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    Zitat von Skymarshall
    @TheMarsToolVolta: Pop ist nicht gleich Pop!
    Okay, Britney Spears ist nicht gleich Shakira, aber populär = populär.


    Zitat von Tom Parker
    Sorry. ich bin zwar ein riesiger Metallica Fan aber mit der Doku "Some Kind of Monster" haben sie sich komplett verkauft.
    Da ging es auch nicht ums künstlerische. Sondern nur darum mit wenig Arbeit viel Geld zu verdienen..
    Dann fandest du wohl auch Metallica-Werke wie Load, Reload und S&M gut, oder? Ich denke speziell das letzte Metallica-Album St. Anger war doch ein derartig rotziges Stück von Musik, mit dem sie vielen Leuten (auch vielen traditionellen Metallica-Fans) vor den Kopf gestoßen sind. Wo du da die Intention der Band sehen willst ein riesiges Mainstreampublikum anzusprechen ist mir schleierhaft. Ich traue mich auch zu wetten, dass dir St. Anger nicht unbedingt gut gefallen hat. Und warum bitte sollte sich jemand die Doku-DVD kaufen, wenn er vorher noch nie mit Metallica in Berührung gekommen ist!? Ein anderes Publikum, als die Metallica-Fans selbst, konnten sie damit sowieso nicht erreichen.

    Zitat von Tom Parker
    Und gerade Lordi ist ein Gesamtkunstwerk. Mit ihren Outfits zollen sie Kiss und Alice Cooper Respekt und auch den vielen 80er/90er Horrorfilmen wie "Tanz der Teufel" oder "CandyMan".
    Und Lordi sind einfach nur gut. Auf Festivals sind sie mir immer wieder ein lieber Live-Act der das Publikum mitreißt.
    Und wenn Lordi nie angesehen waren wie kommt es dann das auf ihrem neuesten Album mehrere bekannte Rock und Metal-Größen mitgemischt haben?
    Über Kunst lässt sich streiten. Das Zollen von Respekt gegenüber Ikonen früherer Jahrzehnte ist aber nichts wirklich Neues, oder schon mal von Brian Warner alias Marylin Manson gehört? Über die Qualität ihrer Musik lässt sich ebenfalls streiten, über die von dir angesprochenen Rock- und Metal-Größen ebenso.

    Zitat von Tom Parker
    Und ich fasse das Ergebnis so auf das in Europa endlich mal wieder rockigere Musik im kommen ist.
    Ja, bestimmt. Aber nur rockigere Musik, die auf den Durchschnittsradiohörer getrimmt sein wird.

    Zitat von Tom Parker
    Das sieht man schon das mit Tobias Regner und Martin Kesici (die beide super Stimmen haben aber mit Pop-Rock verheizt werden) zwei "Rocker" zwei Casting-Shows gewonne haben.
    Das ist doch wohl nicht dein Ernst oder? Das kannst du eigentlich nur ironisch gemeint haben, aber irgendwie befürchte ich das Gegenteil... Glaubst du ein James Hetfield, Angus Young, Marylin Manson oder Kurt Cobain wären zu einer Superstar-Show gegangen?
    "Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien!" (Andi Möller) - "Und jetzt skandieren die Fans wieder: Türkiye, Türkiye. Was so viel heißt wie Türkei, Türkei." (Heribert Faßbender) - "Das war ein wunderschöner Augenblick als der Bundestrainer sagte: Komm Steffen, zieh deine Sachen aus, jetzt geht´s los!" (S. Freund) - "Ein Lothar Matthäus lässt sich nicht von seinem Körper besiegen, ein Lothar Matthäus entscheidet selbst über sein Schicksal." (L. Matthäus)

    Kommentar


      Also erstmal muss ich sagen, dass dieses Finale das verrückteste war, was ich bisher gesehen habe mit Finnland, Litauen und Island, die ja aber schon im Halbfinale ausgeschieden sind. Und ich frage mich immer noch was wollten Las Ketchup mit den Bürostühlen?

      Ich finde nicht, dass diesmal nur Einheitsbrei geboten wurde. LORDI war natürlich sowieso anders, als alles andere davor. Dann gab es da LT United, die gleich eine Hymne beigesteuert haben. Texas Lightning, die als Cowboys verkleidet waren. Cosmos, die ganz ohne Instrument gesungen haben. Daz Sampson, der zur Abwechslung mal gerappt hat. Kroatien mit diesem Schuhplattler, lol. Und dann natürlich auch wieder Balkanklänge. Und Andre aus Armenien als Entfesslungskünslter fand ich auch super. Und wie gesagt, über Island brauch man gar nicht sprechen.

      Ich finde es gut, dass mit LORDI das erste mal eine Band gewonnen hat, die ich ganz gut fand. Und im Gegenteil zu den meisten anderen war ich nicht von den Kostümen begeistert, sondern von dem Lied. Was noch viel besser ist, wenn man die Augen zu hat. Und auf Platz 2, Platz 3 und Platz 4 lagen mit Russland, Bosnien und Rumanien auch gleich noch 3 Lieder die ich sehr mag.

      Was soll ich zu Deutschland sagen? Natürlich bin ich total traurig, dass wir so schlecht abgeschnitten haben. Ich liebe den Song und ich verneige mich vor Jane. Sie hat so toll gesungen, mit so einer Power. Und die Bühnenshow war so geil.

      Ich denke der Grund, warum wir jedes Mal so schlecht abschneiden ist, weil wir nicht viele Nachbarländer haben, die uns mögen und weil die meisten Deutschen nun mal auch in Deutschland leben. Was sollen wir denn noch tun? Wir haben doch schon alles versucht! Ich habe wirklich gehofft, dass die USA an dem Contest teilnehmen würde. Vermutlich hätten TL von jedem einzelnen Bundesstaat Punkte bekommen.
      Und das das mit den Punkte in den Ar*** schieben wirklich stimmt hat der Kommentator gezeigt, der immer voraussagen konnte, an welches Land welche Punkte gehen. Der Peter Urban war aber sowieso wieder super. Ich liebe seine Kommentare.

      Für ein paar Minuten habe ich überlegt, ob ich denn Contest nächstes Jahr noch sehen soll. Ich meine jedes Mal hofft man aufs neue das wir gut da stehen werden und dann kommt so etwas dabei heraus. Aber ich eben süchtig danach und ich mag die Lieder wirklich!

      Ich finde es schade, dass jetzt wieder so viele den Fehler bei Texas Lightning suchen. Da gibt es so viele, die den Song erst mögen und plötzlich ist er total blöd, weil wir nur auf Platz 15 stehen. Solche Menschen kann ich nicht leiden! Warum kann man nicht bei seiner Meinung bleiben? Was gut ist bleibt gut! Texas Lightning war super und hat uns mit Würde vertreten. Ich habe den Song schon zig Mal gehört und liebe ihn immer noch. Meinetwegen könnten TL nächstes Jahr gleich wieder antreten. Es wäre schade für die Gruppe, wenn sie nur einmal dabei gewesen wären und dann mit so einem schlechten Ergebnis in Vergessenheit geraten würden.

      Aber wie sagte Thomas Hermans schon:

      Wird Deutschland jemals Texas Lightning vergessen? NO NO NEVER!

      PS: Man hatte der Polnische Kommentator schlechte Laune. Mein Gott, ich kann ihn ja verstehen. Polen war mal wieder nicht im Finale, obwohl das Lied super war.
      Zuletzt geändert von Lupaza-Ross; 21.05.2006, 22:09.
      Und dieses kleine goldene Ding das ist für dich, der Ehering!
      Ach, der ist doch schwul der Ball!
      He could read the yellow pages and i'd be thrilled!
      HIS EYES ARE EVEN BLUER THAN TEXAS SKIES ABOVE

      Kommentar


        Eine ganz persönliche Zusammenfassung...

        Achtung Leute, jetzt wird es lang! Lesen auf eigene Gefahr!

