge, und er wird sagen, daß du ihn nicht verstehst.
Es gibt übrigens ausgefeilte Programme, wie man mit einem solchen Menschen reden muß "SET-Kommunikation", nachzulesen in dem Buch "Die schwarz-weiße Welt der Borderline Persönlichkeit", die sehr kompliziert sind und für gewöhnlich nicht klappen.
Das beste ist, würde ich sagen, Hilfe anbieten und warten, ob derjenige zu einem kommt. Nicht so tun, als verstünde man, worum es geht, wenn es nicht so ist. Fragen stellen. Zeigen, daß man zu verstehen versucht.
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... bei mir war eigentlich der Hauptgrund, es nicht zu tun, dass ich meine Familie und Freunde nicht damit treffen/verletzten wollte... zumal es in meiner Familie im gleichen Jahr schon zwei Todesfälle gab.
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Originalnachricht erstellt von Angel
unfair weil man der Umwelt nicht die Möglichkeit gibt einem zu helfen (Verwandte und Freunde machen sich Vorwürfe ...).
Mag sein, dass die Lage in solch einer Situation aussichtslos erscheint, aber jeder wird irgendeinen Menschen haben, der ihm helfen kann/will - wenn man ihm die Möglichkeit gibt ...
das ist das problem du denkst dann nur noch an eines und denkst daher nicht mehr darüber nach, ob vielleicht deine freunde sich vorwürfe machen, dass sie es erkannten, das er probleme hatten, aber nicht fragten oder versuchten zu helfen. Die Verwandschaft genauso, aber man denk da einfach nicht daran. und will nur eines, sich umbringen.
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Hm ... Also ich bin gegen Selbstmord. Hab ich im anderen Thread schon mal gesagt. Ich bin mir sicher, es ist verdammt schwer diesen Schritt zu tun, aber ich glaube auch, dass es in einer gewissen Weise feige und auch unfair gegenüber seinen Mitmenschen ist. Feige, weil man vor seinen Problemen flieht und unfair weil man der Umwelt nicht die Möglichkeit gibt einem zu helfen (Verwandte und Freunde machen sich Vorwürfe ...).
Mag sein, dass die Lage in solch einer Situation aussichtslos erscheint, aber jeder wird irgendeinen Menschen haben, der ihm helfen kann/will - wenn man ihm die Möglichkeit gibt ...
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Originalnachricht erstellt von Admiral Ross
...Er zeigt es nicht nach außen wie er sich fühlt. Sein Stolz oder sein Scharmgefühl verbirgen seine Absicht. Du kannst nur jemand helfen, der es will...
Er oder sie ist aus verschiedenen Gründen, die wohl auch zu der Selbstmordabsicht gehören, nicht in der Lage sich anderen dazu mitzuteilen.
... gut, die anderen können dann auch schlecht jemanden helfen, von dem sie nicht wissen, dass er Hilfe braucht... sind ja auch keine Telepaten.
@ Gabriela
Ich denke, ein Selbstmord schaut höchst selten nach einen natürlichen Tod aus. Selbst Gift kann man oft an äußeren Symptomen erkennen. Ich denk also schon, dass auch die Selbstmode (bzw die "unnatürlichen" Todesfälle) bei alten Menschen untersucht werden.
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Hm, meine Zahlen beziehen sich auf die Fälle, die in der Schweiz Polizeitechnisch untersucht werden. Ob man da bei den älteren Menschen nicht mehr so genau hinguckt?
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Originalnachricht erstellt von MissKunterbunt
@U'Tor: Danke!
Ich glaube bei Rentnern kann ich den Selbstmord noch einigermaßen beruhigt nachvollziehen! Wahrscheinlich ist der Partner längst tot, die Kinder sind aus mehreren Möglichkeiten nicht mehr da und man denkt sich einfach was man hier (im Leben) noch soll- so alleine...
Aber beim Selbstmord von "jüngeren" tut es mir immer so verdammt Leid, weil ich mir vorstelle dass man ihnen ja wahrscheinlich hätte helfen können...
retten ist relativ.
Wenn jemand da ist, der sich nur noch über seinen Selbstmord nachdenkt und es nach Außen nicht ziegt, will ihm nicht geholfen werden.
Es gibt 2 verschienden Arten von Selbstmord (nicht wie sondern wie er es plant.)
Es gibt den geplannten Selbstmord. Man schreibt Abschiebsbriefe, man bestellt Zeitungen ab uvm. man plannt es richtig.
Der andere ist der ungeplannte (verdammt Wort vergessen) Selbstmord.
Fährst eines Abends in deinem Auto, alleine, und denkst jetz gebe ich Gas und fahr gegen einen Baum.
Wie willst du so jemand helfen? Er zeigt es nicht nach außen wie er sich fühlt. Sein Stolz oder sein Scharmgefühl verbirgen seine Absicht. Du kannst nur jemand helfen, der es will. Lassen würd gehen, aber dann müsste man es wissen, was er nicht zugibt!
Man kann sich die Ganze Zeit normal verhalten, es den anderen zeigen, es geht einem Gut und innerlich nichts als Absichten sich das Leben zu nehmen.
Nichts ist so, wie es zu sein scheint
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@U'Tor: Danke!
Ich glaube bei Rentnern kann ich den Selbstmord noch einigermaßen beruhigt nachvollziehen! Wahrscheinlich ist der Partner längst tot, die Kinder sind aus mehreren Möglichkeiten nicht mehr da und man denkt sich einfach was man hier (im Leben) noch soll- so alleine...
Aber beim Selbstmord von "jüngeren" tut es mir immer so verdammt Leid, weil ich mir vorstelle dass man ihnen ja wahrscheinlich hätte helfen können...
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Originalnachricht erstellt von MissKunterbunt
Weiss eigentlich jemand welche Altersgruppe am meisten Selbstmord begeht?
Schaut so aus, als würden vor allem Rentner Selbstmord begehen.
Anscheinend ist die Selbstmordrate in der BRD rückläufig :
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Auch wenn älter Scheiße.... immer scheiße!
GloriousWarrior
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