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    Warum darf ein Krebskranker an Krebs sterben, aber ein Depressiver nicht an Depressionen?
    Weil ein Krebskranker trotz Medikamente irgendwann vom Krebs aufgefressen wird, aber wenn ein Depressiver sich nicht die Pulsadern aufschneidet oder vom Hochhaus springt oder sonstwie seine Zeit verkürzt hundert Jahre lang depressiv sein könnte, das ist keine unausweichliche Todesursache die sich nur durch schwere Chemie-Duschen um Stunden, Tage, Wochen hinausschieben läßt, bis man dann doch stirbt.

    Es ist seelische Pein, ohne Frage, aber körperlicher Schmerz der noch dazu nur das Anzeichen nahenden Todes darstellt ist ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen etwas ganz anderes.
    »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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      Original geschrieben von Sternengucker
      Weil ein Krebskranker trotz Medikamente irgendwann vom Krebs aufgefressen wird, aber wenn ein Depressiver sich nicht die Pulsadern aufschneidet oder vom Hochhaus springt oder sonstwie seine Zeit verkürzt hundert Jahre lang depressiv sein könnte,
      Stimmt. Schlimm, oder?

      Es ist seelische Pein, ohne Frage, aber körperlicher Schmerz der noch dazu nur das Anzeichen nahenden Todes darstellt ist ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen etwas ganz anderes.
      Freilich ist es was ganz anderes. Aber Depressionen haben genauso körperliche Ursachen wie andere Krankheiten auch. Der einzige Unterschied, den ich zwischen psychischen und physischen Leiden sehe ist wirklich nur noch, dass physisch Kranke nicht sterben wollen, psychisch Kranke aber (in unserem Fall hier) schon.

      Für mich als Normalbürger und Nicht-Mediziner besteht eigentlich kein Unterschied, ob jetzt der T-Helferzeller-Bestand zurückgeht (bei Aids, imho) oder der Morphin-Bestand (Depressionen).

      Deshalb kann ich auch nur den Kopf schütteln, wenn hier behauptet wird, dass Depressive ja eigentlich leiden wollen (und selbst wenn: es ist Teil der Krankheit) und dass sie kein Recht hätten, ihre Mitmenschen unglücklich zu machen, etc etc.

      Ach ja ... und: dies mag ein brisantes Thema sein, aber ich will hier wirklich nur diskutieren - mir trittst du jedenfalls nicht zu nahe

      Phelia
      Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
      Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

      Kommentar


        Wer sagt eigentlich, dass Selbstmörder eine physisch bedingte Depression haben?
        Es gibt doch sicherlich eine ganze Reihe "Stimmungs-Selbstmörder", die eben nicht an Depression leiden, aber momentan ähnliche Empfindungen haben, weil ein äußerer Druck - gleichwelcher Art - auf sie einwirkt und sie meinen, sich diesem auf keine andere Art entziehen zu können.
        Es mag ja sein, dass die Uni Knux-Knattertal eine Studie herausgebracht hat, ich bin jedenfalls skeptisch, was eine automatische Verbindung zwischen Depression und Suizidversuchen anbetrifft.

        Ohne hier irgendjemandem zu nahe treten zu wollen...

        Ich kann mir schon vorstellen, dass die medizinische Wissenschaft im derzeitigen Gen-Boom gerne alles auf Gene, Hormone schiebt (tendenziell tat sie das ja schon immer), aber von diesem Determinismus hat man doch eigentlich abgelassen, oder nicht?

        endar
        Republicans hate ducklings!

        Kommentar


          Hi...
          Selbstmord ist keine Lösung. Auch wenn man oft wirklich nicht mehr kann und auch nicht mehr will.
          Es gibt andere Möglichkeiten seine probleme zu lösen...hier ist Hilfe von außen besonders wichtig.


          Im vorzeitigen Ruhestand.

          Kommentar


            Original geschrieben von Will Riker
            Hi...
            Selbstmord ist keine Lösung. Auch wenn man oft wirklich nicht mehr kann und auch nicht mehr will.
            Es gibt andere Möglichkeiten seine probleme zu lösen...hier ist Hilfe von außen besonders wichtig.
            Hach ich liebe solche Posts

            Warum ist Selbstmord keine Lösung? *dumm frag* Warum glaubst du, dass sich dein Empfinden des "nicht mehr könnens" mit dem Empfinden eines Selbstmörders deckt? Warum glaubst du, dass "andere Möglichkeiten" immer für jeden praktikabel oder überhaupt eine Option sind? und dass "Hilfe von außen" immer da ist?

            Oder andersrum: welche Erfahrungen oder Überlegungen geben dir das Recht zu einer dermaßen vermessenen Aussage?