        DAS SEMIFINALE – EIN RÜCKBLICK

        Den Auftakt mit den griechischen Göttern und den Grandprixhits fand ich sehr gelungen und sehr stimmungsvoll. Putzig war der Akzent bei Dschingis Khan. Dann der Auftritt der Hosts, Maria charmant und Sakis schnuckelig wie immer. Der Effekt mit dem Wasser bei den Einblendungen immer ist auch eine coole Idee.

        Armenien – Kai aus der Kiste? Nein, es war doch ein Metalltisch mit Metallthron. Furioser Auftakt und wie Peter Urban so schön sagte „voller ESC-Klischees und ein fesselnder Auftritt“ im wahrsten Sinne des Wortes. Genau die richtige Mischung aus modernen und lokalen Klängen, vielleicht einen Tick zu angestrengt.

        Bulgarien – Der Tanz auf dem Drahtseil zwischen faszinierend und nervtötend, cool und abschreckend. Im Grunde dann doch eher: Hilfe! Meine Angst, dass sie Armenien und Slowenien Punkte klauen war zumindest für Armenien unbegründet.

        Slowenien – Laut Peter Urban der erste Eurodance-Song des Abends, was ihm aber auch nicht geholfen hat. Ich finde ja immer noch, dass der Song Drive hat und sehr catchy ist. Anzejs Performance vielleicht doch etwas zu unauffällig? Am Startplatz zwischen Bulgarien und Andorra kann es eigentlich nicht gelegen haben. Anzej trotzdem supersympathisch. Vielleicht hätte er mehr rumtucken sollen wie in seinem Promo-Video und dem Vorentscheid. Bei Deen hatte das 2004 ja funktioniert.

        Andorra – Da fällt einem nur eines ein: Puffmutter. Die Sängerin besingt scheinbar den Koffer mit den Kleidern der Tänzerinnen: „Sense tu“ – „Ohne dich“. Der Song zwar schön, aber viel zu sperrig. Typisch andorranisch eben.

        Weißrussland – Polinas Auftritt genauso energiegeladen wie 2004 der von Ruslana. Leider fehlt Polina deren Ausstrahlung. Das Lied etwas zu aufdringlich, aber dafür finde ich Polinas Outfit sehr cool.

        Albanien – Nach dem weißrussischen Auftritt wohltuend aufdringlich und Luiz ist auch ein süßer, ein bisschen der brave Schwiegermuttertyp. Leider hat er augenscheinlich Angst vor der Kamera, er schaut gar nicht rein. Das kommt am Bildschirm natürlich nicht so gut. Da war ja noch unser Max 2004 mit seinen zugekniffenen Augen besser. Alles in allem aber ganz nett.

        Belgien – Kate fegt Luiz jetzt jedoch weg und bietet eine schöne Show. Und ich hatte es im Urin, wie man so schön sagt: „Date and Time: 05/18/2006 09:35 PM
        You have sent a message to Gremlin
        wenn ihn Kate jetzt nicht einafch wegfegt, was ich allerdings vermute
        obwohl, ein Favorit muss doch immer durchfallen, oder? Hoch gehandelt, tief gefallen gibt es doch in jedem Jahr“. Wie man sieht hatte ich Recht. Anscheinend scheint der so genannte Eurodance allgemein out zu sein im Moment. Man denke nur an Selma 2005 (Island) oder Xandee 2004 (leider auch Belgien).

        Irland – Ich schlafe bei dem Lied ja immer noch ein. Andererseits natürlich ein professioneller Sänger und eine verträumte, ruhige Ballade. Ich hätte das Lied allerdings nicht im Finale gebraucht.

        Zypern – Anetts Aufmachung erinnert doch sehr an Javine 2005. Eine Haarfarbe fast Ton in Ton mit der Haut (fürchterlich) und ein gelbes Kleid nach antikem Vorbild (dito). Ich mag weder die Frau noch das Lied sehr. Nicht nur musikalisch die legitime Nachfolgerin von Glennis Grace 2005. Wobei… so schlecht eigentlich doch nicht. Trotzdem zu mächtig für den ESC.

        Monaco – Man möchte sagen, das Beste daran waren die halbnackten Tänzer. Nein, das war schon sehr schönes Sommer-, Südsee- und Urlaubsfeeling und fast so bunt wie Spanien 2005. Trotzdem zu nichts sagend, plätschert einfach nur so dahin.

        Mazedonien – Jetzt wird es zum Glück wieder erwachsener. Ich fand ja Elenas Oberteil zu den Jeans-Hotpants unpassend, aber eine Bekannte meinte zu mir, das wäre im Moment hip. Naja. Aber da Mazedonien selbst mit Tankwart-Outfit weiterkommt ist das ja egal. Aber hier hilft wohl auch der Startplatz nach Monaco und es kommt ja doch modern und jugendlich herüber.

        Polen – Dieses Outfit jetzt sicher nicht mehr hip und einfach nur wunderbar kitschig, wie auch der ganze Song und der Auftritt allgemein. Puh, soviel Schmalz (wenn auch sehr sympathischer) muss man erstmal verdauen. Zudem die Erkenntnis, dass es dieses Jahr nicht Trommeln, sondern Windmaschinen sind, die in sind.

        Russland – Dima Bilan sehr schnuffelig und niedlich. Süß, dass er sich die Startnummer auf das Hemd geschrieben hatte. Wenn ich denjenigen benennen sollte, der im Semifinale das berühmt-berüchtigte Siegerlächeln hatte, dann würde ich sagen: Dima hatte es. Entspannter Auftritt und Freude am Singen. Dazu guter Popsong. Was die Ballerinas sollten, weiß ich zwar nicht, aber was soll man bei so einem Song auch groß choreographieren?

        Türkei – Sibel hat auch gelächelt, ganz klar. Aber sie wirkt trotzdem viel zu sehr wie die liebende Ehefrau und Mutter. Niedlich der Stern in der Choreographie, wird ihr aber anders wie Helenas stilisierte Eins auf dem Boden letztes Jahr nichts nützen. Der Sound ist für den Sieg dann doch zu Retro. Trotzdem sehr selbstbewusster Auftritt und Angst für mich, dass sie der Ukraine Punkte klaut.

        Ukraine – Ja, ich mag den Song seit dem ersten Hören und auch jetzt immer noch, auch wenn er etwas blecherner klingt als auf der CD. Für mich war das der erste Beitrag bei dem ich Siegpotential gespürt habe und sie ist immer noch eine Favoritin und perfekte Mischung aus Ruslana und Helena Paparizou. Sehr sympathisch ihr Flirten mit der Kamera zwischendurch. Auch die Note hat sie bravourös gehalten. War ein geiles Gefühl als klar war, dass die Ukraine weiter ist.

        Finnland – Was soll man dazu noch sagen? Lordi hat einfach die Halle gerockt! Geniale Show. Und Sakis sah nach den Finnen in der Schaltung zum Greenroom gleich noch süßer aus als sonst schon. *g*

        Niederlande – Laut Peter Urban „Weltmusik“, sieht aber aus wie Lagerfeuerromantik und Pfadfinderzeltlager, aber es sind halt auch ehemalige Straßenmusikerinnen. Spaß an der Musik reicht leider nicht um beim ESC weiterzukommen. Gegen Ende fängt das Lied leider an zu nerven.

        Litauen – Das hätte sehr gut nach 2001 gepasst wo Dänemark den ESC im Parken-Stadion ausgerichtet hat. Ich glaube man liebt das Lied gerade deshalb, weil man es so wunderbar aus tiefstem Herzen hassen kann. Trotzdem bescheuerter Klamauk, der mich mit der Zeit auch nur nervt.

        Portugal – Ich dachte ja, es könnte nicht mehr schlimmer werden, da kam dann diese billige Abba-Kopie mit noch billigeren Fummeln. Das Beste daran war noch Urbans bärbeißiger Kommentar.

        Schweden – Carola konnte jetzt beweisen wie echter Schwedenpop wirklich klingen muss und fegte Portugal wunderbar weg. Wind genug hat sie ja gemacht. Was alle an diesem doch eher durchschnittlichem Lied finden, weiß ich immer noch nicht. Dass sie oben mitspielen wird ist klar, aber gewinnen tut sie hoffentlich nicht. Ihr hätte ich den Absturz mehr gegönnt wie Kate Ryan.

        Estland – Sympathischer Auftritt mit Startplatzpech. Nicht nur musikalisch, auch farblich mit blau und weiß Carola zu ähnlich. Das kostet natürlich Punkte.

        Bosnien – Endlich die wohlverdiente Atempause. Einfach nur eine wunderschöne Balkanballade, der ich den Sieg auch ohne weiteres gönnen würde. Dazu das Sternenhimmel-Bühnenbild, das vor allem in der Totalen beeindruckend wirkt und der erfahrene Sänger. Au Mann, wenn das kein Gänsehautfeeling ist…

        Island – Da zitiere ich doch mal gleich Tomas Tordarson (Dänemark 2004): „Shame on you!“ Buh-Rufe aus dem griechischen Publikum ist ja wohl trotz aller Fehltritte Silvias das Letzte. Dass das „I love you all“ und „I save the world“ damit nicht mehr authentisch wirkt ist ja wohl klar. Okay, das Lied reißt nicht vom Hocker, das Bühnenbild sah sehr nach Karies aus (Zuckerstangen und Zuckerwatterosa), aber das hat dieser doch extrem kultige Trash nicht verdient.

        Zum Schluss sei noch gesagt: „Die Ersten werden die Letzten sein.“ Armenien durfte das Semifinale eröffnen und wird das Finale beschließen. Jedenfalls was die Beiträge angeht. Wer wirklich als ESC-2006-Gewinner mit einem Reprise des Songs beschließen wird, wird man noch sehen müssen.

        DIE QUALIFIKANTEN

        Nur einer meiner Lieblinge ist rausgeflogen und meine Trefferquote bei der Prognose liegt bei 80%, will heißen, nur zwei meiner vorhergesagten Finalteilnehmer waren verkehrt. Das wären:

        Belgien - hoch favorisiert, wobei ich immer schon im Gefühl hatte, dass das in diesem Jahr die Favoritin sein wird, die abstürzt, glaubt es mir oder nicht, an ihrem Auftritt war jedenfalls nichts auszusetzen
        Slowenien - da gebe ich zu, da war die Prognose wohl eher Wunschdenken, da mir der Song absolut gefällt

        Weitergekommen sind hingegen:

        Russland - klar, hübscher Sänger, gutes Lied, liebe Nachbarn
        Mazedonien - kam bis jetzt ja immer weiter egal wie der Song war
        Bosnien - auch klar, extrem schöne Ethnoballade
        Finnland - klar, Lordi hat die Halle echt gerockt, zudem die Pyrotechnik und die Flügel
        Ukraine - nicht so klar, aber mein absoluter Favorit (6 Anrufe von mir *g* )
        Schweden - war auch klar, favorisiert, liebe Nachbarn
        Türkei - war auch irgendwie klar
        Armenien - war eher Wunschdenken, freut mich

        Dann noch unvorhergesehenerweise:

        Litauen - Hilfe, ich fürchte um Europas Musikgeschmack
        Irland - okay, professionieller Sänger und gute, ruhige Ballade


        DAS FINALE – EIN RÜCKBLICK

        Das Grauen begann ja schon 20.15 Uhr mit der Grandprix-Hitliste. Das setzte doch schon den Trend. Ruslana wird bestes ESC-Lied ever, es kam das Wort zum Sonntag und Thomas Hermans verabschiedet sich noch dazu mit einem: „Athen 2006 – Lasst es rocken.“ Da kann ich nur sagen: Hard Rock Hallelujah!

        Und es ging los. Furioser Auftakt. Die Hosts Maria Menounos und der alte Poser Sakis Rouvas werden sogar extra eingeflogen. Gratulation Griechenland!

        Schweiz – Hat auf der Bühne tatsächlich so gut gewirkt, dass sogar ich für die Schweiz angerufen habe. Zudem sind sie Top-Anwärter auf den diesjährigen Fashion-Award. Sehr schick. Keith Camilleri scheint ja ein maltesischer Star zu sein: Applaus bei seinem Einsatz und 12 Punkte aus Malta für die Schweiz am Ende. Marco Matias wirkte am Anfang so als ob er sich etwas eingeworfen hätte.

        Moldawien – Sehr heiserer Anfang von Arsenium, der noch dazu absolut schwul wirkte und sich richtig gehend durch die Nummer durch getuckt hat. Das stellte selbst Anzej aus Slowenien in den Schatten. Der Song wirkt live bei weitem nicht so gut wie auf der CD. Zudem kein richtiger Schluss.

        Israel – Wirkte noch schnulziger als Siegel, was aber gegen Ende des Songs besser wurde. Beginn der „weißen Serie“, kleidungsmäßig jedenfalls.

        Lettland – Auch die acapella-Gruppe kam gut herüber, wirkte aber beim ESC trotzdem irgendwie fehl am Platz. Die Show mit dem Herz und dem Roboter wandert auf dem schmalen Grat zwischen putzig und lächerlich.

        Norwegen – Wunderschöner Song, wunderschöne Stimme, aber total fehlinszeniert. Es wirkt zu hell und die Bühne zu groß. Der erste Einsatz der Windmaschine an diesem Abend. Es sollten noch einige folgen. Bei dem Auftritt hätte sie ebenso gut ein Lied über das ewige Eis oder „Über den Wolken“ singen können. Beim Vorentscheid kam es viel besser herüber.

        Spanien – Oh mein Gott, wie strange war das denn? Das Lied ist immer noch schön loungig aber bei dem Auftritt muss man dann doch eher an Drogentrip denken als an Chillout.

        Malta – Fabrizio sah ja so was von oberknuffig aus, dass ich den doch glatt von der Bühne hätte weg klauen können. Der Song war nett, wenn auch nichts Besonderes, und die Show auch hübsch anzusehen. Der letzte Platz hingegen eine Sauerei, da gab es klar schlechtere.

        Deutschland – Extrem sympathischer Auftritt von Texas Lightning, allein das Mitklatschen des Publikums wie noch beim Vorentscheid hat doch sehr gefehlt.

        Dänemark – Da gibt es nicht viel zu zu sagen. Mitreißend, aber anspruchslos. Pech für uns, dass sie genau nach uns gekommen ist. Wie schon bei Norwegen wirkt die Bühne auch hier irgendwie kalt und leer.

        Interessanterweise muss ich jetzt mal dazwischen schieben, dass ich mich hier bei den ersten 9 Liedern öfters gefragt habe wo und in welchem Jahr ich eigentlich war. Da war schon einiges bei, was man vom ESC nicht erwartet hätte oder was es so in jedem Jahr hätte geben können. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass man den ESC wirklich nicht mehr in eine bestimmte Schublade stecken kann. Und das ist doch einer der großen Erkenntnisse des Abends und sehr gut so!

        Russland – Okay, jetzt das Aha-Erlebnis: Wir sind beim ESC 2006, den Herren kenne ich ja schon aus dem Semifinale. Dima niedlich und bei der Sache wie immer, der Song hat sich allerdings schon etwas abgenutzt. Trotzdem ein schöner Vortrag und ein überdurchschnittlicher, moderner Popsong.

        Mazedonien – Auch schon bekannt und ich muss zugeben: Doch, der Song hat was. Wirkt aber vielleicht auch nur so gut und modern dank der langen „Durststrecke“ am Anfang. Etwas schlechter als im Semifinale.

        Rumänien – Der Song ist modern und clubtauglich und hat mich live doch tatsächlich mehr überzeugt als beim Hören der CD. Ist sehr in meiner Gunst gestiegen. Mihai kam gut herüber, die Choreographie war eher mäßig. Konnte leider nicht dafür anrufen, da ich via Festnetz nicht durchkam und mir am Ende via Handy die Zeit davonlief.