            Original geschrieben von endar

            Es mag ja sein, dass die Uni Knux-Knattertal eine Studie herausgebracht hat, ich bin jedenfalls skeptisch, was eine automatische Verbindung zwischen Depression und Suizidversuchen anbetrifft.
            Nun ja, Depressionen (jetzt nicht unbedingt als klar definierter klinischer Begriff, sondern ... halt so ) sind halt eine häufige Ursache ... über Einzelfälle kann ich für meinen Teil nicht sprechen, weil ich keine Ahnung habe, wo ich ... öhm, beispielhaftes Arbeitsmaterial herbekommen könnte. Genauso könnten wir jetzt die Gründen eines Schizophrenen, sich umzubringen, erörtern. Relativ mühselig, wenn wir alle keine Ahnung haben und auch keiner anwesend ist, um uns aufzuklären

            Ich kann mir schon vorstellen, dass die medizinische Wissenschaft im derzeitigen Gen-Boom gerne alles auf Gene, Hormone schiebt (tendenziell tat sie das ja schon immer), aber von diesem Determinismus hat man doch eigentlich abgelassen, oder nicht?
            Also zwischen Genen und Hormonen ist doch ein Unterschied . Inwieweit Suizidgedanken, Depressionen oder wat weiß ich vererbt werden, das ist doch fast einen eigenen Thread wert ... Determinismus finde ich nirgendwo, wenn ich versuche, in meiner Vorstellung die Trennung zwischen psychischen und physischen Leiden zu relativieren, vor allem, weil da so eine klare Trennung oft gar nicht möglich ist.

            Phelia
            Die Spaß an diesem Thread hat
            Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
            Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

            Kommentar


              Oh, wo du es gerade schreibst, eine Freundin von mir hat tatsächlich eine Menge Selbstmörder in der Familie und hat das auch mal "erblich" bezeichnet.
              Republicans hate ducklings!

              Kommentar


                Original geschrieben von endar
                Oh, wo du es gerade schreibst, eine Freundin von mir hat tatsächlich eine Menge Selbstmörder in der Familie und hat das auch mal "erblich" bezeichnet.
                Das stimmt übrigens. Es gibt tatsächlich vererbbare Krankheiten, die immer im Selbstmord enden. Wenn ich mich jetzt nicht recht täusche, dann hat die Familie Mann dieses Gen im Erbgut (was auch die vielen Selbstmorde in der Familie erklärt). Und gegen diese Krankheit gibt es, soweit ich weiß, auch keine Heilung.
                "I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered" -George Best-

                Kommentar


                  Original geschrieben von Mr. Doom (aka Borg-Drohne)
                  Das stimmt übrigens. Es gibt tatsächlich vererbbare Krankheiten, die immer im Selbstmord enden. Wenn ich mich jetzt nicht recht täusche, dann hat die Familie Mann dieses Gen im Erbgut (was auch die vielen Selbstmorde in der Familie erklärt). Und gegen diese Krankheit gibt es, soweit ich weiß, auch keine Heilung.
                  Das klingt mir aber etwas sehr komisch. Ein "Selbstmordgen" also ist der Auslöser für Selbstmord ? Hab ich noch nie gehört ... Wo hast du das gelesen/gesehen ? Quellen ? Würde mich intressieren...

                  Kommentar


                    Original geschrieben von Phelia
                    Hach ich liebe solche Posts

                    Warum ist Selbstmord keine Lösung? *dumm frag* Warum glaubst du, dass sich dein Empfinden des "nicht mehr könnens" mit dem Empfinden eines Selbstmörders deckt? Warum glaubst du, dass "andere Möglichkeiten" immer für jeden praktikabel oder überhaupt eine Option sind? und dass "Hilfe von außen" immer da ist?
                    Dennoch denke ich, dass man - gerade wenn man in Depressionen steckt - genau solcherlei Anleitung braucht. Man braucht irgend jemanden, der einem sagt, dass es auch noch gutes im Leben gibt, der einem klarmacht, dass es in all der Ungerechtigkeit, dem Mord, dem Totschlag, dem Hass, Ehebruch, Scheidung, Blutbad, Atomkrieg, Krankheit - dass es da irgendwo auch noch etwas gibt, was das Leben lebenswert macht. Es bleibt jetzt jedem selbst überlassen, ob man sich an Gott klammert, oder an Hobbys, den nächsten Star Trek Film, das Aufwachsen seiner zukunftigen Kinder oder einfach an der Liebe - WAS AUCH IMMER - aber man darf in all dem Übel niemals aufgeben.

                    Kommentar


                      Original geschrieben von 5 of 12
                      Das klingt mir aber etwas sehr komisch. Ein "Selbstmordgen" also ist der Auslöser für Selbstmord ? Hab ich noch nie gehört ... Wo hast du das gelesen/gesehen ? Quellen ? Würde mich intressieren...
                      Es ist ja eher weniger ein Selbstmordgen, dass irgendwann aktiviert den Suizid auslöst, sondern eine Krankheit, die, wenn sie denn ausbricht, einfach einen sehr geringen Selbsterhaltungstrieb zur Folge hat, falls du verstehst, was ich meine.