        Bosnien – Wunderbar wie immer. Der Sternenhimmel war wieder: Wow! Hatte leider den ungünstigen Startplatz nach der Werbepause.

        Litauen – Gemischte Publikumsreaktionen, aber zum Glück nicht ganz so schlimm wie bei Island. Nervt immer noch.

        Großbritannien – Da fällt mir nicht wirklich etwas zu ein außer: Hmmmmmm… fällt hoffentlich durch. Wirklich grottig ist es ja eigentlich auch nicht.

        Griechenland – Die Halle kocht! Gastgeberland eben. Nach Großbritannien kommt der Song gut, aber Anna Vissis Stimme ist vielleicht doch etwas zu rau. Zudem ist sie unbestreitbar die Drama-Queen des Abends. Urbans Kommentar hinterher cool.

        Finnland – Der Auftritt war nicht ganz so gut wie im Semifinale und ich fand es fast schon schade, dass nicht mal die Flügel geklemmt haben. Wann beschert uns der ESC denn endlich mal wieder eine richtig schöne Panne? Wie auch immer: Lordi rockt auch diesmal das Haus!

        Ukraine - *daumendrück* Tina Karol klingt nach den Finnen seltsam leise. Der Startplatz direkt vor den Finnen wie im Semifinale war dann doch besser. Kameraflirt war wieder da, stimmlich auch wieder gut, wenn auch vielleicht etwas schwächer als noch im Semifinale.

        Frankreich – Auch das noch! Wie schlecht und gezwungen war das denn? So nervös war lediglich Julia Savicheva für Russland 2004 und die hatte zumindest noch ein besseres Lied im Gepäck gehabt. Trotzdem: So einen schlechten Auftritt hat Corneilles Lied nun auch nicht verdient. So viel zu Castingshow-Siegern…

        Kroatien – Immer noch feinster Balkan-Trash. Allerdings hat sie sich durch den Auftritt alle Chancen genommen. Wieder wirkte die Bühne zu groß und leer, die Choreographie zu auseinander gerissen. Da hätte es schon die sympathische Intimität wie noch beim Vorentscheid gebraucht.

        Irland – Wohltuend ruhig nach Kroatien und überraschend stark. Hat mich auch so überzeugt, dass ich dafür gevotet habe.

        Schweden – Echter Schwedenpop reißt eben immer noch mit, auch wenn der Song immer noch nicht wirklich etwas Besonderes ist.

        Türkei – Genauso gut wie im Semifinale, eine zweite Sertab ist es trotzdem nicht.

        Armenien – Auch wie im Semifinale. Der Instrumentalteil ist doch wirklich schon verflixt gut. Der männliche Helena- und Sertab-Klon.

        Und damit hätten wir die Lieder mehr oder weniger unbeschadet überstanden, erleben ein Wiedersehen mit Nana Mouskouri und können endlich abstimmen. Sollten wir durchkommen natürlich. Wie auch immer, meine Votes gingen an Schweiz, Russland, Ukraine, Irland und Armenien, was allerdings weder für die Schweiz noch für die Ukraine etwas genutzt hat, die beide aus Deutschland keine Punkte bekamen. Und gewinnen tut erst recht keiner für den ich anrufe. Peter Urban war auch nicht so gut drauf wie im Semifinale und leistete sich einige Versprecher und Patzer. So machte er aus Andreas Lundstedts Band Alcazar einfach Alcatraz und benannte Lettlands „I hear your heart“ einfach in Polens „Follow your heart“ um. Na ja. Und dann kam es: Die Verkündung der Länderpunkte und das Ergebnis. Ersteres offenbarte uns einige komisch sein wollende Ansager und einen schlagfertigen Moderator und letzteres einen Kampf zwischen Ostblock und Skandinavien und einen Schock für alle konservativen ESC-Fans. Ich kann dazu nur sagen: Der ESC ist auch Veränderung und Offenheit und im Moment lebendig und bunt wie nie. Und das ist auch gut so!


        DAS ENDERGEBNIS – EIN RÜCKBLICK

        01. Finnland – Überragender Sieger mit einem neuen Punkterekord von 292 Punkten sowohl im Finale als auch im Semifinale. Lediglich Albanien, Monaco und Armenien verwehrten die Punkte. Man kann es einfach nicht anders sagen: Finnland hat in diesem Jahr alles richtig gemacht! Lordi stach aus dem Teilnehmerfeld mit all den Helena-Paparizou-Klonen und seichten und altbackenen Liedern heraus, war auf dem Rock-Sektor in diesem Jahr konkurrenzlos, konnte die gesamte Rockfront Europas für sich mobilisieren, wusste einen tollen Auftritt hinzulegen und sich zu inszenieren und auch das Lied war nicht schlecht, hat sogar eine Melodie und auch eine Eingängigkeit kann ihm nicht wirklich abgesprochen werden. Ich bleibe dabei: Herzlichen Glückwunsch Finnland! Auch das bisher so erfolglose Land hat endlich mal so einen richtigen durchschlagenden Erfolg verdient.
        02. Russland – Da gibt es nicht viel zu sagen. Der Auftritt war gut und nicht überinszeniert, der Sänger süß und das Lied guter, moderner Pop. Dima ist nun die männliche Alsou (2. Platz 2000).
        03. Bosnien – Der Beweis: Joksimovics Lieder sind immer für vordere Plätze gut, nur gewinnen lässt sich mit ihnen nicht.
        04. Rumänien – Gutes Ergebnis für einen modernen Tanzflächenfüller und einen talentierten Sänger. Der Trend, dass wieder männliche Interpreten ganz oben mitspielen gefällt mir sehr gut.
        05. Schweden – Carola als Erfolgsgarant für den beliebten Schwedenpop. Bestplatzierte Frau des Abends. Carola hat über Anna Vissi triumphiert.
        06. Litauen – Ja, ich gebe es zu: Es war schon ein innovativer Novelty-Act. Quasi-Nachfolger der trommelnden moldawischen Oma 2005.
        07. Ukraine – Zwar wirklich kein Siegersong, aber immerhin der höchstplatzierte Helena-Paparizou-Klon und das macht mich dann schon stolz!
        08. Armenien – Sehr gutes Ergebnis für den Debütanten. Ich glaube Andre wird für mich ab jetzt immer die männliche Helena Paparizou sein.
        09. Griechenland – Überraschend schlechtes Ergebnis für den favorisierten Gastgeber. Aber das hat die Drama-Queen des Abends todsicher ihrem eigenen Overacting zuzuschreiben.
        10. Irland – Ein großer Erfolg für so eine ruhige Ballade und der Beweis, dass ein erfahrener und professioneller Sänger doch auch einiges herauszuholen vermag. Ich freue mich für Irland.
        11. Türkei – Knapp an der Top Ten vorbei aber mehr war mit dieser Retro-Disconummer wohl wirklich nicht drin.
        12. Mazedonien – Da gibt es nicht viel zu sagen. Die haben liebe Nachbarn und werden wohl nie wirklich abstürzen.
        13. Kroatien – Dito. Hat in meinen Augen mit ihrem vermasselten Auftritt auch die Trash-Krone eindeutig an Silvia Night verloren.
        14. Norwegen – Schönes Lied, unvorteilhafter Auftritt. Schade drum.
        15. Deutschland – Schönes Lied, sympathische Interpreten, sympathischer Auftritt, noch viel mehr schade drum. Eine der Ungerechtigkeiten des Abends. Vielleicht hat doch das Voting aus Österreich gefehlt. Immerhin sind wir punktgleich mit Norwegen.
        16. Lettland – Ein Besseres Ergebnis war mit acapella wohl nicht zu holen. Vielleicht waren sie auch ihren ebenfalls ruhigen Vorgängern Walters und Kazhar aus 2005 zu ähnlich.
        17. Schweiz – Immerhin, wir haben mehr Punkte geholt als Siegel. Das ist wohl der Beweis, dass seine Zeit wirklich um ist und das Interpreten aus vielen verschiedenen Ländern auch nicht wirklich helfen, abgesehen von der 12 aus Malta. Aber mit der Insel ist Siegel ja sowieso sehr verbunden.
        18. Dänemark – Auch tröstlich, dass wir besser abgeschnitten haben als der anspruchslose Gute-Laune-Twist. Ich bin trotzdem fest davon überzeugt, dass uns der Startplatz vor Dänemark Punkte gekostet hat.
        19. Großbritannien – Hatte sicher Pech direkt nach Litauen zu kommen und hat mit diesem Platz meine Hoffnung erfüllt.
        20. Moldawien – Das Lied ist an sich auch etwas besser, aber mit diesem Auftritt war wirklich nicht mehr drin.
        21. Spanien – Das Lied war halt doch zu ruhig und der Auftritt hat mit Sicherheit auch sehr viele Punkte gekostet. Der Platz ist nachvollziehbar.
        22. Frankreich – Bei der leider miserablen Leistung Virginie Pouchins ist dieser Song noch zu gut weg gekommen. Er hätte die rote Laterne verdient gehabt, aber man hat ja zum Glück Monaco und erstaunlicherweise auch Punkte aus Armenien bekommen. Anscheinend haben die die französische Sprache noch nicht so satt wie all die anderen.
        23. Israel – Dazu kann ich nur sagen: Die Zeit der großen Friedensballaden ist herum, wenn man nicht gerade eine gut aussehende Frau ist. Allerdings ist anzumerken, dass auch Shiri Maymons Song letztes Jahr besser war.
        24. Malta – Die zweite Ungerechtigkeit des Abends! Fabrizio war oberknuffig und hat auch eine hübsche Show geboten. Aber da greift wohl das Kate-Ryan-Syndrom: Braver Europop scheint beim ESC momentan sehr out zu sein. Wobei Malta vielleicht auch das Pech hatte bei all den verschiedenartigen und außergewöhnlichen Songs noch irgendwie aufzufallen. Schande! Für mich ist Fabrizio der Sieger im Herzen.

        11. Polen – Wie schon im letzten Jahr ganz knapp an der Top Ten vorbei geschrammt und wie im letzten Jahr (Ivan und Delfin mit Zigeunerkostümen, die mehr nach Zirkus aussahen) lag es wohl auch in diesem Jahr an der Aufmachung. Da wurde zu dick aufgetragen. Schade drum.
        12. Belgien – Man kann es sich nicht erklären, oder doch? Das ist das Gesetz des ESC: Jedes Jahr muss ein Favorit abstürzen. Dieses Jahr hat es eben Kate Ryan getroffen und damit nach Xandee 2004 schon wieder das arme Belgien. Ich kann es mir nur so erklären, dass Europop im Moment (oder eben im Osten nicht so gerne gehört wird) einfach out ist. Dabei war der Auftritt ordentlich und sehr sympathisch. Schade drum.
        13. Island – Okay, das Lied ist nicht gerade die Oberliga des Pops und Silvia hat sich halt nicht nur Freunde gemacht. Also verständlich.
        14. Albanien – Zu brav und unauffällig. Luiz Ejlli hatte tatsächlich was von einem scheuen Reh. Schade, aber verständlich.
        15. Zypern – Hat dann doch besser abgeschnitten als ich erwartet (oder erhofft) hatte. Aber verständlich, da diese Powerballade auch quasi konkurrenzlos war.
        16. Slowenien – Hat es wie Belgien auch mit Europop versucht. Während Kate Ryan Punkte aus den westlichen Ländern erhaschte, sammelte Slowenien hingegen im Osten. Die haben sich bestimmt gegenseitig die Punkte geklaut. Wie auch immer: Es ist der beste Beweis, dass Nachbarschaftsvoten im Ostblock allein auch nichts bringen. Slowenien landete sogar weiter hinten als Belgien, die den Westen abgeräumt hat, was allerdings auch nicht reichte. Ein Song muss eben doch europaweit ankommen.
        17. Bulgarien – Das war klar, dass sie sich mit dem Gejaule nicht viele Fans macht. Und Bulgarien hat scheinbar auch keine Lobby im Osten.
        18. Estland – Das war sehr viel Pech mit dem Startplatz direkt nach Schweden und dann gab es aus eben diesem Land trotz der schwedischen Sängerin Sandra Oxenryd nur 8 Punkte (10 und 12 gingen an Bosnien und Finnland).
        19. Portugal – Wurde sofort als billige Abba-Kopie entlarvt und hat keine Punkte von Schweden bekommen, dafür gab es eine Höchstwertung aus Andorra. Nette Nachbarn sind doch etwas Feines. Hat besser abgeschnitten als eigentlich verdient.
        20. Niederlande – Europa mag wohl doch keine Straßenmusikanten, dazu ein schlechter Startplatz und ein Lied, das gegen Ende nervt. Dafür allerdings sympathische Interpretinnen. Ein wenig schade, aber verständlich.
        21. Monaco – Ein seichtes Lied, eine mittelmäßige Sängerin, aber dafür mit Frankreich einen lieben Nachbarn. Na ja, geht wohl okay.
        22. Weißrussland – Und das Paulinchen hat Europa doch mit ihrer aggressiven Energie erschreckt. Aber auch das war zu erwarten. Auch Weißrussland hat nicht wirklich eine Lobby im Osten.
        23. Andorra – Für das Lied tut mir der letzte Platz schon etwas leid, aber dieser Puffmutter-Auftritt hat wirklich nichts Besseres verdient. Selbst Schuld, Andorra!

        So. Und das war es dann für dieses Jahr. Es war überraschend, interessant, schockierend, aufrüttelnd, erheiternd, unfreiwillig komisch, besinnlich, mitreißend und vor allem eines: Irgendwie anders. Und das ist alles in allem doch ein gutes Zeichen. Der ESC entwickelt sich halt weiter und wird toleranter und aufgeschlossener, nicht nur was neue Länder, sondern auch was neue Musikstile betrifft. Können wir das auch von uns sagen? Der ESC soll vereinen und ich glaube, das hat er gerade dieses Jahr wieder getan, auch wenn einige konservative oder traditionelle Stimmen schockiert sind. Ob diese Entwicklung nun dazu beiträgt, dass der ESC weiterhin ein Event bleibt oder ob er jetzt zu einer Sammelstelle für den Müll aus allen Musiksparten verkommt wird man sehen müssen. Denn eines ist ganz sicher: Nach dem ESC ist vor dem ESC und das darüber ablästern ist doch sowieso das Schönste!
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          Ich traue mich auch zu wetten, dass dir St. Anger nicht unbedingt gut gefallen hat
          Falsch. Das war seit "Metallica" das erste Album das mir durchweg gefallen hat. Nur der Sound vom Schlagzeug war, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig.

          Ja, bestimmt. Aber nur rockigere Musik, die auf den Durchschnittsradiohörer getrimmt sein wird.
          Ach so. Du hast warscheinlich den Metal schon mit der Muttermilch aufgenommen oder wie?
          Wenn junge Leute durch rockige Lieder aus dem Radio auf den Rock-Trichter kommen dann beschäftigen sie sich vielleicht auch damit und finden "Ihre" Musik.
          Die HIM-Hörer von heute sind viellleciht die Metaler von morgen.

          So ein typischer Durchlauf heutzutage wäre:
          HIM im Radio > Rasmus, Nightwish > Children of Bodom, In Flames > Opeth, Soilwork
          Oder bist du als 14jähriger direkt zum CD Regal gerant und hast dir direkt Black Sabbath, Maiden oder Celtic Frost gekauft????
          Ach, ich vergass. DU kamst ja schon mit Kutte und langen Haaren auf die Welt.