                      Quellen habe ich doch jetzt nicht mehr im Kopf, such doch mal in Google, oder so.
                      "I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered" -George Best-

                      Kommentar


                        Original geschrieben von Garak
                        Dennoch denke ich, dass man - gerade wenn man in Depressionen steckt - genau solcherlei Anleitung braucht. Man braucht irgend jemanden, der einem sagt, dass es auch noch gutes im Leben gibt, der einem klarmacht, dass es in all der Ungerechtigkeit, dem Mord, dem Totschlag, dem Hass, Ehebruch, Scheidung, Blutbad, Atomkrieg, Krankheit - dass es da irgendwo auch noch etwas gibt, was das Leben lebenswert macht.
                        Und wer sagt dir, dass dieser jemand recht hat?

                        Es bleibt jetzt jedem selbst überlassen, ob man sich an Gott klammert, oder an Hobbys, den nächsten Star Trek Film, das Aufwachsen seiner zukunftigen Kinder oder einfach an der Liebe - WAS AUCH IMMER - aber man darf in all dem Übel niemals aufgeben.
                        Warum nicht? Wer entscheidet denn, was man darf? (freilich davon ausgehend, dass du kein tiefgläubiger Christ bist)

                        *ganz blöd weiter frag*

                        Phelia
                        Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
                        Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

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                          Nun, wenn du schon nicht daran glaubst, dass es einen gewissen Sinn im Leben einer gewissen Person geben muss, dann sieh es halt auf das Welt-System übertragen: Sich umzubringen ist einfach nicht sinnvoll. Wenn sich alle Menschen einfach so umbringen würden wegen jedem Scheiß, dann würde die menschliche Lebensweise sich extrem ändern, weil plötzlich Selbstmord eine alltägliche Sache wird. Und ja, deswegen DARF man sich eigentlich - rein logisch betrachtet, nicht umbringen.
                          Dennoch, ich empfinde tiefes Mitgefühl für all die Menschen, die es dennoch tun.

                          Kommentar


                            Original geschrieben von Garak
                            Nun, wenn du schon nicht daran glaubst, dass es einen gewissen Sinn im Leben einer gewissen Person geben muss, dann sieh es halt auf das Welt-System übertragen: Sich umzubringen ist einfach nicht sinnvoll. Wenn sich alle Menschen einfach so umbringen würden wegen jedem Scheiß, dann würde die menschliche Lebensweise sich extrem ändern, weil plötzlich Selbstmord eine alltägliche Sache wird. Und ja, deswegen DARF man sich eigentlich - rein logisch betrachtet, nicht umbringen.
                            Naja, also wenn wir auf der Ebene weitermachen, wird es albern. Immerhin wird immer nur ein kleiner Prozentsatz der Menschen das Leben für sinnlos halten. Deren Tod würde allerhöchstens zur Senkung der Überbevölkerung beitragen, keineswegs aber die Menschheit ausrotten

                            Phelia
                            Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
                            Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

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                              pssst....es klang gerade so gut....
                              Aber im Ernst, wenn man nichtmal weiß, ob es ein Leben nach dem Tode geben wird...ob das dann so wünschenswert ist...ins ungewisse zu schreiten...

                              Kommentar


                                @Phelia
                                Deshalb kann ich auch nur den Kopf schütteln, wenn hier behauptet wird, dass Depressive ja eigentlich leiden wollen (und selbst wenn: es ist Teil der Krankheit) und dass sie kein Recht hätten, ihre Mitmenschen unglücklich zu machen, etc etc.
                                Habe ich das behauptet? Ich hoffe doch nicht.
                                Nur: Bei Depressionen besteht eben eine klinische Hoffnung durch Anleitung oder Medikamentation eine Besserung einzuleiten, Krebs im Endstadium ist tödlich und bringt dir nur ein paar Momente Schmerzen im Bett. Der Unterschied sollte schon klar sein.

                                Warum ist Selbstmord keine Lösung? *dumm frag*
                                Eine Entscheidung, bei der man - wenn man feststellt, daß es die falsche war - nicht mehr durch eine andere Entscheidung ersetzen kann ist immer falsch und immer dumm. Ich würde auch nie mit einem Transparent "Rocker sind Schwuchteln" bei einem Hells Angels Grillfest vorbeifahren, weil das auch irreversible Folgen nach sich ziehen würde....

                                Warum glaubst du, dass "andere Möglichkeiten" immer für jeden praktikabel oder überhaupt eine Option sind? und dass "Hilfe von außen" immer da ist?
                                Man muss schon Hilfe suchen, bzw die die vorhanden ist annehmen, wunderheilungen gibt es nur für die katholische Kirche, alle die nicht auf Heilige treffen müssen schon in Interaktion treten (bzw wenn ich ne Entzündung habe werde ich auch zum Arzt gehen müssen oder bereit sein müssen einen Arzt den ein Freund gerufen hat an mich heranzulassen, sonst zerfrisst es mich wohlmöglich.) Den ersten Schritt muss "der Kranke" gehen, danach wird ihm möglicherweise geholfen. Aber wer es nicht versucht wird es nicht herausfinden.

                                Wenn du in die Latrine fällst hilft es auch nicht "Alles Scheisse" zu rufen, du musst schon erst rudern und dann rauszuklettern versuchen. Und wenn es von alleine nicht geht nimm eine helfende Hand, sonst bringt die Scheisse dich zum guten Schluss doch noch um.
                                »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

                                Kommentar

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