          Glaubst du ein James Hetfield, Angus Young, Marylin Manson oder Kurt Cobain wären zu einer Superstar-Show gegangen?
          Wenn es dieses Format zu deren zeiten schon gegeben hätte wäre ich mir zumindest bei Manson und Cobain nicht sicher. Ganz einfach aus dem Grund das beide alles versucht haben um ein Rockstar zu werden. Wobei leider nur einer den folgenden Ruhm verkraftet hat.

          Ein anderes Publikum, als die Metallica-Fans selbst, konnten sie damit sowieso nicht erreichen
          Aber das Metallica Publikum alleine reicht um mit einer DVD ein paar Millionen zu scheffeln.
          If one day speed kills me, do not cry because I was smiling
          - Paul Walker
          1973 - 2013

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            Zitat von Sandswind
            Nichts für ungut - aber was jetzt? Soll man nun das musikalische Können zum Maßstab machen, oder nicht? Du widersprichst Dir ja selbst: Sinn des Grand Prix ist es, musikalisches Können zu bewerten, aber das ist dann irrelevant?!?

            Und wenn Du Dir kein Urteil darüber erlauben kannst - wer soll das denn dann können? Die allermeisten, die abgestimmt haben, dürften ebenfalls musikalische Laien gewesen sein. Soll man also nun wieder eine Expertejury abstimmen lassen? Sorry, aber für mich klingt das einfach nach "hat mir nicht gefallen".
            Ich widerspreche mir nicht im Geringsten selber. Musikalisches Können sollte der Maßstab für die Bewertungen sein. Allerdings kann ich das musikalische Können von Lordi nicht beurteilen. Dass ich das nicht kann, ist aber irrelevant, da ich das a) auch nicht muss und b) das Musikalische Können eh kein Kriterium ist.

            Und warum muss gerade ich das musikalische Können beurteilen können? Ich spiele kein Instrument, kann keine Noten lesen, habe kein besonders geschultes Gehör. Alles, was ich sagen kann, ob es mir gefällt oder nicht. Das hat aber nicht viel mit musikalischem Können zu tun.

            Zitat von Sandswind
            Das ist doch eine Unterstellung. Woher willst Du denn wissen, was die Intention der Zuschauer war, die für Lordi gestimmt haben? Das kannst Du vermuten, aber nicht im Geringsten belegen. Wie gesagt: Deinen Geschmack hat es offensichtlich nicht getroffen, das ist ja auch in Ordnung - aber deswegen gleich Millionen von Menschen unterzujubeln, die untergraben mit ihrem Abstimmungsverhalten die Intention des Grand Prix halte ich für fragwürdig.
            Mit dem genau Lesen hast Du es nicht so, oder? Ich habe lediglich gesagt, dass Lordi die Intention des Grand Prix unterlaufen haben - den Leuten hat lediglich gefallen, was sie gesehen habe und deswegen haben sie für Lordi gestimmt. Ob es den Leuten wegen der rebellischen Art des Auftritts, der Musik oder der Kostüme gefallen hat, habe ich nichts gesagt - eben weil ich das nicht beurteilen kann.

            Zitat von Sandswind
            Ganz nebenbei: Lordi sitzen lange in der Maske und haben einen großen Show-Anteil. Die schwach bekleideten und nicht selten schwachstimmigen Hupfdolen fahren doch die gleiche Schiene - ist das so viel niveauvoller? Lordi beherrschen wenigstens ihre Instrumente, was man vom Gesang so manch anderer nicht behaupten konnte...
            Ist dass ein Kostümbildnerwettbewerb? Sind Lordi jetzt toll, weil sie stundenlang in der Maske sitzen? Und meiner Meinung nach ist es schon was anderes, wenn sich eine Frau für eine Sendung rausputzt oder sich einen Band in solche Kostüme wirft. Denn dadurch überwiegt bei Lordi der Show-Anteil. Instrumentbeherrschung ist übrigens kein Kriterium für den Song Contest. Es steht tatsächlich der Gesang im Vordergrund.

            Zitat von Sandswind
            Super Gegenargument. Motto: Die Alternative wäre eine Expertenjury - das gab's schonmal und das hat auch nicht gerade zu akzeptierten Ergebnissen geführt.
            Eine Expertenjury ist der Gegensatz zum aktuellen Verfahren. Ein Mittelweg wäre eine Kombination aus Expertenjury und Beliebtheitsvoting.



            Zitat von Sandswind
            Naja, Lordi mit Schnappi zu vergleichen zeugt wirklich nicht davon, daß Du musikalische Qualität beurteilen kannst...
            Und dieser Kommentar zeugt wirklich davon, dass Dir Textverständnis nicht wirklich gegeben ist. Ich habe nicht Lordi mit Schnappi verglichen sondern Schnappi und den Crazy Frog als Beispiel dafür angeführt, dass Beliebtheit noch lange keine Aussage über die Qualität eines Liedes macht.

            Und deine Aussagen klingen so: Lordi ist toll, Kritiker bitte den Mund halten.

            Whyme
            "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
            -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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              Zitat von Whyme
              Musikalisches Können sollte der Maßstab für die Bewertungen sein. Allerdings kann ich das musikalische Können von Lordi nicht beurteilen. Dass ich das nicht kann, ist aber irrelevant, da ich das a) auch nicht muss und b) das Musikalische Können eh kein Kriterium ist.
              Du "mußt" es insofern, als Du (wie jeder andere Zuschauer auch) dazu berufen warst, genau dazu eine Wertung abzugeben. Irgendwie scheint mir das also gerade nicht irrelevant zu sein - Du selbst rufst doch das musikalische Können als das Kriterium aus, immerhin sei das die Intention des Grand Prix gewesen.

              Zitat von Whyme
              Und warum muss gerade ich das musikalische Können beurteilen können? Ich spiele kein Instrument, kann keine Noten lesen, habe kein besonders geschultes Gehör. Alles, was ich sagen kann, ob es mir gefällt oder nicht. Das hat aber nicht viel mit musikalischem Können zu tun.
              Nochmal: Alle Zuschauer sollten abstimmen. Da die Intention des Grand Prix laut Deiner Aussage der Wettstreit im Rahmen musikalischen Könnens ist, geht es genau darum. Bevor Du mir unterstellst, ich habe Schwierigkeiten mit dem Textverständnis, solltest Du mal an Deinem Erstellen von Texten arbeiten.

              Zitat von Whyme
              Ich habe lediglich gesagt, dass Lordi die Intention des Grand Prix unterlaufen haben - den Leuten hat lediglich gefallen, was sie gesehen habe und deswegen haben sie für Lordi gestimmt. Ob es den Leuten wegen der rebellischen Art des Auftritts, der Musik oder der Kostüme gefallen hat, habe ich nichts gesagt - eben weil ich das nicht beurteilen kann.
              Ja, und wenn Du genau gelesen hättest, hättest Du gesehen, daß ich genau das gesagt habe: Es ist sehr gewagt, von Lordis angeblicher Unterwanderung der Intention des Grand Prix auszugehen, da Du nicht die Gründe für die Punktevergabe kennst. Im Endeffekt unterstellst Du damit nämlich dem Publikum, daß es ebenfalls einfach alles über den Haufen wirft.

              Zitat von Whyme
              Eine Expertenjury ist der Gegensatz zum aktuellen Verfahren. Ein Mittelweg wäre eine Kombination aus Expertenjury und Beliebtheitsvoting.
              Und wie soll das aussehen?

              Zitat von Whyme
              Instrumentbeherrschung ist übrigens kein Kriterium für den Song Contest. Es steht tatsächlich der Gesang im Vordergrund.

              (...)

              Und deine Aussagen klingen so: Lordi ist toll, Kritiker bitte den Mund halten.

              Daß der Gesang im Vorderungen stehen soll mag sein. Wenn ich aber höre, wie schief da so einiges an Gesang war, frage ich mich, was man da noch positiv bewerten soll. Ich bin sicher kein Lordi-Fan - aber im Vergleich waren sie wirklich vorne mit dabei, und das lag eben nicht nur am Show-Effekt. Die Produktion des Liedes war wesentlich ausgereifter, als so manches "08/15-Drumcomputer wird's schon richten und die dünne Stimme übertönen"-Gejaule.

              Und nochmal (fürs Textverständnis): In den letzten Jahren ist der Grand Prix doch sowieso zur reinen Showveranstaltung degeneriert. Die halbnackten Hupfdohlen, die mittlerweile regelmäßig gewinnen, haben doch auch auffällig stark den Showeffekt betont indem sie sich möglichst lasziv ihrer Kleidung entledigt haben.
              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
              -Peter Ustinov

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                Zitat von Mr. Ronsfield
                Oder wir reaktivieren Dick Brave für einen letzten Auftrit!
                Das wäre auf jeden Fall mal eine coole Nummer!

                Viele Grüße
                Harry
                Harry B. Goode

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                  Zitat von Whyme
                  Ich habe lediglich gesagt, dass Lordi die Intention des Grand Prix unterlaufen haben
                  Was ist denn die Intention des Grand Prix?

                  Viele Grüße
                  Harry
                  Harry B. Goode

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                    Zitat von HarryB
                    Was ist denn die Intention des Grand Prix?

                    Viele Grüße
                    Harry
                    Habe ich bereits an mehreren Stellen erläutert und kann in meinen vorherigen Postings nachgelesen werden.

                    Whyme
                    "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                    -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                      Zitat von Whyme
                      Der Eurovision Song Contest ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem es darum geht, festzustellen, welches europäische Land (btw. was hat Israel dabei zu suchen?) den besten Song präsentiert hat. Letztendlich geht es also um einen Vergleich musikalischen Könnens.
                      In wie weit verstößt Lordi dagegen? Lordi kann als Interpret doch gar nicht dagegen verstoßen, sie präsentieren nur ihren Song bzw. ihren Auftritt. Welcher Song / welcher Auftritt am besten gefallen hat, das entscheidet dann das Publikum. In diesem Fall war es der Auftritt von Lordi. Ich sehe das Konzept des ESC nicht torpediert.

                      Es sei denn es ist Teil des Konzepts, dass nur nichtssagende Dudelsongs daran teilnehmen dürfen, die von leichbekleideten Damen oder Herren vorgetragen werden, die nicht mal singen können müssen.

                      Viele Grüße
                      Harry
                      Harry B. Goode

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                        Zitat von HarryB
                        Es sei denn es ist Teil des Konzepts, dass nur nichtssagende Dudelsongs daran teilnehmen dürfen, die von leichbekleideten Damen oder Herren vorgetragen werden, die nicht mal singen können müssen.
                        Meine Reden. Volle Zustimmung dazu, denn genau das ist doch das, was in den letzten Jahren präsentiert wurde.
                        Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                        -Peter Ustinov

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                          Da zitiere ich doch mal gleich Tomas Tordarson (Dänemark 2004): „Shame on you!“ Buh-Rufe aus dem griechischen Publikum ist ja wohl trotz aller Fehltritte Silvias das Letzte.
                          Wurde bei dem damals gebuht? Das Lied war doch toll!

                          Nur einer meiner Lieblinge ist rausgeflogen und meine Trefferquote bei der Prognose liegt bei 80%, will heißen, nur zwei meiner vorhergesagten Finalteilnehmer waren verkehrt.
                          Hier sollte man aber trotzdem nochmal kurz erwähnen, dass Polen auf Platz 11 stand und vor Belgien oder Slowenien ins Finale eingezogen wäre. Kein Wunder. Ich mochte das Lied wirklich sehr!

                          Im großen und ganzen bin ich mit deiner Einschätzung sehr zufrieden. Es hat Spaß gemacht sie zu lesen. Und es ist wirklich toll, dass es noch welche gibt, die die Schweiz und Armenien genauso mochten wie ich. Aber bei Großbritannien muss ich wiedersprechen. Ich habe für das Lied angerufen. Es erinnerte mich sehr stark and "It`s a hard knock life" von Jay-Z. Niederlande fand ich auch nicht schlecht. Aber du hast wohl recht, vielleicht war es wirklich etwas zu langweilig.

                          Nach deinem kompetenten Fachwissen würde ich gerne mal von dir wissen, was du von Ivan Mikuliã - You are the only one (Kroatien 2004), Tose Proeski - Life (Mazedonien 2004), Martin Stenmark - Las Vegas (Schweden 2005), 2B - Amar (Portugal 2005), Nuno Resende - Le Grand Soir (Belgien 2005) und Kaffee - Lorraine (Bulgarien 2005) hälst?! Ich hoffe du erinnerst dich an die Lieder. Aber du scheinst ja die CD zu haben.

                          Gruß,
                          Lupaza-Ross
                          Und dieses kleine goldene Ding das ist für dich, der Ehering!
                          Ach, der ist doch schwul der Ball!
                          He could read the yellow pages and i'd be thrilled!
                          HIS EYES ARE EVEN BLUER THAN TEXAS SKIES ABOVE

                          Kommentar


                            Finde es gut dass Lordi gewonnen haben. Vielleicht melden sich ab nun in anderen Ländern auch etwas talentiertere Musiker als bisher. Denn vielleicht haben Lordi nun das ungeschriebene GEsetz gebrochen, dass die Musikrichtung immer derselbe Schmarn bleiben muss und was innovatives neues abgelehnt werden muss.

                            Gestern in der Früh sagte mein Vater, dass da irgendwelche harten, brutalen Kerle in Monsterkostümen gewonnen haben. Und im Radio wurden nur einige Sekunden des Liedes gespielt, weil es viel zu hart ist um ganz gespielt zu werden. Naja, das war auf Radio OÖ, die spielen normalerweise nur SChlager und Pop der 80iger
                            Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

                            Kommentar


                              Diesen mist schau ich mir schon seit Ewigkeiten nicht mehr an, hab in den Nachrichten nur gehört das die Klingonen wohl gewonnen haben, da war für mich schon klar wen die meinten .
                              "...To boldly go where no man has gone before."
                              ...BASED UPON "STARTREK" CREATED BY GENE RODDENBERRY...

                              Kommentar


                                Zitat von Lupaza-Ross
                                Wurde bei dem damals gebuht? Das Lied war doch toll!
                                Ja, das war richtig kultiger ESC-Crash. Allerdings hat Silvia es bei Presse-Auftritten und so weiter auch darauf angelegt zu provozieren und bei den Proben die griechischen Techniker "f***ing amateurs" genannt. Aber da haben wohl einige das Image der Kunstfigur Silvia Night direkt auf die Interpretin und den Song übertragen.


                                Hier sollte man aber trotzdem nochmal kurz erwähnen, dass Polen auf Platz 11 stand und vor Belgien oder Slowenien ins Finale eingezogen wäre. Kein Wunder. Ich mochte das Lied wirklich sehr!
                                Polen hatte ein sehr schönes Lied und einen charismatischen Interpreten und auch mir tut es leid, dass sie nach 2005 schon wieder so knapp and er Hürde gescheitert sind. Aber es war schon etwas überinszeniert.

                                Habt ihr eigentlich bemerkt, dass beim Auftritt von Belgien für ein paar Sekunden eine total falsche Kamera etwas gesendet hat? Das könnte auch Punkte gekostet haben.

                                Im großen und ganzen bin ich mit deiner Einschätzung sehr zufrieden. Es hat Spaß gemacht sie zu lesen. Und es ist wirklich toll, dass es noch welche gibt, die die Schweiz und Armenien genauso mochten wie ich. Aber bei Großbritannien muss ich wiedersprechen. Ich habe für das Lied angerufen. Es erinnerte mich sehr stark and "It`s a hard knock life" von Jay-Z. Niederlande fand ich auch nicht schlecht. Aber du hast wohl recht, vielleicht war es wirklich etwas zu langweilig.
                                Okay, Großbritanniens Kommentar war sehr subjektiv eingefärbt, gebe ich zu. Waren andere zwar auch, aber bei denen habe ich das deutlicher formuliert. Also hier noch einmal offiziell: Großbritannien war gut, ist aber nicht unbedingt meine Art der Musik.

                                Niederlande kam sehr sympathisch herüber, die haben echt Freude an der Musik ausgestrahlt, aber mir war es gegen Ende des Songs wirklich etwas zuviel "Amambanda".

                                Und ich freue mich, dass der Mammutbeitrag tatsächlich gelesen worden ist und man sogar Spaß dabei haben kann, das zu lesen. Dann ist der Zweck ja erfüllt. Man sollte dem ESC sowieso immer mit einem gewissen Augenzwinkern begegnen sonst kann man sich dabei wirklich immer nur zu Tode ärgern.

                                Nach deinem kompetenten Fachwissen würde ich gerne mal von dir wissen, was du von Ivan Mikuliã - You are the only one (Kroatien 2004), Tose Proeski - Life (Mazedonien 2004), Martin Stenmark - Las Vegas (Schweden 2005), 2B - Amar (Portugal 2005), Nuno Resende - Le Grand Soir (Belgien 2005) und Kaffee - Lorraine (Bulgarien 2005) hälst?! Ich hoffe du erinnerst dich an die Lieder. Aber du scheinst ja die CD zu haben.

                                Gruß,
                                Lupaza-Ross
                                Kompetentes Fachwissen? Oh, mein Gott. Bin doch erst seit 2004 richtiger Fan und seit diesem Jahr Hardcore-Fan, obwohl ich den ESC immer schon verfolgt habe. Obwohl ich bisher nur in anderen Foren darüber gepostet habe und noch nie hier. Und Fachwissen klingt auch so neutral, als wäre ich ein Gelehrter. Dabei tue ich hauptsächlich nur meine eigene Meinung kund, obwohl ich natürlich schon versuche da irgendwie analytisch heranzugehen.

                                Die von dir genannten Beiträge sagen wir natürlich etwas und ich sage auch sehr gerne etwas dazu. Ich könnte mir sogar alle Auftritte auf DVD anschauen ob die nochmal in ihrem jeweiligen Kontext zu ebrwerten. Aber darauf verzichte ich jetzt mal.

                                Ivan Mikulic - You are the only one (Kroatien 2004)
                                Für mich eine sehr schöne, starke Ballade, ich glaube effektvoll in Szene gesetzt mit einem Regen aus goldenen Sternschnuppen. Der Sänger kam sympathisch und authentisch herüber (er hatte wohl seine Frau und das gemeinsame Baby dabei) und hat bestimmt nicht nur wegen Nachbarschaftsvoten den Sprung ins Finale geschafft.

                                Tose Proeski - Life (Mazedonien 2004)
                                War unter meinen persönlichen Favoriten und hatte einen profilierten, wenn auch noch jungen Interpreten vorzuweisen. Warum er nicht höher gekommen ist als Platz 14 im Finale lässt sich wohl mit dem Outfit, dass etwas nach Prince-Kopie aussah, dem eher düsteren Grundton des Songs, der etwas seltsam anmutenden Choreographie mit den roten Bändern (ich bin ja der Meinung die standen für Blut) und vor allen Dingen der starken Konkurrenz in diesem Jahrgang erklären.

                                Martin Stenmark - Las Vegas (Schweden 2005)
                                Da muss ich auch sagen, leider nur 19., denn der Interpret kam ebenfalls sympathisch herüber und der Song ist eine ansprechende Retro-Nummer. Es hat aber beides nicht geholfen, denn vorher kam der Däne, der noch mehr Ausstrahlung und ebenfalls ein leichtes Lied hatte, und der Song war vielleicht doch etwas zu altmodisch und nicht ganz im üblichen Schwedensound.

                                2B - Amar (Portugal 2005)
                                Ich werde nie verstehen warum Portugal im Semifinale von uns aus Deutschland 12 Punkte bekommen hat. Die Kostüme waren grausam, die Choreographie fürchterlich und Song viel zu aufdringlich fröhlich. Ich mag ihn nicht.

                                Nuno Resende - Le Grand Soir (Belgien 2005)
                                Eigentlich eine wunderschöne Ballade und ein nett anzuschauender Sänger mit guter Stimme, trotz der Erkältung, die er sich wohl kurz zuvor eingefangen hatte. Allerdings leider hoffnungslos veraltet und die französische Sprache kommt beim ESC einfach nicht mehr an.

                                Kaffee - Lorraine (Bulgarien 2005)
                                Den Song mag ich wieder und auch hier sah der Leadsänger gut aus und die Band hat das Lied auch sehr locker und sehr gut verkauft. Aber wie man ja an Texas Lightning in diesem Jahr sieht reicht das auch nicht. Eine Bekannte von mir fand das Lied zum Einschlafen. Und für den ESC ist es tatsächlich doch zu Hintergrundmusik-mäßig. Deshalb sind auch einige ähnliche ruhigere Beiträge in diesem Jahr gefloppt.

                                So, bitte schön.

                                Zitat von Whyme
                                Der Eurovision Song Contest ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem es darum geht, festzustellen, welches europäische Land (btw. was hat Israel dabei zu suchen?) den besten Song präsentiert hat. Letztendlich geht es also um einen Vergleich musikalischen Könnens.
                                Zitat von HarryB
                                In wie weit verstößt Lordi dagegen? Lordi kann als Interpret doch gar nicht dagegen verstoßen, sie präsentieren nur ihren Song bzw. ihren Auftritt. Welcher Song / welcher Auftritt am besten gefallen hat, das entscheidet dann das Publikum. In diesem Fall war es der Auftritt von Lordi. Ich sehe das Konzept des ESC nicht torpediert.

                                Es sei denn es ist Teil des Konzepts, dass nur nichtssagende Dudelsongs daran teilnehmen dürfen, die von leichbekleideten Damen oder Herren vorgetragen werden, die nicht mal singen können müssen.

                                Viele Grüße
                                Harry
                                Sieht man den ESC nur und ganz strikt als Wettbewerb, dann mag es um den besten Song gehen und dann müssen wir uns auch daran erinnern, dass es eigentlich ein Komponistenwettstreit ist/war.

                                Ich erlaube mir, das Ganze sogar noch etwas idealistischer zu sehen. Der ESC ist ein internationales Event, das Toleranz fördern, Grenzen öffnen und Europa musikalisch vereinen soll. Und dieses Jahr war es dann eben die vereinte Rockfront Europas, die den Telefonhörer in der Hand hatte. Das mag zwar musikalisch jetzt keine Offenbarung sein, aber Lordi hat es geschafft die Massen zu mobilisieren und aus fast jedem Land Punkte zu bekommen. Egal ob Deutsche, Russen, Norweger, Isländer, Bosnier, die Rockfans standen gemeinsam hinter Lordi. Auch wenn der Vergleich jetzt natürlich sehr hinkt, zeigt das doch: Ja, auch in anderen Ländern gibt es Hard-Rock- und Metal-Fans, wir sind nicht alleine. Okay, okay, das klingt jetzt schon ein bißchen sehr übertrieben, aber den anderen wichtigen Grundgedanken des ESC neben der Musik habe ich ja schon mit dem zweiten Satz dieses Absatzes genannt.

                                Vor nicht allzuvielen Jahren öffnete sich der ESC nach Osten hin und den Ostblockländern gegenüber, wurde auch immer mehr von einem Schlagerwettbewerb zu einem Pop-Contest und ist es da nicht auch natürlich, dass sich der Horizont des ESC gegenüber anderen Musikstilen jetzt auch erweitert? Und ein deutlicheres Zeichen wie ein Sieg Lordis konnte es dazu in diesem Jahr nicht geben. Ob diese Entwicklung für den ESC jetzt gut oder schlecht ist, das wird sich natürlich erst noch im nächsten Jahr oder den nächsten Jahren zeigen müssen.
                                Signatur außer Betrieb

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